Griechenland Grexit NEWS: Pokernacht in Brüssel: "Grexit auf Zeit" ist vom Tisch
Varoufakis bei Schäuble: Athen pokert bis zur letzten Sekunde
Eine schnelle Einigung zwischen Griechenland und den Gläubigern wird es nicht geben. Nach Angaben aus Athen wird bis Ende des Monats verhandelt. Derweil spricht Finanzminister Varoufakis mit seinem deutschen Amtskollegen Schäuble.
Im Reformpoker mit den internationalen Geldgebern will die griechische Regierung ihr Blatt bis zum Ende ausreizen. Ein Regierungssprecher sagte in Athen, die Verhandlungen mit den Gläubigern würden bis Ende Juni fortgesetzt, wenn das jetzige Hilfsprogramm endet.
Finanzminister Yanis Varoufakis sprach indes in Berlin mit seinem deutschen Kollegen Wolfgang Schäuble, ließ aber nicht durchblicken, ob es in einigen Punkten eine Annäherung gebe. Die französische Regierung machte klar, dass ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone aus ihrer Sicht kein Drama wäre.
Wenn bis Ende des Monats keine neue Vereinbarung über die Reformauflagen für weitere Milliardenhilfen steht, verfällt auch die letzte Hilfstranche von 7,2 Milliarden Euro aus dem alten Programm. Die Folge könnte eine chaotische Staatspleite sein, die in einen faktischen Ausstieg aus dem Währungsgebiet mündet.
Um ein solches Szenario zu verhindern, haben die Gläubiger seit 2010 schon fast 240 Milliarden Euro nach Athen überwiesen. Man werde alle Optionen ausreizen, um eine Einigung in der Schuldenfrage zu erzielen, sagte Regierungssprecher Gabriel Sakellaridis. Dabei seien die Reformvorschläge der Griechen "definitiv der Ausgangspunkt". Die jüngsten Vorschläge der Eurozone und des IWF hatte Regierungschef Alexis Tsipras vergangene Woche im Parlament als "absurd" zurückgewiesen. Er will seinem rezessionsgeplagten Volk keine weiteren Einschnitte zumuten.
Einigkeit bei Problemanalyse
Varoufakis sagte nach dem eineinhalbstündigen Gespräch mit Schäuble, die Unterredung sei produktiv gewesen. Es sei eine schwierige Zeit für die EU und die Eurozone und die Pflicht der Politiker, eine Lösung zu finden. In der Problemanalyse sei man sich einig.
Ein Austritt Griechenlands (Grexit) wäre ein Schlag für das Projekt Europa. Auch in der Bundesregierung gibt es Stimmen, die einen Euro-Austritt Griechenlands heute für weitaus besser beherrschbar halten als vor fünf Jahren. Allerdings müsste Schäuble dann voraussichtlich Milliardenbeträge abschreiben.
Varoufakis bei Schäuble: Athen pokert bis zur letzten Sekunde
![2015-06-08t113134z-584fqq1.jpg](http://abload.de/img/2015-06-08t113134z-584fqq1.jpg)
Eine schnelle Einigung zwischen Griechenland und den Gläubigern wird es nicht geben. Nach Angaben aus Athen wird bis Ende des Monats verhandelt. Derweil spricht Finanzminister Varoufakis mit seinem deutschen Amtskollegen Schäuble.
Im Reformpoker mit den internationalen Geldgebern will die griechische Regierung ihr Blatt bis zum Ende ausreizen. Ein Regierungssprecher sagte in Athen, die Verhandlungen mit den Gläubigern würden bis Ende Juni fortgesetzt, wenn das jetzige Hilfsprogramm endet.
Finanzminister Yanis Varoufakis sprach indes in Berlin mit seinem deutschen Kollegen Wolfgang Schäuble, ließ aber nicht durchblicken, ob es in einigen Punkten eine Annäherung gebe. Die französische Regierung machte klar, dass ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone aus ihrer Sicht kein Drama wäre.
Wenn bis Ende des Monats keine neue Vereinbarung über die Reformauflagen für weitere Milliardenhilfen steht, verfällt auch die letzte Hilfstranche von 7,2 Milliarden Euro aus dem alten Programm. Die Folge könnte eine chaotische Staatspleite sein, die in einen faktischen Ausstieg aus dem Währungsgebiet mündet.
Um ein solches Szenario zu verhindern, haben die Gläubiger seit 2010 schon fast 240 Milliarden Euro nach Athen überwiesen. Man werde alle Optionen ausreizen, um eine Einigung in der Schuldenfrage zu erzielen, sagte Regierungssprecher Gabriel Sakellaridis. Dabei seien die Reformvorschläge der Griechen "definitiv der Ausgangspunkt". Die jüngsten Vorschläge der Eurozone und des IWF hatte Regierungschef Alexis Tsipras vergangene Woche im Parlament als "absurd" zurückgewiesen. Er will seinem rezessionsgeplagten Volk keine weiteren Einschnitte zumuten.
Einigkeit bei Problemanalyse
Varoufakis sagte nach dem eineinhalbstündigen Gespräch mit Schäuble, die Unterredung sei produktiv gewesen. Es sei eine schwierige Zeit für die EU und die Eurozone und die Pflicht der Politiker, eine Lösung zu finden. In der Problemanalyse sei man sich einig.
Ein Austritt Griechenlands (Grexit) wäre ein Schlag für das Projekt Europa. Auch in der Bundesregierung gibt es Stimmen, die einen Euro-Austritt Griechenlands heute für weitaus besser beherrschbar halten als vor fünf Jahren. Allerdings müsste Schäuble dann voraussichtlich Milliardenbeträge abschreiben.
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