Auto - NEWS Abgas-Skandal usw. !

BMW verteidigt Dieselmodelle !

München - BMW hat seine eigenen Dieselmodelle gegen Vorwürfe der Abgasmanipulation verteidigt und die jüngsten Kartellvorwürfe im Zusammenhang mit den Reinigungssystemen zurückgewiesen.
In einer Mitteilung steht: Fahrzeuge der BMW Group werden nicht manipuliert und entsprechen den jeweiligen gesetzlichen Anforderungen.

Auch für Dieselautos treffe dies zu.
Der Spiegel hatte berichtet, dass deutsche Autobauer unter dem Verdacht eines Kartells mit Preis- und Technikabsprachen stehen.
BMW wies eine Verwicklung zurück.


 
Selbstanzeige bei Kartell-Ermittlungen: Daimler könnte straffrei ausgehen !

Daimler ist einem Medienbericht zufolge mit seiner Selbstanzeige bei den Wettbewerbsbehörden wegen des mutmaßlichen Kartells in der Autoindustrie Volkswagen zuvorgekommen.
Damit könne der Stuttgarter Autohersteller darauf hoffen, ohne Strafe davonzukommen, sollte die EU-Kommission Geldbußen wegen verbotener Absprachen verhängen, berichteten "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR.

Haben die deutschen Autobauer jahrzehntelang heimlich Absprachen getroffen?
Die Börse nimmt den Kartellverdacht ernst, die Kurse sinken.
Die Wettbewerbshüter in Brüssel sollen jetzt Licht in die Sache bringen.
Und Daimler könnte mit der Selbstanzeige um sehr empfindliche Strafzahlungen herumkommen.

Für VW und Daimler wie auch für den Münchner Hersteller BMW, der ebenfalls Teil eines Kartells gewesen sein soll, geht es um sehr viel Geld.
Die Kommission hatte 2016 gegen vier Lkw-Unternehmen Geldbußen in Höhe von knapp drei Milliarden Euro verhängt.

Hat VWs Beweismittel "erheblichen Mehrwert"?
Nach den EU-Bestimmungen wäre für Volkswagen nun allenfalls noch ein Strafnachlass in Höhe von maximal 50 Prozent möglich, heißt es in dem Bericht.
Und das auch nur dann, falls VW zusätzlich zu den von Daimler eingereichten Unterlagen weitere "Beweismittel mit erheblichem Mehrwert" vorgelegt hätte.

Nach den Kartellvorwürfen gegen die deutsche Autoindustrie übernehmen die Wettbewerbshüter der EU-Kommission die Federführung bei der Aufklärung.
Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Montag mit.
Die Untersuchung sei aber komplex und langwierig. "Wenn die EU-Kommission einen begründeten Verdacht entwickelt, schickt sie den Unternehmen die konkreten Vorwürfe zu", sagte ein Sprecher in Brüssel.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) warnte vor Vorverurteilungen.

Bundeskartellamt: kein Verfahren
Der weltweit größte Autobauer Volkswagen rief seine Aufsichtsräte zu einer Sondersitzung am Mittwoch zusammen.
Das Bundeskartellamt erklärte, es führe kein Verfahren.
Aber es lägen "Informationen" zu möglichen Absprachen im technischen Bereich vor.
Auch die EU-Kommission habe Einblick.

Die Autobranche steht bereits wegen der VW-Abgasaffäre und zu hoher Diesel-Emissionen unter Druck – bei den nun in Rede stehenden Kartellverstößen könnten ihnen Milliardenstrafen drohen.
Das belastete die Aktienkurse: VW, Daimler und BMW verloren am Montag erneut zwischen ein und drei Prozent – ähnlich wie schon nach Veröffentlichung der Vorwürfe am Freitag.

Selbstanzeigen nach Geheimabsprachen
Der "Spiegel" hatte über ein seit mehr als 20 Jahren bestehendes Kartell deutscher Autobauer berichtet.
Vertreter von VW, Audi, Porsche, BMW und Daimler hätten sich über Fahrzeuge, Kosten, Zulieferer und auch die Reinigung von Diesel-Abgasen abgesprochen.
Danach sollen sie sich auch verständigt haben, kleinere, billigere Tanks für Harnstoff (AdBlue) einzubauen, der gefährliche Stickoxide in die harmlosen Bestandteile Wasser und Stickstoff aufspaltet.
Vor einem Jahr sollen der Volkswagen-Konzern und Daimler Selbstanzeigen bei den Wettbewerbsbehörden erstattet haben.

Das Bundeskartellamt hatte just vor einem Jahr mehrere Autohersteller und Zulieferer wegen möglicher Absprachen beim Einkauf von Stahl durchsucht.
Hierzu laufe ein Verfahren, teilte es in Bonn mit.

Die stellvertretende Geschäftsführerin von Transparency International Deutschland, Sylvia Schwab, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Grundsätzlich ist es ja üblich, dass sich Unternehmen in Verbänden zusammensetzen und gemeinsame Interessen und Vorhaben besprechen."
Problematisch werde es erst, wenn das den technischen Fortschritt behindere, nicht fair und transparent zugehe und den Kunden schade.

Rechtlich zulässig oder nicht?
Laut VDA prüfen die Behörden jetzt, "ob und in welchem Umfang die Abstimmung zwischen den Herstellern rechtlich zulässig war oder nicht".
Schon das Ausnutzen von Grauzonen wäre inakzeptabel.
Aber "der Stand des Verfahrens legt es gleichzeitig nahe, mit Vorverurteilungen zurückhaltend umzugehen.
Standardisierungs- und Normierungsaktivitäten sind pauschal weder schädlich noch illegal".
Vor einigen Monaten hätten die Autokonzerne den Verband gebeten, "Entwicklungs-, Normungs- und Standardisierungsthemen in den VDA zu integrieren", um "bisherige herstellereigene Strukturen aufzulösen".

IG-Metall-Chef Jörg Hofmann forderte "eine vollumfängliche Aufklärung der Vorgänge.
Klar ist, dass das deutsche und europäische Kartellrecht nicht verletzt werden darf und Absprachen zu Lasten von Verbrauchern sowie des Klima- und Umweltschutzes völlig inakzeptabel wären", sagte der Gewerkschaftschef, der auch Mitglied des Volkswagen-Aufsichtsrats ist, der "Welt" (Montag).

Stellungnahmen der Autobauer
Unionsfraktionschef Volker Kauder rief die Autokonzerne auf, "reinen Tisch" zu machen.
Sollten sich die Kartellverstöße bewahrheiten, wofür vieles spreche, "muss man schon den klaren Satz sagen: Recht und Gesetz gelten auch für die Auto-Industrie", sagte der CDU-Politiker im ARD-"Morgenmagazin".
Sowohl Wirtschafts- als auch Verkehrsministerium gaben an, erst am Freitag aus den Medien von dem Thema erfahren zu haben.

Daimler hatte von "Spekulationen", VW-Chef Matthias Müller in der "Rheinischen Post" von "Sachverhaltsvermutungen" gesprochen.
BMW äußerte sich nicht zum Kartellvorwurf, stellte aber klar: "Den Vorwurf, dass aufgrund zu kleiner AdBlue-Behälter eine nicht ausreichende Abgasreinigung in Euro-6-Diesel-Fahrzeugen der BMW Group erfolgt, weist das Unternehmen entschieden zurück."

Der BMW-Betriebsrat erklärte am Montag, er gehe davon aus, dass sich das Management bei allen Entscheidungen an Recht und Gesetz gehalten habe.
Der Betriebsrat erwarte umfassende Information.
Auch die Betriebsräte von Daimler und des VW-Konzerns forderten Aufklärung.
"Arbeitsplätze dürfen nicht durch kartellwidriges Verhalten riskiert werden", sagte Daimler-Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht.

Verbraucherschutz rechnet mit Klagen
Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller rechnet wegen des möglichen Auto-Kartells mit einer Klagewelle.
Zehntausende Autokäufer könnten Schadenersatz für überteuerte Fahrzeuge verlangen, wenn sie wegen Absprachen der Hersteller zu viel für ihre Fahrzeuge gezahlt hätten, sagte der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen der "Süddeutschen Zeitung" (Montag).

Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) erwägt bereits Klagen gegen die Autokonzerne wegen möglicher Verstöße gegen Ad-hoc-Pflichten.
Die Finanzaufsicht (Bafin) teilte mit: "Wir schauen uns den Sachverhalt derzeit an und entscheiden dann, wie wir weiter verfahren."



 
Panik wegen Kartell-Skandal: BMW stinksauer auf Daimler, Chaos bei VW !

"Das Vertrauen ist total beschädigt" .

Der Autohersteller BMW hat Gespräche mit dem Daimler-Konzern über zukünftige Kooperationen ausgesetzt, wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) berichtet.
Grund dafür dürfte eine Selbstanzeige sein, die Daimler bereits im Jahr 2014 bei der EU-Kommission haben soll.
"Das Vertrauen ist total beschädigt", zitiert die "SZ" Industriekreise.
"Mitten in einem Tsunami", befände man sich.

Der "Spiegel" hatte über ein womöglich seit vielen Jahren bestehendes Kartell berichtet, in dem sich VW, Audi, Porsche, BMW und Daimler über Technik, Kosten und Zulieferer verständigt haben sollen.
Auch die anderen betroffenen Hersteller schweigen dazu.
Daimler will sich weiterhin nicht zum Vorwurf derartiger unerlaubter Absprachen mit anderen Herstellern äußern.

"Wir sind gut beraten, uns nicht an Spekulationen zu beteiligen", sagte Vorstandschef Dieter Zetsche am Mittwoch bei der Präsentation der Halbjahresbilanz seines Konzerns.
Zetsche konnte mit einem Umsatz von 41,2 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2017 ein Rekordergebnis verkünden.

Für die bestehenden Kooperationen mit anderen Herstellern bedeuten die Kartellvorwürfe aus seiner Sicht zunächst nichts.
Die Gespräche seien im existierenden Rechtsrahmen erfolgt.
Laut "SZ" will BMW hingegen offenbar "die Zusammenarbeit kritisch hinterfragen".
Dies beträfe mutmaßlich den gemeinsamen Einkauf von Teilen bei Zulieferern wie auch den Aufbau eines Tankstellennetzes für Elektrofahrzeuge.
Ebenso die Kooperation der beiden Carsharing-Tochterunternehmen der beiden Konzerne "Car 2 Go" (Daimler) und "Drive Now" (BMW).

Bei Volkswagen herrsche hingegen mittlerweile "das Chaos", berichtet das "Handelsblatt".
„Ich war weder über die Arbeitskreise noch über die Selbstanzeige des VW-Konzerns informiert“, zitiert das "Handelsblatt" einen Aufsichtsrat.
„Die Vorwürfe machen mich fassungslos.
Sollten sie sich bewahrheiten, muss es personelle Konsequenzen geben.“
Auch der Wolfsburger Konzern soll wie Daimler eine Selbstanzeige gestellt haben, allerdings erst 2016.
Am heutigen Mittwoch kommt der VW-Aufsichtsrat zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen.

Der Betriebsratschef der VW-Tochter Porsche, Uwe Hück, verlieh seinem Frust über die Vorgänge bereits Ausdruck: Er könne "diese ganzen Lügen nicht mehr ertragen."


 
Verfassungsgericht: Abgas-Unterlagen unter Verschluss !

Karlsruhe - Im Diesel-Skandal hat die Staatsanwaltschaft München II vor Gericht eine Niederlage kassiert.
Die Ermittler dürfen Unterlagen, die sie bei einer von VW beauftragten Kanzlei beschlagnahmt haben, erst einmal nicht auswerten, entschied das Bundesverfassungsgericht.

Das Material muss beim Amtsgericht hinterlegt und bis zu einer Entscheidung über Verfassungsbeschwerden von VW, der Kanzlei sowie mehreren Anwälten versiegelt werden.
Mitte März hatten Ermittler Räume der Kanzlei durchsucht.
Es geht um die Frage, wer an der manipulierten Abgas-Software beteiligt war.


 
Dobrindt verbietet Diesel-Modell von Porsche !

Im Abgas-Skandal hat Verkehrsminister Alexander Dobrindt erstmals die Zulassung für ein Dieselfahrzeug widerrufen.
Für europaweit 22.000 Fahrzeuge des Porsche Cayenne werde nun ein Pflicht-Rückruf angeordnet, sagte Dobrindt in Berlin.

Der Minister erklärte den Schritt mit einer illegalen Software für die Abgassteuerung, die in dem Fahrzeug verbaut sei.
Betroffen seien Porsche-Geländewagen vom Typ Cayenne mit Drei-Liter TDI-Motoren und der Euro-6-Norm.

"Wir stufen das als unzulässig ein"
"Auf dem Rollenprüfstand springt bei diesen Fahrzeugen eine sogenannte Aufwärmstrategie an, die im Realverkehr nicht aktiviert wird", sagte Dobrindt.
Er ergänzte: "Wir stufen das als unzulässige Abschalteinrichtung ein."

Es werde ein amtlicher, verpflichtender Rückruf angeordnet, sagte Dobrindt weiter.
Zudem gelte ein Zulassungsverbot, bis eine neue Steuersoftware zur Verfügung stehe, die vom Kraftfahrtbundesamt genehmigt werden müsse.

Motoren stammen von Audi
Porsche verwendet für die Diesel-Variante des Cayenne Motoren der anderen VW-Tochter Audi.
Dort hatten Tests ebenfalls eine unzulässige Abgas-Einrichtung bei einigen Modellen ans Licht gebracht.
Die Software habe bewirkt, dass erkannt wurde, wenn das Auto auf einem Prüfstand war - dann wurden die Abgas-Reinigungssysteme angeschaltet, wie Dobrindt Anfang Juni mitgeteilt hatte.

Audi muss deshalb 24.000 Fahrzeuge zurückrufen.
Das Unternehmen bestätigte, dass die nun betroffenen Porsche Cayenne von Audi zugelieferte Motoren haben.
Volkswagen kündigte an, den von Dobrindt geäußerten Verdacht mit Blick auf sein Modell Touareg zu prüfen.

Firma will Manipulation selbst entdeckt haben
Porsche gab an, den Einsatz der illegalen Abschalteinrichtung beim Geländewagen Cayenne selbst dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) gemeldet zu.
"Porsche hat bei internen Untersuchungen Unregelmäßigkeiten in der Motorsteuerungs-Software festgestellt und diese aktiv dem KBA dargelegt", teilte die VW-Tochter am Donnerstag mit.
Mit der Behörde sei eine Korrektur durch ein Software-Update vereinbart worden.

Porsche war im Zuge der Abgas-Affäre zuletzt auch stärker ins Visier der Stuttgarter Staatsanwaltschaft geraten.
Die Behörde nahm vor rund zweieinhalb Wochen Ermittlungen wegen einer möglichen Manipulation der Abgasnachbehandlung an Diesel-Fahrzeugen auf.
Sie richten sich gegen unbekannte Mitarbeiter des Autobauers und eines amerikanischen Tochterunternehmens.
Es werde der Vorwurf des Betrugs und der strafbaren Werbung geprüft.
Nähere Angaben machte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht.
Sie hatte im April 2016 Vorermittlungen aufgenommen.


 
Bericht: Vier von sieben Audi-Vorständen vor dem Aus !

München - Nach Diesel-Affäre und Kartellvorwürfen will die VW-Spitze nach einem Bericht des Manager Magazins im Audi-Vorstand aufräumen.
Vier von sieben Vorständen der Ingolstädter VW-Tochter sollten ihre Positionen verlieren, berichtet das Magazin unter Berufung auf Informationen aus dem Unternehmen.

Ein Audi-Sprecher sagte zu dem Bericht lediglich: Audi kommentiere das nicht.
Von VW gab es keine Stellungnahme.
Spekulationen über die bevorstehende Ablösung mehrerer Audi-Vorstände gibt es seit Wochen, auch der Betriebsrat ist unzufrieden mit der Lage.


 
Nicht nur Hersteller betroffen: Gehört auch der Zulieferer Bosch zum Auto-Kartell ?

Auch der Zulieferer Bosch soll sich an mutmaßlich illegalen Absprachen deutscher Autokonzerne beteiligt haben.
Der Name des Konzerns tauche in einem Schriftsatz an das Bundeskartellamt auf, in dem Volkswagen Fälle von möglichen Wettbewerbsverstößen dokumentiere, berichtet der "Spiegel".

Bosch soll den Autobauern geholfen haben, eine "Dosierstrategie" für die Abgasreinigung bei Diesel-Fahrzeugen zu entwickeln.
Wie die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf interne Unterlagen schreibt, sollen die Autobauer in einer gemeinsamen Sitzung von Schwierigkeiten mit Ablagerungen der Harnstofflösung AdBlue und möglichen Lösungen berichtet haben.

Zulieferer schlug "kleine Maßnahme" vor
Die Lösungen seien zwar effektiv gewesen, aber mit hohem Aufwand verbunden.
Bosch habe dann eine "kleinere Maßnahme zum Anlauf" vorgeschlagen, von der aber noch unklar sei, ob sie womöglich die Reinigungswirkung verringere.

Bosch betonte, dass dazu keine Anfragen von deutschen oder europäischen Wettbewerbsbehörden vorlägen.
"Da uns keine Details zu den untersuchten Sachverhalten bekannt sind, können wir uns auch nicht dazu äußern", hieß es.
Auch das Bundeskartellamt und die EU-Wettbewerbshüter in Brüssel äußerten sich nicht, ebenso BMW, VW und Daimler.

Die EU-Kommission prüft derzeit Informationen, wonach sich VW, BMW, Daimler, Audi und Porsche unter anderem in technischen Fragen und teilweise beim Einkauf abgesprochen haben sollen.
Die Kartellwächter müssen jetzt entscheiden, ob diese Absprachen illegal waren.

Laut "Spiegel" hielt ein VW-Manager nach einem Treffen mit Vertretern von Daimler, BMW, Audi und Bosch im Oktober 2006 unter Bezug auf die AdBlue-Einspritzung fest: "Alle wollen eine Limitierung wegen der begrenzten Größe der Harnstofftanks.
Keiner will die wahre Motivation dieser Limitierung den Behörden (CARB, EPA) berichten."
CARB und EPA sind US-Umweltbehörden.

Audi-Manager soll zur Geheimhaltung aufgerufen haben
Die "BamS" zitiert aus einer E-Mail aus dem Jahr 2008 an damalige Audi-Manager.
Darin heiße es, dass die Teilnehmer der Sitzung bestätigt hätten, "diese Thematik in keiner Form gegenüber den US-Behörden EPA und CARB zu erwähnen, um den Anlauf in den USA nicht zu gefährden".

Die Entdeckung einer Abschalt-Software, die die Abgasreinigung im Normalbetrieb der Fahrzeuge stark reduziert, hatte in den USA den Diesel-Skandal bei Volkswagen ausgelöst.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt wegen des Verdachts der Beihilfe zum Betrug bei einer möglichen Manipulation der Abgasnachbehandlung an VW-Fahrzeugen gegen Bosch-Beschäftigte.


 
Dobrindt erinnert Autobauer an ihre verdammte Verantwortung !

Berlin - Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt ist die deutschen Autohersteller in der Dieselaffäre in harschen Worten angegangen.
Die Autobauer sollten ihrer verdammten Verantwortung gerecht werden und Fehler beheben, sagte der CSU-Politiker der Bild am Sonntag.

Dobrindt, dem die Opposition Laschheit gegenüber der Autoindustrie vorwirft, sagte: Die Autoindustrie hat sich in richtig schweres Fahrwasser gebracht.
Es droht auch ein Schaden für die Marke 'Automobil made in Germany'.
Das empfinde ich als furchtbar.


 
Zypries lehnt Datum für Verbot von Verbrennungsmotoren ab !

Berlin - Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries ist gegen ein festes Datum für das Verbot von Verbrennungsmotoren in Deutschland.
Im Moment eine Jahreszahl wie 2040 festzulegen, sei weder sinnvoll noch zielführend, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die britische Regierung plant, Verbrennungsmotoren von 2040 an zu verbieten und ganz auf Elektroantriebe zu setzen.
Zugleich äußerte Zypries Skepsis am Plan, bis 2020 eine Million E-Autos auf deutsche Straßen zu bringen.
Diese Zielmarke sei sehr ambitioniert.


 
Händler im Diesel-Skandal: "Wir sind der Prellbock" !

Verunsicherte Kunden, ratlose Händler: Der Diesel-Skandal erschüttert den deutschen Automarkt.
Derweil taxiert der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer die möglichen Kosten von Fahrverboten auf 15 Milliarden Euro.

Dietmar Clysters und seine Mitarbeiter brauchen derzeit ein breites Kreuz.
"Wir sind der Prellbock für Sachen, für die wir gar nichts können", sagt der Autohändler aus Edingen-Neckarhausen, einem kleinen Ort zwischen Mannheim und Heidelberg.

Die Debatte um den Diesel, um mögliche Fahrverbote und auch eine zuweilen übertriebene Berichterstattung darüber hätten viele Kunden verunsichert - und die bräuchten nun jemanden, bei dem sie ihren Ärger loswerden könnten.
Auch wenn das meist gar nicht böse gemeint sei: "Der Kunde hat ja niemanden, bei dem er sich beschweren kann", sagt Clysters, der Fahrzeuge diverser Marken verkauft.

Mögliche Schummeleien bei Abgaswerten, drohende Fahrverbote: Der Diesel ist in Verruf geraten, die Zulassungszahlen gehen zurück.
Daran dürfte auch der Gipfel mit Bund, Ländern und Autobauern am Mittwoch in Berlin zunächst einmal nicht viel ändern.

Zwar soll es Software-Updates für Millionen Fahrzeuge geben, aber nach Ansicht von Umweltschützern reicht das nicht.
Sie fordern weiter Fahrverbote.
Viele Autobesitzer sind daher ratlos, was ihnen bevorsteht - vor allem in Stuttgart, wo die Regierung schnell für bessere Luft sorgen muss. Aber nicht nur.

Ist das Auto "in zwei Jahren noch etwas wert"?
"Die Frage ist: Darf ich mein Auto morgen noch fahren und ist es in zwei Jahren noch etwas wert?", sagt Clysters.
Das treibe inzwischen auch seine Kunden um, völlig unabhängig von der Marke und selbst davon, ob sie sich aktuell überhaupt ein neues Auto kaufen wollen.
"Wir führen sehr viele Diskussionen, generell fragen viel mehr Menschen nach."
Aber auch die Händler hingen in der Luft und hätten kaum Antworten.

Fahrverbote für Diesel-Autos in Deutschland könnten nach Analysen des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer Kosten in Höhe von insgesamt rund 15 Milliarden Euro nach sich ziehen.
Das ist das Ergebnis einer Modellrechnung des Professors für Automobilwirtschaft an der Uni Duisburg-Essen.

Dudenhöffer geht darin von einem Wertverlust von zehn Prozent des jeweils aktuellen Restwertes aus - maximal aber 1500 Euro, dem Preis für eine Hardware-Nachrüstung an den Autos, mit der sich aus seiner Sicht Fahrverbote verhindern ließen.

"Löchrige Gesetze und fehlende amtliche Überprüfungen"
Bei Autos bis zurück zum Baujahr 2013 lohnt sich der Berechnung zufolge die Nachrüstung, bei älteren hingegen nicht.
Bei einem Diesel-Bestand ab Baujahr 2009 von aktuell 10,9 Millionen Stück kommt durch Nachrüstungen und Wertverluste die Summe von knapp 15 Milliarden Euro zusammen.

"Die löchrigen Gesetze und fehlenden amtlichen Überprüfungen von Umweltstandards kosten die Autofahrer also viel Geld", heißt es in dem Gutachten.
Die Probleme einer mangelnden gesetzlich vorgeschriebenen Abgasreinigung seien lange bekannt gewesen, trotzdem habe man durch den Steuervorteil beim Kraftstoff sogar noch einen zusätzlichen Diesel-Boom erzeugt.

Für die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) steht außer Frage: Der Handel trägt den Großteil des Schadens einer "einseitig negativen und wenig differenzierten Diskussion" über den Diesel.
Um den Restwert der Autos geht es dabei zumindest bisher nur am Rande, denn der ist aktuellen Untersuchungen zufolge noch nicht so deutlich gesunken wie das Ausmaß der Debatten vermuten ließe.

Der Faktor Fahrverbot habe bisher allenfalls lokale und sehr begrenzte Auswirkungen auf die Preisentwicklung, hat auch der Fahrzeugbewerter Schwacke zuletzt analysiert.

Restwert kann noch deutlich sinken
Viele Händler haben dafür einen anderen Punkt ausgemacht: Weil die Kunden ihre Entscheidung über einen Autokauf vertagen, stehen gebrauchte Diesel länger herum, bis sie wieder verkauft werden.
Das kostet Geld - im Schnitt 27 Euro pro Tag, haben die DAT-Experten auf der Grundlage von Händler-Daten für ihr "Dieselbarometer" errechnet.
95 Tage waren es zuletzt im Schnitt, bis ein Diesel einen neuen Besitzer fand, bei gebrauchten Benzinern hingegen nur 79.
Vor einem Jahr lagen beide Typen noch annähernd gleichauf.

Gibt es tatsächlich Fahrverbote, weil die Software-Updates nicht reichen, wird aber auch der Restwert der Autos noch spürbar sinken, davon ist Ferdinand Dudenhöffer überzeugt.

Die meisten Händler wünschen sich vor allem, dass die Diskussion möglichst schnell beendet ist - und damit die Unsicherheit, welches Auto man denn künftig haben sollte und welches lieber nicht.
Vor allem im Internet behilft sich manch einer schon damit, sein Auto mit einer "blauen Plakette" als besonders emissionsarm zu bewerben.
Wer die hat, braucht Fahrverbote nicht zu fürchten - weil das so simpel ist, wird das Thema immer wieder gern diskutiert.
Bislang allerdings gibt es solch eine Plakette hierzulande nicht.


 
Zweifel an ausreichender Wirksamkeit der Diesel-Updates !

Berlin - Die SPD will die Autokonzerne nach dem Dieselgipfel nicht aus einer Verantwortung für Abgas-Nachbesserungen bei älteren Wagen entlassen.
Wir brauchen unbedingt eine technische Umrüstung dieser Fahrzeuge, die günstiger als der Neukauf ist, sagte der SPD-Fraktionsvize Sören Bartol.

Viele Besitzer älterer Autos der Schadstoffklassen Euro 3, Euro 4 und auch Euro 5 könnten sich keinen Neuwagen leisten.
Die von deutschen Marken zugesagten Prämien für den Kauf neuer, sauberer Fahrzeuge könnten daher nur eine mögliche Lösung sein.


 
Audi stoppt Verkauf von A4 2.0 TFSI, S4 und S5 !

Wegen einer laut Audi "moderaten Erhöhung der Verbrauchswerte" infolge strengerer Abgastests muss Audi drei seiner Modelle neu zulassen.
Momentan warte die Audi AG auf die behördliche Genehmigung.

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Der Verkauf von S4 und S5 sowie dem A4 mit 190 PS starkem 2,0-Liter-Turbobenziner wurde laut der "Wirtschaftswoche" bereits im Juli in ganz Europa vorübergehend gestoppt.

Audi hat die Prüfung selbst initiiert
Ob – wie beim Porsche Cayenne – auch hinter dem Audi-Verkaufsstopp Beanstandungen des Bundesverkehrsministeriums oder des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) stecken, sei noch unklar.
Nach Angaben von Audi wurde dieser vom Unternehmen selbst initiiert.

Audi A4 2.0 TFSI und S4/S5 eint die Direkteinspritzung
Die betroffenen 2,0- und 3,0-Liter-Motoren haben einige Gemeinsamkeiten: Beide sind Benziner mit Turboaufladung und Direkteinspritzung.
Genau jene Motortypen stehen – unabhängig von der aktuellen Dieseldebatte – im Verdacht, einen erheblichen Anteil an der Feinstaubproblematik zu besitzen.

Bislang war der 2,0-Liter-TFSI mit einem kombinierten Euro-Normverbrauch von 5,8 Litern auf 100 Kilometer zugelassen.
Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 132 Gramm pro Kilometer.
Die 3,0-Liter-TFSI im S4 und S5 leisten 354 PS und sind bis jetzt mit einem Normverbrauch von 7,3 Litern auf 100 Kilometer (166 g CO2/km) angegeben.


 
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