Eurovision Song Contest 2016 !

collombo

MyBoerse.bz Pro Member
Buchmacher sagen beim ESC-Finale Sieg für Russland voraus !

Stockholm - Kurz vor dem Finale des Eurovision Song Contest haben Buchmacher den Russen Sergej Lasarew ganz vorn gesehen.
Dessen Song You Are The Only One fällt vor allem durch die aufwendige Videoproduktion auf.

Zu den Favoriten zählen auch die Ukrainerin Jamala, die über die Vertreibung der Krimtataren unter Sowjetdiktator Josef Stalin singt, und die australische Popsängerin Dami Im.
Australien ist nach 2015 wieder als Gast beim ESC dabei.
Deutschland schickt Jamie-Lee Kriewitz (18) mit dem Song Ghost ins Rennen.


 
Zuletzt bearbeitet:
ESC 2016: Ukraine gewinnt - Germany mal wieder am Ende !

Geschätzt etwa 180 Millionen Menschen weltweit schauten am Samstabend auf Schwedens Hauptstadt: In Stockholm lief das Finale des 61. Eurovision Song Contests.

107e59.jpg

Kandidaten aus 26 Ländern kämpfen um die ESC-Trophäe 2016 – für Deutschland ging als Zehnte die 18 Jahre alte ‚The Voice of Germany‘-Siegerin Jamie-Lee Kriewitz im bunten Manga-Outfit mit dem Song ‚Ghost‘ ins Rennen.
Mit nur 11 Punkten lag sie dann an letzter Stelle.
Damit ereilte sie das selbe grausame Schicksal wie Ann-Sophie, die nach ihrem Auftritt ganz schnell fallengelassen wurde.
Die Hamburgerin brachte jedoch letztes Jahr null Punkte mit nach Hause.

Die Ukrainerin Jamala gewann das Finale 2016.
Die Sängerin bekam für ihr Lied „1944“ mit 534 Punkten die meisten, wie die Moderatoren in der Nacht zum Sonntag in Stockholm nach der Präsentation der Wertungen von Jurys und anschließend die des Publikums bekanntgaben.

17f658.jpg

Die Zuschauer konnten wie immer über den Sieger mit abstimmen, jedoch nicht für die eigene Nation.
Ihr Voting wird ergänzt von Juroren.
Voting-Fenster war zwischen 23.02 Uhr und 23.44 Uhr.

In der Zeit trat der amerikanische Superstar Justin Timberlake außer Konkurrenz auf, wünschte den Teilnehmern viel Glück („Cheers to You!“) und sang unter anderem seinen neuen Hit ‚Can’t Stop The Feeling‘, den zwei Schweden mitschrieben.
In diesem Jahr zeigte auch ein US-Sender erstmals live das ESC-Finale.


In diesem Jahr war die Punkteverkündung von Jurys und Publikum erstmals getrennt, zuerst wurden per Schalte in alle Länder die Jurystimmen abgefragt (umgerechnet in 1 bis 8 sowie 10 Punkte und die Höchstwertung 12 Punkte; abgegeben bereits am Freitag nach der Generalprobe, dem sogenannten Jury-Finale).
Dann verlasen die Moderatoren die Zuschauervoten (wieder in Punkten), was es diesmal spannend bis zum Schluss machte.
Lange Zeit sah es nämlich nach einem Sieg von Australien aus.

Mit dem Sieg ist kein Geld, sondern nur eine Trophäe verbunden – außerdem die ESC-Austragung im Folgejahr.
Insgesamt nahmen am ESC in diesem Jahr 42 Länder teil. 16 davon schieden in den Halbfinals am Dienstag und Donnerstag aus, darunter die Schweiz, Norwegen, Dänemark, Island und Irland.

Die Show 2016 war im Vergleich zu Wien wieder etwas größer, vor etwa 16 000 Zuschauern – statt etwa 10 000 in Wien.
Das Budget des schwedischen Rundfunks für den ESC lag bei 125 Millionen Schwedischen Kronen (rund 13,4 Millionen Euro), so viel wie 2013 in Malmö.
Die Stadt Stockholm plante zudem umgerechnet weitere etwa 11 Millionen Euro ein.

Geschätzt etwa 180 Millionen Zuschauer weltweit verfolgten die Finalshow vor dem Bildschirm.
In Deutschland schalteten im vergangenen Jahr durchschnittlich etwa 8,1 Millionen ein, davor waren es etwa 8,9 Millionen.
In den Jahren 2011 und 2010 hatte die Live-Übertragung des Musikspektakels wegen des Hypes um Lena jeweils um die 14 Millionen Fernsehzuschauer.

Das Finale des 62. Eurovision Song Contest soll nach vorläufigen Angaben der Veranstalter von der European Broadcasting Union (EBU) am 20. Mai 2017 über die Bühne gehen.
Anders als dieses Jahr und im vergangenen Jahr wäre dies nicht am langen Pfingstwochenende.

Wenn sich das Siegerland für seine Hauptstadt entscheidet, wäre der Austragungsort im kommenden Jahr Kiew.


 
ich bin zwar aus der schweiz, welche erfahrung mit dem letzten platz haben. aber der deutsche beitrag hat den letzten platz nicht verdient. ich fand den song und die show ganz gut.
hier nochmal der auftritt:

 
Kontroverse um Jamalas Siegerlied !

Kiew/Moskau. Dass die Ukrainerin Jamala mit einem melancholischen Lied Russland den sichergeglaubten ESC-Sieg in der letzten Sekunde entreißen konnte, sorgt für Entsetzen in Moskau.
Denn Kritiker sehen nicht nur den Inhalt des Liedes als politischen Affront, sondern wittern auch Betrug bei der Jury-Wertung.

Was ist der politisch-historische Hintergrund des Liedes "1944"?
Im Jahr 1944, während des Zweiten Weltkriegs, wurden knapp 200 000 Krimtataren und Vertreter anderer Minderheiten wegen angeblicher Zusammenarbeit mit den deutschen Besatzern von der Schwarzmeer-Halbinsel vor allem ins heutige Usbekistan in Zentralasien zwangsumgesiedelt.
Faktisch konnten die Menschen erst mit der Reformpolitik von Kremlchef Michail Gorbatschow und mit der offiziellen Aufhebung des Rückkehrverbots 1989 heimkehren.
Die Sängerin Jamala selbst ist auch im zentralasiatischen Kirgistan geboren.
An diesem Mittwoch begeht die Ukraine den jährlichen Gedenktag der Deportation.
Jamala verneint vehement, dass ihr Lied ein politischer Angriff an Russland sei.
Sie sagt: "Ich möchte Frieden und Liebe für jeden!".

Wo steht der Konflikt um die Krim und die Ostukraine zur Zeit?
Die Halbinsel mit etwa zwei Millionen Bewohnern ist seit 2014 von Russland annektiert.
Aktivisten der Krimtataren klagen über Verfolgung.
Vor allem, nachdem ihre Selbstvertretungen - die Medschlis - verboten wurden.
Die russischen Behörden werfen ihnen Terrorismus und Islamismus vor.
In der Ostukraine herrscht hingegen weiter eine brüchige Waffenruhe.
Weitere Schritte in Richtung Wahlen und einer anschließenden Re-Integration der Gebiete werden vom Westen gefordert.
Sie sind politisch derzeit aber kaum durchsetzbar.

Wie reagiert Russland auf den ukrainischen Sieg?
Russische Abgeordnete kritisieren den Sieg der Ukraine als politisch motiviert.
Das Lied sei kein Beitrag für den gesamteuropäischen Kulturdialog, den sich der Wettbewerb auf die Fahnen geschrieben habe, sagte der einflussreiche Außenpolitiker Alexej Puschkow am Sonntag.

Der ESC verwandele sich in ein politisches Schlachtfeld.
Ein Politiker der moskautreuen Führung der Halbinsel Krim sprach von einem "Ergebnis der antirussischen Politik".
Der Westen habe einer "ukrainischen Erpressung" nachgegeben.

Was sagen ukrainische Politiker?
Auch weil die Ukraine sich 2015 wegen des Konflikts eine Teilnahme finanziell nicht leisten konnte, feiern ihre Politiker den Sieg als Triumph über Moskau.
Präsident Petro Poroschenko war einer der ersten, der Jamala zu ihrem Sieg gratulierte.
"Die ganze Ukraine dankt dir von Herzen, Jamala!", twitterte der Staatschef.
Außenminister Pawel Klimkin lieferte neben Glückwünsche auch noch eine politische Ansage: "Die Wahrheit gewinnt immer, wie Jamala und die Ukraine heute Nacht. ...
Und nicht vergessen, die Krim gehört zur Ukraine."

Wie haben beide Länder für einander abgestimmt?
Jamala erreichte die russischen Zuschauer.
Zehn Punkte gab es von den Fans aus Russland, während die vom staatlichen Fernsehsender eingesetzte Jury den ukrainischen Beitrag komplett ignorierte.
Umgekehrt gab das Publikum trotz politischer Streitigkeiten fast die Höchstpunktezahl.
Gleich zwölf Punkte gab es von den ukrainischen Zuschauern an die russischen Nachbarn.
Die Jury in Kiew war jedoch unbeeindruckt vom Poplied des Russen Sergej Lasarew.

Verka Serduchka verlas am ESC-Abend die Resultate der Ukraine.
Der Beitrag des Künstlers 2007 war umstritten - warum?
Verka Serduchka belegte 2007 in Helsinki mit dem sinnfreien Songtitel "Dancing Lasha Tumbai" den zweiten Platz.
Da man es als auch als "Russia Goodbye" (Auf Wiedersehen, Russland) verstehen könnte, erhielt Serduchka ein mehrjähriges, bis 2014 dauerndes inoffizielles Auftrittsverbot im Nachbarstaat.
Inzwischen tritt der Künstler, der mit bürgerlichem Namen Andrej Danilko heißt, auch bei Parties reicher Russen auf - was ihm von Nationalisten im Heimatland zum Vorwurf gemacht wird.


 
Zurück
Oben Unten