Die Biologen Árpád Pusztai und Ignacio Chapela haben kritische Studien
zu gentechnisch veränderter Nahrung publiziert. Die Folgen für die
beiden Forscher waren gravierend: Sie wurden mit der Streichung von
Forschungsmitteln konfrontiert und es wurde versucht, ihren
wissenschaftlichen Ruf zu ruinieren. Der Dokumentarfilm "Gekaufte
Wahrheit" erzählt an ihrem Beispiel vom Einfluss der
Gentechnikunternehmen auf die Wissenschaft
Im Frühjahr 2001 kam es in der Geschichte des
renommierten Wissenschaftsmagazins "Nature" zu einem bislang einmaligen
Akt: Als Reaktion auf eine Flut von Beschwerden entschied sich die
Redaktion der Fachzeitschrift, sich von einem publizierten Artikel zu
distanzieren. Die in "Nature" veröffentlichte und nachträglich
inkriminierte Studie stammte von dem Biologen Ignacio Chapela und einem
seiner Studenten, die sich mit der Vermischung einheimischer und
gentechnisch veränderter Maissorten in Mexiko beschäftigt hatten.Der Großteil der Beschwerden wurde vermutlich von
dem Großkonzern Monsanto initiiert, um die für das Unternehmen
unliebsamen Erkenntnisse zu desavouieren. Denn der umstrittene Artikel
der Forscher kam zu dem Ergebnis, dass das genetische Reservoir der
Urmais-Sorten in Mexiko von der Ausbreitung gentechnisch veränderter
Pflanzen bedroht ist.
Ein ähnlicher Fall ereignete sich im August 1998, als der
Molekularbiologe Árpád Pusztai im britischen Fernsehen ein Interview
gab, in dem er sich für Langzeittests für gentechnisch veränderte
Nahrungsmittel aussprach und Verbraucher vor gentechnisch veränderten
Lebensmitteln warnte. Innerhalb kürzester Zeit sah sich Pusztai einem
politischen Kreuzfeuer ausgesetzt, sein Arbeitsvertrag wurde nicht
verlängert und er wurde von der Royal Society, dem nationalen
Wissenschaftsgremium, ausgeschlossen. Auch hier scheint es so, als ob
die Sanktionen das Resultat einer gezielten Kampagne gewesen sind, die
als Reaktion auf Pusztais kritische Anmerkungen initiiert wurden.
Beide Fälle sind Beispiele für die zunehmende
Bedrohung der Freiheit der Forschung, die nicht nur die
Wissenschaftsgemeinde etwas angeht. Denn wenn multinationale Konzerne
kritische Veröffentlichungen von Forschern unterdrücken können, dann ist
nicht nur die Demokratie in Gefahr, sondern auf lange Sicht unser aller
Gesundheit bedroht.
Bertram Verhaags Dokumentarfilm entstand als
BR-Koproduktion und erzählt am Beispiel dieser beiden Wissenschaftler
vom Einfluss der Gentechnikunternehmen auf die Forschung - engagiert,
parteiisch und streitbar oder in den Worten des Regisseurs: als
"dokumentarischer Thriller zum Thema Gentechnik".
Der Dokumentarfilm wurde mit acht internationalen Preisen ausgezeichnet, unter anderem drei Mal als bester Dokumentarfilm.
zu gentechnisch veränderter Nahrung publiziert. Die Folgen für die
beiden Forscher waren gravierend: Sie wurden mit der Streichung von
Forschungsmitteln konfrontiert und es wurde versucht, ihren
wissenschaftlichen Ruf zu ruinieren. Der Dokumentarfilm "Gekaufte
Wahrheit" erzählt an ihrem Beispiel vom Einfluss der
Gentechnikunternehmen auf die Wissenschaft
Im Frühjahr 2001 kam es in der Geschichte des
renommierten Wissenschaftsmagazins "Nature" zu einem bislang einmaligen
Akt: Als Reaktion auf eine Flut von Beschwerden entschied sich die
Redaktion der Fachzeitschrift, sich von einem publizierten Artikel zu
distanzieren. Die in "Nature" veröffentlichte und nachträglich
inkriminierte Studie stammte von dem Biologen Ignacio Chapela und einem
seiner Studenten, die sich mit der Vermischung einheimischer und
gentechnisch veränderter Maissorten in Mexiko beschäftigt hatten.Der Großteil der Beschwerden wurde vermutlich von
dem Großkonzern Monsanto initiiert, um die für das Unternehmen
unliebsamen Erkenntnisse zu desavouieren. Denn der umstrittene Artikel
der Forscher kam zu dem Ergebnis, dass das genetische Reservoir der
Urmais-Sorten in Mexiko von der Ausbreitung gentechnisch veränderter
Pflanzen bedroht ist.
Ein ähnlicher Fall ereignete sich im August 1998, als der
Molekularbiologe Árpád Pusztai im britischen Fernsehen ein Interview
gab, in dem er sich für Langzeittests für gentechnisch veränderte
Nahrungsmittel aussprach und Verbraucher vor gentechnisch veränderten
Lebensmitteln warnte. Innerhalb kürzester Zeit sah sich Pusztai einem
politischen Kreuzfeuer ausgesetzt, sein Arbeitsvertrag wurde nicht
verlängert und er wurde von der Royal Society, dem nationalen
Wissenschaftsgremium, ausgeschlossen. Auch hier scheint es so, als ob
die Sanktionen das Resultat einer gezielten Kampagne gewesen sind, die
als Reaktion auf Pusztais kritische Anmerkungen initiiert wurden.
Beide Fälle sind Beispiele für die zunehmende
Bedrohung der Freiheit der Forschung, die nicht nur die
Wissenschaftsgemeinde etwas angeht. Denn wenn multinationale Konzerne
kritische Veröffentlichungen von Forschern unterdrücken können, dann ist
nicht nur die Demokratie in Gefahr, sondern auf lange Sicht unser aller
Gesundheit bedroht.
Bertram Verhaags Dokumentarfilm entstand als
BR-Koproduktion und erzählt am Beispiel dieser beiden Wissenschaftler
vom Einfluss der Gentechnikunternehmen auf die Forschung - engagiert,
parteiisch und streitbar oder in den Worten des Regisseurs: als
"dokumentarischer Thriller zum Thema Gentechnik".
Der Dokumentarfilm wurde mit acht internationalen Preisen ausgezeichnet, unter anderem drei Mal als bester Dokumentarfilm.