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Was wusste die GroKo vom Wirecard-Betrug ?
Der Dax-Konzern Wirecard galt als eine der seltenen deutschen Erfolgsgeschichten in der IT-Industrie.
Scharen von Kleinanlegern huldigten Vorstandschef Markus Braun wie einem Guru, weil der Österreicher sie wohlhabend gemacht hatte.
Doch mittlerweile könnte der Wirecard-Skandal ein neues Kapitel der deutschen Kriminalgeschichte bedeuten: als der womöglich größte Betrugsfall seit 1945.
Am Mittwoch wird die Akte Wirecard erstmals im Finanzausschuss aufgeschlagen, auch Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) müssen dann bekennen, was sie über die Machenschaften im bayerischen Aschheim wussten…
Wie ist der Stand der Ermittlungen?
Wirecard sitzt als Dienstleister für bargeldlose Zahlungen an Ladenkassen und im Internet an der Schnittstelle zwischen Händlern und Kreditkartenfirmen.
Ein Markt der Zukunft – doch nach bisherigen Ermittlungen machte Wirecard jahrelang Verluste.
Spätestens 2015 soll die Chefetage deshalb beschlossen haben, diese durch Scheingeschäfte zu kaschieren.
Dazu wurden Umsätze im großen Stil mit Subunternehmern im Mittleren Osten und in Südostasien fingiert, die angeblich Zahlungen für Wirecard abwickelten.
Die auf Treuhandkonten verbuchten Scheinumsätze betrugen angeblich 1,9 Milliarden Euro.
Doch existierten weder die Gelder noch die Konten.
Wer steckt dahinter?
Die Münchner Staatsanwaltschaft geht von „gewerbsmäßigem Bandenbetrug“ aus.
Als Beschuldigte bekannt sind Ex-Vorstandschef Markus Braun, der frühere Finanzchef Burkhard Ley, sowie der flüchtige Ex-Vertriebsvorstand Jan Marsalek.
Dazu die Treuhänder oder auch Manager mehrerer Firmen, über die das „Drittpartnergeschäft“ organisiert wurde.
Wie hoch ist der Schaden?
Rund 3,2 Milliarden Euro an Krediten könnten verloren sein, die Banken und Investoren der Wirecard gewährten.
Darüber hinaus hat Wirecard seit dem Höchststand der Aktie im Herbst 2018 über 20 Milliarden Euro an Börsenwert verloren.
Daher zählen auch Tausende Kleinanleger zu den Geschädigten.
Wieso fielen derart groß angelegte Manipulationen so lang nicht auf?
Ermittler rätseln, wieso sich über Jahre keiner der mutmaßlich vielen Mittäter und -wisser der Justiz anvertraute.
Die Münchner Staatsanwaltschaft berichtete von „Korpsgeist“ und „Treueschwüren gegenüber dem Vorstandsvorsitzenden“.
Aber auch an der Rolle der Finanzaufsicht BaFin und den Wirtschaftsprüfern von „Ernst & Young“ gibt es viel Kritik.
Haben die Behörden und/oder Wirtschaftsprüfer versagt?
Die mutmaßlichen Täter errichteten mit immensem Aufwand eine komplexe Scheinwelt, um Kontrolleure zu täuschen.
Doch ebenso geht aus den Bilanzen der Wirecard-Muttergesellschaft hervor, dass ein riesiger Anteil der Gewinne in Dubai erwirtschaftet wurde, der Großteil der zum Konzern gehörenden Firmen aber Verluste schrieb oder Minigewinne machte.
Und bei Kreditkartenzahlungen in Deutschland hat Wirecard nicht einmal fünf Prozent Marktanteil.
Das passt nicht zum stürmischen Wachstum, das Wirecard Jahr um Jahr meldete.
Die britische „Financial Times“ berichtete zwar schon lange über Ungereimtheiten, doch Investoren, Analysten, Anleger, Aufseher und Medien vertrauten blind auf die testierten Bilanzen.
Der Dax-Konzern Wirecard galt als eine der seltenen deutschen Erfolgsgeschichten in der IT-Industrie.
Scharen von Kleinanlegern huldigten Vorstandschef Markus Braun wie einem Guru, weil der Österreicher sie wohlhabend gemacht hatte.
Doch mittlerweile könnte der Wirecard-Skandal ein neues Kapitel der deutschen Kriminalgeschichte bedeuten: als der womöglich größte Betrugsfall seit 1945.
Am Mittwoch wird die Akte Wirecard erstmals im Finanzausschuss aufgeschlagen, auch Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) müssen dann bekennen, was sie über die Machenschaften im bayerischen Aschheim wussten…
Wie ist der Stand der Ermittlungen?
Wirecard sitzt als Dienstleister für bargeldlose Zahlungen an Ladenkassen und im Internet an der Schnittstelle zwischen Händlern und Kreditkartenfirmen.
Ein Markt der Zukunft – doch nach bisherigen Ermittlungen machte Wirecard jahrelang Verluste.
Spätestens 2015 soll die Chefetage deshalb beschlossen haben, diese durch Scheingeschäfte zu kaschieren.
Dazu wurden Umsätze im großen Stil mit Subunternehmern im Mittleren Osten und in Südostasien fingiert, die angeblich Zahlungen für Wirecard abwickelten.
Die auf Treuhandkonten verbuchten Scheinumsätze betrugen angeblich 1,9 Milliarden Euro.
Doch existierten weder die Gelder noch die Konten.
Wer steckt dahinter?
Die Münchner Staatsanwaltschaft geht von „gewerbsmäßigem Bandenbetrug“ aus.
Als Beschuldigte bekannt sind Ex-Vorstandschef Markus Braun, der frühere Finanzchef Burkhard Ley, sowie der flüchtige Ex-Vertriebsvorstand Jan Marsalek.
Dazu die Treuhänder oder auch Manager mehrerer Firmen, über die das „Drittpartnergeschäft“ organisiert wurde.
Wie hoch ist der Schaden?
Rund 3,2 Milliarden Euro an Krediten könnten verloren sein, die Banken und Investoren der Wirecard gewährten.
Darüber hinaus hat Wirecard seit dem Höchststand der Aktie im Herbst 2018 über 20 Milliarden Euro an Börsenwert verloren.
Daher zählen auch Tausende Kleinanleger zu den Geschädigten.
Wieso fielen derart groß angelegte Manipulationen so lang nicht auf?
Ermittler rätseln, wieso sich über Jahre keiner der mutmaßlich vielen Mittäter und -wisser der Justiz anvertraute.
Die Münchner Staatsanwaltschaft berichtete von „Korpsgeist“ und „Treueschwüren gegenüber dem Vorstandsvorsitzenden“.
Aber auch an der Rolle der Finanzaufsicht BaFin und den Wirtschaftsprüfern von „Ernst & Young“ gibt es viel Kritik.
Haben die Behörden und/oder Wirtschaftsprüfer versagt?
Die mutmaßlichen Täter errichteten mit immensem Aufwand eine komplexe Scheinwelt, um Kontrolleure zu täuschen.
Doch ebenso geht aus den Bilanzen der Wirecard-Muttergesellschaft hervor, dass ein riesiger Anteil der Gewinne in Dubai erwirtschaftet wurde, der Großteil der zum Konzern gehörenden Firmen aber Verluste schrieb oder Minigewinne machte.
Und bei Kreditkartenzahlungen in Deutschland hat Wirecard nicht einmal fünf Prozent Marktanteil.
Das passt nicht zum stürmischen Wachstum, das Wirecard Jahr um Jahr meldete.
Die britische „Financial Times“ berichtete zwar schon lange über Ungereimtheiten, doch Investoren, Analysten, Anleger, Aufseher und Medien vertrauten blind auf die testierten Bilanzen.