108.402 Einbürgerungen: Interesse am deutschen Pass geht zurück

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108.402 Einbürgerungen: Interesse am deutschen Pass geht zurück

Nur ein Bruchteil der in Ausländer, die die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen könnten, tun dies auch. Vor allem hier lebende Türken zeigen weniger Interesse an einem deutschen Pass. Für manche Nationalitäten gilt das jedoch nicht.

In Deutschland sind 2014 weniger Ausländer eingebürgert worden als in den Vorjahren. Das Statistische Bundesamt zählte im vergangenen Jahr 108.420 Einbürgerungen. Das waren 3,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor und 2,0 Prozent weniger als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre, wie das Amt berichtete.

Deutlich gestiegen, um mehr als zwölf Prozent, ist dabei Zahl der Neubürger aus EU-Ländern. Den größten Zuwachs gab es bei Menschen aus Kroatien; 2014 wurden mehr als doppelt so viele eingebürgert wie 2013. Einbürgerungen von Türken waren weiter rückläufig. Von 2013 auf 2014 ging die Zahl um fast 20 Prozent oder 5500 Personen zurück. Die Liste der am häufigsten eingebürgerten Staatsangehörigkeiten wird aber weiter von der Türkei angeführt: 22.500 neue Deutsche kamen aus diesem Land. Danach folgten Einbürgerungen aus Polen (5900) und Kroatien (3900).

Zwischen 3000 und 3500 Einbürgerungen gab es jeweils aus Kosovo, Italien, Irak, Ukraine und Afghanistan. Zwischen 2500 und 3000 Einbürgerungen zählte das Amt je aus Griechenland, Russland, Marokko, Rumänien und Iran. Den größten Rückgang - um fast ein Drittel - vermeldete die Ukraine. Auch 20 Prozent weniger Griechen ließen sich einbürgern.

Potenzial bleibt ungenutzt

Generell ist der Wunsch nach einem deutschen Pass nach wie vor gering. Nur 2,2 Prozent aller Ausländer, die die Voraussetzungen dafür erfüllen, ließen sich 2014 tatsächlich einbürgern. Das sogenannte ausgeschöpfte Einbürgerungspotenzial liegt damit seit Jahren zwischen zwei und drei Prozent, wie aus der Fachserie hervorgeht.

In den Bundesländern ist die Entwicklung uneinheitlich: In Baden-Württemberg gab es 2014 zum Beispiel 4,6 Prozent mehr Einbürgerungen. In Nordrhein-Westfalen und Hessen wurden jeweils 6,4 Prozent weniger Neubürger gezählt.

 
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