Rock am Ring startet bei Regen !

Erhalten Besucher Schadenersatz nach „Rock am Ring“-Abbruch ?

Trier/Mendig. Das Festival „Rock am Ring“ ist am Wochenende im wahrsten Sinne ins Wasser gefallen.
Nun kritisiert der Veranstalter die Behörden.

Der „Rock am Ring“-Macher Marek Lieberberg hat nach dem wetterbedingten Abbruch des Festivals am Wochenende das Verhalten der Behörden in einem Zeitungsinterview kritisiert.
Die Entscheidung der Verbandsgemeinde Mendig (Rheinland-Pfalz) für den Abbruch, die sich stark an der Empfehlung der Polizei orientiert habe, trage er nicht mit, sagte der Konzertveranstalter der „Rheinische Post“.
„Die Entscheidung ist falsch.“

Bei „Rock am Ring“ waren am Freitagabend bei Blitzeinschlägen 71 Menschen verletzt worden.
Wegen weiterer Unwettergefahr hatte die Verbandsgemeinde den Veranstaltern die Genehmigung für die Fortsetzung des Festivals mit rund 90.000 Besuchern entzogen.
Die Abreise vieler Fans gestaltete sich schwierig, weil Fahrzeuge im Schlamm feststeckten.

„Es hat schon eher an Fahnenflucht erinnert, als sich die Fans ihre Wege über die Felder bahnten und ihr Hab und Gut zurückließen“, sagte Lieberberg der Zeitung.
Es sei nicht gerade eine „Sternstunde der verantwortlichen Behörden“ gewesen.
Er hätte es besser gefunden, die Besucher am Sonntag bei konkreter Gefahr zu warnen und das Programm anschließend fortzusetzen.
„Die Behördenvertreter haben sich aber nicht darauf eingelassen und stoisch auf ihre Sichtweise verwiesen.“

Wie stehen die Chancen auf eine Entschädigung?
Auf Anfrage konnte die Marek Lieberberg Konzertagentur noch keine konkrete Aussage zu möglichen Entschädigungen treffen.
Eine Sprecherin teilte lediglich mit, dass „die Bewertung der durch die vorzeitige Beendigung des Festivals entstandenen Situation“ noch andauere und „noch einige Zeit in Anspruch“ nehme.
„Erst wenn alle erforderlichen Fakten analysiert sind, können seriöse Schlussfolgerungen vorgenommen und Konsequenzen gezogen werden“, heißt es.

In den AGBs des Festivals heißt es: „Wird die Durchführung der Veranstaltung insgesamt aus Gründen unmöglich, die der Veranstalter nicht zu vertreten hat, so werden dem Besucher gegen Vorlage der erworbenen Eintrittskarte und der Kaufquittung bei der jeweiligen Vorverkaufsstelle der Kartenpreis sowie die Vorverkaufsgebühr zurückerstattet.“
Außerdem heißt es dort, „das Konzert findet bei jeder Witterung statt“.

Das sagt der Jurist
Nach Ansicht von Rechtsanwalt Christian Solmecke dürfte in diesem Fall ein Anspruch auf eine Teilrückerstattung des Kaufpreises bestehen
Wie hoch diese ausfallen könnte, ist jedoch unklar.
Eine komplette Rückerstattung ist nicht möglich, da ein Teil des Festivals stattgefunden hat.
Solmecke weist in einem Beitrag auf seiner eigenen Internetseite daraufhin, dass ein erheblicher Bestandteil des Festivals nicht stattgefunden habe.
„Beim Rock am Ring fehlt nun der groß erwartete Auftritt von Iron Maiden – die Krönung des Festivals“, schreibt Solmecke.

Ein weiterer Punkt in den AGB lässt dem Veranstalter außerdem Spielraum, denn es heißt, dass eine „vorübergehende oder vollständige Räumung“ des Festivalgeländes keinen Anspruch „auf teilweise Rückerstattung des Kartenpreises“ mit sich bringt, wenn die Räumung aus Sicherheitsgründen erfolgt, „um Gefahr für Leib oder Leben abzuwenden“.


 
Bekommen „Rock am Ring“-Fans nach Abbruch Geld zurück ?

Mendig. In schweren Unwettern endete „Rock am Ring“ in diesem Jahr.
Viele Besucher fragen nun, ob sie Geld für ihre Tickets zurückbekommen.

Nach dem wetterbedingten Abbruch von „Rock am Ring“ könnte die Frage nach einer Teilrückerstattung der Ticketpreise bis Ende Juni geklärt sein.
„Die Anliegen der Fans werden mit unserer Schadensversicherung in den nächsten ein, zwei Wochen geprüft“, sagte der Frankfurter Konzertveranstalter Marek Lieberberg der Deutschen Presse-Agentur.
„Wir streben eine faire Lösung an und benötigen hierfür die erforderliche Zeit.“

1300 der 92.500 Besucher des Musikfestivals, das Anfang Juni in Mendig in der Osteifel wegen Gewitters abgebrochen wurde, hätten sich bislang gemeldet.
„Die wenigsten nehmen juristische Hilfe in Anspruch.“

Über den jungen Mann, der während des Festivals Anfang Juni von einem Blitz schwer verletzt wurde, sagte der Konzertveranstalter: „Wir haben gehört, dass er in die Reha verlegt werden soll.
Dabei begleiten ihn unsere besten Wünsche und Hoffnungen.“

71 Menschen waren bei Blitzeinschlag verletzt worden
Bei dem Gewitter waren 71 Menschen verletzt worden.
Wegen weiterer angekündigter Unwetter musste Lieberberg auf Weisung der Behörden „Rock am Ring“ vorzeitig abbrechen.
Darüber entbrannte eine Diskussion.
Zu der Frage, ob das legendäre Festival auch 2017 wieder in Mendig über die Bühne gehen wird, sagte der Veranstalter: „Im Moment gibt es keine Änderungen, die wir kommunizieren könnten.“

„Rock am Ring“ beschäftigt in anderer Hinsicht schon seit langem auch das Landgericht Koblenz: Dort verkündet der Vorsitzende Richter Andreas Roll am kommenden Dienstag (21. Juni) in einem Streit um die Namensrechte eine Entscheidung.

Im vorherigen einstweiligen Rechtsschutzverfahren hatte das Oberlandesgericht Koblenz Lieberberg recht gegeben.
Die Sanierer des erst insolventen und dann verkauften Nürburgrings wollten vergeblich erreichen, dass der Veranstalter „Rock am Ring“ auf dem Mendiger Flugplatz nicht mehr ohne ihre Zustimmung organisieren oder bewerben darf, da die Rechte am Titel beiden Seiten gehörten.
Nun verkündet das Landgericht auch im Hauptsacheverfahren seine Entscheidung.

Bis 2014 war „Rock am Ring“ an der legendären Rennstrecke über die Bühne gegangen – und 2015 im Streit mit dem Nürburgring ums Geld ins 30 Kilometer entfernte Mendig abgewandert.


 
Rock am Ring: Besucher bekommen Geld teilweise zurück !

Frankfurt/Main - Nach dem Abbruch des Musikfestivals Rock am Ring wegen der Unwetter sollen die Besucher 40 Prozent des Eintrittspreises zurückbekommen.
Das kündigte die Marek Lieberberg Konzertagentur in Frankfurt an.

Man habe sich im gemeinsamen Interesse um eine faire Lösung für alle Beteiligten bemüht.
Rock am Ring hatte Anfang Juni in Mendig in der Osteifel nach Blitzschlägen mit 71 Verletzten auf behördliche Anweisung gegen den Willen der Konzertagentur ein vorzeitiges Ende gefunden.

Die Konzertagentur hatte mit ihrer Schadenversicherung Ergo verhandelt.


 
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