Kind.44.2015.German.DTS.720p.BluRay.x264-FDHQ
Titel: Kind 44
Genre: Drama
Laufzeit: 137 Min.
Sprache/n: Deutsch
Video Stream: BD
Audio Stream: DTS 5.1
Format: MPEG-4 H.264 / AVC
Hoster: Uploaded / Share-Online
Groesse: 2782,93 MB
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Beschreibung:
In Russland wurde der Start der Romanverfilmung "Kind 44" noch vor dem offiziellen Release-Datum gecancelt. Der offizielle Grund: Angeblich würden historische Fakten innerhalb des Kriegsdramas nicht korrekt wiedergegeben, um Russland absichtlich in ein falsches Licht zu rücken. Romanautor Tom Rob Smith steht diesem krassen Schritt mit Unverständnis gegenüber. Die Verfilmung der Geschichte, in der ein Geheimdienstoffizier in Russland hinter die Serienmorde von insgesamt 44 Kindern zu kommen versucht, orientiert sich stark an der Buchvorlage und ist alles, außer bewusst provokant. "Safe House"-Regisseur Daniel Espinosa inszeniert einen Kriminalfall innerhalb eines traurigen Kapitels der russischen Geschichte und widmet sich mit viel Fingerspitzengefühl den davon beeinflussten Seelen. Effekthascherei oder Sensationsgier auf Kosten reeller Ereignisse? Fehlanzeige! Geschickt verwebt das von Ridley Scott ("Exodus") mitproduzierte Kriegsdrama eine fiktive, in einem solchen Umfeld jedoch durchaus erdenkliche Geschichte mit der authentischen Kulisse der frühen Fünfzigerjahre.
Ganz in ihrem Dienst agieren auch die Darsteller: Tom Hardy ("Mad Max: Fury Road") und Noomi Rapace ("The Drop") spielen in ihren Hauptrollen auf höchstem Niveau und geben "Kind 44" eine starke, wenn auch vom Schicksal gezeichnete Seele. Daniel Espinosa ist sicher nicht daran gelegen, mit seiner neuesten Produktion einen Beitrag zum Feelgood-Kino abzuliefern, doch gerade die Authentizität der Darstellerinteraktion sorgt für eine beachtliche Nachwirkung beim Zuschauer. Espinosa lässt die Stärke und Geschliffenheit einer detaillierten, fiktionalen Geschichte mit der Atmosphäre einer Dekade verschmelzen, die ob ihrer unterkühlten Raffinesse gerade im Thrillergenre immer wieder gern als Kulisse genommen wird. Doch "Kind 44" ist genau genommen keiner dieser typischen Kalter-Krieg-Storys. Die Inszenierungsweise von Espinosa macht deutlich, dass sich der Filmemacher ganz bewusst von den Mechanismen eines adrenalingeladenen Suspensestückes loslöst, um sich vielmehr auf der Dramaebene zu entfalten. Das ist bisweilen träge, wenn man als Zuschauer einen Film erwartet, der sich aus den üblichen Thriller-Versatzstücken zusammensetzt, doch lässt man sich auf das brodelnd-unheilvolle Flair von "Kind 44" ein, wird man schnell herausfinden, dass das sukzessive Anziehen der Spannungsschraube wesentlich lauter nachhallt als oberflächlicher Nervenkitzel. Dennoch ist nicht zu leugnen, dass Drehbuchautor Richard Price ("The Wire") den vielen Erzählsträngen nicht immer ganz Herr wird. Obwohl im Mittelpunkt von "Kind 44" die titelgebenden Kindsmorde stehen, verschwendet er viel Zeit für die Hintergründe sämtlicher Figuren und das Formen der äußeren Umstände. Per se ist dieser Gedankengang nicht falsch, immerhin trägt er doch einen Großteil zu beißenden Stimmung des Filmes bei. Doch die Charaktere bleiben dem Publikum ob ihrer unnahbaren Zeichnung seltsam fern und der eigentliche Plotfokus gerät über die detaillierte Auseinandersetzung mit der russischen Nachkriegszeit immer wieder zu weit in den Hintergrund. Die ausladende Spielzeit von rund zweieinhalb Stunden lässt "Kind 44" mancherorts zerfahren wirken. Eine Straffung um eine halbe Stunde scheint hier der Schlüssel zum Erfolg, denn so hätten sich alle Beteiligten auf das essentiell Wichtige konzentrieren und den interessanten roten Faden deutlicher betonen können.
Fazit: "Kind 44" ist ein hochanspruchsvoller und toll gespielter Thriller für Zuschauer, die Spannung abseits üblicher Thrillerkost suchen und für eine mitreißende Atmosphäre auch die eine oder andere Länge in Kauf nehmen.
nfo:
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