21. März 2020: Coronavirus weltweit - In Südkorea steigen die Fallzahlen wieder !
Südkorea erlebt seit Tagen einen Wechsel von an- und absteigenden Zahlen bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus.
Die Gesundheitsbehörden meldeten am Samstag wieder mehr Fälle in den vergangenen 24 Stunden als im gleichen Zeitraum davor.
Am Freitag seien 147 Menschen positiv auf den Sars-CoV-2-Erreger getestet worden, nach 87 zusätzlichen Fällen am Donnerstag.
Die Gesamtzahl stieg auf knapp 8800.
Die Zahl der Todesfälle, die mit dem Virus in Verbindung gebracht werden, kletterte um acht auf 102.
Sorge bereitete den Behörden unter anderem eine Zunahme von kleineren Häufungen von Infektionen in Kirchengemeinden und Pflegeheimen sowie von infizierten Personen, die aus dem Ausland eintreffen.
Die Zahl der Infektionen, die zuletzt bei ankommenden Personen erfasst wurden, stieg den Angaben zufolge um sechs auf 23.
Von Sonntag an sollen sämtliche Reisende oder Rückkehrer aus Europa auf das Virus getestet werden.
Selbst wenn der Test negativ ausfalle, müssten sich die Betroffenen in häusliche Quarantäne begeben, soweit sie länger in Südkorea blieben, sagte Yoon Tae Ho von der Zentrale für das Katastrophen-Management.
Für andere stünden temporäre Unterkünfte bereit.
New York macht ab Sonntag dicht
New York City, die größte Stadt der USA, schließt ab Sonntag alle nicht wesentlichen Geschäfte, um die Ausbreitung des Coronavirus-Ausbruchs einzudämmen, sagte Bürgermeister Bill de Blasio.
Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Internetanbieter, Nahverkehr, Banken und andere Finanzinstitute dürfen weiterhin operieren, sagte der Bürgermeister.
Die neuen Beschränkungen treten am Sonntag um 20.00 Uhr Ortszeit in Kraft.
Am Freitag gab es um 18.00 Uhr Ortszeit 5683 Corona-Fälle und 43 Tote.
Die Stadt meldet damit etwa ein Drittel aller bestätigten Fälle von Covid-19 in den USA, sagte der Bürgermeister.
Zuvor hatt der Gouverneur von New York State, Andrew Cuomo, entschieden, dass ab Sonntagabend im gesamten Bundestaat alle Beschäftigten in nicht systemrelevanten Berufen zu Hause bleiben müssen, um die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie zu bekämpfen.
Die Anordnung kommt einen Tag, nachdem der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom eine Ausgangssperre für die fast 40 Millionen Einwohnern des Staates angeordnet hat.
In beiden Staaten leben zusammen knapp 59 Millionen Menschen.
Italien erlebt schlimmsten Tag seit Ausbruch der Pandemie
In Italien hat es binnen eines Tages so viele Todesfälle infolge einer Coronavirus-Infektion gegeben wie nie zuvor.
Die Zahl der Toten stieg um 627 auf 4032, wie die Zivilschutzbehörde am Freitag mitteilte.
Seit Bekanntwerden der Ansteckungswelle vor etwa einem Monat waren es höchstens 475 Tote an einem Tag.
In China dem Ursprung der Pandemie, waren nie mehr als 150 Tote an einem Tag gemeldet worden.
Am Donnerstag hatte die Gesamtzahl der Todesopfer in Italien die in der Volksrepublik überstiegen.
Der jüngste Anstieg der Todesfälle in Italien entspricht mehr als 18 Prozent, während die Zahl der bekannten Infektionen um etwa 15 Prozent auf 47 021 wuchs.
Ebenfalls um 15 Prozent erhöhte sich auch die Zahl der Genesenen: 5129 Menschen haben die Krankheit inzwischen überstanden.
Zahl der Coronafälle auf der Welt
Alle bestätigten Fälle, inklusive genesene und verstorbene Patienten
Wegen der vielen Infizierten verbietet die italienische Regierung den Bürgern jetzt auch ausdrücklich, in Parks und andere Grünanlagen zu gehen.
Sport in der Öffentlichkeit soll unterbleiben.
Das geht aus einem Erlass des Gesundheitsministers Roberto Speranza vom Freitag hervor.
Die Ausgangssperre gilt für die 60 Millionen Bürger des Landes schon seit dem 10. März.
Darin ist das Verbot enthalten, die Wohnung zu verlassen.
Es gibt nur wenige Ausnahmen, etwa wegen einer dringenden Arbeit oder zum Einkaufen.
Die Sperre läuft offiziell bis zum 3. April. Ministerpräsident Giuseppe Conte hat schon angekündigt, dass sie verlängert werden soll.
Schulen und viele Läden sind dicht.
Trump setzt Kriegsgesetz in Kraft
US-Präsident Donald Trump hat im Kampf gegen das Coronavirus ein Gesetz aus Kriegszeiten in Kraft gesetzt.
Der "Defense Production Act" werde seit Donnerstagabend angewendet, sagte Trump.
Es stattet den Präsidenten bei Bedarf mit weitreichenden Befugnissen aus, im Interesse der nationalen Sicherheit in die Privatwirtschaft einzugreifen.
Die US-Regierung kann damit die Produktion von Atemmasken, Beatmungsgeräten, Ventilatoren und anderes benötigtes Equipment beschleunigen.
Bereits zuvor hatte Trump wegen der Pandemie das G-7-Gipfeltreffen im Juni in den USA abgesagt.
Die Staats- und Regierungschefs der sieben Industrienationen sollten stattdessen per Videoschalte konferieren, sagte Trump.
Das Treffen hatte auf dem Militärstützpunkt Camp David im US-Staat Maryland stattfinden sollen.
Haftstrafe wegen absichtlichen Hustens
Wegen absichtlichen Anhustens von zwei Polizisten und dem Androhen einer Corona-Infektion ist ein Mann in den Niederlanden zu einer Haftstrafe von zehn Wochen verurteilt worden.
Ein Richter sprach ihn am Freitag in Den Haag der Bedrohung mit Tod oder schwerer Misshandlung für schuldig.
Der Richter wollte mit dem Urteil auch ein Zeichen setzen.
Es sei besonders in der jetzigen Corona-Krise "verwerflich", dass der Mann Einsatzkräfte infizieren wollte.
"Gerade jetzt verdienen unsere Hilfskräfte unseren Schutz", heißt es im Urteil.
Der 23-jährige Verurteilte ist nicht mit dem Virus infiziert.
Er war in der Nacht zum Mittwoch zu schnell und in Schlangenlinien Auto gefahren und daher von den Polizisten gestoppt worden.
Der Mann hatte einen Alkoholtest verweigert und bei seiner Festnahme den Polizisten bewusst ins Gesicht gehustet.
Dabei hatte er nach Angaben des Gerichts gesagt.
"Ich habe das Coronavirus und ihr jetzt auch."
Österreich verlängert Ausgangsbeschränkung
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hat in Wien erklärt, dass die Ausgangsbeschränkungen zum Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus in Österreich um drei Wochen verlängert werden.
Sie gelten damit bis Ostermontag, den 13. April.
Die Verlängerung erfolgt, gerade weil Österreich sich mit seinen drastischen Maßnahmen auf dem richtigen Weg sieht.
"Ich bin mir vollkommen bewusst, dass das viele Entbehrungen mit sich bringt, dass das viel Verzicht bedeutet - und dass der Weg, den wir gerade gehen müssen, kein einfacher ist", sagte Kurz.
Die Gespräche mit Experten zeigten ihm aber, dass das Land im Kampf gegen Sars-CoV-2 auf dem richtigen Weg sei.
"Halten Sie durch", appellierte Kurz an seine Landsleute. In Österreich gelten seit Montag Ausgangsbeschränkungen, zudem sind zahlreiche Geschäfte geschlossen.
"Das ist ein Marathon", sagte Kurz, "aber unsere Bitte ist klar: Halten Sie durch.
Jeder, der die Maßnahmen mitträgt, ist ein Lebensretter."
Laut Kurz kommen in Österreich derzeit nur noch fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen zur Schule, weil eine alternative Betreuungsmöglichkeit fehlt.
Auch die Zahl der Passagiere im öffentlichen Nahverkehr sei deutlich gesunken.
Mit Stand Freitag, 8.00 Uhr, gab es in Österreich 2203 bestätigte Fälle einer Infektion mit Sars-CoV-2.
Todesfälle gab es in der Alpenrepublik bisher sechs.
Tunesien stellt kompletten Luftverkehr vorübergehend ein
Tunesien stellt am Freitag, 20. März, um Mitternacht den Luftverkehr komplett ein, zunächst bis zum 4. April - auch Rückholflüge sollen dann nicht mehr erlaubt sein.
Es könne nicht mit Sicherheit gesagt werden, wann weitere Flüge nach Beginn der Sperre nach Deutschland gehen werden, schreibt das deutsche Konsulat auf Facebook.
Daher sollen am Freitag die Plätze in den Regierungsflügen laut Konsulat nun vor allem für Individualreisende reserviert sein, während Veranstalter ihre Kunden selbst ausfliegen.
Der Fährverkehr in Tunesien ist bereits stillgelegt.
Spanien ordnet Schließung aller Hotels an
Die spanische Regierung hat die vorläufige Schließung aller Hotels des Landes angeordnet.
Im Zuge der am Wochenende verhängten Ausgangssperre müssen auch andere touristische Unterkünfte wie etwa Pensionen oder Campingplätze ihre Pforten schließen, wie aus einer Verordnung des Gesundheitsministeriums hervorgeht.
Dafür haben die Häuser nun maximal sieben Tage Zeit.
Nur Sicherheits- und Wartungspersonal darf bleiben.
Ausgenommen seien lediglich solche Quartiere, in denen Menschen für einen längeren Zeitraum untergebracht seien oder dauerhaft lebten - vorausgesetzt, diese verfügten über die nötige Infrastruktur, um die Menschen zu schützen und voneinander zu isolieren.