Henning Mankell (†67) ist tot

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Henning Mankell (†67) ist tot

Schöpfer von «Kommissar Wallander»
Henning Mankell (†67) ist tot

Er hat den Kampf gegen den Krebs verloren: Der schwedische Krimi- und Romanautor Henning Mankell ist tot.


Vor gut einem Jahr machte Henning Mankell seine Krebs-Erkrankung öffentlich. Jetzt ist der
Erfinder von Kommissar Kurt Wallander tot.

Seine Kriminalromane um Kommissar Kurt Wallander wurden weltweit über 40 Millionen Mal verkauft, jetzt ist Henning Mankell tot. Er erlag mit 67 Jahre einer Krebserkrankung. Den Tod bestätigte sein Verleger. Mankell hatte seine Krankheit in der Autobiografie «Treibsand» verarbeitet. In einer Kolumne für die Zeitung «Göteborgs Posten» schrieb er: «Ich höre Menschen sagen: »falls« ich sterbe, aber zum Teufel, es heisst »wenn« ich sterbe - der Tod ist das einzige, dessen wir uns ganz sicher sein können.»

Mit seinen Wallander-Romanen «hat er das Genre auf ein neues Niveau gebracht», wird der Krimi-Autor gewürdigt. Mit mehr als 15 Millionen verkauften Büchern allein in Deutschland und weltweit über 40 Millionen katapultierte der Kommissar aus Ystad seinen literarischen Vater regelmässig an die Spitze von Bestsellerlisten und machte ihn zu einem der meistgelesenen Krimi-Autoren weltweit.

Doch Wallander als Mankells Lebenswerk zu bezeichnen, greift zu kurz. Der Schwede verfasste auch Romane zu vielen anderen Themen, schrieb fürs Fernsehen und stellte Theaterstücke auf die Beine.

Mankell pendelte zwischen Schweden und «seiner ersten Heimat» Mosambik. Eine Reise nach Afrika 1972 hatte in tief geprägt, es sei «wie ein nach Hause kommen» gewesen. Mankell war ein politischer Mensch, aktiv in der schwedischen 68er-Bewegung und beteiligte sich an Protesten gegen Portugals Kolonialkrieg in Afrika. In der ehemaligen portugiesischen Kolonie Mosambik -in der Hauptstadt Maputo - leitete er ein Theater. Sein politisches Engagement gegen Armut und Analphabetismus in Afrika nahm einen grossen Teil seiner Zeit in Anspruch.

Zuletzt hatte Mankell politisch mit Israel-Kritik für Aufsehen gesorgt: Der Richtersohn, der mit Eva Bergman, einer Tochter von Filmregisseur Ingmar Bergman, verheiratet war, gehörte 2010 zu den Passagieren einer «Gaza-Hilfsflotte», die israelische Soldaten mit einem blutigen Einsatz stoppten.

Mankell hatte seine Krebserkrankung letztes Jahr öffentlich gemacht, er litt an Tumoren in Hals und Lunge.: «Meine Angst ist sehr gross, aber ich kann sie im Grossen und Ganzen unter Kontrolle halten», sagte Mankell damals. (zeb/sda)

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