Corona - Infos: In und Ausland !

Stand 17.11.2020: Aktuelle Zahlen zur Corona-Krise - Lauterbach,"Wir verlieren Zeit bei Schul-Maßnahmen" !



Quelle: ntv Nachrichten
 
Lockdown wohl bis März: Corona-Lockerungen bis Weihnachten ? SPD dämpft Erwartungen !

Der SPD-Parlamentsgeschäftsführer nimmt die Hoffnung, dass im Dezember wieder Corona-Lockerungen eingeführt werden.
Er kritisiert das Vorgehen des Kanzleramts bei den neuen Maßnahmen.

SPD-Parlamentsgeschäftsführer Carsten Schneider hat mögliche Hoffnungen auf eine baldige Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen gedämpft.
Jetzt eher "auf lange Sicht zu fahren", sei sinnvoller als ein ständiges Hin und Her, sagte Schneider am Mittwoch in Berlin.
"Wir sollten uns darauf einstellen, dass die Strecke bis März geht", fügte er hinzu.

Statt Erleichterungen sei es mit Blick auf die Infektionslage eher so, "dass wir über weitere Verschärfungen reden", stellte er mit Blick auf den laufenden Abstimmungsprozess zwischen Bund und Ländern im Vorfeld des nächsten Spitzengesprächs am kommenden Mittwoch klar.

Mit Blick auf die Weihnachtszeit sagte Schneider, es sei kaum vorstellbar, dass "wir am 15. Dezember sagen, es ist alles wieder gut".
Was nicht gehe sei: "Weihnachten drücken wir uns alle, Silvester dann ein paar Partys und im Januar ist alles wieder zu."
Auch eine weitgehende Auslastung der Intensivbetten wie in der Schweiz und anderen Nachbarländern müsse vermieden werden.

Kompletten Lockdown vermeiden
Schulschließungen oder gar ein kompletter Lockdown wie in Österreich sollten aber möglichst vermieden werden, hob Schneider hervor.
Besonders für Kinder aus bildungsferneren Schichten sei es wichtig, so lange wie möglich weiter in die Schule gehen zu können.
Über die Schutzmaßnahmen dort müsse aber weiter gesprochen werden.

Deutliche Kritik übte Schneider erneut am Vorgehen des Kanzleramts vor dem Spitzengespräch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder am vergangenen Montag.
Es sei "ein Fehler" gewesen, dass sich das Kanzleramt ohne Abstimmung mit den Ländern selbst in deren Kompetenzbereiche wie die Schulen eingemischt habe.
"Suboptimal" sei es zudem, "alle zwei Wochen neue Handlungsanweisungen mit appellativem Charakter" herauszugeben.
Hier sei mehr Stringenz erforderlich.


 
Neuer Höchststand: RKI meldet 23.648 neue Corona-Infektionen in Deutschland !

Die Gesundheitsämter in Deutschland verzeichnen einen neuen Höchstwert bei den täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus.
Der Spitzenwert vom vergangenen Freitag wurde damit diese Woche noch überholt.

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 23.648 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet.
Damit ist am Freitag ein Höchststand erreicht worden, wie aus den Angaben des RKI vom Morgen hervorgeht.

Am Freitag vor einer Woche war mit 23.542 verzeichneten Fällen der bisherige Spitzenwert erreicht worden.
Im Vergleich zum Donnerstag stieg die Zahl der neu gemeldeten Fälle am Freitag um gut 1.000.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 879.564 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 20.11., 00.00 Uhr).
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Freitag um 260 auf insgesamt 13.630.

Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,99 (Vortag: 0,95).
Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 99 weitere Menschen anstecken.
Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab.
Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.


 
Hoffnung in der Pandemie: Biontech und Pfizer beantragen Zulassung von Corona-Impfstoff !

Der von Biontech und Pfizer entwickelte Corona-Impfstoff sei zu 95 Prozent wirksam, teilten die Firmen aus Mainz und den USA vor wenigen Tagen mit.
Jetzt folgt der nächste wichtige Schritt im Kampf gegen die Pandemie.

Das Mainzer Unternehmen Biontech und der US-Pharmariese Pfizer haben bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für ihren Corona-Impfstoff beantragt.
Das berichteten beide Firmen am Freitag in einer gemeinsamen Mitteilung.
Die Lieferung des Impfstoffs namens BNT162b2 könnte Ende dieses Jahres beginnen, sollte es eine Genehmigung geben, hatte Biontech bereits mitgeteilt.
Biontech und Pfizer sind die ersten westlichen Hersteller, die vielversprechende Studienergebnisse veröffentlicht und eine Notfallzulassung bei der FDA beantragt haben.

Zuvor hatten die Unternehmen bekannt gegeben, dass die Impfung einen 95-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19 biete.
Das Vakzin funktioniere über alle Altersgruppen und andere demografische Unterschiede hinweg ähnlich gut und zeige praktisch keine ernsten Nebenwirkungen, hatten die Firmen nach Abschluss letzter Analysen mitgeteilt.

Prüfung in den USA noch in diesem Jahr?
Die FDA muss den Antrag nun prüfen. Wie lange das dauern könnte, war zunächst unklar.
US-Experten zeigten sich aber zuversichtlich, dass es noch vor Jahresende ein Ergebnis der Prüfung geben könnte. Für Corona-Impfstoffe gilt wegen der besonderen Dringlichkeit ein beschleunigter Zulassungsprozess.

Bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA und in weiteren Ländern reichen Biontech und Pfizer bereits permanent Daten ein.
Mit diesem rollierenden Verfahren können Hersteller schon vor dem kompletten Zulassungsantrag einzelne Teile zu Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit eines Präparats weitergeben.

EU hat schon Deal mit Biontech und Pfizer
Einen kompletten Zulassungsantrag wie bei der FDA haben sie bei der EMA jedoch noch nicht gestellt.
Bereits in der zweiten Dezemberhälfte könnte ein erster Impfstoff in Europa jedoch zugelassen werden, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (CDU) am Donnerstag unter Bezug auf Informationen der EMA.

Nach einer Zulassung sollen die vorhandenen Dosen nach Unternehmensangaben "fair" verteilt werden.
Es werde nicht "ein Land alles erhalten".
Deutschland und die EU haben bereits einen Rahmenvertrag über den Kauf von 300 Millionen Dosen des Impfstoffs von Biontech und Pfizer abgeschlossen.

Biontech-Mittel basiert auf neuem Mechanismus
Biontech hatte bereits Mitte Januar angefangen, den Impfstoff BNT162b2 im Projekt "Lightspeed" (Lichtgeschwindigkeit) zu entwickeln.
Die für eine Zulassung entscheidende Phase-3-Studie begann ab Ende Juli in verschiedenen Ländern.

Das Präparat ist ein sogenannter mRNA-Impfstoff, der auf einem neuen Mechanismus basiert.
Er enthält genetische Informationen des Erregers, aus denen der Körper ein Viruseiweiß herstellt – in diesem Fall das Oberflächenprotein, mit dessen Hilfe das Virus in Zellen eindringt.

Ziel der Impfung ist es, den Körper zur Bildung von Antikörpern gegen dieses Protein anzuregen, um die Viren abzufangen, bevor sie in die Zellen eindringen und sich vermehren.

50 Millionen Impfstoff-Dosen noch in diesem Jahr
Ein Vorteil von mRNA-Impfstoffen ist, dass sie wesentlich schneller als konventionelle Impfstoffe produziert werden können.
Biontech und Pfizer rechnen damit, noch in diesem Jahr weltweit bis zu 50 Millionen Impfstoff-Dosen bereitzustellen, im kommenden Jahr kalkulieren sie mit bis zu 1,3 Milliarden Dosen.
Der Impfstoff muss jedoch bei minus 70 Grad gelagert werden.
Pfizer habe große Erfahrungen darin, Impfstoffe gekühlt zu lagern und zu transportieren und verfüge bereits über eine entsprechende weltweite Infrastruktur, teilten die Unternehmen mit.

Neben Biontech/Pfizer arbeiten derzeit auch mehrere andere Pharmafirmen in fortgeschrittenem Stadium an Corona-Impfstoffen, darunter Johnson & Johnson, AstraZeneca und Sanofi-GSK. Länder wie Russland, China und kürzlich erst Bahrain haben bereits Impfstoffe mit Einschränkungen freigegeben und impfen damit schon Teile der Bevölkerung.
Wie gut diese Impfungen tatsächlich schützen und welche Nebenwirkungen sie haben können, ist allerdings derzeit weitgehend offen.


Quelle:
 
Stand 20.11.2020: Aktuelle Zahlen zur Corona-Krise - Diese Städte liegen über der 300er-Marke !



Quelle: ntv Nachrichten
 
Teil-Lockdown an Weihnachten ? So wird der Corona-Dezember !

Die zweite Corona-Welle ist deutlich schlimmer als die im Frühjahr.
Eigentlich sollten die derzeitigen Beschränkungen Ende November auslaufen.
Das erwartet jetzt aber kaum noch jemand.

Wie geht es weiter?

Es ist ein arbeitsreiches Wochenende für die Staatskanzleichefs der Länder: Gleich mehrfach schalten sie sich in unterschiedlichen Runden zusammen, um über ihr weiteres Vorgehen in der Corona-Pandemie zu beraten.
Am Montag wollen ihre Chefs die Vorlage der Länder für die Beratungen am Mittwoch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) festzurren - damit es nicht wieder so konfliktträchtig abläuft wie in der Vorwoche.

Schon jetzt zeichnet sich ab: Eine Verlängerung des Teil-Lockdowns um zwei bis drei Wochen ist sehr wahrscheinlich.
Bundes- und etliche Landespolitiker sehen keinen anderen Weg, Christdemokraten ebenso wie Sozialdemokraten.


"Wir sind uns einig, dass schon viel erreicht wurde, aber nicht genug.
Zwar konnte das exponentielle Wachstum ausgebremst werden, aber die Infektionszahlen sind weiterhin zu hoch", sagt Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.
"Vor diesem Hintergrund ist es aktuell nicht vorstellbar, dass wir die zuvor beschlossenen Maßnahmen nun schon aufheben können", betont der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz.
"Wie lange wir verlängern müssen und wie genau wir das ausgestalten, wird gerade untereinander besprochen.
Wir sind auf einem guten Weg, so dass wir bis Mittwoch eine Beschlussvorlage erarbeitet haben, über die Bund und Länder dann noch einmal gemeinsam beraten."

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte der "Bild am Sonntag": "Wenn wir jetzt auf diesem hohen Niveau der Infektionszahlen den Lockdown abbrechen und die Geduld verlieren, dann geht alles wieder von vorne los und wir landen am Ende bei noch härteren Maßnahmen als jetzt in Tschechien oder Österreich."
Und: "Lieber jetzt einen längeren Lockdown als eine komplette Ausgangsbeschränkung über Weihnachten."

Die aktuelle Situation:
Seit Anfang November sind deutschlandweit alle Freizeit- und Kulturangebote auf Eis gelegt, Bars, Cafés und Restaurants geschlossen.
Der Teil-Lockdown sollte zunächst bis Monatsende gelten.
Nach einer rasanten Zunahme im Oktober und Anfang November hat sich die Zahl der Neuansteckungen auf hohem Niveau eingependelt.
Der nach Inkrafttreten des Teil-Lockdowns erhoffte Rückgang ist nicht klar zu erkennen, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) von Sonntag hervorgeht.

Am Sonntag meldete das RKI 15.741 Fälle, die von den Gesundheitsämtern binnen 24 Stunden übermittelt wurden.
Am Sonntag vor einer Woche lag die Zahl bei 16 947. Der Höchststand war am Freitag mit 23.648 Fällen erreicht worden.
Die Zahl der Corona-Patienten auf der Intensivstation steigt laut Daten der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin weiter, aber zuletzt weniger stark.

Die Unionsländer dringen daher auf eine Verlängerung der Corona-Beschränkungen bis mindestens Weihnachten, wie "Bild" (Online) aus einer Vorbesprechung der unionsgeführten Bundesländer vor dem anstehenden Bund-Länder-Treffen berichtet.

Was bedeutet das ...?
Für die nächsten Wochen: Ohne Verlängerung müssten die Beschränkungen Ende November auslaufen.
Wie lange sie darüber hinaus dauern sollen, scheint noch unklar zu sein.
"Auf jeden Fall zwei oder besser drei Wochen", sagt Söder.
Das wäre bis kurz vor Weihnachten.
Das Wirtschaftsmagazin "Business Insider" hat unter Berufung auf Länderkreise das Datum 20. Dezember genannt.

Für Weihnachten:
Einig sind sich "Bild" zufolge die Unionsländer, dass Kontaktbeschränkungen zumindest über die Weihnachtsfeiertage gelockert werden sollten.
Auch die SPD-regierten Länder wollen laut "Bild am Sonntag" Lockerungen für die Festtage.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte der Zeitung: "Weihnachten und Silvester sollen die Menschen ihre Liebsten treffen können."
Zuvor hatte Kanzleramtschef Helge Braun dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) gesagt: "Es ist für mich nicht vorstellbar, dass die Großeltern an Weihnachten nicht mitfeiern."


Bei einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) äußerten 41 Prozent der rund 1.000 Befragten die Sorge, das Fest wegen der Pandemie im kleinen Kreis oder allein feiern zu müssen.
Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, sagte dem "Tagesspiegel": "Man kann doch wohl Mitte November schon sagen, dass Weihnachten in den Familien stattfinden kann."

Für Silvester:
Skeptisch zeigte sich der frühere Unionsfraktionschef Merz mit Blick auf Menschenansammlungen bei Silvesterpartys.
"Auch was den Jahreswechsel betrifft, kann man doch jetzt auch einmal schon einen Ausblick geben: Silvesterpartys können wohl nicht stattfinden."

Söder sagte, Weihnachten solle "freier" sein, "dafür Silvester wieder konsequenter".
Für Silvester wünscht er sich ein Böller- oder Alkoholverbot auf größeren Plätzen.
"Ein generelles Böllerverbot braucht es aber nicht."

Für Schulen:
Die Kultusminister der Länder beharren darauf, sie grundsätzlich offenzuhalten, plädieren aber nach Informationen des Nachrichtenportals "ThePioneer" und der Deutschen Presse-Agentur für Ausnahmen.
Nach einem Beschluss vom Freitag sollen in Hotspot-Gebieten mit sehr vielen Infektionen besonders betroffene Schulen ab der 11. Klasse auf einen "rollierenden Präsenzunterricht" in verkleinerten Lerngruppen umstellen können, also einen Wechsel von Lernen in der Schule und zuhause.
In einem zweiten Schritt ist das auch für untere Klassenstufen weiterführender Schulen vorgesehen.
Die Abschlussklassen sollen in jedem Fall in der Schule bleiben.
Die Unionsländer wollen Ähnliches: In Corona-Hotspots mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 200 soll es ab der 7. Klasse Wechselunterricht geben.

"Infektionsketten wirklich unterbrechen und gleichzeitig lebenspraktisch bleiben, das ist die Aufgabe", sagte Spahn dem RND.
Konkret schlug er vor, dass beim Auftreten eines Infektionsfalls sofort die betroffene Klasse in die häusliche Isolation geschickt wird.
Bisher ist das teilweise nicht oder nur bei Sitznachbarn Infizierter der Fall.
"Nach negativen Schnelltests am fünften Tag könnten die Schülerinnen und Schüler wieder in die Schule zurückkehren", sagte Spahn.

Die bisherige Haltung der Länder, dass Schulen generell keine Treiber der Pandemie seien, sei "nicht mehr haltbar", sagte der Direktor des virologischen Universitätsinstituts in Düsseldorf, Jörg Timm, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Kleinere Kinder steckten sich zwar seltener mit dem Virus an, könnten es aber weitergeben.
Kinder ab zwölf seien "genauso ansteckungsfähig wie Erwachsene".

An besonders von Corona betroffenen Schulen soll es nach dem Willen der Kultusminister mehr Tests geben.
Nach Zulassung eines Impfstoffes solle das Schulpersonal vorrangig ein Impfangebot erhalten.

Für die einzelnen Länder:
Nach dem Willen der Unionsländer sollen laut "Bild" Länder und Landkreise mit weniger als 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen die Möglichkeit bekommen, die Corona-Maßnahmen auszusetzen ("Opt-Out-Regelung").
Davon könnten aktuell nur Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie rund zwei Dutzend Landkreise profitieren.

Für Unternehmer:
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will die Hilfen für Unternehmen, die wegen der Corona-Beschränkungen schließen müssen, gegebenenfalls auch im Dezember weiter zahlen.
"Wenn die Beschränkungen verlängert werden, ist für mich klar, dass die finanzielle Unterstützung der direkt betroffenen Branchen dann ebenfalls weiter nötig ist", sagte Scholz der "Bild am Sonntag".


 
Spahn erwartet noch in diesem Jahr erste Corona-Impfungen !

Sowohl Gesundheitsminister Spahn als auch Finanzminister Scholz rechnen mit schon bald mit ersten Impfungen gegen das Coronavirus.
Die Länder sollen sich Mitte Dezember mit Impfzentren bereithalten.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet noch in diesem Jahr mit ersten Impfungen gegen das Coronavirus.
"Es gibt Anlass zum Optimismus, dass es noch in diesem Jahr eine Zulassung für einen Impfstoff in Europa geben wird.
Und dann können wir mit den Impfungen sofort loslegen", sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag).
Er habe die Länder gebeten, dass die Impfzentren Mitte Dezember einsatzbereit sein sollen. Das scheine zu klappen.

Auch Finanzminister Olaf Scholz (SPD) machte Hoffnungen auf Impfungen noch in diesem Jahr.
"Wir haben die Vorbereitungen dafür getroffen, dass es noch im Dezember losgehen könnte", sagte Scholz am Sonntagabend auf "Bild live".
Er glaube, es gehe "mit der Impfung schneller los, als wir vor einiger Zeit gedacht haben", betonte der Vizekanzler.

Spahn zeigte sich optimistisch, dass es nicht bis Ende 2021 dauern werde, bis alle Bevölkerungsgruppen durchgeimpft sind.
So benötige man für viele der voraussichtlichen Impfstoffe keine tiefe Kühlung.
Sie könnten in normalen Arztpraxen gegeben werden.
"Und dann geht es schnell: Vergessen wir nicht, dass jährlich in wenigen Wochen bis zu 20 Millionen Menschen gegen Grippe geimpft werden", sagte Spahn.

Online-Plattform soll Informationen zu Impfungen angeben
Spahn kündigte den Aufbau einer Online-Plattform über die erreichten Impfquoten an, differenziert nach Alter und Regionen.
"Insbesondere dann, wenn wir bei den besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen eine hohe Impfquote erreicht haben, werden wir die Beschränkungen schrittweise lockern können."

Nach Angaben von Spahn hat sich Deutschland über die EU-Kommission oder bilaterale Verträge und Optionen inzwischen mehr als 300 Millionen Impfdosen für Deutschland gesichert.
"Auch bei zwei Dosen pro Impfung hätten wir dann genug für die eigene Bevölkerung und könnten mit anderen Ländern teilen", sagte Spahn.
Der Minister kündigte an, dass sich Deutschland auch Impfdosen beim Dessauer Impfhersteller IDT sichern wird.
Der Minister besucht zusammen mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Montag den Hersteller.


 
Pandemie-Strategie in der Schweiz: Mit Gelassenheit in die Corona-Katastrophe !

Täglich doppelt so viele Corona-Infektionen, doppelt so viele Todesfälle – in Deutschland würde die Regierung die Corona-Maßnahmen verschärfen.
Die Schweiz reagiert anders.

In der Schweiz ist Gelassenheit angesagt, die Corona-Lage dennoch dramatisch.
Pro 100.000 Einwohner gab es zuletzt innerhalb von sieben Tagen 351 Infektionen, in Deutschland unter 140.
Seit Beginn der Pandemie sind pro 100.000 Einwohner in der Schweiz 41 Menschen gestorben, in Deutschland 16.
Das sind Spitzenwerte im europäischen Vergleich – und dennoch geben sich Politik, Behörden und die Gesellschaft entspannt.

Vielerorts sind Bars, Restaurants und Kinos geöffnet, auf Märkten herrscht reges Treiben, in Casinos wird gezockt, in Fitnesscentern geschwitzt, und Bordelle sind auch geöffnet.
Die Bundesregierung hob die Höchstzahl von 1.000 Zuschauern bei Großveranstaltungen am 1. Oktober auf.
Einkaufszentren landauf, landab haben mit dem Weihnachtsgeschäft begonnen, in einem Fall mit einem Gewinnspiel, bei dem sich Hunderte dicht gedrängt auf ein paar Lose stürzten.

"Güterabwägung zwischen Gesundheit und Geld"
"Die Schweiz stellt Sparsamkeit über das Leben", titelte die US-Zeitschrift "Foreign Policy" gerade.
Der Autor Joseph de Weck, ein Schweizer Historiker, ist empört über einen Satz von Finanzminister Ueli Maurer, der meinte, die Schweiz könne sich keinen zweiten Lockdown leisten.
"Er zeigt, dass es für die Schweiz vollkommen in Ordnung ist, eine Debatte über eine vermeintliche Güterabwägung zwischen Gesundheit und Geld zu führen", sagte er dem Sender SRF.
Maurer steht dazu. Im Videointerview auf der Webseite seiner Partei, der rechten SVP, sagte er am 10. November, Wissenschaftler sähen nur die Gesundheit, aber man müsse schließlich auch Geld verdienen.

Eigentlich müssten die Kantone handeln.
Föderalismus ist eine heilige Kuh in der Schweiz.
Die Kantone verteidigen ihre Hoheiten mit Zähnen und Klauen.
Nur zu Beginn der Corona-Pandemie hielten sie sich zurück. Im Frühjahr übernahm kurz die Bundesregierung das Zepter und schloss für vier Wochen alle Geschäfte, Clubs und Restaurants.
Doch nach der ersten Entspannung löste sich der Krisenstab im Juni auf und überließ die Verantwortung wieder den Kantonen.
Mit fatalen Folgen.

Ökonomen fordern einen zweiten Lockdown
Im Oktober sind die Infektionszahlen explodiert, trotz wochenlanger Mahnungen der Wissenschaftler.
Dutzende Ökonomen schrieben Anfang November einen offenen Brief: "So schwer es fällt und so schmerzhaft es sein wird, die Schweiz braucht einen zweiten Lockdown, gekoppelt mit umfassenden fiskalischen Unterstützungsmaßnahmen, um weiteren Schaden durch die Corona-Pandemie abzuwenden."

Im Kanton Genf geriet die Lage fast außer Kontrolle, mit deutlich über 1.000 Fällen pro 100.000 Einwohner.
So schlimm war es in keiner Region Europas.
Anfang November reagierte die Kantonsregierung mit einem Lockdown: Sämtliche Geschäfte, Dienstleister und Restaurants wurden geschlossen.
Mit dem Ergebnis, dass die Genfer sich teils noch mehr bewegen, etwa, um im Nachbarkanton Waadt zum Friseur zu gehen.
Viel zu spät zogen auch andere Kantone die Zügel an.
Erst diese Woche schließen auch in der Stadt Basel Restaurants, Bars, Cafés, Fitnesscenter, Kunsteisbahnen, Hallenbäder und Kasinos.

"Es sieht nach einer Trendwende aus"
Das Bundesamt für Gesundheit bleibt entspannt: "Die Entwicklung stimmt mich tatsächlich vorsichtig optimistisch, es sieht nach einer Trendwende aus", sagte die Chefin Anne Lévy dem "Sonntagsblick".
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist von mehr als 450 pro 100.000 (vom 9. bis 15 November) auf zuletzt rund 350 Neuinfektionen binnen einer Woche gefallen.
Auf 14 Tage berechnet liegt die Schweiz in Westeuropa damit aber mit an der Spitze, vor Italien, Großbritannien und Frankreich. Lévy macht daraus: "Wir stehen nicht wesentlich schlechter da als das europäische Ausland."

David Nabarro, der Covid-Beauftragte der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die ihren Sitz in Genf hat, kann es nicht glauben.
"Es überrascht mich, dass es nicht als nationaler Notstand behandelt wird", sagt er den Zeitungen des Medienunternehmens CH-Media.

Doch die "Neue Zürcher Zeitung" zollt der Schweizer Strategie Respekt: "Kein Lockdown, keine Panik – der Bundesrat behält im Corona-Stress die Nerven.
Das verdient Respekt", schreibt sie in einem Kommentar.
"Wenn der Großteil der Bevölkerung dieselbe Gelassenheit aufbringt wie der Bundesrat, dann kommt es gut."


 
Bis zu 160 Millionen Dosen: EU einigt sich mit Hoffnungsträger Moderna auf Impfstoff-Vertrag !

Die EU-Kommission wird auch mit dem US-Hersteller Moderna einen Vertrag über einen Corona-Impfstoff schließen.
Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch Deutschland schnell viele Dosen erhält.

Die Europäer bekommen auch den als sehr aussichtsreich erachteten Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna.
Die EU-Kommission hat einen Rahmenvertrag über bis zu 160 Millionen Dosen ausgehandelt, wie Kommissionschefin Ursula von der Leyen mitteilte.
Der Vertrag soll am Mittwoch formal besiegelt werden.

Damit hat die EU-Kommission nun Verträge mit den Herstellern aller drei Impfstoffe, denen die besten Chancen für eine rasche Zulassung in den kommenden Wochen gegeben werden.
Neben Moderna sind das Biontech/Pfizer und Astrazeneca.
Alle drei hatten in den vergangenen Tagen vielversprechende Testdaten bekannt gegeben.
Demnach sind alle drei Vakzine wirksam und verträglich.

Erste Zulassungen im Dezember?
Noch hat kein Corona-Impfstoff eine europäische Zulassung.
Die ersten Lizenzen könnten nach Erwartung der Bundesregierung und der EU-Kommission im Dezember erteilt werden.
Zuvor ist jedoch eine Prüfung durch die europäische Arzneimittel-Behörde EMA nötig.

Der jetzt bestellte Moderna-Impfstoff hat nach Angaben des Herstellers eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent.
Die EMA hat ein sogenanntes Rolling-Review-Verfahren zu dem Präparat begonnen, das eine vergleichsweise rasche Zulassung zum Ziel hat.

Die EU-Kommission schließt im Namen der 27 Mitgliedsstaaten Rahmenverträge mit den Herstellern ab.
Diese Verträge beinhalten einerseits Vorauszahlungen, damit die Pharmafirmen die Produktion rasch aufbauen können, und andererseits Vorkaufsrechte für die EU-Staaten.
Nach Zulassung eines Mittels sollen alle 27 Staaten gleichzeitig Zugriff darauf bekommen, anfangs nach Produktionskapazität allerdings auf nur kleine Mengen.

Anspruch auf 18,6 Prozent der Dosen
Verteilt werden sie in der EU nach Bevölkerungszahl. Deutschland hat einen Anteil von 18,6 Prozent.
In Deutschland wiederum sollen nach Willen der Bundesregierung zunächst Risikogruppen und Gesundheitspersonal geimpft werden.
Bis alle Menschen die Chance auf einen schützenden Piks bekommen, werden wohl Monate vergehen.

Brüssel hat sich schon während der Entwicklung eine breite Palette von Impfstoffen gesichert, auch in der Erwartung, dass nicht alle reibungslos funktionieren.
Sollten sich jedoch die Hoffnungen in die aussichtsreichen Impfstoffe erfüllen, wird die EU letztlich mehr als genug Einheiten für alle rund 450 Millionen Einwohner haben, selbst wenn die Vakzine meist zweimal gegeben werden müssen.

Neben den 160 Millionen Dosen von Moderna hat sich die EU-Kommission bis zu 300 Millionen Dosen von Biontech/Pfizer und weitere 300 Millionen Dosen von Astrazeneca gesichert.
Daneben gibt es weitere Verträge mit Herstellern, die noch nicht ganz so weit in der Entwicklung sind: bis zu 405 Millionen Dosen vom deutschen Hersteller Curevac, bis zu 300 Millionen Dosen von Sanofi-GSK und bis zu 200 Millionen Dosen von Johnson&Johnson.


 
Stand 25.11.2020: Aktuelle Zahlen zur Corona-Krise - Reproduktionszahl sinkt, Todesfälle auf Höchstwert !



Quelle: ntv Nachrichten
 
Corona-Regeln für Dezember | Pressekonferenz mit Merkel, Müller und Söder !

Werden die Corona-Regeln im Dezember verschärft?
Bund und Länder haben darüber beraten und präsentieren jetzt ihre Ergebnisse.
Klar ist: Die Menschen in Deutschland müssen sich auf weitere strenge Auflagen im Dezember einstellen, vor allem was die Zahl der Kontakte angeht.
Über Lockerungen werde beim Gipfel "nicht nachgedacht", sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet am Vormittag mit Blick auf die Infektionszahlen, die weiterhin hoch sind.


 
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