Deutsche Schriftsteller attackieren neues Bezahlmodell von Amazon

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Zwischen Amazon und der deutschen Verlagsbranche sowie den heimischen Autoren wird es wohl zu keiner großen Freundschaft mehr kommen. Der Verband deutscher Schriftsteller hat den Versandhausriesen nun heftig kritisiert, Stein des Anstoßes ist aktuell das "leistungsorientierte" Bezahlmodell von Amazon.
Das von Amazon vor zwei Wochen präsentierte Bezahlmodell betrifft die Dienste Kindle Unlimited (KU) und Kindle Owners' Lending Library (KOLL), laut des US-Versandhändlers beruhe diese Änderung auf Rückmeldungen von Autoren, die sich eine stärkere Orientierung am tatsächlichen Nutzungs-Umfang gewünscht hätten. Der Verband deutscher Schriftsteller dürfte das jedenfalls nicht angestoßen haben, denn dort kritisiert man das neue Amazon-Modell scharf.

In einer Mitteilung bemängelt die Autoren-Gewerkschaft gleich mehrere Punkte: "Voraussetzung dafür ist, dass Amazon das Leseverhalten seiner Kunden wie 'Big Brother' verfolgt und auf Grundlage der erfassten Daten den Autoren nicht das gesamte heruntergeladene Buch vergütet, sondern nur die von den Kunden gelesenen Passagen."


"Eingriff in den intimen Dialog"
Eva Leipprand, Vorsitzende des Verbandes, dazu: "Dies ist ein kontrollierender Eingriff in den intimen Dialog des Lesers mit dem Buch und das damit verbundene Verhältnis zum Autor." Die Schriftsteller sehen im neuen System eine "Katastrophe für die Literaturlandschaft", da sich dadurch Leser wie Autoren einem "rein ökonomisch orientierten Zugriff" unterwerfen müssten.

Der Verband deutscher Schriftsteller weiter: "Damit drohe eine außerordentliche Gefahr für den durch individuelles Leseverhalten geprägten Schreibprozess der Autoren. Er müsse prioritär darauf gerichtet sein, die Leserinnen und Leser kontinuierlich im 'Cliffhängerstil' von einer Seite zur nächsten zu treiben."

 
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