Aktuelle NEWS aus Deutschland !

Säureangriff auf Frau in Minden: Hintergrund unklar !

Eine 44-Jährige ist bei einem Angriff in Minden auf offener Straße mit Säure übergossen worden.
Da die Frau schnell reagiert und ihre Jacke hochgerissen habe, sei sie bei der Attacke am Mittwochmorgen nur leicht verletzt worden, teilte die Polizei mit.

Demnach ist ein 51-Jähriger tatverdächtig, der mit dem Fahrrad geflüchtet sein soll und in der Nähe des Tatortes festgenommen wurde.
Der mutmaßliche Angreifer soll die Frau aus Minden im Gesicht und am Hals mit der Flüssigkeit überschüttet haben.

Zum Hintergrund und Motiv der Tat machte die Polizei zunächst keine Angaben.
Ermittler stellten die Flasche sicher, die der Täter vermutlich benutzt hatte.

Anfang März hatten bislang unbekannte Angreifer in Haan bei Düsseldorf einen Manager aus der Energiebranche mit Säure übergossen.
Auch in diesem Fall sind die Hintergründe noch unklar.


 
Gericht verurteilt mutlosen Räuber zu 15 Monaten Gefängnis !

Ein Räuber, der das Angebot zur Flucht ausgeschlagen und lieber freiwillig auf die Polizei gewartet hat, ist in Düsseldorf zu 15 Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt worden.
Der 43-Jährige hatte einen Kiosk überfallen, aber im Besitzer des Büdchens seinen Meister gefunden.

Der Ladenbesitzer hatte einen täuschend echt wirkenden Revolver gezogen, woraufhin der Räuber sofort aufgab und sogar das Angebot ablehnte, sich aus dem Staub zu machen.
Er warte lieber auf die Polizei, ließ er den verdutzten Büdchen-Betreiber wissen.
Das Landgericht sprach den Angeklagten am Mittwoch der versuchten räuberischen Erpressung schuldig.


 
Nach Revision von Erkan F. Zweiter Kölner Totraser reagiert auf sein Knasturteil !

Köln - Während Erkan F. (25) wegen seines Knasturteils um das Todesrennen vom Auenweg über seinen Anwalt Revision zum Bundesgerichtshof eingelegt hat, will der zweite Totraser Firat M. (24) seine Gefängnisstrafe akzeptieren!

Das Kölner Landgericht hatte in der vergangenen Woche entschieden, dass die beiden zunächst zu Bewährungsstrafen verurteilten Angeklagten doch ins Gefängnis müssen.
Sie hatten sich 2015 ein illegales Rennen geliefert, bei dem eine Radfahrerin (19) getötet worden war.

Zeichen in Richtung der Opferfamilie
Das hat Verteidiger Sebastian Schölzel auf Anfrage bestätigt.
„Durch diesen Schritt unterstreicht er die Ernsthaftigkeit seiner Reuebekundungen in der Hauptverhandlung und setzt ein positives Zeichen in die Richtung der Opferfamilie“, so Schölzel.


 
Deutscher Rechtsextremer Mario Rönsch in Ungarn festgenommen !


Berlin - Mario Rönsch soll über einen Online-Shop Deutsche zur Abwehr von Flüchtlingen bewaffnet haben.
Nun wurde er in Budapest festgenommen.


Der deutsche Rechtsextreme und mutmaßliche Betreiber des Online-Waffenshops „Migrantenschreck“, Mario Rönsch, ist in der ungarischen Hauptstadt Budapest gefasst worden.
Das bestätigte die Berliner Staatsanwaltschaft am Mittwochmorgen über Twitter.

Die Polizei durchsuchte dort Räume.
Weitere Informationen gab es zunächst nicht, die Ermittler wollten sich später äußern.

Bereits Anfang Dezember 2016 hatte die Berliner Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Betreiber der Internetseite bestätigt.
Ihm wurden verbotener Waffenhandel, Volksverhetzung, Bedrohung und Nötigung vorgeworfen.
Bei Durchsuchungen bei mutmaßlichen Kunden der Webseite in mehreren Bundesländern soll die Polizei rund 40 Waffen gefunden haben.

Waffen gegen Flüchtlinge
Wie ARD, „Motherboard“ und „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) nach gemeinsamen Recherchen berichten, soll Rönsch mit verbotenen Gaspistolen im Wert von mehr als 100.000 Euro gehandelt haben, um deutsche Bürger gegen Flüchtlinge zu bewaffnen.
Nach seiner Flucht vor der deutschen Justiz im Jahr 2016 soll der Rechtsextreme von Ungarn aus den Shop betrieben haben.

Hunderte Deutsche hätten sich auf diesem Wege mit Schusswaffen eingedeckt.
Die zuständige Berliner Staatsanwältin Susann Wettley nennt das Ausmaß der Waffenverkäufe in der SZ „erschreckend“.
Rönsch habe mit seiner Botschaft „scheinbar unbescholtene Bürger“ erreicht.

Betreiber von Hetzseiten
Der Erfurter soll zudem mit „Anonymous.Kollektiv“ (AK) auf Facebook und „Anonymousnews.ru“ zwei der größten Hetzseiten im deutschsprachigen Internet betrieben haben.
AK soll laut den Berichten mit rassistischen Posts und Verschwörungstheorien knapp zwei Millionen Likes gesammelt haben.
Trotz der zahlreichen Beweise, die der Staatsanwaltschaft vorlagen, blieb Rönsch jahrelang unbehelligt.

Nach den Berichten schlug schließlich eine Spezialeinheit der ungarischen Polizei am frühen Mittwochmorgen in Budapest zu.
Dabei waren demnach auch Berliner Kriminalpolizisten.

Wann Rönsch von Ungarn nach Deutschland ausgeliefert werde, sei unklar.
Den Berichten zufolge sollen die ungarischen Behörden Interesse an einer schnellen Überstellung an die deutsche Justiz geäußert haben.


 
Sexualstraftäter aus Viersen nennt Namen zweier Opfer-Kinder !

Der mutmaßliche Sexualstraftäter vom Niederrhein hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Namen zweier Kinder genannt, die er missbraucht haben soll.
"Hinsichtlich eines dritten mutmaßlichen Opfers hat er die Angaben des Namens verweigert", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach am Mittwoch.

Der Anwalt habe ihm dann geraten, keine weiteren Angaben mehr zu machen.

Bisher waren die Ermittler davon ausgegangen, dass der 45-Jährige aus Viersen zwei Jungen mehrfach missbraucht und 3800 Bilder und Videos davon im Internet veröffentlicht hat.
Der Mann werde zur Zeit dem Haftrichter vorgeführt, sagte der Sprecher der Mönchengladbacher Behörde.

Dem mutmaßlichen Täter wird schwerer sexueller Missbrauch von Kindern sowie die Herstellung von kinderpornografischen Schriften vorgeworfen.
Der Generalstaatsanwalt in Frankfurt hatte das Verfahren am Mittwoch an die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach abgegeben.
Auch die "Bild"-Zeitung berichtete.


 
Opfer von Messerattacke aus Koma erwacht !

Hannover - Das Opfer der Messerattacke im niedersächsischen Burgwedel ist aus dem Koma erwacht.
Das sei ein ganz toller Schritt nach vorne, heißt es bei der Staatsanwaltschaft Hannover.

Die Ermittler würden jetzt ein paar Tage warten, bis die 24-jährige Frau vernommen werden könne.
Ein 17 Jahre alter Syrer soll der Frau am Samstagabend mit einem Klappmesser einen Stich versetzt haben.

Der Jugendliche sitzt in Untersuchungshaft.
Die Tat hat eine politische Debatte über Jugendkriminalität und die Integration von Flüchtlingen ausgelöst.


 
Anwalt von Phantomopfer im NSU-Prozess angeklagt !

Ein Anwalt, der im Münchner NSU-Prozess ein nicht existierendes Opfer vertreten haben soll, ist in Aachen wegen Betrugs in besonders schwerem Fall angeklagt.
Das erklärte das Landgericht am Mittwoch.

Der Anwalt hatte demnach jahrelang vor dem Münchner Oberlandesgericht ein angebliches Opfer des Nagelbombenanschlags in der Kölner Keupstraße als Nebenkläger vertreten.
Dafür soll er 211 000 Euro an Sitzungs- und Reisespesen kassiert haben.
Zuvor hatte "Focus Online" berichtet.

Außerdem ist der Anwalt im Zusammenhang mit dem Prozess um die tödliche Loveparade-Katastrophe wegen Urkundenfälschung und Anstiftung zu falscher Versicherung an Eides statt angeklagt.
Mit falschen Angaben zum Gesundheitszustand seines Mandanten habe er sich den Zugang als Nebenklagevertreter erschleichen wollen.

Ein anderes Opfer soll er dazu überredet haben, ihm eine Blanko-Vollmacht auszustellen, die er dann einem Kollegen zugeschanzt haben soll.


 
Grausiger Tod: Obdachloser (59) enthauptet - jetzt ermittelt eine Sonderkommission !

Koblenz - Grausiger Tod eines Obdachlosen in Koblenz!

Der Mann wurde von unbekannten Täter enthauptet.
Das teilte die Polizei am Mittwoch mit.
Eine Sonderkommission ermittelt.

Die Beamten wollten zunächst keine näheren Einzelheiten zur Tat bekanntgeben.
Bis zum Mittwochabend war noch kein Verdächtiger gefasst.

Der 59 Jahre alte Obdachlose war am vergangenen Freitag tot auf dem Koblenzer Hauptfriedhof gefunden worden.

Er hatte seit mehreren Jahren regelmäßig auf dem Friedhof übernachtet und war tagsüber in der Innenstadt und am Hauptbahnhof unterwegs gewesen.

Der Mann war zuletzt am Donnerstag lebend gesehen worden.


 
Schock an der Haustür: Paketbote (31) holte in Düsseldorf zweimal seinen Penis raus !

Düsseldorf - Achtung, übergriffiger Paketzusteller!
Die Polizei in Düsseldorf hat am Mittwoch einen Hermes-Paketboten festgenommen, der in mindestens drei Fällen Frauen an der Wohnungstür sexuell belästigt hat.

Seine unfassbare Masche: Er machte anzügliche Bemerkungen und in zwei Fällen packte er seinen Penis aus!

Er fragte: „Allein zu Hause?“
Die widerlichen Fakten: Im Stadtteil Heerdt fuhr der 31-Jährige schon seit längerem Päckchen aus.
Seit dem 19. März soll er immer wieder zugeschlagen haben.

Im ersten Fall klingelte er bei einer Frau Ende 40 und sollte dort ein Paket zustellen.
Als die Frau die Tür öffnete, griff er sich an den Schritt und fragte: „Allein zu Hause?“

Paket „unglücklich“ fallen gelassen
In einem weiteren Fall ließ er das Päckchen demonstrativ vor der Empfängerin fallen, machte aber keine Anstalten, es aufzuheben.
Als sie selber sich danach bückte, bemerkte sie, dass der Hermes-Mann den Reißverschluss seiner blau-schwarzen Uniform geöffnet hatte - und sein Glied heraushing.

Auch hier fragte der Paketbote vorher, ob die Dame allein zu Hause sei.

Bote gab Paket für den Nachbarn ab
In einem dritten Fall fragte er, ob er ein Paket für den Nachbarn abgeben könne.
Auch hier hatte er seinen Penis herausgeholt.

Nachdem die Opfer sich dazu durchgerungen hatten, die Tat bei der Polizei anzuzeigen, gelang es einem Bezirksbeamten das Sex-Ferkel am Mittwoch festzunehmen.

Der Mann ist bislang nicht polizeilich in Erscheinung getreten.
Nun wird wegen Exhibitionismus und Beleidigung auf sexueller Grundlage gegen ihn ermittelt.

Stellungnahme der Firma Hermes.
Das geschilderte Verhalten des Zustellers ist ohne Frage absolut indiskutabel und beschämend.
Vor diesem Hintergrund verurteilen wir das geschilderte Verhalten aufs Schärfste, schreibt Sprecher Ingo Bertram.
Der Mann sei mit sofortiger Wirkung nicht mehr für das Unternehmen tätig

Gibt es weitere Opfer?
„Die Opfer stehen noch sehr unter Schock“, sagt eine Polizeisprecherin.
„Es kann gut sein, dass es noch weitere Opfer gibt.
Wir bitten sie deshalb darum, sich bei uns zu melden und die Fälle anzuzeigen.“

Die Beamtinnen des Kriminalkommissariats 12 sind in Düsseldorf mit dem Fall betraut und bitten betroffene Frauen sich unter 0221/87 00 zu melden.


 
„Tiefer kann man nicht sinken“: Zülpicher Einbruchs-Duo kriegt Breitseite vom Richter !

Bonn/Zülpich - Sie versetzten Zülpich in Angst, brachen überall ein, wo es nur ging.
Dabei kannten Ralf M. (31) und Sven G. (37, Namen geändert) keine Gnade, stiegen selbst in Kindergärten, Schulen und die „Tafel“ ein.

Jetzt wurde das Duo vor dem Bonner Landgericht verurteilt – im Anschluss fand Richter Klaus Reinhoff für die beiden Serientäter deutliche Worte!

„Das geht gar nicht“
Ralf M. und Sven G. waren von Oktober 2015 bis Januar 2017 in Gewerbebetriebe eingebrochen.
„Aber auch – und das geht gar nicht! – in Schulen und Kindergärten“, so Richter Reinhoff jetzt.
Das Duo hätte den Kindern das „Erlebnis beschert“, dass sie morgens die Einbrüche inklusive der Verwüstungen mitbekommen hätten.

Klare Worte
Überboten worden sei das nur noch durch den Einbruch in die Lagerräume der Zülpicher „Tafel“.
„Den Ärmsten der Armen das Zeug wegnehmen – tiefer kann man nicht sinken“, sagte der Richter.

Scheinbar unbeeindruckt hörte sich das Duo Reinhoffs Worte an.
Kurz zuvor hatte der Richter die Urteile gesprochen.
Ralf M. muss unter anderem wegen Einbruchdiebstahl in 25 Fällen und Brandstiftung für fünfeinhalb Jahre hinter Gitter, Sven G. bekam wegen Einbruchdiebstahls in 16 Fällen fünf Jahre und drei Monate.
Beide sitzen bereits in U-Haft.

Einbruch in Rathaus
Die Einbruchserie hatte das 20 000 Seelen-Städtchen Zülpich erschüttert.
Ob Geschäfte, Tennisclub, Minigolf-Anlage oder Kirche: Nichts schien vor den Tätern sicher.
Wegen eines Einbruchs in das Rathaus, bei dem alleine alle 24 Innentüren eingetreten worden waren, wurde Sven G. jetzt allerdings freigesprochen.
„Wir haben es nicht nachweisen können“, so Richter Klaus Reinhoff in der Urteilsbegründung.

DNA an leerer Flasche
Anders sah die Lage für Ralf M. aus: In einem Rathauszimmer hatte die Polizei eine leere Flasche Apfelschorle sichergestellt – mit seiner DNA.
Die Beute hatte der 31-Jährige mit einem geklauten VW Passat der Stadt abtransportiert.
Das Auto steckte er später in Brand


 
Polizei hebt Unterstützernetzwerk der „Gruppe Freital“ aus !

Dresden Die Terrororganisation „Gruppe Freital“ konnte auf ein breites Unterstützernetzwerk zählen.
Mit Razzien ging die Polizei dagegen vor.

Die Rädelsführer der Terrororganisation „Gruppe Freital“ sind bereits verurteilt worden, doch nun hat die Polizei wohl ein Netzwerk von Unterstützern der Rechtsextremisten zerschlagen.

Bei einer Razzia am Mittwoch wurden Wohnungen in Sachsen, Niedersachsen und Bayern durchsucht.

Die Razzien richteten sich gegen insgesamt zehn Beschuldigte, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Dresden.
Die drei Frauen und sieben Männer im Alter zwischen 19 und 53 Jahren würden der „zweiten Reihe“ der „Gruppe Freital“ zugerechnet.

Hakenkreuzfahnen und Waffen sichergestellt
In Sachsen seien sieben Wohnungen in Freital und Umgebung durchsucht worden, jeweils eine in Unterhaching bei München und im niedersächsischen Tostedt südlich von Hamburg, außerdem ein Pkw.
Mehr als 50 Beamte der sächsischen, bayerischen und der niedersächsischen Polizei seien an dem Einsatz beteiligt gewesen.

Sie hätten unter anderem Datenträger sichergestellt.
Außerdem seien Waffen und NS-Devotionalien gefunden worden, darunter Schlagstöcke, eine Schreckschusswaffe und vier Hakenkreuzfahnen.

Schon im Verlauf des vor drei Wochen beendeten Prozesses gegen acht Mitglieder der „Gruppe Freital“ war ein Unterstützernetzwerk deutlich geworden.
Das Ermittlungsverfahren gegen die zehn Beschuldigten war den Angaben zufolge zunächst von der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe geführt, im vergangenen Jahr dann aber an die Generalstaatsanwaltschaft Dresden abgegeben worden.

Anführer der „Gruppe Freital“ wegen Mordversuch verurteilt
Die acht Mitglieder der „Gruppe Freital“ waren vom Oberlandesgericht Dresden unter anderem wegen Bildung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und versuchten Mordes zu langen Haftstrafen verurteilt worden.
Sechs Gruppenmitglieder legten Revision ein.
Die Gruppe hatte 2015 fünf Sprengstoffanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte und politische Gegner in Freital und dem nahen Dresden verübt.

Die nun Beschuldigten seien „in unterschiedlicher Zusammensetzung und Begehungsweise“ an den Taten beteiligt gewesen.
Neben der Unterstützung der Gruppe wird einzelnen Mitgliedern unter anderem auch Beihilfe zum versuchten Mord, zum Herbeiführen von Sprengstoffexplosionen, zur gefährlichen Körperverletzung, zur Sachbeschädigung und zur versuchten Brandstiftung vorgeworfen.


 
Car-Freitag: NRW versteigert beschlagnahmte Autos von Rasern im Internet !

Düsseldorf. Am sogenannten „Car-Freitag“ will das Land NRW illegale Rennen unterbinden.
Autos sollen als „Tatmittel“ im Internet versteigert werden.

Der Karfreitag gilt als stiller Feiertag, aber die Tuningszene nutzt das von ihr in „Car-Freitag“ umgetaufte Fest alljährlich zur dröhnenden Auferstehungsfeier nach der Winterpause.
In diesem Jahr allerdings sollten sich alle, die nicht nur schöne Autos zeigen wollen, sondern auch von illegalen Rennen träumen, warm anziehen, warnt NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU): „Wer glaubt, dass er in unseren Innenstädten Rennen fahren darf, der sollte schon einmal anfangen, für ein Fahrrad zu sparen“, sagte Biesenbach.
Selbst ernannte Rennfahrer würden, wenn möglich, bestraft, ihre Autos als „Tatmittel“ im Internet versteigert.

Unter seien jetzt schon „ein paar schöne Sportwagen“ zu ersteigern, sagte der Minister.
Im vergangenen Jahr ermittelte die Polizei nach dem „Car-Freitag“ gegen 355 Raser in NRW.
Diesmal dürfte sich die Zahl der Ermittlungen wegen einer im vergangenen Jahr geänderten Rechtslage erhöhen, vermutet die Landesregierung.

Rasern drohen bis zu zehn Jahre Haft
Denn illegale Rennen sind nun, so Biesenbach, „eine richtige Straftat mit harten Strafen und teuren Nebenfolgen“.
Wer ein solches Rennen fährt, dem drohen selbst dann zwei Jahre Knast, wenn niemand durch das Rennen gefährdet wird.
Davor wurden für ein solches Vergehen nur 400 Euro Bußgeld kassiert und ein Monat Fahrverbot verhängt.
Wird jemand durch die Raserei verletzt, dann sind jetzt sogar bis zu zehn Jahre Haft für den Täter möglich.

Schon Biesenbachs Amtsvorgänger Thomas Kutschaty (SPD) hatte sich auf das Thema illegale Rennen gestürzt und zusammen mit anderen Länderministern über den Bundesrat die Gesetzesverschärfung betrieben.
Für Kutschaty war es „wirklichkeitsfremd“, dass Raser und Veranstalter von unerlaubten Rennen nur Bußgelder zahlen mussten.

Polizei: Wir wollen die Szene nicht verteufeln
Der „Car-Freitag“ 2018 soll in NRW eine Trendwende markieren und die Szene durch Kontrollen und Strafandrohungen verunsichern.
„Wenn sie merkt, dass Polizei und Justiz hart durchgreifen und die ersten Raser nach einem Rennen mit dem Linienbus nach Hause fahren und dann auch noch Post von der Staatsanwaltschaft bekommen, wird Rasen sehr an Zuspruch verlieren“, so Biesenbach.

In Dortmund, Oberhausen, Köln und anderen Städten, in denen Karfreitag erfahrungsgemäß viele Tuner mit ihren aufgemotzten Autos posieren, wird die Polizei mit großem Aufwand kontrollieren.
Es gehe nicht darum, die ganze Szene zu verteufeln.
„Wir suchen die schwarzen Schafe, alle anderen sind herzlich willkommen“, sagte ein Sprecher der Polizei Bochum.
An der A40-Autobahnabfahrt „Dückerweg“ in Wattenscheid und nebenan am „Ruhrpark“ werden wieder Hunderte Tuner erwartet.
Die Polizei bringt dort Beamte, die sich in der Szene gut auskennen, und Kfz-Sachverständige, die illegale Basteleien schnell erkennen können, zum Einsatz.
1100 getunte Autos wurden im vergangenen Jahr am Dückerweg gezählt, 176 Fahrer waren zu schnell unterwegs.
In Duisburg wirft die Polizei an der Landesstraße 1 bei Hamborn und in anderen Teilen der Stadt schon ab heute Abend ein waches Auge auf die Szene.

Justizminister Biesenbach empfiehlt jedem, der richtig Gas geben möchte, eine Runde auf dem Nürburgring.
Die koste aktuell 25 Euro.
„Wer diese 25 Euro sparen will und den Innenstadtring mit der Nordschleife verwechselt, der bekommt die volle Härte des Gesetzes zu spüren.“

WIEDER MEHR VERLETZTE
Schwere und sogar tödliche Unfälle bei illegalen Rennen hat es immer wieder gegeben.
Im Frühjahr 2015 hatten sich zwei junge Männer in ein Rennen geliefert, dabei wurde eine 19-jährige Radfahrerin getötet.
Vor wenigen Tagen hob ein Kölner Gericht die umstrittene Aussetzung der bereits verhängten Strafen zur Bewährung auf.
Beide Raser müssen jetzt ins Gefängnis. einer von ihnen hat Revision eingelegt.

In Hagen verletzten Raser einen Sechsjährigen lebensgefährlich.
Einer der Täter wurde zu 22 Monaten Gefängnis verurteilt.
Das bundesweit erste Mordurteil gegen zwei Berliner Raser wurde kürzlich aufgehoben.


 
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