Gesundheitsrelevante Themen in und Ausland !

Die Nebenwirkungen der Corona-Impfung !

Berlin - Der Impfstoff gegen das Coronavirus wird sehnsüchtig erwartet.
Zeitlich begrenzte Begleiterscheinungen nach Impfungen sind aber nicht unwahrscheinlich - das ist auch beim Impfstoff von Biontech und Pfizer nicht anders.

Kopfweh, Müdigkeit, Schmerzen an der Impfstelle: Solche Nebenwirkungen muss möglicherweise in Kauf nehmen, wer sich schützen will.
Impfexperten sagen: Nicht angenehm, aber auch kein Anlass für größere Bedenken.

Der Impfstoff wurde von Ende Juli bis Mitte November in einer Studie mit insgesamt 44 820 Männern und Frauen untersucht, die im "New England Journal of Medicine" veröffentlichte wurde.
Etwa die Hälfte der Probanden bekam zweimal den Impfstoff verabreicht, die andere Hälfte stattdessen ein wirkungsloses Placebo.
Die Teilnehmer waren mindestens 16 Jahre alt, rund 42 Prozent von ihnen waren älter als 55 Jahre.

Die Auswertung zeigt, dass etwa vorübergehende Schmerzen an der Impfstelle, Kopfschmerzen oder Müdigkeit vorkommen können.
Konkret berichteten - je nach Altersgruppe und ob es sich um die erste oder zweite Dosis handelte - 66 bis 83 Prozent von Schmerzen an der Einstichstelle.
Bei fünf bis sieben Prozent zeigten sich dort Rötungen oder Schwellungen.

Teilnehmer klagten nach der Impfung außerdem über Müdigkeit (34 bis 59 Prozent) und Kopfschmerzen (25 bis 52 Prozent), Schüttelfrost (6 bis 35 Prozent), Durchfall (8 bis 12 Prozent), Muskelschmerzen (14 bis 37 Prozent) und Gliederschmerzen (9 bis 22 Prozent).
Besonders bei der zweiten Impfdosis bekamen Teilnehmer (11 Prozent der Älteren und 16 der Jüngeren) Fieber.

Die Nebenwirkungen waren demnach im Allgemeinen schwach bis mäßig und klangen nach kurzer Zeit wieder ab.

Solche Begleiterscheinungen sind bei Impfungen üblich, wie Stefan Kaufmann, emeritierter Direktor am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, sagt: "Ganz ohne geht es nicht."
Der Wiener Impfexperte Herwig Kollaritsch beschreibt es im Buch "Pro & Contra Coronaimpfung" so: "Eine Impfung ist kein Hustenzuckerl."
Eine vorübergehende Entzündungsreaktion ist erstmal nichts Negatives.
Der Körper müsse schließlich irgendwie merken, wo er mit seiner Immunantwort hinsolle, erklärt Kaufmann.
Kollaritsch verweist auf den Pharmakologen Gustav Kuschinsky (1904 bis 1992): "Wenn behauptet wird, dass eine Substanz keine Nebenwirkung zeigt, so besteht der dringende Verdacht, dass sie auch keine Hauptwirkung hat."

Im Vergleich zu vielen etablierten Impfstoffen ist der Biontech/Pfizer-Impfstoff "reaktogener", wie Christian Bogdan, Direktor des Instituts für Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene an der Uniklinik Erlangen, erklärt.
Die Nebenwirkungen treten also häufiger auf als etwa bei Grippe-, Tetanus- oder Diphtherieimpfungen.
Impfexperten vergleichen die Reaktionen mit denen nach einer Gürtelrose-Impfung.
Kein Grund aber für stärkere Bedenken, sagt Kaufmann: "Es ist halt ein bisschen unangenehm."

Bei den Tests stellte sich außerdem heraus, dass über 55-Jährige den Impfstoff als verträglicher empfanden und weniger Nebenwirkungen beklagten als Jüngere.
Grundsätzlich traten Begleiterscheinungen öfter bei der zweiten Impfdosis auf.
64 Geimpfte berichteten über geschwollene Lymphknoten.
Über die leichteren Beschwerden hinaus gab es vereinzelt schwerwiegendere "unerwünschte Ereignisse".
Je eine Person meldete eine Schulterverletzung, Herzrhythmusstörungen sowie Taubheitsgefühl (Parästhesie) im Bein.

Die Aussagekraft über unwahrscheinlichere Reaktionen ist jedoch begrenzt.
Bogdan zufolge ließen sich Nebenwirkungen, die bei 1000 Personen im Schnitt einmal vorkommen, mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent erkennen.
"Ereignisse, die seltener als 1 in 10 000 sind, lassen sich nicht zuverlässig detektieren", sagt er.

Noch gibt es keine Studienergebnisse dazu, ob und welche Nebenwirkungen möglicherweise nach einem längeren Zeitraum auftreten.
Dafür gibt es den Impfstoff einfach noch nicht lange genug.
Die Verträglichkeit wird aber auch nach der Zulassung weiter überprüft.
In Deutschland sollen geimpfte Menschen unter anderem mögliche Nebenwirkungen per App melden können.

Bei dem Präparat von Biontech/Pfizer und bei dem der US-Firma Moderna handelt es sich um mRNA-Impfstoffe.
Sie enthalten genetische Informationen des Erregers, aus denen Körperzellen ein Virusprotein herstellen.
Ziel der Impfung ist es, den Körper zur Bildung von Antikörpern gegen dieses Protein anzuregen, um dann bei einer späteren Infektion die Viren frühzeitig bekämpfen zu können.

Damit die mRNA überhaupt erst ins Innere der Zellen gelangen kann, ist sie mit einer Hülle von Lipid-Nanopartikeln umgeben.
Sie sind - grob gesagt - winzige Fettmoleküle, die als Fremdkörper in den zu großen Teilen aus Wasser bestehenden Körper kommen.
"Fett und Wasser trennen sich immer", erklärt Kaufmann.
Geimpfte bekommen das womöglich in Form einer zeitlich begrenzten Entzündungsreaktion zu spüren - an sich gefährlich sind die Lipide aber nicht, wie Kaufmann erklärt.

Teil der Hülle bei den Impfstoffen von Moderna und Pfizer/Biontech sind laut Olivia Merkel vom Fachbereich Pharmazeutische Technologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München sogenannte Polyethylenglykole (PEG).
Der Körper kann Antikörper dagegen bilden.
Laut Merkel ist es denkbar, dass die Immunantwort gegen die PEG zu allergischen Reaktionen nach der zweiten Impfdosis führt.
Das könne sich etwa in einem Ausschlag äußern.
Solche allergischen Reaktionen treten allerdings sofort oder innerhalb weniger Stunden nach Verabreichung bei sehr sensitiven Patienten auf, die auch auf PEG in Kosmetika oder Lebensmitteln reagieren.
Langfristige Folgen seien durch die PEG nicht zu erwarten.

In Großbritannien, wo bereits mehr als 140 000 Menschen den Biontech/Pfizer-Impfstoff erhielten, zeigten zwei Geimpfte größere allergische Reaktionen.
Die Behörden riefen daraufhin Menschen mit einer "signifikanten" Allergiegeschichte auf, sich vorerst nicht impfen zu lassen.
Auch in Alaska reagierte ein Mensch nach einer Impfung mit starken Allergie-Symptomen.
Der Impfexperte Kollaritsch sagte, eine derartige Frequenz von allergischen Nebenwirkungen bei hochallergischen Personen sei nicht ungewöhnlich.

Leif Erik Sander, Infektiologe an der Berliner Charité, sagt, bei den beiden Fällen in Großbritannien handele es sich um Personen mit einer Geschichte von schwersten, lebensbedrohlichen Allergien, die ständig ein Notfallset mit sich tragen.
Solche Menschen hätten bei jedem Arzneimittel und bei jeder Impfung ein starkes Risiko und seien auch nicht in der Zulassungsstudie berücksichtigt worden.
Sehr wohl hätten da aber auch Menschen mit Allergien teilgenommen.
Allergische Nebenwirkungen seien in der Studie jedoch nicht erhöht gewesen.
"Ich glaube daher nicht, dass wir ein generelles Problem haben", sagte er.
Wer konkret geimpft werden kann, wird laut Paul-Ehrlich-Institut (PEI) zeitnah nach der Zulassung von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA veröffentlicht.

In der Zulassungsstudie berücksichtigt wurden außerdem Probanden mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Rheuma, Herzinsuffizienz oder Nierenerkrankungen.
Andere oder stärkere Nebenwirkungen wurden in diesen Gruppen nicht berichtet, wie der Infektionsimmunologe Bogdan erklärt.

Keine Gefahr besteht dem PEI zufolge, dass durch den Impfstoff mRNA in das menschliche Erbgut gerät.
Ausgeschlossen ist laut Bogdan und Kollaritsch zudem, dass man sich durch mRNA-Impfstoffe die Krankheit holt, vor der man eigentlich geschützt werden soll.
Laut Bogdan gilt das auch für Vektor-Impfstoffe wie den von Astrazeneca.
"So etwas wäre nur möglich bei Verwendung von abgeschwächten Sars-CoV-2 Lebendimpfstoffen, die es bisher aber nicht gibt", sagte Bogdan.


 
Was bringt die neue elektronische Patientenakte ? Die wichtigsten Fragen zum Start am 1. Januar 2021 !

Für Patienten sollen 2021 digitale Zeiten anbrechen: Dokumente für Arztbesuche können künftig auch in eine Smartphone-App abgerufen werden.
Elektronische Patientenakten sollen allen Versicherten ab 1. Januar 2021 von den Kassen zur freiwilligen Nutzung angeboten werden und schrittweise mehr Funktionen bekommen.
Zum Start sei nicht alles perfekt, sagt Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).
Aber anfangen soll es jetzt.

Mit Unterlagen zur eigenen Gesundheit ist es dabei für viele so eine Sache: Da ist die Karteikarte beim Hausarzt. Und noch eine in jeder weiteren Praxis.
Röntgenbilder und Impfpass liegen schon mal irgendwo in Schubladen.
Zum 1. Januar startet mit der E-Akte ein neues freiwilliges Angebot an mehr als 73 Millionen Versicherte, solche Dokumente und einiges mehr digital und gebündelt zu speichern: in elektronischen Patientenakten (ePA), abrufbar per Smartphone.
In einer Testphase soll das Vorzeigeprojekt von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aber erst einmal kontrolliert in Gang kommen.
Denn die Vernetzung mit den Praxen ist nicht leicht.
Zum Datenschutz gibt es amtliche Kritik.

Wieso überhaupt eine digitale Patientenakte?
Nach jahrelangem Gezerre um mehr Funktionen für die elektronische Gesundheitskarte will Spahn die Digitalisierung endlich voranbringen.
Und die E-Akte ist da ein zentrales Element, das Erleichterungen für Patienten und Ärzte konkret spürbar machen soll.

Zum Beispiel, um unnötige Mehrfachuntersuchungen zu vermeiden, weil man Daten zu eingenommenen Medikamenten oder früheren Behandlungen beim Termin in der Praxis nicht parat hat.
Dabei soll die ePA nach und nach mehr können.
Neben Arztbefunden, Röntgenbildern und Blutwerten sollen ab 2022 der Impfausweis, der Mutterpass, das gelbe Untersuchungsheft für Kinder und das Zahn-Bonusheft digital abrufbar sein.
Was sie speichern wollen und was nicht, entscheiden nur die Patienten selbst.

Wie geht es genau los?
Die Einführung soll ebenfalls schrittweise laufen – denn es geht um ein technisches Großprojekt.
Ab 1. Januar haben alle Versicherten Anspruch darauf, eine ePA-App von der Kasse zu bekommen.
Mit Inhalten füllen können sie die vorerst selber.
Und nicht-digitale Unterlagen müssen anfangs noch per Handy oder Tablet eingescannt werden.

Daneben gibt es einen Bereich mit Versicherten-Informationen der jeweiligen Kassen, etwa mit Erinnerungsfunktionen oder einer Art Quittung über abgerechnete Leistungen.
Einen weiteren Bereich sollen Ärzte mit medizinischen Daten speisen.
Die Vernetzung im Live-Betrieb soll im ersten Quartal 2021 aber zunächst nur mit ausgewählten Praxen in Berlin und der Kassenärzte-Region Westfalen-Lippe getestet werden.

Was sagen die Ärzte?
Nach und nach sollen sich dann mehr Praxen anschließen – direkt eine digitale Revolution erwarten Ärzte jedoch nicht.
„Wenn die Technik steht und reibungslos funktioniert, hat die ePA sicherlich das Potenzial, eine sinnvolle Ergänzung im Behandlungsalltag zu sein“, sagt der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen.

Die Erwartungen sollten aber nicht zu groß sein.
Versicherte müssten Dokumente aktiv freischalten.
„Für viele ältere Patienten wird das eine Hürde sein.“
Für die Praxen ersetze die ePA auch nicht die medizinische Dokumentation und die Kommunikation zwischen Ärzten.
Zu Jahresbeginn fehlten zudem noch passende Verbindungsgeräte für die geschützte Datenautobahn des Gesundheitswesens.
Bis 1. Juli müssen dann aber alle 200.000 Praxen für die ePA technisch vernetzt sein.

Was sagen Kassen und Verbraucherschützer?
Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) setzen auf eine breite Nutzung der neuen Möglichkeiten.
„Die elektronische Patientenakte ist ein Meilenstein auf dem Weg, die Digitalisierung für eine bessere Versorgung zu nutzen“, sagt die Chefin des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer.
Sie hoffe auf viel Interesse unter den Versicherten.
Auch die Verbraucherzentralen sehen große Chancen, die Versorgung digital zu verbessern und stärker am Patientenbedarf auszurichten.
Das müsse aber allen offenstehen, auch ohne mobiles Gerät.
Sie warben deshalb zuletzt noch für Terminals in Kassen-Geschäftsstellen.
Ab Juli 2021 möglich sein soll nun, E-Akten auch in Arztpraxen befüllen zu lassen – mit einer neuen PIN-Nummer und der elektronischen Gesundheitskarte.

Was ist mit dem Datenschutz?
Spahn verspricht „höchste Standards“.
Vom obersten Datenschützer Ulrich Kelber bekommt die E-Akte aber eine Warnung mit auf die erste Etappe.
In der Kritik steht eine vorerst „abgespeckte“ Version der Zugriffsrechte.
So können Patienten festlegen, welche Daten in die E-Akte sollen und welcher Arzt sie sehen darf.
Feinere Zugriffe je nach Arzt nur für einzelne Dokumente kommen aber erst Anfang 2022.
Das zwinge zu „alles oder nichts“, monierte Kelber – der Zahnarzt könne Befunde des Psychiaters sehen.
Die Kassen verständigten sich mit dem Datenschützer auf einen „umfangreichen Informationstext“, wie es beim Spitzenverband heißt.
Den bekomme jeder, der eine ePA will.


 
Wie viele Tabletten darf ich nehmen ? Das raten Ärzte bei Kopfschmerzen !

Kopfschmerzen können viele Ursachen haben.
Manchmal kommen sie aus dem Nacken vom Arbeiten am Computer oder zu vielen Stunden am Smartphone, mal wegen zu wenig getrunkener Flüssigkeit oder zu wenig frischer Luft - oder einfach einem Kater nach einer süffigen Silvesternacht.
Insgesamt unterscheiden Experten zwischen 367 verschiedenen Arten von Kopfschmerzen - und rund 71 Prozent aller Deutschen haben regelmäßig damit zu tun.
Viele Menschen behandeln diese Schmerzen selbst mit in Apotheken frei verkäuflichen Tabletten.
Und das ist auch erstmal nicht problematisch - wenn dabei die 10/20-Regel eingehalten wird.

Diese Regel wird von verschiedenen Kopfschmerz-Experten - unter anderem von der Schmerzklinik Kiel - Empfohlen.
Diese besagt, dass Kopfschmerz-Patienten möglichst 20 Tage im Monat ohne Tablette auskommen, also an maximal zehn Tagen im Monat ein Medikament nehmen sollten.
Sollte diese Grenze überschritten werden, und es neben den Schmerzen auch zu neurobiologischen Ausfällen kommen, sollten Patienten unbedingt ihren Hausarzt aufsuchen, heißt es.
Der könne die Leiden bewerten und die Patienten gegebenenfalls an einen Facharzt überweisen.

Zudem sollten Patienten pro Kopfschmerz-Attacke und Tag nicht mehr als drei Tabletten ohne ärztlichen Rat zu sich nehmen.
Auch sollten Kopfschmerzen nicht länger als drei Tage per Selbstmedikation behandelt werden.
Sind die Beschwerden nach wie vor da, sollte sich das ein Fachmann anschauen - sonst drohen die Beschwerden chronisch zu werden.
Denn durch eine Dauermedikation würden die Kerngebiete des Trigeminusnervs empfindlicher, erklären Fachleute.
Es besteht die Gefahr, dass diese künftig auf ganz banale Reize mit Kopfschmerzen reagieren.

Ohnehin gibt es bei leichten Kopfschmerzen einige Hausmittelchen, die auch helfen können.
Bei Spannungs-Kopfschmerzen (nicht bei Migräne!) hilft oft schon ein Spaziergang an der frischen Luft wunder, heißt es auf der Homepage der Schmerzklinik Kiel.
Außerdem gelten schwarzer Kaffee mit Zitronensaft, Nackenkompressen mit Zwiebeln und Meerrettich, auf Stirn und Schläfen aufgetragenes Pfefferminz- oder Lavendelöl, sowie kalte Wadenwickel als Hausmittel gegen Kopfschmerzen.


 
Die Gicht plagt! Was ist die Ursache? Was hilft ?

Wie ein Blitz schlägt der Schmerz im Gelenk ein und lässt einen nicht mehr so schnell los.
Ein Gichtanfall kann der Beginn einer langen Tortur sein.
An jedem Gelenk kann eine solche Attacke auftreten, relativ häufig sind die Grundgelenke der großen Zehen, sowie die Knie-, Sprung- und Handgelenke betroffen.
Oft beginnt die Gicht im großen Zeh.
Warum das so ist, weiß keine Theorie wirklich sicher zu erklären.

„Gichtanfälle finden sich häufig an durch Arthrose oder einen Unfall vorgeschädigten Gelenken“, sagt die Rheumatologin Prof. Ursula Gresser von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU).
Das Großzehengrundgelenk ist das am stärksten belastete Gelenk des Körpers, denn bei jedem Schritt lastet das gesamte Körpergewicht darauf.
Dort beginnt oft langsam und für den Patienten unbemerkt eine Arthrose.
„Das könnte der Grund für die Liebe der Gicht zum Großzehengrundgelenk sein“, so die Expertin.

Gresser rät generell: „Bevor man sich an einem Gelenk wegen etwas anderem operieren lässt, sollte man ausschließen, dass der Gelenkschaden durch eine Gicht verursacht wurde.“

Harnsäure im Blut als Ursache
Eine Gicht ist überwiegend die Folge einer genetischen Veranlagung, die dazu führt, dass die Nieren Harnsäure schlechter ausscheiden.
Der zweithäufigste Grund sei eine erworbene Nierenfunktionsschwäche, sagt Gresser.
Durch die verringerte Ausscheidung der Harnsäure steigt deren Spiegel im Blut.
In den Gelenken kann es zu akuten Entzündungen kommen.
Rötungen, Schwellungen und Schmerzen sind die Folge.

Üblicherweise tritt die Gicht erst im Erwachsenenalter auf.
„Vor allem Menschen im höheren Lebensalter zählen als Risikogruppe, da hier oft die Nierenfunktion eingeschränkt ist“, sagt Prof. Georg Schett, Direktor der Medizinischen Klinik 3 für Rheumatologie und Immunologie am Universitätsklinikum Erlangen.

Fleischkonsum als Risikofaktor
Weitere Risikofaktoren seien der reichhaltige Genuss von Fleisch oder bestimmten Getränken wie hefehaltigem Bier, so Schett.
Diese Nahrungsmittel enthalten Purine.
Bei deren Aufspaltung entsteht Harnsäure.
Unter anderem deswegen galt die Gicht lange als
„Damals gab es nur bei den Wohlhabenden Fleisch, und die ärmere Bevölkerung hatte zwangsläufig eine stärker auf Kohlenhydraten und Gemüse basierende fast purinfreie Ernährung“, sagt Ursula Gresser.
„Heute kann sich fast jeder jedes Essen leisten.“

Purine bilden sich auch, wenn der Körper kranke Zellen abbaut.
„Deswegen kann eine vermehrte körpereigene Purin-Produktion wie bei einem vermehrten Zellumsatz, zum Beispiel bei Tumorkrankheiten, oder einem Zellabbau wie bei einer strengen Diät ebenfalls zu einem Gichtanfall führen“, erklärt Georg Schett.

Ärztinnen und Ärzte erkennen einen Gichtanfall anhand seiner Symptomatik: Das Gelenk ist heiß, rot, geschwollen und schmerzt bei Druck.
Außerdem werden die Harnsäure-Kristalle durch eine Punktion des Gelenks festgestellt.
„Bei einer chronischen Gicht, die häufig unerkannt bleibt, helfen Ultraschall oder eine spezielle Form der Computertomographie, die Dual-Energy-CT, bei der Diagnostik“, sagt Schett.
Wird eine Gicht diagnostiziert, muss gehandelt werden.

Warum eine Ernährungsumstellung nur begrenzt hilft
„Mit einer Ernährungsumstellung kommt man nicht sonderlich weit, da nur ein relativ kleiner Teil der Harnsäurevorstufen, also der Purine, aus der Nahrung kommt“, sagt Ursula Gresser.
„Der größere Teil wird vom Körper selbst produziert.
Außerdem gibt es heute keinen Grund mehr, sich bei Gicht durch eine einseitige Ernährung zu kasteien.“
Durch gut verträgliche und wirksame Medikamente könnten die Patienten komplett beschwerdefrei werden und alles essen, was ihnen schmeckt.

„Hilfreich wäre es aber, den Alkoholkonsum zu verringern, da Alkohol ebenfalls die Ausscheidungsfähigkeit der Niere für Harnsäure herabsetzt“, betont die Medizinerin.

Georg Schett empfiehlt, vorbeugend stets auf das Gewicht zu achten sowie einen exzessiven Genuss von Fleisch, Bier - auch alkoholfreiem - und fruktosehaltigen Getränken zu vermeiden.

Gegen Fett alleine spricht laut dem Experten übrigens nichts: „Das enthält ja keine Purine und dadurch entsteht auch keine Harnsäure.
Aber häufig ist Fett mit reichlich purinhaltigem Gewebe wie zum Beispiel Fleisch kombiniert.“

Sport ist nicht per se verboten
Und was ist mit dem Ratschlag, es bei einer Gicht mit dem Sport lieber langsam angehen zu lassen?
Das gilt nur, wenn der Patient eine akute Gelenkentzündung oder einen chronischen Gelenkschaden hat, stellt Ursula Gresser klar.
In beiden Fällen kann der Sport zu einer Verschlechterung führen.
„Bei gut behandelten Patienten gibt es aber keinen Grund, auf sportliche Betätigung zu verzichten oder diese einzuschränken.“

Gresser sieht die beste Vorbeugung vor Gicht im frühzeitigen Erkennen einer eventuellen Veranlagung.
„Am besten ist es, mal die Eltern nach Gicht in der Familie zu fragen und bei der nächsten Blutabnahme die Harnsäure mitbestimmen zu lassen“, empfiehlt sie.
Da es häufig eine erbliche Erkrankung ist, können die Werte schon im jungen Alter vergleichsweise erhöht sein.
Wird eine Gichtveranlagung festgestellt, sollten sich Betroffene von Spezialisten beraten lassen.


 
Mögliches neues Corona-Symptom: Vor allem junge Menschen klagen über Fuß-Probleme !

Berlin - Nur etwas Schnupfen?
Nichts schmeckt mehr?
Keine Luft mehr zum Atmen?
Eine Infektion mit dem Coronavirus verläuft nicht für alle Menschen gleich.

Für die einen fühlt es sich an wie eine Erkältung, für andere wird es lebensgefährlich oder gar tödlich.
Allgemeingültige Aussagen zum typischen Krankheitsverlauf seien nicht möglich, erklärt das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin.

RKI-Chef Wieler: Viele merken nicht, dass sie Corona haben
Etwa die Hälfte der Menschen, die sich angesteckt haben, würden das gar nicht merken, erklärte RKI-Chef Lothar Wieler bereits im März 2020: „Die sehen wir gar nicht.“

Über die Beschwerden der erkannten Infizierten liegen inzwischen immer genauere Daten vor.
Manche Betroffene berichten auch selbst, wie es ihnen mit Sars-CoV-2 ergeht.

Erste Symptome treten 1 bis 14 Tage (meist 5 bis 6 Tage) nach der Ansteckung auf.

Typische Corona-Symptome sind

Husten
Fieber
Schnupfen
Geruchs- und Geschmacksstörungen

Auch diese Symptome können auf Covid-19 hinweisen

Kurzatmigkeit, Atemnot
Halsschmerzen
Kopf- und Gliederschmerzen
Bauchschmerzen
Magen-Darm-Symptome
Hautausschlag
Augenbindehautentzündung
Lymphknotenschwellung
Schläfrigkeit
Bewusstseinsstörungen

Wie verläuft Covid-19?

Je nachdem, wie gut die körpereigene Abwehr das Virus bekämpfen kann, hat die Erkrankung einen unterschiedlichen Verlauf:

Milder bis moderater Verlauf

Auf der Seite gesund.bund.de (ein Service des Bundesministeriums für Gesundheit) heißt es dazu: Etwa 80 Prozent der Coronavirus-Infektionen verlaufen milde bis mittelschwer.
Die Erkrankten können sich zu Hause auskurieren.

Schwerer und kritischer Verlauf

Bei etwa 5 bis 11 Prozent der Infizierten kommt es zu einem schweren Verlauf.
Typischerweise verschlechtern sich die Symptome nach 7 bis 10 Tagen.
Es gelangt dann nicht mehr genug Sauerstoff ins Blut.
Etwa 2 Prozent der Patientinnen und Patienten müssen intensivmedizinisch versorgt und maschinell beatmet werden.
Man spricht hier von einem kritischen Verlauf.

Zusätzliche Infektionen mit Pilzen oder Bakterien und vermehrt auftretende Blutgerinnsel erschweren die Therapie.
Eine mögliche Komplikation ist Lungenentzündung.

Corona-Todesfälle

Erkrankte, die an Covid-19 sterben, sind durchschnittlich 82 Jahre alt.
Laut Meldedaten waren etwa 86 Prozent der Verstorbenen in Deutschland 70 Jahre und älter.
Von den verbleibenden 14 Prozent waren 10 Prozent zwischen 60 und 70 Jahre alt und 4 Prozent jünger als 60.

Häufiges Corona-Symptom – der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn

Bereits im März 2020 hatten Teams um den Bonner Virologen Hendrik Streeck rund 100 Menschen im damals besonders betroffenen Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen befragt, wie es ihnen in häuslicher Isolation ergangen war: „Das am häufigsten beschriebene Symptom war trockener Reizhusten mit 70 Prozent, vor dem Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn mit 68 Prozent und Müdigkeit mit 68 Prozent“, sagt er.
Aber auch von einer „laufenden Nase“, Kopf-, Muskel- und Halsschmerzen sowie Fieber berichteten viele Erkrankte.
„Manche waren ganz schön K.o.“, sagt der Wissenschaftler.
Auch Durchfall sei nicht selten gewesen, so Streeck.

Nach Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dauern milde Krankheitsverläufe im Mittel zwei Wochen.
Die Krankheit beginne nach den bisherigen Erfahrungen mit Halskratzen oder –schmerzen und oftmals Fieber, so Streeck.
Und damit wie viele Erkältungskrankheiten.

Mögliches neues Corona-Symptom: Fuß-Ausschlag wie Frostbeulen

Ein weiteres mögliches, bisher eher unbekanntes Corona-Phänomen: Schmerzhafte Hautausschläge an den Füßen – meist an mehreren Zehen.
Die Veränderungen ähneln der von Frostbeulen.

Zuerst hatten italienische, spanische und französische Mediziner über das Problem berichtet, schreibt unter anderem die „Ärzte Zeitung“.
Unter den Patienten seien zum Großteil Kinder und junge Erwachsene gewesen, so Dr. Marta Mendieta-Eckert von der Clinica Dermitek in Bilbao.
Da sie ansonsten meist keine Symptome zeigten, seien nicht alle auf SARS-CoV-2 getestet worden.

Die Fußzehen seien gerötet gewesen und hätten Blasen gezeigt.
Innerhalb meist einer Woche hätten sich die Stellen weiter verfärbt.
Anschließend seien sie ohne Behandlung von alleine verschwunden.

Sollten Sie verdächtige Symptome bei sich feststellen, wenden Sie sich telefonisch an Ihre Hausarztpraxis oder an den ärztlichen Bereitschaftsdienst: 116117.

Covid-19 schwer von einer Grippe zu unterscheiden

Gibt es Anzeichen, anhand derer man Covid-19 klar von einer Grippe unterscheiden kann?
„Das Einzige, was Grippe nicht hervorruft, ist dieser Geschmacks- und Geruchsverlust“, sagt Streeck.
Ansonsten gelte bei milden Verläufen: „Es ist wie ein grippaler Infekt.
Die Betroffenen hätten die Infektion mit Sars-CoV-2 überhaupt nicht gemerkt.“

Covid-19-Lunge sieht im CT ganz schlimm aus

Das Krankheitsbild bei Covid-19 unterscheide sich deutlich von den bisher gekannten Lungenentzündungen, sagt Martin Witzenrath von der Klinik für Infektiologie und Pneumologie der Charité Berlin.

„Das Besondere daran ist, die Patienten haben zum Teil ein bisschen Luftnot, nicht dramatisch, man hat den Eindruck, die sind gar nicht besonders krank.
Dann guckt man sich die Lunge im CT an und die sieht ganz schlimm aus.
Es ist etwas, das wir so bisher nicht kennen.“
Beispielsweise könne dann schon mehr als die halbe Lunge durch das Virus geschädigt sein.
Der Verlauf könne sich dann rapide verschlechtern.

Manche Covid-19-Patienten könnten zunächst auf Normalstationen behandelt werden, erklärt Witzenrath.
„Zum Beispiel Menschen, die unterstützend etwas Sauerstoff über einen kleinen Plastikschlauch unter der Nase bekommen, und Patienten, deren Vorerkrankung sich unter der Lungenentzündung verschlechtert“, so der Mediziner.

Covid-19-Patienten: Behandlung auf der Intensivstationen

Bräuchten Patienten noch mehr Sauerstoff, werde auf Intensivstationen auch eine bestimmte Sauerstoff-Therapie (High Flow) genutzt.
Reiche auch das nicht mehr aus, sei eine Beatmung durch einen Schlauch in der Luftröhre nötig, dafür werden Patienten ins Koma versetzt.

„Allerdings kann es mit der Dauer der Intubation zu Komplikationen kommen“, sagt Witzenrath.
Nach bisherigen Daten werde angenommen, dass Betroffene auf Intensivstationen im Durchschnitt 17 Tage beatmet werden müssen.
„Das ist sehr, sehr lange.“


 
Rat von Experten: Was hilft gegen Sodbrennen ?

Reichliches und fettiges Essen fordert oftmals seinen Tribut: ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein, Magendrücken, häufiges Aufstoßen, teils mit Säure oder Speisebrei.
Das sind Anzeichen für Sodbrennen oder Reflux.
Dabei fließt Magensäure in die Speiseröhre zurück.
Etwas Mäßigung ist gut, darüber hinaus können Hausmittel Linderung verschaffen.

Der beste Rat ist immer noch, vor allem abends auf zu reichhaltiges Essen zu verzichten.
Darüber hinaus rät die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) dazu, mit leicht erhöhtem Oberkörper zu schlafen.

Auch am Tag kann Sodbrennen auftreten.
Fettiges Essen, Alkohol oder Nikotin regen die Produktion der Magensäure an.
Der Magensaft wird dann so sauer, dass er Beschwerden verursacht.
Mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt und gut gekaut sind dann besser als große.

Sind die Schmerzen schon da, helfen verschiedene Hausmittel, etwa ein Glas lauwarmes Leitungswasser.
Das verdünnt den Magensaft und senkt dadurch den Säuregehalt.
Ähnlich wirken ein Glas Milch oder ein Glas mit aufgelöstem Natron.
Kaugummi kauen regt den Speichelfluss an und verdünnt die Magensäure.

Der sogenannte Verdauungsschnaps belastet dagegen zusätzlich.
Er hemmt die Magenmuskulatur, der Speisebrei ist länger im Magen.
Besser ist ein Spaziergang nach dem Essen, der die Verdauung anregt.

Wer nicht nur nach nach reichlichen und fettigen Mahlzeiten, sondern auch sonst häufig an Sodbrennen und saurem Aufstoßen leidet, sollte damit zum Arzt gehen.


 
Unangenehmer Corona-Test: Was gegen Schmerzen bei Nasenabstrich hilft !

Mit dem Nasenabstrich kann das Coronavirus nachgewiesen werden.
Viele empfinden ihn allerdings als unangenehm und klagen danach etwa über einen Niesreiz.
Grund dafür sind Verletzungen der Schleimhaut.
Doch ein einfacher Trick kann Linderung verschaffen.

Ob eine Infektion mit dem Coronavirus vorliegt, kann verlässlich nur ein PCR-Test zeigen.
Dafür haben sich vor allem zwei Methoden etabliert: ein Abstrich aus dem Innenraum des Mundes oder der Nase.
Letztere Möglichkeit empfinden viele Menschen aber als unangenehm.
Einem Nasenabstrich folgen häufig Kribbelgefühle in der Nase und ein Niesreiz.
Der Grund dafür: kleine oberflächliche Schleimhautverletzungen, die der Tupfer beim Nasenabstrich hinterlassen haben kann.
"Das führt zu einem Fremdkörpergefühl in der Nase und das kann zu dem Niesreiz führen", erklärt der HNO-Arzt Bernhard Junge-Hülsing aus Starnberg.
Kalte und trockene Winterluft könne den Effekt noch verstärken.

Zur Linderung der Beschwerden kann Nasensalbe helfen.
Die sollte man sich allerdings nicht mit einem Tupfer in die Nase hineinschieben.
Der Tipp des Mediziners: "Die Salbe an den Naseneingang reiben und, ähnlich wie Schnupftabak, hochziehen."

Nach einem Corona-Test kann es auch zu Nasenbluten kommen, wenn der Tupfer in Richtung Nasenscheidewand stößt.
Denn dort sind die Schleimhäute besonders gut durchblutet, bei leichten Verletzungen kann es daher schon zu Blutungen kommen.
Die hören allerdings oft nach ein paar Minuten wieder auf, wenn man seine Nase vorne zusammendrückt, sodass das Blut gerinnt.
"Abschwellende Nasensprays können ebenso helfen, weil sich dadurch die Gefäße zusammenziehen", so Junge-Hülsing.
Hört die Blutung auch nach Stunden nicht auf, empfiehlt sich der Besuch eines HNO-Arztes.
Schwerere Verletzungen durch den Tupfer, etwa an der Schädelbasis, seien zwar theoretisch möglich, aber sehr, sehr selten, so Junge-Hülsing.

"Oft ist die Abnahmetechnik miserabel"
Wichtig sei, dass der Abstrich korrekt abgenommen werde.
"Oft ist die Abnahmetechnik miserabel", beklagt der HNO-Arzt.
Der Tupfer sollte keinesfalls Richtung Nasenrücken nach oben in die Nase eingeführt werden.
Stattdessen gilt: Am Nasenboden auf Höhe des Gehörgangs gerade und ganz vorsichtig nach hinten schieben.
Der Tupfer müsse aber um die sechs Zentimeter in die Nase hinein geführt werden, um in den Nasen-Rachen-Raum zu gelangen, so der Mediziner: "Dort ist die höchste Viruskonzentration."

Laut Robert-Koch-Institut stellten Abstriche durch die Nase den Standard zur Probenabnahme bei Corona-Tests dar.
Abstriche durch den Mund sind aber auch möglich.
Sie seien mit Blick auf die Sensitivität vergleichbar beziehungsweise etwas niedriger, werden jedoch von den meisten im Vergleich zum Nasenabstrich als angenehmer empfunden.


 
Weltweit einmalig: Mann bekommt Schultern und Arme transplantiert !

Im Alter von 26 Jahren verlor ein Mann seine Arme – nun wurden ihm in einer 15-stündigen Operation neue Schultern und Arme transplantiert.
Dieser Eingriff gilt als "weltweite Premiere".


Einem Isländer sind in Frankreich nach Klinikangaben als weltweit erstem Menschen zwei Schultern und Arme transplantiert worden.
Die 15-stündige Operation sei erfolgreich abgeschlossen und der Patient sei in einem stabilen Zustand, teilte die französische Krankenhausgruppe Hospices Civils de Lyon (HCL) am Freitag mit.
Es handele sich um eine "weltweite Premiere".

Nach Berichten örtlicher Medien handelt es sich bei dem Patienten um einen 48-jährigen Isländer.
Ihm mussten demnach im Alter von 26 Jahren beide Arme amputiert werden, nachdem er in eine Hochspannungsleitung geraten und einen Stromschlag erlitten hatte.


 
Mindestens zwei Tassen am Tag: Kaffee könnte Prostatakrebsrisiko senken !

Kaffee geht bei vielen immer.
Der regelmäßige Genuss des beliebten Getränks könnte die Entstehung verschiedener Erkrankungen verhindern.
Prostatakrebs gehört einer jüngsten Analyse zufolge auch dazu.

Kaffee kann einer Metaanalyse zufolge das Risiko für Prostatarisiko bei Männern senken.
Das haben Forschende in China herausgefunden.
Das Team um Xiaonan Chen von der Medizinischen Universität Shenyang analysierte die Daten aus 16 verschiedenen Studien, an denen über eine Million Teilnehmer mitwirkten.
Insgesamt erkrankten im Verlauf dieser Studien 57.732 der Probanden an Prostatakrebs, schreiben die Forschenden in der Veröffentlichung ihrer Ergebnisse.

In 15 der 16 Studien wurden die Teilnehmer explizit nach ihrem Kaffeekonsum befragt.
In 13 Untersuchungen wurde zusätzlich bestimmt, ob und wie sich das Prostatakrebsrisiko mit jeder zusätzlich getrunkenen Tasse Kaffee veränderte.
Als Kaffeetrinker wurden die Studienteilnehmer eingeordnet, die täglich zwei bis neun Tassen Kaffee tranken.
Diejenigen, die weniger als zwei Tassen Kaffee am Tag oder gar keinen Kaffee konsumierten, galten als Nichtkaffeetrinker.

Nach der Auswertung der Daten zeigte sich, dass diejenigen, die viel Kaffee täglich tranken, seltener an Prostatakrebs erkrankten.
Die Forschenden errechneten beispielsweise für Kaffeevieltrinker ein neun Prozent geringeres Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, im Vergleich zu denen, die keinen oder nur eine Tasse Kaffee täglich tranken.
Resümierend legt die Studie also nah, dass ein höherer Kaffeekonsum mit einem geringeren Risiko für Prostatakrebs verbunden sein kann.
Wissenschaftlich gesichert, ist aber auch dieser Zusammenhang nicht.
Es gab auch Studien, in denen ein hoher Kaffeekonsum mit einem erhöhten Prostatarisiko in Verbindung gebracht worden ist.

Risiko steigt mit dem Alter
In Deutschland ist Prostatakrebs mit 60.000 Neuerkrankungen im Jahr die am häufigsten diagnostizierte Krebsart bei Männern.
12.000 bis 14.000 von ihnen sterben jährlich daran.
Das Durchschnittsalter, in dem die Erkrankung erkannt wird, liegt hierzulande bei 72 Jahren.
Da das Risiko für Prostatakrebs mit dem Alter steigt, zahlen Krankenkassen die Vorsorgeuntersuchungen für Männer ab 45 Jahren.

Auf der Grundlage der Erkenntnisse, dass Kaffee entzündungshemmende und antioxidative Wirkungen zeigt, den Glukosestoffwechsel und die Bildung von Sexualhormonen beeinflusst, ist jedoch denkbar, dass er auch protektiv gegen Prostatakrebs wirkt.
Um welchen Kaffee es sich dabei handelt, wie dieser zubereitet und schließlich getrunken wird oder ob jede Art von Kaffeegetränk wirkt, kann auch durch die systematische Metaanalyse nicht beantwortet werden.
Wie so oft sind auch diesbezüglich noch viele weitere Untersuchungen nötig.


 
Für wen Magnesium besonders wichtig ist !

Muskelschmerzen und Krämpfe?
"Nimm Magnesium!", lautet die häufige Empfehlung.
Doch wann braucht es Magnesium-Nahrungsergänzungsmittel wirklich und wann reicht die Versorgung über die Nahrung aus?

Wie viel Magnesium der Körper braucht und für wen der Mineralstoff besonders wichtig ist.

Warum braucht der Körper Magnesium?
Magnesium ist ein für den Körper lebensnotwendiger Mineralstoff.
Beispielsweise sind Knochen, Muskeln, Nerven und das Herz-Kreislauf-System auf Magnesium angewiesen.
Magnesium kommt in allen Zellen vor und beeinflusst eine Menge Enzyme, die unter anderem die Sauerstoffverwertung, die Stoffwechselfunktionen und die Zellgeneration steuern.

Magnesiummangel: Symptome
Fehlt dem Körper Magnesium, kann es zu einer Reihe unangenehmer Beschwerden kommen.
Das bekannteste Warnzeichen für einen Magnesiummangel sind Muskelschmerzen und Muskelkrämpfe, etwa Wadenkrämpfe.
Weitere Symptome eines Magnesiummangels sind Lidzucken, Müdigkeit, Erschöpfung, Nervosität, Herzrasen, Migräne, Übelkeit, Durchfälle und Bluthochdruck.

Magnesiummangel: Wer ist gefährdet?
Ein Magnesiummangel kann verschiedene Ursachen haben, beispielsweise eine einseitige oder mangelhafte Ernährung, einen zu hohen Alkoholkonsum oder Magen-Darm-Krankheiten.
Dann ist die Aufnahme des Mineralstoffs über den Darm gestört.

Auch die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus sowie Schilddrüsenerkrankungen können einen Magnesiummangel begünstigen, ebenso die Einnahme bestimmter Medikamente wie Entwässerungsmittel (Diuretika) und Kortison.

Wie viel Magnesium brauche ich?
Da der Körper den Mineralstoff nicht selbst herstellen kann, muss er über die Nahrung aufgenommen werden.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Jugendlichen und Erwachsenen eine tägliche Magnesium-Zufuhr zwischen 300 bis 400 Milligramm:

junge Männer im Alter von 15 bis 25 Jahren: 400 mg pro Tag
Frauen ab 25 Jahren: 300 mg pro Tag
Männer ab 25 Jahren: 350 mg pro Tag
Schwangere: 310 mg pro Tag
stillende Frauen: 390 mg pro Tag

Tipp: Frauen mit Periodenschmerzen kann es helfen, wenn Sie auf eine vermehrte Magnesiumzufuhr achten.

Brauchen Sportler mehr Magnesium?
Bei starkem Schwitzen sowie bei Leistungssport und Stress kann der Magnesiumbedarf höher sein.
Doch in der Regel lässt sich der tägliche Bedarf auch mit Sport durch eine ausgewogene Ernährung decken.

Die Verbraucherzentrale stellt folgende Rechnung auf: "Ein Schweißverlust von zwei Litern entspricht in etwa einer verlorenen Magnesiummenge von 10 Milligramm.
Geht man von einer mittleren Bioverfügbarkeit von 35 Prozent aus, entspricht der zusätzliche Magnesiumbedarf nur 30 Milligramm.
Wird nach dem Sport die verbrauchte Energie wieder durch vollwertige Lebensmittel eingenommen, wird dieser zusätzliche Magnesiumbedarf automatisch wieder gedeckt."

Ernährung: Welche Lebensmittel sind reich an Magnesium?

Magnesium ist überwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten.
Reich an Magnesium sind Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Nüsse und Saaten, Gemüse und Mineralwasser.

Ein paar Beispiele:

Wildreis: 175 mg/ 100 g
Haferflocken: 130 mg/ 100 g
Quinoa: 275 mg/ 100 g
Vollkornbrötchen mit Sonnenblumenkernen: 100 mg / 100 g
Müsli mit Nüssen: 110 mg/ 100 g
Linsen: 130 mg/ 100 g
Brokkoli: 20 mg/ 100g
Erbsen 35 mg/ 100 g
Kohlrabi: 45 mg/ 100g
Mangold: 80 mg/ 100g
Spinat: 60 mg/ 100 g
Kiwi: 25 mg/ 100g
getrocknete Feigen: 70 mg/ 100g
Cashewnüsse: 270 mg/ 100 g
Chiasamen: 335 mg/ 100g
Kürbiskerne: 285 mg/ 100g
Leinsamen: 325 mg/ 100 g
ein als "magnesiumhaltig" gekennzeichnetes Mineralwasser: mindestens 50 mg/ Liter

Magnesium: Nahrungsergänzungsmittel wann notwendig?
Viele greifen zu Nahrungsergänzungsmitteln, um die Mineralstoffspeicher zu füllen.
Ein Magnesiummangel kommt in Deutschland aber eher selten vor und steht meist in Zusammenhang mit Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten oder einer Fehlernährung.

Gesunde Menschen können sich mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung in der Regel ausreichend mit dem Mineralstoff versorgen.

Auch bei Wadenkrämpfen muss man nicht gleich besorgt reagieren.
Häufig sind sie die Folge von Überforderungen oder Unterforderungen des Muskels, etwa durch Sport, falsches Schuhwerk oder Fehlstellungen.
Auch eine zu geringe Trinkmenge oder starkes Schwitzen kann Muskelkrämpfe auslösen.
Bei anhaltenden Beschwerden allerdings sollten Betroffene zum Arzt gehen, um die Ursache herauszufinden.

Nahrungsergänzung mit Magnesium: Zu viel ist ungesund
Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium sind mit Vorsicht zu genießen.
Viele Magnesiumpräparate sind überdosiert.
Eine Untersuchung der Verbraucherzentralen im Oktober 2016 ergab, dass 64 Prozent der untersuchten magnesiumhaltigen Nahrungsergänzungsmittel eine höhere Menge enthielten, als die vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfohlene Tageshöchstdosis in Nahrungs*ergänzungsmitteln von 250 Milligramm.
Hier lohnt sich der Blick auf die Verpackung.

Zu viel Magnesium kann unangenehme Folgen haben.
Bei einer zusätzlichen Magnesiumzufuhr ab 300 Milligramm pro Tag ist mit Durchfällen und Magen-Darm-Beschwerden zu rechnen.
Eine Dosis von über 2500 Milligramm pro Tag kann den Verbraucherschützern zufolge, sogar sehr gefährliche Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall oder Muskelschwäche haben.

Das BfR rät, die Tageshöchstmenge auf mindestens zwei Einnahmen pro Tag zu verteilen.
Studien deuten darauf hin, dass so die Verträglichkeit verbessert wird.


 
Ist meine Maske eine medizinische Maske ?

Seit Monaten gehört die Maske zum Alltag. Zwischen Alltagsmaske, OP-Maske und FFP2-Maske gibt es aber Unterschiede.
Und welche Mund-Nasen-Bedeckung gilt überhaupt als medizinische Maske?
Die wichtigsten Infos im Überblick.

Seit dem letzten Frühjahr heißt es: Erst die Maske auf, dann rein ins Geschäft.
Viele Menschen tragen waschbare Alltagsmasken aus Stoff, oft aus Baumwolle.
Viel verwendet werden zudem die einfachen medizinischen OP-Masken, die oft eine weiße und eine bläuliche Außenfläche haben.
Bislang noch nicht so weit verbreitet sind sogenannte FFP2-Masken.

Vor dem Hintergrund des verschärften Lockdowns fragen sich viele, ob ihre Mund-Nasen-Bedeckung eine sogenannte medizinische Maske ist.
Laut der Verbraucherzentrale Hamburg zählen zu medizinischen Masken die OP-Masken, aber beispielsweise auch Atemschutzmasken des Typs KN95 oder FFP2.

Was gibt es für Masken und wie schützen sie?

Den größten Unterschied gibt es bei der Schutzwirkung.
Generell filtern Mund-Nase-Masken einen Teil der Partikel und Viren in der Luft heraus.
Dadurch sinkt deren Konzentration und damit das Infektionsrisiko.

Alltagsmaske
Ausgeatmete Viruspartikel sind durch die anhaftende Feuchtigkeit meist relativ groß, auch Alltagsmasken können sie daher recht effizient zurückhalten.

Wie gut die oft selbst genähten Alltagsmasken aus Stoff Tröpfchen aufhalten, hängt unter anderem von der Maschenweite des verwendeten Stoffes und der Passform ab.
Es ist wichtig, sie regelmäßig bei mindestens 60 Grad zu waschen.

Hinweis: Alltagsmasken dienen daher vor allem dem Schutz anderer Menschen.
Sie sind keine medizinischen Masken.

OP-Maske
Der medizinische Mund-Nasen-Schutz, auch OP-Maske genannt, besteht in der Regel aus drei Lagen Kunststoff-Vlies.
Die Masken müssen bestimmte Anforderungen erfüllen und sind grundsätzlich zum einmaligen Tragen gedacht.
Wie die Alltagsmaske kann aber auch die OP-Maske recht effizient ausgeatmete Viruspartikel zurückhalten.
OP-Masken dienen aber vor allem dem Schutz anderer Menschen.

Wie die OP-Masken sind Feinstaubmasken Einwegprodukte, ausgelegt als Arbeitsschutz für eine Acht-Stunden-Schicht.
"Für den privaten Bereich im Alltag kann die Maske allerdings auch öfter benutzt werden, etwa für den Einkauf oder die Fahrt zur Arbeit mit dem öffentlichen Nahverkehr", hieß es vom TÜV-Verband.

FFP2-Maske
Weitaus besser werden ausgeatmete Viruspartikel von FFP2-Masken aufgehalten.
Alltags- und OP-Masken dienen daher vor allem dem Schutz anderer Menschen, FFP2-Masken bieten zusätzlich viel Selbstschutz.

Die dichteren, ebenfalls aus Vlies gefertigten Feinstaubmasken der Klassen FFP2, N95 oder KN95 besitzen in der Regel zusätzlich elektrostatisches Material, an dem kleine Partikel gebunden werden.
Die elektrostatische Wirkung verliert sich bei längerer Nutzung.

Experten zufolge sind FFP2-Masken für den Selbst- und Fremdschutz nur dann wirklich gut wirksam, wenn sie korrekt getragen werden.
Dafür muss die Maske sehr dicht am Gesicht anliegen.

"Durch eine Stoffmaske atme ich immer zumindest zum Teil hindurch, aber wenn bei einer FFP2-Maske irgendwo am Gesicht eine kleine Lücke bleibt, geht fast alle Luft dort hindurch – und mit ihr das Virus", erklärt der Leiter des Bereichs Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Johannes Knobloch.

Für Männer gilt zudem: kein Bart, sonst sitzt die Maske nicht und es gibt keine Schutzwirkung.


Verbraucherzentrale Hamburg:
 
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