Konzert in der Mercedes-Benz-Arena: Roland Kaiser hat 11.000 Fans „Auf den Kopf gestellt“ !

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Konzert in der Mercedes-Benz-Arena: Roland Kaiser hat 11.000 Fans „Auf den Kopf gestellt“ !

Mit seinem gleichnamigen vergoldeten Album begeisterte die Schlager-Legende am Samstagabend in der ausverkauften Arena in Berlin.
Und überraschte mit Geschichten aus dem kaiserlichen Alltag.

Nun ist das mit dem Sitzplatz so eine Sache.
Zwar hat man einen, kann ihn aber nicht gebrauchen.
Denn kaum betritt ER, der Kaiser, den Saal, springt das kaiserliche Volk auf (wie es sich eben für einen kaiserlichen Empfang gebührt).
Und ab dem 1. Lied tanzt, singt, schwingt, wippt und hüftkreist alles mit.
Dann hat man als Sitzplatz-Nutzer nur zwei Möglichkeiten: nichts sehen – oder mittanzen.
Letzteres wird dringend empfohlen…


Seit mehr als 40 Jahren begeistert Roland Kaiser (64) die Massen.
Seine letzten zwei Alben „Seelenbahnen“ (2014) und „Auf den Kopf gestellt“ (2016) erhielten beide Gold.
Seine legendären „Kaisermania“-Konzert am Dresdner Elbufer waren innerhalb von 9 neun Stunden ausverkauft – vier Konzerte, 48.000 Karten!

Jetzt ist er mit „Auf den Kopf gestellt“ auf Tour.
Und die Berliner Mercedes-Benz-Arena ist bis auf den letzten Platz gefüllt an diesem Samstagabend.
Seine 11.000 Fans begrüßt der Kaiser gleich mit seinem neuen „Auf den Kopf gestellt“.
So manche(r) singt schon textsicher mit.
Man hat sich fiebrig darauf vorbereitet, dem Kaiser zu huldigen.

Bei „Midnigt Lady“ schunkeln die Fans, bei „Dich zu lieben“hüpfen die, die sich gerade kurz gesetzt haben, wieder auf.
„Seit 36 Jahren“ singe er dieses Lied, erinnert sich der Kaiser.
„Ich finde“, sagt er, „Liebe ist nicht leicht zu finden, schön zu haben und schnell wieder zu verlieren.“

Dann erzählt er eine kleine Geschichte aus dem kaiserlichen Alltag.
„Ich sitze daheim, will arbeiten und nachdenken, da ertönt die glockenhelle Stimme meiner Frau: ‚Was machst du da?
Der Hund muss raus, kannst du nicht mal…?“
Also gehe ich mit dem Hund.
Kaum sitze ich wieder und will nachdenken, da ruft meine Tochter an, ob ich sie abholen kann.
‚Aber natürlich hole ich dich gerne ab!'“
Er sei grad wieder zu Hause, läutet’s an der Tür.
Der Postbote mit zwei Paketen.
„‚Sind die für uns?‘, frage ich. ‚Nein, für Ihre Nachbarn, die müssen ja arbeiten.
Aber Sie sind ja zuhause…“
Dann schaue er in seinen Terminplaner und da steht: „Tournee“.
Und die kaiserliche Seele jubele alltagsbefreit: „Endlich!“

Man merkt, Roland Kaiser mag das, was er tut.
Sein Blick ist stets nach unten gerichtet, sucht den Kontakt zu seinen Fans in den ersten drei Reihen.
Mehr kann man von der Bühne eh nicht sehen, geblendet vom Scheinwerferlicht.
Manchmal wirft er auch einen grüßendes Erkennen in die Fanrunde.
Man kennt sich eben aus der 1. Reihe.

„Manchmal möchte ich schon mit dir“, stimmt er an.
Und zumindest die Frauen buchstabieren das Begehren mit.
Er strahlt und die Damen schmelzen – und die Männer scheinen nicht mal eifersüchtig.
Sie singen einfach mit!

„Schachmatt“, „Die Gefühle sind frei“, „Sag ihm, dass ich dich liebe“, „Santa Maria“.
Ein Hit nach dem anderen und die ohnehin kurzen Sitzpausen werden immer kürzer.

Doch der Kaiser kann auch anders.
Er holt aus, um den nächsten Song zu erklären: „1978 war Scheel Bundespräsident, Schmidt Kanzler, Deutschland war Handballweltmeister und Bayern München war NICHT Fußballweltmeister, das war Köln – aber Hertha war dritter“ (Großer Jubel!)
„Und mit diesem Lied träumte sich so mancher in die Freiheit“: Karats „Über sieben Brücken“.

Dann huldigt der Kaiser „einem Mann, der immer den richtigen Ton traf, der Zeitgeschichte geschrieben hat: Udo Jürgens.
Und alle singen bei „Aber bitte mit Sahne“, „Griechischer Wein“, „Ehrenwertes Haus“ und „Ich war noch niemals in New York“.

Dass Roland Kaiser noch immer Mega-Hits kann, bewies er 2014 mit „Warum hast du nicht Nein gesagt“ im Duett mit Maite Kelly, das bis heute alle Rekorde brach – und über 35 Mio. mal auf YouTube angeklickt wurde!
Auf der Tour singt er den Hit mit seiner Backgroundsängerin.

Nach fast drei Stunden verabschiedet Roland Kaiser die ausverkaufte Arena mit vier Zugaben (darunter natüüürlich „Joana“).
„Wir sehen uns wieder am 8.9. in der Waldbühne“, ruft er und verrät den gerade fix gemachten Termin für 2018.

„Waaaaahnsinn“, ruft ein junger Mann irgendwo mitten unter den 11.000 Fans.
Es geht unter im Zugabe-Jubel und den „Oh, oh, oh, oh“-Chören.

Der Kaiser steht allein auf der Bühne.
Seine Musiker haben sich im anhaltenden Beifall allmählich verabschiedet.
Er genießt und schweigt.
Dann schüttelt er den Kopf.
Die „Oh, oh, oh, oh“-Hymne wird lauter.
Der Kaiser ist gerührt, schüttelt immer wieder den Kopf.
Minutenlang.
Es fällt ihm schwer, sich loszureißen.
Emotionale Momente, die auch nach 40 Jahren nichts von ihrer Intensität verloren haben.
Der Kaiser geht, bevor die Tränen kommen könnten.


 
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