Eine App, die Facebook-Nutzern verrät, welche Freunde ihnen den Rücken kehren, wird so häufig installiert, dass ihre Server versagen. Es gibt zwar mehr oder weniger brauchbaren Ersatz, aber man kann auch einfach auf eigene Faust treulose Freunde ermitteln.
Die Neugierde, wer ihnen die Freundschaft kündigt, muss bei Facebook-Nutzern riesig sein. Denn kaum berichtet "The Next Web" über das Comeback der App "Who Deleted Me on Facebook", ist der Ansturm auf die Netzwerk-Petze offenbar so groß, dass ihre Server in die Knie gehen. Android- und iOS-App liefern statt der gewünschten Resultate oder Hinweise nur noch Fehlermeldungen. Die Chrome-Erweiterung stottert zwar auch, funktioniert aber immerhin gelegentlich. Dann zeigt der Dienst dem Nutzer an, wer ihn entfreundet, welche Kontakte ihr Konto deaktiviert haben und welche Freunde hinzugekommen sind. Blicke in die Vergangenheit sind nicht möglich, lediglich Ereignisse ab der ersten Anmeldung mit dem Facebook-Konto werden registriert. Außerdem können sich Nutzer benachrichtigen lassen, wenn ein Freund verloren geht.
Android-Nutzer finden beispielsweise in "Who unfriended me?" derzeit einen funktionierenden Ersatz für die streikende App, für iOS steht den Bewertungen nach derzeit keine akzeptable Alternative zur Verfügung. Vielleicht sollte man auch nicht danach suchen. Denn "Who Deleted Me on Facebook" und ähnliche Apps sind mit Anzeigen gepflastert, werbefreie Versionen sind teuer. Außerdem speichern sie Namen und andere Daten auf den Servern der Anbieter.
Es geht auch ohne App
Nützlich sind solche Anwendungen auch nur dann, wenn man sehr viele Freunde hat und umgehend über Entfreundungen benachrichtigt werden möchte. Denn eigentlich greifen die Apps nur auf Datenbänke zu, die Facebook jedem seiner Nutzer zum Download zur Verfügung steht. Es handelt sich dabei nicht nur um die Freundeslisten, sondern um alle Informationen, die das soziale Netzwerk sammelt. Das ist eine gewaltige Menge und alleine deshalb lohnt sich ein Blick in die Facebook-Daten. Wie man selbst untreue Freunde mit diesen Informationen ermittelt, beschreibt das Magazin "Mashable".
Zunächst muss man die komplette Sammlung herunterladen, der Download einzelner Daten ist nicht möglich. Dazu meldet man sich im Browser bei Facebook an und öffnet über das dunkelblaue Dreieck oben rechts in der Menüleiste die Einstellungen. Nach einem Klick auf "Lade eine Kopie deiner Facebook-Daten herunter" kann der Download über "Mein Archiv aufbauen" und der erneuten Passwort-Eingabe beantragt werden. Sobald die Daten bereitstehen, schickt Facebook eine Benachrichtigungs-Mail. Den gleichen Vorgang wiederholt man zu einem späteren Zeitpunkt und vergleicht die in den Downloads enthaltenen Listen "friends". Um sich Zeit und Arbeit zu ersparen, schlägt "Mashable" für den Abgleich eine Webseite von "Bioinformatics & Research Computing" vor.
