Grausiger Fund in Malaysia: Polizei entdeckt 139 Flüchtlingsgräber

vladi63

xxxxxxxxxx
Grausiger Fund in Malaysia: Polizei entdeckt 139 Flüchtlingsgräber

328d7000688aa52el3uv6.jpg


Das Ausmaß ist kaum fassbar: Womöglich Hunderte Flüchtlinge werden im Grenzgebiet zu Thailand ermordet. Die Polizei findet Dutzende Gräber sowie viele illegale Camps, in denen Schlepper die Flüchtlinge offenbar als Geiseln halten.

Menschenhändler haben im Grenzgebiet zwischen Malaysia und Thailand womöglich hunderte Flüchtlinge ermordet oder sterben lassen. Die malaysische Polizei entdeckte dort zahlreiche verscharrte Leichen und verlassene Dschungelcamps, wie Innenminister Ahmad Zahid Hamidi sagte. Bei den Opfern handelt es sich nach ersten Angaben wahrscheinlich um muslimische Rohingya aus Myanmar oder Menschen aus Bangladesch.

Laut der malaysischen wurden nahe der thailändischen Grenze bislang 139 Gräber und 28 von Schleusern betriebene Migrantencamps entdeckt, wie der nationale Polizeichef Khalid Abu Bakar sagte. Es sei noch unklar, wie viele Leichen dort vergraben seien. Nach Medienberichten waren bis Sonntag bereits 100 verscharrte Leichen gefunden worden.

In dem größten der gefundenen Flüchtlingscamps könnten bis zu 300 Menschen gelebt haben, sagte Bakar. Ein weiteres habe etwa hundert Menschen fassen können, die übrigen jeweils 20. Die Behörden hatten die Entdeckung der Lager und Gräber am Sonntag bekannt gegeben. Schlepper schleusen die Menschen auf der Suche nach einem Ausweg aus Verfolgung und Armut seit langem nach Malaysia. Überlebende berichteten, die Menschenhändler hielten Flüchtlinge als Geiseln fest und erpressten ihre Familien um Geld.

Die malaysische Regierung hatte die Existenz von Flüchtlingslagern auf ihrem Staatsgebiet bislang abgestritten. Innenminister Zahid Hamidi äußerte sich "schockiert", wie die Zeitung "The Star" berichtete. Im Mai hatte bereits die thailändische Polizei auf der anderen Seite der Grenze geheime Dschungellager für illegale Migranten entdeckt. In der Nähe stießen die Ermittler auf Dutzende von Massengräbern, in denen Leichen von Rohingya und Bangladeschern vermutet wurden.

Tausende Bootsflüchtlinge

Die Rohingya sind eine Minderheit aus Myanmar. Als Muslime sind sie in dem mehrheitlich buddhistischen Land systematischer Diskriminierung ausgesetzt. Die Regierung bezeichnet die Rohingya als illegale Migranten aus dem benachbarten Bangladesch und lehnte bislang jede Verantwortung für die Volksgruppe ab. Auch aus Bangladesch fliehen viele Menschen vor Armut.

Zuletzt hatte sich die Flüchtlingskrise vor der Küste Südostasiens mit tausenden Menschen, die auf hoher See auf Aufnahme in Indonesien, Malaysia und Thailand hofften, dramatisch zugespitzt. Malaysia und Indonesien erklärten sich unter internationalem Druck zur vorübergehenden Aufnahme von Flüchtlingen bereit, nachdem sie deren Boote zunächst abgewiesen hatten. Auch Myanmar signalisierte Bereitschaft zu humanitärer Hilfe.

 
Zurück
Oben Unten