Spektakulärer Ausbruch in New York: US-Polizei fasst auch zweiten Mörder

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Spektakulärer Ausbruch in New York: US-Polizei fasst auch zweiten Mörder

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Ende einer Verbrecherjagden in den USA: Auch der zweite Gefängnis-Ausbrecher wird in New York gefasst. Auf der Flucht wird er angeschossen. Sein Zustand scheint kritisch.

Drei Wochen nach einem spektakulären Ausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis im US-Bundesstaat New York hat die Polizei US-Medienberichten zufolge auch den zweiten Mann gefasst. Der 35-jährige David Sweat sei von einem Polizisten nahe der kanadischen Grenze bei der Stadt Constable etwa 40 Kilometer von dem Gefängnis entfernt angeschossen worden, berichteten US-Medien unter Berufung auf Ermittlungsbehörden. Danach sei er festgenommen worden. Offiziell gab es zunächst keine Details über seinen Zustand. Medienberichten zufolge wurde Sweat durch die Schüsse zweimal in den Rücken getroffen. Seine Verletzungen sollen lebensgefährlich sein. Demnach musste er notoperiert werden.

Sweats 49-jähriger Komplize Richard Matt war zwei Tage zuvor in einer Waldhütte von einem Polizisten erschossen worden. Danach suchten rund 1300 Polizisten weiter nach dem 35-Jährigen. Die Behörden setzten zeitweilig eine Belohnung von 100.000 Dollar (88.000 Euro) für Hinweise aus, die zur Ergreifung der als hochgefährlich eingestuften Verbrecher führen. Beide Männer waren verurteilte Mörder.

Bei ihrer filmreifen Flucht aus dem Gefängnis in Dannemora sägten sie ein Loch in die Stahlwände ihrer Zellen, zwängten sich durch Schächte und schnitten sich durch Tunnelsysteme und Rohre einen Weg in die Freiheit. Mindestens zwei Gefängnisangestellte sollen den Schwerverbrechern dabei geholfen haben, sie sind inzwischen festgenommen worden. Drei Wochen suchte die Polizei mit einem Großaufgebot nach dem Paar.

Die beiden Insassen verbüßten in der Clinton Correction Facility lebenslange Haftstrafen. Matt hatte 1997 seinen ehemaligen Chef ermordet, Sweat einen Polizisten erschossen. Beide Männer sollen sexuelle Beziehungen zu der Gefängniswärterin unterhalten haben, die ihnen zur Flucht verhalf. Die Frau soll den Verbrechern unter anderem Sägeblätter, Bohrmeißel und Brillen mit daran befestigten Lampen beschafft haben. Kurz vor dem geplanten Ausbruch änderte sie jedoch ihre Meinung und wurde mit einer Panikattacke ins Gefängnis eingeliefert. Von der Stadt New York ist die Haftanstalt 500 Kilometer entfernt.
 
Zweiter Haftausbrecher gefasst: New York kann wieder aufatmen

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Tragisches Ende einer spektakulären Flucht: Nach drei Wochen ist einer der zwei Gefängnisausbrecher tot, der andere wird schwer verwundet gefasst. Trotzdem steht diese hollywoodreife Geschichte noch ganz am Anfang der Aufklärung.

Selbst für einen Hollywood-Film wäre die Geschichte zu verrückt, sagt New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. "Wenn man das als Filmskript schreiben würde, würden sie einem sagen, es wäre übertrieben."

Hauptdarsteller der Geschichte sind zwei verurteilte Mörder, die in einem Hochsicherheitsgefängnis des US-Bundesstaats New York lebenslange Haftstrafen absaßen. Dazu kommen unter anderem ein Mordkomplott, in Hackfleisch versteckte Metallsägen, geschmuggelte Gemälde, eine spektakuläre Flucht und eine drei Wochen dauernde Großfahndung meist im strömenden Regen durch bergige Wälder. Die Geschichte ist wahr - und am Sonntagabend kommt sie zu einem gewaltvollen Ende.

Drei Wochen lang hatten bis zu 1300 Polizisten an der nördlichen Grenze des Bundesstaats New York nach den zwei als extrem gefährlich eingeschätzten flüchtigen Häftlingen gesucht - immer in Sorge, dass diese sich in das nicht weit entfernte Kanada absetzen könnten. Am Freitag dann stöberten sie einen von ihnen in einer Waldhütte auf, rund 40 Kilometer von dem Gefängnis entfernt. Der 49-Jährige war bewaffnet und wollte sich nicht ergeben, also erschoss ihn ein Polizist. Dreimal wurde er in den Kopf getroffen, wie später eine Autopsie ergab. Zudem fand der Gerichtsmediziner "Insektenstiche an den Beinen, Blasen und kleinere Hautabschürfungen, die drei Wochen Leben im Wald entsprechen".

Zwei Tage später fanden die Polizisten nun auch den zweiten Mann. Ein Beamter erkannte den verurteilten Mörder, der auf einer Straße lief. Als er ihn ansprach, floh der 35-Jährige. Der Polizist verfolgte ihn, schoss und traf ihn zweimal in den Oberkörper. Danach wurde er festgenommen und in ein Krankenhaus gebracht, wo er sich in stabilem Zustand befinden soll.

"Der Alptraum ist vorbei", sagt Gouverneur Cuomo. Vor allem für die Bewohner der Gegend, von denen sich viele seit dem Ausbruch in ihren Häusern verbarrikadiert hatten, waren die vergangenen drei Wochen ein Ausnahmezustand. "Sie mussten mit der Angst umgehen, dass Mörder frei in ihrem Garten rumlaufen könnten."

Für die Untersuchungsbehörden aber fängt die Arbeit nun erst an. Wie konnten die beiden Häftlinge, von denen einer einen Mann zu Tode geprügelt und der andere einen Polizisten erschossen hatte, aus dem Hochsicherheitsgefängnis in Dannemora entkommen? Zwei Mitarbeiter des Gefängnisses sind bereits festgenommen worden - eine Frau und ein Mann. Sie hat ausgesagt, dass sie mit den beiden Mördern ihren Mann umbringen wollte. Er schmuggelte den Insassen Werkzeug in die Zellen im Tausch gegen Gemälde, die der eine der beiden anfertigte - unter anderem von US-Präsident Barack Obama oder Hollywood-Schauspielerin Julia Roberts. Mit dem schweren Gerät konnten sich die beiden Häftlinge dann den Weg in die Freiheit bohren und durch die Kanalisation fliehen.

Eine umfassende Untersuchung sei eingeleitet, verspricht Gouverneur Cuomo. "Es waren außergewöhnliche Umstände und die erste Flucht aus dem Gefängnis seit mehr als 100 Jahren - aber eine Flucht ist eine Flucht zuviel."

 
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