Der Kita - Streik !

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Wo stehen Erzieherinnen mit ihrem Gehalt? - Ein Vergleich !

Essen. Kita-Angestellte streiken für mehr Gehalt. Im Vergleich mit anderen Berufsgruppen im öffentlichen Dienst stehen sie aber gar nicht so schlecht da.

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Seit Montag haben die Gewerkschaften den Streik an kommunalen Kitas auf ganz Deutschland ausgeweitet.
Sie fordern zehn Prozent mehr Gehalt.
Aber wie viel Geld bekommen Erzieherinnen überhaupt?
Und wie groß sind die Unterschiede zu anderen Berufsgruppen im öffentlichen Dienst?
Ein Vergleich zeigt, dass es Krankenschwestern und Feuerwehrleuten nicht besser geht.

In öffentlichen Einrichtungen regelt der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) die Gehälter nach Tätigkeit und Berufsjahren.

Viele pädagogische Fachkräfte arbeiten in Teilzeit
Erzieherinnen, die nach Tarif bezahlt werden, bekommen seit diesem März 2366 Euro brutto im Monat als Einstiegsgehalt.
Nach einem Jahr erhöht sich die Summe auf 2590 Euro.

Allerdings arbeiten laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung aus dem Jahr 2012 rund 60 Prozent der pädagogischen Fachkräfte in Kitas nur in Teilzeit, so dass sie die angegebenen Gehälter gar nicht erreichen können.
Denn die gelten für eine 39-Stunden-Woche.

Feuerwehrmann bekommt weniger Geld als Erzieherin
Derzeit verdienen Kita-Angestellte, die in den Beruf einsteigen, nach Tarif besser als andere Berufsgruppen im öffentlichen Dienst wie etwa Krankenschwestern und Feuerwehrleute.
Zum Vergleich: Eine Krankenschwester bekommt als Einstiegsgehalt nach Tarif 2337 Euro brutto im Monat.
Nach einem Jahr Berufserfahrung sind es 2514 Euro.

Ein Feuerwehrmann steigt mit 2235 Euro brutto im Monat ein.
Nach einem Jahr bekommt er 2467 Euro.
Ein Müllwerker verdient 2012 Euro im ersten Berufsjahr - allerdings ohne die zusätzlichen Erschwerniszuschläge.
Diese gibt es, wenn sich Arbeitnehmer einer besonderen Gefährdung aussetzen wie einer extremen Schmutz- oder Staubbelastung.

Einstiegsgehalt nach TVöD (brutto pro Monat):

Erzieher/in, 2366 Euro
Krankenpfleger/in, 2337 Euro
Feuerwehrmann/frau, 2235 Euro
Müllwerker/in (ohne Zuschläge), 2012 Euro

Verdienst nach einem Berufsjahr (brutto pro Monat):

Erzieher/in, 2590 Euro
Krankenpfleger/in, 2514 Euro
Feuerwehrmann/frau, 2467 Euro
Müllwerker/in (ohne Zuschläge), 2219 Euro

Verdienst nach fünf Berufsjahren (brutto pro Monat):

Erzieher/in, 2768 Euro
Krankenpfleger/in, 2668 Euro
Feuerwehrmann/frau, 2585 Euro
Müllwerker/in (ohne Zuschläge), 2278 Euro

Grundschullehrerin bekommt weit mehr als Erzieherin
Die Erziehungswissenschaftlerin Hilde von Balluseck argumentiert, dass das Anforderungsprofil einer Erzieherin inzwischen dem einer Grundschullehrerin gleiche.
Die Gehälter dieser beiden Berufsgruppen unterscheiden sich jedoch deutlich.
So bekommt eine angestellte Grundschullehrerin nach Tarif mindestens 2800 Euro und maximal 4200 Euro als Einstiegsgehalt.
Die Summen variieren sehr stark von Bundesland zu Bundesland.
In Nordrhein-Westfalen verdient ein 27 Jahre alter Berufseinsteiger, ledig, keine Kinder, 3206 Euro brutto im Monat.

Die tariflich festgelegten Gehälter orientieren sich auch an der Ausbildungszeit.
Ein Lehrer blickt auf ein abgeschlossenes Studium zurück, während eine Erzieherin eine Ausbildung absolviert hat.
Dadurch wird eine Erzieherin im Moment automatisch in eine niedrigere Entgeldgruppe eingestuft als eine Lehrerin.




ps.
wenn es nach mir ginge, sollten die ganzen Streikenden egal ob Bahn, Post, Kita oder was auch immer, mal zwei Monate nur Hartz 4 bekommen . :RpS_biggrin:
mal schauen, ob sie dann noch Streiken möchten !
:RpS_rolleyes:
 
Kita-Streik - Gabriel schlägt Lösung im Erzieher-Tarifstreit vor !

Berlin. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat eine Lösung für den Tarifkonflikt um die Erzieherinnen an kommunalen Kitas vorgeschlagen.

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Foto: dpa​


Im Kita-Tarifstreit erhalten die Gewerkschaften Unterstützung von SPD-Chef Sigmar Gabriel.
"Die erste Frage ist doch: Werden die Erzieherinnen und ihre wenigen männlichen Kollegen heute für ihre wichtige und zugleich schwierige Arbeit angemessen bezahlt?
Meine Antwort lautet: Eindeutig nicht", sagte der Vizekanzler der "Bild am Sonntag".
Die Forderung nach besserer Bezahlung werde von der Bevölkerung breit unterstützt.

Gabriel fordert Abschaffung der Kita-Gebühren
Gabriel erneuerte in diesem Zusammenhang seinen Vorstoß, dass der Bund die Unterbringungskosten für Flüchtlinge komplett übernehmen solle.
"Das gibt den Kommunen finanziellen Spielraum auch für eine faire Bezahlung der Erzieherinnen."
Es dürften nicht Erzieherinnen gegen Flüchtlinge ausgespielt werden, warnte Gabriel.
"Das wäre sozialer Sprengstoff und würde die Solidarität der Bevölkerung mit den Flüchtlingen gefährden."

Zugleich forderte Gabriel, die Gebühren für Kindertagesstätten bundesweit abzuschaffen: "Die Kita-Gebühren sollten wie bereits in Hamburg oder Rheinland-Pfalz in ganz Deutschland abgeschafft werden."

Diskussion um Rückerstattung der Beiträge während des Streiks
Der Vorsitzende des Familienausschusses im Bundestag, Paul Lehrieder (CSU), hat wegen des Kita-Streiks eine Rückerstattung von Eltern-Beiträgen gefordert.
"Wenn eine Leistung nicht erbracht wird, kann man auch keine Gegenleistung verlangen", sagte er der "Passauer Neuen Presse".

"Die Kommunen haben wegen des Streiks weniger Personalkosten.
Ich appelliere an die Verantwortung der Bürgermeister", sagte Lehrieder.
Sonst hätten die Eltern auch noch den materiellen Schaden des Streiks zu tragen.
"Sie haben ohnehin schon den Stress, eine Alternativbetreuung zu organisieren", fügte der CSU-Politiker hinzu.

Wichtig sei nun vor allem eine schnelle Einigung im Tarifstreit.
Die Kommunen sollten eine bessere Bezahlung der Erzieherinnen und Erzieher ermöglichen.
Die Mehrkosten könnten je zur Hälfte von Städten und Gemeinden sowie von den Eltern über Beiträge getragen werden, schlug Lehrieder vor.

Gewerkschaften wollen Kita-Streik fortsetzen
Nach einer Woche Kita-Streik hatte Verdi-Chef Frank Bsirske am Freitag die kommunalen Arbeitgeber aufgefordert, endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen.
Dann könnte der bundesweite Arbeitskampf unverzüglich ausgesetzt werden, betonte Bsirske in Berlin.
Ohne Angebot soll der unbefristete Streik von Erziehern und Sozialarbeitern in der kommenden Woche fortgesetzt werden.

Die betroffenen Eltern hätten nach wie vor großes Verständnis für die Arbeitsniederlegungen, sagte Bsirske.
"Die Eltern wissen, dass die Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst dringend nachhaltig aufgewertet werden müssen, denn eine qualifizierte Ausbildung und gute Arbeit kommt ihren Kindern zugute."
Insgesamt legten laut Verdi in dieser Woche rund 150 000 Beschäftigte der kommunalen Sozial- und Erziehungsdienste die Arbeit nieder.

Die Gewerkschaften fordern eine höhere Eingruppierung der rund 240 000 Erzieher und Sozialarbeiter, die laut Verdi zu Einkommensverbesserungen von durchschnittlich zehn Prozent führen würde.
Nach Darstellung des kommunalen Arbeitgeberverbands VKA ist das nicht bezahlbar.


 
Wegen Kita-Streik: Erste Mutter gekündigt !

München – Viele Eltern befürworten eine bessere Bezahlung von Erziehern - doch der Kita-Streik fordert seinen Tribut, denn Notbetreuung gibt es kaum.
Nun gab es die erste Kündigung: Wie der Münchner Merkur berichtet, wurde einer alleinerziehenden Mutter nun wegen des Streiks gekündigt.

Was ist passiert?
Für ihre dreijährige Tochter hat Nadine-Bianca Dihlmann (28) eigentlich einen Kita-Platz von 7 bis 17 Uhr.
In dieser Zeit arbeitete die alleinerziehende Mutter in einer renommierten Hotelkette in Garching.
Seit Januar war sie dort beschäftigt.
Davor hatte sie lange Zeit keinen Job - die schwierigen Arbeitszeiten in der Branche waren schuld.

Mit der Streikwelle kamen nun die Probleme.
In den ersten Streiktage arbeitete die 28-Jährige die verpassten Arbeitsstunden am Wochenende nach, wie Merkur berichtet.
Doch der Erzwingungsstreik ab dem 11. Mai wurde ihr zum Verhängnis.

Sie brach zusammen
Die Familie konnte ihr nicht aushelfen und als Krippenkind durfte ihre Tochter nicht in die Notfallbetreuung.
Für einen Babysitter hat sie kein Geld.
Nachdem Dihlmann auch in der ersten Streikwoche am Wochenende arbeitete, brach sie zusammen - Magenschmerzen und Kreislaufprobleme!

Am Dienstag (19.5.) lag die Kündigung im Briefkasten, so Merkur.
Dabei sei ihre Probezeit Ende April abgelaufen.
Gründe für die Kündigung nannte ihr Arbeitgeber nicht.

Brief an Oberbürgermeister
Nadine-Bianca verzweifelte, wusste nicht weiter.
In einem Brief wendet sie sich nun an den Oberbürgermeister Reiter.
„Finden Sie es denn fair, dass andere für diesen Streik ihre Existenz verlieren?“, so die 28-Jährige.

Außerdem wisse sie nicht, wie es für sie weitergehen soll.
Eigentlich wolle sie ihrem Arbeitgeber noch einmal zeigen, was sie kann.
Doch ohne Kita - wohin mit dem Kind?

Eine Freundin von Nadine-Bianca teilte den Brief bei Facebook.
Die Kommentare zeigen: Die junge Mutter ist nicht die Einzige mit diesem Problem.
Andere Eltern haben ebenfalls Sorge, ihren Job zu verlieren.


 
Einzelschiksale! Die Erzieherinnen haben Anspruch auf mehr Lohn!
In Bayern findet diese arme Mutti bestimmt wieder einen Job, ich weiß das ich bin aus Bayern und hier gibt es mehr freie Stelllen als Bewerber.
Im Hotelgewerbe wird auch an den Wochenenden gearbeitet, wie hat Sie das geschaft?
Manche Schicksale sind keine.
Aber man kann sich dran ergötzen.
 
Ministerin Schäfer: Städte sollen Elternbeiträge erstatten !

Düsseldorf. NRW-Familienministerin Ute Schäfer hat sich im Kita-Streiks eingeschaltet und fordert, schnell an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Der unbefristete Streik der Erzieher in kommunalen Kitas bringt Eltern, Großeltern und Arbeitgeber zunehmend an die Grenzen der Belastbarkeit.
Vor der dritten Streikwoche schlug NRW-Familienministerin Ute Schäfer (SPD) angesichts der Notlage vieler Familien Alarm.
„Ich appelliere dringend an beide Seiten, jetzt schnell zu weiteren Gesprächen zusammenzukommen – im Interesse einer guten Lösung für die Erzieher sowie für Eltern und Kinder“, erklärte Schäfer auf Anfrage.

Rund 1000 der 2300 kommunalen Kindergärten in NRW bleiben nach Angaben der Gewerkschaft Verdi weiter geschlossen.
Der Streik der 10.000 Erzieher in NRW, der jetzt in die dritte Woche geht, könnte noch bis zur Sommerpause dauern.
Verdi verlangt eine Anhebung der Gehälter für Erzieher um zehn Prozent, die kommunalen Arbeitgeber lehnten dies aber als unbezahlbar ab.

Kita-Beiträge während des Streiks sind ein Ärgernis
Ministerin Schäfer äußerte sich zufrieden, dass eine große Zahl familienfreundlicher Firmen ihre Mitarbeiter in der aktuellen Belastungssituation unterstützten.
„Entweder, indem sie kurzfristig Urlaub gewähren oder die wöchentliche Arbeitszeit flexibler gestalten.“
In Unternehmen, in denen das möglich sei, könne auch die „verstärkte Nutzung von Home-Office-Modellen die Eltern entlasten“, sagte Schäfer.

Nach Angaben der Familienministerin arbeiten viele Jugendämter an alternativen Angeboten und Notplänen.
Dabei seien die Jugendämter aber auf Platzangebote und Betreuungsmöglichkeiten bei den anderen freien Trägern angewiesen.
„Die Einrichtung von Notgruppen mit städtischem Personal geht nur über eine Verständigung mit den Gewerkschaften“, sah Schäfer Grenzen in der Notversorgung.

Ein Ärgernis für viele Familien besteht darin, dass sie in zahlreichen Gemeinden Elternbeiträge auch für die Zeit zahlen sollen, in denen die Kita geschlossen ist.
Familienministerin Schäfer verwies darauf, dass seit der Kommunalisierung der Elternbeiträge 2006 ausschließlich die Gemeinden für die Erhebung und Rückerstattung der Elternbeiträge zuständig seien.

Im Sinne der Eltern hielt Schäfer allerdings eine freiwillige Rückerstattung der Elternbeiträge für die Zeit der streikbedingten Schließung für „sicherlich wünschenswert“.
Nach Angaben des NRW-Innenministeriums sind Nothaushaltskommunen aber rechtlich gar nicht in der Lage, die Beiträge zurückzuzahlen.


 
Arbeitsrechtler kritisiert Kita-Streik: Ver.di setzt Streikende unverhältnismäßig unter Druck !

Im Kitastreik wird Kritik am Vorgehen der Gewerkschaft ver.di laut.
In Hamburg verlangt sie von ihren Mitgliedern die Unterzeichnung einer Klausel, wonach Streikbrecher aus der Gewerkschaft ausgeschlossen werden.

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Nach Informationen des NDR Politikmagazins „Panorama 3“ gehen die Forderungen noch weiter!
Demnach müssen Erzieher das zuvor erhaltene Streikgeld zurückzahlen, wenn sie den Arbeitskampf nicht fortsetzen wollen.
Wörtlich heißt es in dem Schreiben, das „Panorama 3“ vorliegt: „Ich verpflichte mich, die erhaltene Streikunterstützung zurückzuzahlen, wenn ich wegen Streikbruchs aus ver.di ausgeschlossen werde.“
Der Passus ist Teil eines Dokuments zur Streikerfassung, der Mitgliedern zur Unterschrift vorgelegt wird.

„Mitglieder unter ständigem Druck“
Eine solche Klausel hält der Arbeitsrechtler Professor Peter Schüren, Universität Münster, für unwirksam, weil sie die Mitglieder unverhältnismäßig belaste: „Das setzt die Mitglieder unter einen ständig steigenden Druck, weiterzumachen.
Die Erzieherinnen und Erzieher, die streiken, verbrauchen das Streikgeld für ihren Lebensunterhalt.
Dafür wird es gezahlt.“

Auf Nachfrage von „Panorama 3“ bestätigte ver.di die Existenz des Dokuments.
Es werde bundesweit bei ver.di-Streiks als Formblatt benutzt.
Der Passus sei in der Satzung vorgesehen.
In der aktuellen Auseinandersetzung werde man die Möglichkeit des Ausschlusses aus ver.di wegen Streikbruchs und die Rückzahlung von geleisteten Streikgeldern aber nicht anwenden.

Ver.di bestätigt Existenz des Dokuments
Hilke Stein, ver.di-Verhandlungsführerin in Hamburg, sagt dazu: „Das Streikgeld wird ausgezahlt für diejenigen, die gestreikt haben, an den Tagen, an denen sie gestreikt haben.
An den Tagen, an denen sie nicht gestreikt haben, wird kein Streikgeld ausgezahlt.
Es wird auch nichts zurück gefordert.“
Die Gewerkschaft behauptet, dass sie ihre Mitglieder auch darüber informiert habe.

Doch diese Information scheint bei etlichen ver.di-Mitgliedern nicht angekommen zu sein.
Eine Erzieherin sagte „Panorama 3“, sie empfinde das Schreiben als Gängelung, sie trotz zunehmender Zweifel auf Gewerkschaftslinie zu halten: „Ich werde meine Mitgliedschaft jetzt kündigen.“


 
Bewegung im Kitakonflikt: Alle wollen verhandeln !

Die Arbeitgeber machen ein Angebot und Verdi will verhandeln: Nächste Woche könnte der Kitastreik beendet werden.

Der Streik in den Kitas soll so schnell wie möglich beendet werden.
Jedenfalls lässt sich so das Wechselspiel der Einladungen am Donnerstagnachmittag interpretieren.
Erst legten die Arbeitgeber ein formales Angebot vor und luden für kommenden Dienstag beziehungsweise Mittwoch die führenden Gewerkschafter nach Frankfurt am Main ein.
Dann kam Verdi-Chef Frank Bsirske mit der Frage „Warum so lange warten?“ und lud seinerseits die Arbeitgebervertreter schon für Montag nach Berlin.
Für viele Eltern ist das ein Hoffnungszeichen, aber mehr auch nicht: Die Streiks werden fortgesetzt, bis ein „annehmbares Ergebnis“ erreicht worden sei, teilte Verdi mit.
„Deshalb wollen wir keine Zeit verlieren und mit der Einladung zu einem raschen Spitzengespräch Wege zu einem solchen Ergebnis ausloten“, gab sich Bsirske überaus friedfertig.

Berlin ist nicht betroffen - vorerst
In Frankfurt am Main hatte die Mitgliederversammlung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) zuvor ein Papier beschlossen, das für Erzieherinnen und Erzieher „zum Teil deutliche Zugewinne“ brächte, den Angaben zufolge bis zu 443 Euro monatlich.
Das klingt gut, unterscheidet sich aber nicht von dem, was die Arbeitgeber in den Verhandlungen bislang mündlich angeboten hatten.
Und was aus Sicht der Gewerkschaften – neben Verdi sind das die GEW und der Beamtenbund – völlig unzureichend ist.
Seit Anfang Mai wird deshalb gestreikt, mit ganz unterschiedlicher Betroffenheit im Bundesgebiet und in den einzelnen Kitas.
Grundsätzlich geht es bei den Verhandlungen nur um Einrichtungen in kommunaler Trägerschaft; in Berlin werden die Kitabeschäftigten nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder bezahlt.
Und Kitas in freier Trägerschaft, zumeist sind das Kirchen, sind erst einmal auch nicht Gegenstand der Auseinandersetzung.
Wenn indes die Erzieherinnen und Erzieher in den kommunalen Einrichtungen besser bezahlt werden, dann wird sich das auch auf die Einkommen in den übrigen Einrichtungen auswirken.

Die Arbeitgeber wollen mehr zahlen
Aufgrund gestiegener Anforderungen sperren sich die Arbeitgeber nicht gegen eine Anhebung der Entgelte und nennen als Stichworte Inklusion, Integration, Sprachförderung und musische Erziehung.
Nach Angaben der Arbeitgeber liegen die Monatsgehälter in der Kita derzeit zwischen 2590 und 3750 Euro (Erzieher/-innen) und bei Kita-Leitungen bei bis zu 4750 Euro.
Das ist den Gewerkschaften nicht genug.
Passend zur VKA-Versammlung ließen sie am Donnerstag rund 15 000 Erzieherinnen in Frankfurt und weitere 15 000 in Hamburg für deutlich mehr Geld protestieren.

„Einfach nur streiken reicht nicht“, meinte dagegen VKA-Präsident Thomas Böhle und lud Bsirske sowie den Vorsitzenden des Beamtenbundes, Klaus Dauderstädt, zu Tarifverhandlungen ein.
Dazu wird es nun kommen.
Bis Fronleichnam ist ein Kompromiss und damit das Ende des Streiks möglich.


 
Kita-Streik geht weiter - Tarifverhandlungen gestalten sich zäh !

Berlin. Der Kita-Streik geht vorerst weiter: Im Tarifkonflikt der Erzieher kommen sich Arbeitgeber und Gewerkschaften zwar näher.
Trotzdem deutet bisher wenig auf eine schnelle Einigung.

Für die seit mehr als drei Wochen vom Kita-Streik betroffenen Eltern gibt es noch keine Entwarnung.
Im Tarifkonflikt um die Erzieher an kommunalen Kitas setzen Arbeitgeber und Gewerkschaften am Vormittag in Berlin ihre Verhandlungen fort.
Ein schneller Durchbruch gilt aber als wenig wahrscheinlich.
Beide Seiten haben sich bereits den Mittwoch für eine Fortsetzung der Gespräche freigehalten.
Am Donnerstag kommt dann die Streikdelegiertenversammlung von Verdi in Frankfurt/Main zusammen.

Ende des Kita-Streiks ist noch nicht in Sicht
Nach drei Wochen Kita-Streik hatten sich Arbeitgeber und Gewerkschaften am Montag erstmals wieder an den Verhandlungstisch gesetzt.
Die Gespräche dauerten bis zum späten Abend.
Beide Seiten betonten ihren grundsätzlichen Einigungswillen, im Kernpunkt einer Verbesserung für alle Erzieher und Sozialarbeiter lagen sie aber noch weit auseinander.

Eine Fortsetzung der Kita-Streiks sei nicht vom Tisch , sagte der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, der Deutschen Presse-Agentur.
Bsirske sagte, beide Seiten gingen die weiteren Verhandlungen ernsthaft an.
"Dass das nicht ganz einfach wird, ist angesichts des Vorlaufes völlig klar."
Seit dem 8. Mai läuft ein unbefristeter Streik .
"Am Ende werden sich beide Seiten aufeinander zubewegen müssen, um eine Lösung zu finden."
Nötig sei eine Aufwertung der sozialen Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst für alle Beteiligten.

VKA-Präsident Thomas Böhle sagte hingegen: "Da, wo sich wirklich etwas geändert hat im Bild des Erziehers, der Erzieherin, bei der Sozialpädagogen - da wird man etwas tun können."
Pauschale Erhöhungen lehnte Böhle aber ab.
Die Gewerkschaften wollen den Arbeitskampf daher zunächst fortsetzen.

Gewerkschaften fordern im Schnitt mehr als zehn Prozent Lohn für Erzieher
Die Gewerkschaften fordern eine höhere Eingruppierung der bundesweit rund 240 000 Erzieher und Sozialarbeiter.
Das würde laut Verdi zu Einkommensverbesserungen von im Schnitt zehn Prozent führen.
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände hatte nach Darstellung seines Präsidenten Thomas Böhle Verbesserungen für rund die Hälfte der Beschäftigten vorgeschlagen: Erzieher mit besonderen Aufgaben bekämen demnach bis zu 443 Euro mehr im Monat, Leiter von Kitas 448 Euro.

Verdi hat mehr als 10 000 Kita-Erzieherinnen und Sozialarbeiter zu einer Demonstration in Düsseldorf aufgerufen.
Mit der am Dienstag um 10.30 Uhr startenden Aktion will die Gewerkschaft im Tarifkonflikt mit den kommunalen Arbeitgebern den Druck erhöhen .
Dabei ist um 11.15 Uhr auch eine Kundgebung vor dem Landtag geplant.
Die rot-grüne Landesregierung hat nach Ansicht von Verdi eine Mitverantwortung bei der Lösung des Tarifkonflikts.
Als Redner werden Verdi-Landeschefin Gabriele Schmidt und die nordrhein-westfälische Familienministerin Ute Schäfer (SPD) erwartet.


 
Rund 20.000 Erzieher demonstrieren lautstark vor dem Landtag !

Düsseldorf. Eindrucksvolles Zeichen im Kita-Streik: Mit 10.000 Demonstrierenden hatte die Gewerkschaft gerechnet - doppelt so viele kamen am Dienstag zum Landtag.

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Foto: dpa​

Wenn Erzieherinnen streiken, sind bei der Ausstattung kreative Bastelprofis am Werk.
Die einen feuern Seifenblasen aus Plastikpistolen in die Luft.
Die anderen tragen selbst gemalte - und selbstironische - Schilder vor sich: "Kita - come in and burn out" oder "Wir trinken nicht nur Kaffee - wir essen auch Kekse" ist darauf zu lesen.
Ein Dutzend Frauen haben sich beim Demonstrationszug durch Düsseldorf silber-goldene Folien um die Schulter gelegt.
Rettungsdecken? "
Wir sind Gold wert" erklärt eine Demonstrantin, in deren Haaren eine Prinzessinnenkrone steckt.

So bunt und fröhlich der Protest auf der Straße, so ernst sind die Erzieher bei den Forderungen: Mit Trillerpfeifen, Trommeln oder Ratschen tragen Tausende Erzieher und Sozialarbeiter einen ohrenbetäubenden Protest vor den Landtag.
20.000 sind dem Aufruf von Verdi gefolgt - es kamen doppelt so viele wie die Gewerkschaft erwartet hatte.

Familienministerin hat keinen leichten Stand
Während Gewerkschaften und Arbeitgeber in Berlin verhandeln, verlangen die Demonstranten von der Landesregierung mehr als nur Lippenbekenntnisse.
NRW-Familienministerin Ute Schäfer (SPD) hat bei der Abschlusskundgebung vor dem Parlament keinen leichten Stand.
Als sie den Erzieherinnen minutenlang ihre grundsätzliche Unterstützung zusichert, drehen ihr viele demonstrativ den Rücken zu.
"Wissen wir, wissen wir" oder "Wir wollen Taten sehen" skandiert die Menge, während die Worte der Ministerin im Lärm untergehen.

Beim Kita-Streik gehen nicht nur Erzieherinnen in den Ausstand.
Eine ganze Branche fordert bundesweit eine "Aufwertung" der Berufe.
Und Aufwertung, das bedeutet unterm Strich zuallererst mehr Geld.
Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Kinderpfleger, Heilpädagogen oder Beschäftigte von Einrichtungen der Behindertenhilfe: Sie alle wollen faktisch zehn Prozent mehr Gehalt.

Nicht mehr jede Erzieherin steht hinter dem Streik
Dagegen geht es am Rande der Kundgebung für eine kleine Frauengruppe vor allem um eine Aufwertung im wörtlichen Sinn.
"Wir arbeiten im sozialen Dienst in einem Jugendamt und können es der Öffentlichkeit nie recht machen.
'Ihr holt doch Kinder aus den Familien raus', das bekommen wir oft zu hören", sagt eine von ihnen.
Und dann stimmen sie ihre Parole an: "Ob Jacqueline oder Chantal, wir beackern jeden Fall."

Nach vier Wochen steht jedoch nicht mehr jede Erzieherin hinter dem langen Streik der Gewerkschaften.
Der kommunale Arbeitgeberverband in Nordrhein-Westfalen berichtet etwa von einigen Kita-Mitarbeitern in Recklinghausen, die wieder gerne ihrer Tätigkeit nachgegangen wären.
Jedoch hätte ihnen die Gewerkschaft gedroht, das bereits ausbezahlte Streikgeld von ihnen zurückzuverlangen.
Verdi liegen zu diesem Fall keine Informationen vor.
"Mir ist kein Streikbruch bekannt.
Das ist ein billiger Versuch, die Verhandlungen zu beeinflussen", sagt ein Sprecher.


 
Kein Durchbruch im Kita-Streit - Verhandlungen stagnieren !

Berlin – Die Tarifverhandlungen für Kita-Erzieher und Sozialarbeiter der deutschen Städte und Kommunen treten auf der Stelle.
Ein Durchbruch war auch nach mehr als zwölf Stunden am Mittwochabend nicht greifbar, wie es aus Verhandlungskreisen hieß.

Die Gewerkschaften Verdi, GEW und der Beamtenbund dbb rangen weiter mit dem kommunalen Arbeitgeberverband VKA um eine Lösung.

An diesem Donnerstag wollen 350 Streikdelegierte von Verdi in Frankfurt/Main den Verhandlungsstand bewerten.
Je nach Ausgang der laufenden Gespräche soll der bundesweite Kita-Streik Anfang nächster Woche beendet oder fortgesetzt werden.

Die Verhandlungen waren am 21. April vorerst abgebrochen worden, seit dem 8. Mai läuft ein unbefristeter Streik.
Am Montag nahmen beide Seiten ihre Gespräche wieder auf.
Die Ausstände endeten damit aber nicht.

Verdi-Chef Frank Bsirske sagte am Abend lediglich, die Verhandlungen seien „schwierig“.
Die Gespräche sollten bis zum Morgen fortgesetzt werden, wenn es nötig sei.
Die Gewerkschaften verlangen für die rund 240.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst unterm Strich zehn Prozent mehr Gehalt.
Niemand solle leer ausgehen.
Die VKA bot Verbesserungen für einzelne Gruppen an, aber nicht für alle.


 
Eltern atmen auf: Einigung auf Schlichtung - Kita-Streik ab Montag beendet - "vorerst" !

Köln/Berlin – Aufatmen bei den Eltern - vorerst zumindest.
Am frühen Donnerstagmorgen einigten sich die Parteien im Kita-Streit auf eine Schlichtung.

Die Erzieher und Erzieherinnen in ganz Deutschland wollen ab Montag den Streik beenden und wieder normal ihre Arbeit aufnehmen.
Ein Durchbruch ist das aber noch lange nicht.
Nach zuletzt erneuten 16 Stunden zähen Verhandlungen wurde ohne wirkliches Ergebnis abgebrochen.

Die Tarifverhandlungen für kommunalen Kita-Erzieher und Sozialarbeiter sind gescheitert.
Immerhin einigten sich beide Seiten auf eine Schlichtung, wie die Verhandlungsführer der Arbeitgeber und der Gewerkschaften, Thomas Böhle und Frank Bsirske, in Berlin sagten.

Der Streit um Lohn und Anerkennung ist damit längst nicht vom Tisch.
Verdi-Boss Bsirske warf den Arbeitgebern vor, nicht zur Aufwertung des ganzen Berufsfeldes mit seinen rund 240.000 Beschäftigten in den Kommunen bereit gewesen zu sein.
Für alle Betroffenen hatten die Gewerkschaften mehr Geld herausholen wollen - auch etwa für Sozialpädagogen und Sozialarbeiter.
„Es ist nicht gelungen, weil die Arbeitgeberseite an diesen Stellen mauert und gemauert hat“, sagte Bsirske.

Anders sieht das natürlich Böhle, Präsident des kommunalen Arbeitgeberverbands VKA.
Er entgegnete: „Die Arbeitgeber haben in allen Berufsfeldern Verbesserungen vorgeschlagen.“
Wo ein einem Berufsfeld Handlungsbedarf bestehe, habe man sich Gedanken gemacht, doch die Forderungen der Gewerkschaften seien einfach zu hoch gewesen.
„Zu pauschalen Erhöhungen waren wir nicht bereit.“

Für die Gewerkschaften versucht der ehemalige Oberbürgermeister von Hannover, Herbert Schmalstieg, zu schlichten.
Der Schlichter der Arbeitgeber stehe noch nicht fest, werde aber zügig benannt, kündigte Böhle an.
Er hat turnusgemäß den Vorsitz im Schlichterduo.

Wie lange die Schlichtung dauert, ist nicht festgelegt.
Aber in Verhandlungskreisen wurde eine Dauer spürbar unter zwei Wochen für wahrscheinlich gehalten.
Am 21. April 2015 waren die Tarifverhandlungen abgebrochen worden, seit dem 8. Mai wurde gestreikt.
Die Verhandlungen begannen am Montag erneut - bis zum letzten rund 16-stündigen Verhandlungsmarathon.


 
Aktionstag: SPD-Chef Gabriel fordert bessere Bezahlung für Kita-Beschäftigte !

Köln. Im Kita-Tarifkonflikt zeigen sich die Erzieher weiter kampfbereit. Ihr Signal war klar: Sie wollen eine spürbare Aufwertung der Arbeit im Sozial- und Erziehungsdienst - sonst drohen weitere Streiks.

Im Kita-Tarifkonflikt haben die Erzieher und Sozialarbeiter der Kommunen ihren Kampfeswillen demonstriert.
Insgesamt 26 500 Erzieher, Sozialpädagogen und andere Beschäftigte gingen am Samstag nach Gewerkschaftsangaben in Köln, Hannover, Nürnberg und Dresden für mehr Lohn und Anerkennung auf die Straße.
DGB-Chef Reiner Hoffmann forderte die Arbeitgeber zu Bewegung in der laufenden Schlichtung auf. Erzieher und Sozialarbeiter leisteten Tag für Tag Schwerstarbeit in einer sich wandelnden Gesellschaft mit steigenden Ansprüchen und Erwartungen.

Finanziell wirke sich das trotz einer hoch qualifizierten Ausbildung nicht aus.
"Sie leisten verdammt viel und verdienen dafür viel zu wenig", sagte Hoffmann unter dem Beifall von rund 4500 Teilnehmern einer zentralen Kundgebung in Hannover.
Er wies auf den hohen Rückhalt in der Gesellschaft für die Erzieher und Pädagogen in Kitas und anderen kommunalen Einrichtungen hin und auf die "sprudelnden Steuereinnahmen", die eine Aufwertung des Berufsstandes möglich machten.

Gabriel sieht den Bund in der Pflicht
SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel sah auch den Bund in der Pflicht: Er müsse die Aufgaben, die er den Kommunen aufdrücke, mittragen.
Dazu gehöre auch die Leistung, die die Kommunen mit ihren Kitas und Sozialeinrichtungen vorhalten müssten.
Der Bund habe bereits begonnen, Städte und Gemeinden bei den Kosten für die Unterbringung der Flüchtlinge zu entlasten.
Entweder Geld für Flüchtlinge oder eine anständige Bezahlung der Erzieher - "diese Alternative darf nicht stattfinden", sagte Gabriel.

Gerade den Kitas als der ersten Bildungseinrichtung im Leben der Kinder komme eine hohe Bedeutung für die Chancengleichheit zu, betonte DGB-Chef Hoffmann.
"Alle Gewerkschaften im DGB zeigen heute Solidarität", sagte er mit Hinweis auf die Demonstrationen in den vier Städten.
Allein in Köln gingen nach DGB-Angaben 15 000 Menschen auf die Straße.

Erzieher fordern im Schnitt zehn Prozent mehr Lohn und Gehalt
In Hannover versammelten sich Demonstranten aus Bremen, Hannover, Peine und anderen Orten mit Trillerpfeifen, Ratschen und Plakaten.
In Nürnberg nahmen laut Veranstalter 4500 Beschäftigte aus Bayern und Baden-Württemberg an einem Protestzug teil.
In Dresden unterstrichen rund 2500 Erzieher ihre Kampfbereitschaft und forderten Kompromissbereitschaft von den kommunalen Arbeitgebern.

Für die bundesweit 240 000 Beschäftigten fordern die Gewerkschaften im Schnitt 10 Prozent mehr Lohn und Gehalt.
Nach fast vierwöchigem Streik in kommunalen Kitas suchen nun Schlichter nach einer Lösung.
Das Schlichtungsverfahren dauert voraussichtlich bis zum 25. Juni.
Sollten die kommunalen Arbeitgeber kein vernünftiges Angebot für alle Berufsgruppen vorlegen, drohen weitere Streiks.


 
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