Gesundheitsrelevante Themen in und Ausland !

Todesfälle in Einrichtungen: Angst vor Altenheimen als Corona-"Zeitbomben" grassiert !

Besonders in Altenheimen wütet das Coronavirus.
In Spanien und Italien verschäft sich nun die Angst, dass die Pandemie dort noch viel mehr Unheil anrichten könnte.

Vom bayerischen Würzburg über Madrid und Bergamo bis in die französischen Vogesen – von überall aus Europa häufen sich die Meldungen über Coronavirus-Tote in Altenheimen.
Kein Wunder –gehören die Bewohner doch zur Risikogruppe, die hier auf engem Raum zusammenwohnt.

"Wenn das Virus an diesen Orten auftritt, führt das unvermeidlich zu einem Massaker, wie das leider schon in verschiedenen italienischen Regionen passiert", beklagte die italienische Rentnergewerkschaft Spi-CGIL am Wochenende in drastischen Worten.
So sind allein in einem Seniorenheim im kleinen Ort Gandino nahe Bergamo in einer der am schlimmsten betroffenen Regionen Italiens 15 Bewohner an den Folgen des Coronavirus gestorben.
Aus einem Würzburger Heim wurden neun Todesopfer gemeldet.

"Die Altenheime sind wahre Zeitbomben, 500.000 alten und sehr zerbrechlichen Menschen dort droht die Ansteckung", allein in Italien, fürchtet die Gewerkschaft.
So gilt der hohe Anteil alter Menschen an der italienischen Gesamtbevölkerung als eine Erklärung für die hohe Zahl der Todesopfer in dem Land durch die vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19.
Diese lag am Montag bei mehr als 6.000.

Auch aus Spanien werden Horror-Nachrichten gemeldet: Dort stießen Soldaten bei Desinfektionseinsätzen auf "völlig sich selbst überlassene alte Leute, manchmal sogar auf Leichen in den Betten", wie Verteidigungsministerin Margarita Robles am Montag berichtete.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt – auch im Fall einer Seniorenresidenz in Madrid, in der in der vergangenen Woche 19 Leichen gefunden wurden.
Insgesamt wurden in Spanien bereits dutzende Virus-Tote in Altenheimen gemeldet.

Armee desinfiziert in Spanien Altenheime
In Frankreich warnte der Verband der Altenheim-Betreiber in einem Schreiben an das Gesundheitsministerium, im Fall einer ungebremsten Ausbreitung des Coronavirus sei dort mit "mehr als 100.000 Todesfällen zu rechnen".
Die Zahl der Coronavirus-Toten in den Altenheimen des Landes steigt.
So wurden aus einem Heim in den Vogesen im Nordosten Frankreichs am Montag 20 Todesfälle "in möglichem Zusammenhang mit Covid-19" gemeldet.

In Spanien wurde inzwischen die Armee zum Desinfizieren in die Altenheime geschickt, privat betriebene Einrichtungen wurden unter Aufsicht der Regionalbehörden gestellt, um weitere Todesfälle möglichst zu vermeiden.
Viele Länder Europas haben außerdem das Besuchsrecht in Alten- und Pflegeheimen drastisch eingeschränkt.

"Für die Familien ist es sehr hart nicht zu wissen, was sich im Inneren abspielt", klagt die Französin Pauline, deren Mutter in einem vom Coronavirus betroffenen Pflegeheim nahe Paris lebt und nicht in der Lage ist zu telefonieren.

Für viele Angehörige ist die Situation umso angsteinflößender, da der Mangel an Schutzausrüstung wie Atemmasken in vielen Einrichtungen allgemein bekannt ist – mit entsprechenden Folgen für die Ansteckungsgefahr.


 
Experten warnen vor Corona-Globuli !

Verbraucherzentrale warnt - Helfen Globuli gegen das Coronavirus ?

Die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 sorgt bei vielen Menschen für Unsicherheit und Sorge.
Unseriöse Anbieter nutzen das aus, um angeblich wirksame Mittel gegen die Erkrankung Covid-19 zu verkaufen.

Die Verbraucherzentrale Brandenburg warnt aktuell vor betrügerischen Werbemaschen und falschen Gesundheitsversprechen in Bezug auf homöopathische Globuli.
Demnach wurde per E-Mail Werbung für homöopathische Globuli verbreitet, die angeblich vor einer Corona-Ansteckung schützen.

"In dem Werbetext heißt es, durch die Globuli werde dem Organismus die Botschaft der Corona-Erkrankung in hoch-potenzierter Form zugeführt, so dass er Antikörper gegen die Erkrankung entwickele.
Komme es zum realen Kontakt mit dem Coronavirus, trage man bereits Antikörper in sich, womit sich das Risiko einer Erkrankung verringere", schreibt die Verbraucherzentrale in einer Pressemitteilung.
Die Mittel konnten online bei einer Apotheke aus Niedersachsen erworben werden.

Immunität gegen das Coronavirus: kein Schutz durch Globuli
Eine wissenschaftliche Basis haben Angebote wie diese nicht.
Denn Studien zu Globuli gegen Coronaviren existieren nicht.
Auch der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge gibt es bis heute keine spezifischen Medikamente zur Vorbeugung oder Behandlung der Covid-19-Erkrankung.

"Werbung, die so etwas suggeriert, führt in die Irre.
Wir verurteilen Unternehmen, die die aktuelle Lage ausnutzen, um mit nicht belegbaren Aussagen oder Fake-News verunsicherten Verbrauchern das Geld aus der Tasche zu ziehen", sagt Annett Reinke von der Verbraucherzentrale Brandenburg.

Auch Nahrungsergänzungsmittel schützen nicht
Nahrungsergänzungsmittel, die im Internet beworben werden, können eine Erkrankung mit dem Virus ebenfalls nicht verhindern.
Denn sie seien Lebensmittel und nicht zur Prävention, Linderung oder Therapie von Erkrankungen gedacht, so die Verbraucherzentrale.
Es sei daher verboten, Vitaminkuren oder Pflanzenpräparaten Wirkungen oder Eigenschaften zuzuschreiben, die sie nicht besitzen.

"Wir raten Verbrauchern, sich nicht verunsichern zu lassen.
Der beste Schutz für sich und seine Mitmenschen ist derzeit, möglichst physischen Abstand zueinander zu halten", sagt Reinke.
Sie sollten sich außerdem nur bei seriösen Quellen, zum Beispiel bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung oder dem Robert Koch-Institut über die aktuelle Lage informieren.


 
Neue Triage-Regeln in der Corona-Krise: So entscheiden Ärzte wer gerettet wird - und wer nicht !

Wegen der Corona-Pandemie reichen in Ländern wie Italien oder Frankreich die medizinischen Ressourcen nicht aus, um alle Covid-19-Patienten zu behandeln.
Auch in Deutschland könnten die Kapazitäten bald knapp werden.


Aktuell befürchten viele Mediziner einen Mangel an Intensivbetten und Beatmungsgeräten in deutschen Krankenhäusern.
Die Ärzte müssten im Ernstfall die Ressourcen an die Covid-19-Erkrankten verteilen – nach dem System der Triage.

Was bedeutet Triage?
Unter Triage wird in der Notfall- und Katastrophenmedizin die Einteilung von Verletzten oder Erkrankten im Fall eines Massenaufkommens von Patienten verstanden.
Die Entscheidung darüber, wer behandelt wird, richtet sich dabei nach der Schwere der Infektion oder Krankheit.

Das System kommt aus der Militärmedizin.
Ende des 18. Jahrhunderts fanden sich im "Königlich-Preußischen Feldlazareth-Reglement" erste Angaben, wie Verwundete nach Schweregraden eingeteilt werden sollten.
Unter Napoleon I. entwickelte der Militärchirurg Dominique Jean Larrey "fliegende Lazarette": Die Verwundeten wurden auf dem Schlachtfeld nach der Schwere ihrer Verletzungen sortiert und, wenn nötig, vor Ort behandelt.
Der Begriff "Triage" wurde noch nicht verwendet, er setzte sich erst später durch.

Diese Kriterien gelten bislang in Deutschland
In Deutschland wird die Triage heutzutage in Notaufnahmen angewandt.
Beim "Manchester Triage System" etwa wird der Patient innerhalb kürzester Zeit nach den folgenden Kategorien beurteilt:

Lebensgefahr
Bewusstsein
Blutverlust
Schmerzen
Temperatur
Krankheitsdauer

Entsprechend dieser Einschätzung wird er eine von fünf Dringlichkeitsstufen zugewiesen: sofort, sehr dringend, dringend, normal, nicht dringend.
Diesen Gruppen wiederum sind maximale Wartezeiten zugeordnet, also die Zeitspanne, nach der ein Patient spätestens Arztkontakt haben soll.

Allerdings geht man im Krankenhausalltag gewöhnlich davon aus, dass alle Patienten bestmöglich behandelt werden können.
Das könnte sich in Deutschland aber bald ändern – wie bereits in Italien, Frankreich und Spanien, wo Ärzte nun entscheiden müssen, wer beatmet wird und wer nicht.

"Für diesen Fall muss es allgemeingültige, transparente Kriterien für die Triage geben", sagte Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI).


Wer wird behandelt – und wer nicht?
Entsprechende Handlungsempfehlungen für die Triage in Corona-Zeiten sind nun von sieben medizinischen Fachgesellschaften – unter anderem der DIVI – erarbeitet worden.
Die Leitlinien sollen die behandelnden Ärzte bei den schwierigen Entscheidungen unterstützen.

In dem elfseitigen Dokument heißt es: "Wenn nicht mehr alle kritisch erkrankten Patienten auf die Intensivstation aufgenommen werden können, muss analog der Triage in der Katastrophenmedizin über die Verteilung der begrenzt verfügbaren Ressourcen entschieden werden."

So sei es "unausweichlich", eine Auswahl zu treffen, welche Patienten akut- oder intensiv-medizinisch behandelt werden "und welche nicht (oder nicht mehr)".

Die höhere Überlebenswahrscheinlichkeit entscheidet
Gibt es also mehrere Patienten in kritischem Zustand, aber nicht genügend Ressourcen, müssten Ärzte allein nach den klinischen Erfolgsaussichten entscheiden.
Zum Beispiel: Wie ist der allgemeine Gesundheitsstatus?
Welche Vorerkrankungen hat der Patient?
Wie hoch ist der Sauerstoffgehalt im Blut?

Es ist nach den deutschen Richtlinien nicht zulässig, aufgrund des Alters oder sozialer Kriterien eine Entscheidung zu treffen.

Die Empfehlungen sprechen sich außerdem für ein Mehr-Augen-Prinzip aus.
Wenn möglich sollten zwei intensivmedizinisch erfahrene Ärzte gemeinsam mit einem Vertreter des Pflegepersonals und anderer Fachleute beschließen, welche Patienten welche Behandlung bekommen.
Dabei dürfen Corona-Erkrankte auch nicht vor beispielsweise Krebs- oder Schlaganfall-Patienten bevorzugt werden.

Generell gilt immer die Regel: möglichst viele Menschenleben zu retten.


 
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Krankenschwester platzt der Kragen: „Euer Klatschen könnt ihr euch sonst wohin stecken“ !

Berlin - Was nützt uns ein gutes, funktionierendes Gesundheitssystem, wenn das systemrelevante Personal akut unterbezahlt ist und chronisch ausgebeutet wird?

Nina Magdalena B., Krankenpflegerin in Berlin, arbeitet an der vordersten Front und kümmert sich um Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind.
Sie kann nicht fassen, welche Entscheidungen die Politiker auch in diesen schweren Zeiten im Hinblick auf das Pflegepersonal treffen.

Obwohl aktuell so viele Anstrengungen unternommen würden, um dem Pflegepersonal endlich den nötigen Respekt zu zollen – wie zum Beispiel das abendliche Klatschen vieler Mitbürger in einigen Städten – sei es doch unfassbar, wie in Deutschland mit dem sowieso schon unterbesetzten und -bezahlten Pflegepersonal umgesprungen würde, so die Krankenschwester.

Krankenpflegerin platzt der Kragen
„Erst sollen wir einen Mundschutz und Schutzkittel für mehrere Patienten benutzen“, beginnt die 28-Jährige in einem langen Facebook-Post.
„Wir sollen weiter arbeiten, wenn wir Kontakt zu einem Corona/Covid-19-Patienten hatten.“


Sie kann es kaum fassen: „Dann werden Personaluntergrenzen ausgesetzt, für die lange gekämpft wurde.
Das heißt, scheißegal, es könnte eine Pflegekraft 50 Patienten betreuen.“

Krankenpflegerin schießt gegen Jens Spahn
Als sei das nicht schon schlimm genug, folge dann der Hammer: „Dann sagt Herr Spahn, es geht gar nicht um die Bezahlung in dem Beruf, es geht nur darum, den Job attraktiver zu machen.“

Das Robert Koch-Institut (RKI) setze dem Wahnsinn mit den Lockerungen der Quarantäne-Maßnahmen noch die Krone auf: „Jetzt müssen wir nicht mehr in Quarantäne nach Kontakt, wir können schon früher zur Arbeit gerufen werden, sagt das RKI.“

Dabei sei es doch gerade das Robert Koch-Institut, welches allen – anderen – Menschen eindringlich empfehlen würde, wegen „des gefährlichen Virus“ zu Hause zu bleiben.

„Eigentlich sollten jetzt alle Pflegekräfte ihren Job kündigen“
Worauf Nina eigentlich hinaus will: „In einem Beruf, der jahrelang unterbezahlt ist... wo alle am Limit arbeiten... wir sollen jetzt die Helden sein und werden so behandelt?
Eigentlich sollten genau jetzt alle Pflegekräfte ihren Job kündigen!“

Sie sei traurig und enttäuscht über den Umgang der Politiker mit dem in der Krise eigentlich so essentiellen Pflegepersonal: „Ich fühle mich verarscht und kann es nicht fassen.
Ich bin ernsthaft sprachlos“, so die 28-Jährige.

An alle Menschen da draußen hat sie eine klare Forderung: „Euer Klatschen könnt ihr euch sonst wohin stecken, ehrlich gesagt.“

Krankenpflegerin mit Appell an Mitbürger
Sie stellt klar: „Wenn ihr helfen wollt oder zeigen wollt, wie viel wir Wert sind, dann helft uns für bessere Bedingungen zu kämpfen!“

Eine unmissverständliche Forderung, die bei vielen Menschen für Zuspruch sorgt: Fast 80.000 Menschen haben den Appell der 28-jährigen Pflegerin im sozialen Netzwerk Facebook inzwischen mit „Gefällt mir“ markiert (Stand: 29. März).
„Du machst einen tollen Job und ich hoffe, dass dieser in Zukunft entsprechend belohnt wird“, schreibt ein Abonnent unter das Posting.

Ein anderer erklärt: „Du hast so Recht.
Es ist Zeit etwas zu ändern und diese Änderungen sind längst überfällig!
Ihr seid die, die alles am Laufen halten und nicht überbezahlte Aktionäre und sonstige...“


 
Kontrollen in der Kritik: Fleischskandal - Wilke weiter Fall für Politik und Justiz !


Vor einem halben Jahr zog der Wilke-Fleischskandal bundesweit Kreise.
Von der Firma, die ihn auslöste, ist nicht mehr viel übrig.
Doch für Justiz, Politik und Foodwatch ist die Sache noch nicht abgeschlossen.

Twistetal/Wiesbaden/Berlin - Den Ausverkauf beim insolventen Wursthersteller Wilke kann selbst die Corona-Krise nicht aufhalten: Werbeschilder, Maschinen, Fahrzeuge - fast alles, was sich bei der nordhessischen Firma zu Geld machen ließ, ist mittlerweile verkauft.

"Wir haben noch 10 bis 20 Positionen, doch das ist nicht der Rede wert", sagt Auktionator Hubert Küpers von der Industrie-Verwertungs-GmbH (IVG).

1200 Verkaufspositionen seien es ursprünglich gewesen.
Der Erlös liege im siebenstelligen Bereich - und werde zum Großteil an die Gläubiger des Fleischwarenproduzenten gehen.
Ein Teil der Geräte stehe noch am Firmenstandort in Twistetal-Berndorf - ausländische Käufer hätten sie wegen der Coronakrise noch nicht abgeholt.

Vor einem halben Jahr sorgte die Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH & Co. KG für einen Lebensmittelskandal: Am 2. Oktober 2019 teilte der für die Lebensmittelüberwachung vor Ort zuständige Landkreis Waldeck-Frankenberg mit, dass man den Fleischhersteller mit 200 Mitarbeitern geschlossen habe.
In seinen Waren seien mehrfach Listerien nachgewiesen worden.
Todesfälle würden mit Wilke-Produkten in Verbindung gebracht.
Die Keime können bei geschwächtem Immunsystem lebensgefährlich sein.

Es folgte eine weltweite Rückrufaktion.
Bei der wurde schnell die Nachvollziehbarkeit des Wegs der Wurstwaren in den Handel zum Streitpunkt.
Hieß es anfangs, das Fleisch sei nur unter dem Firmennamen verkauft worden, wurde schnell klar: Wilke-Wurst landete auch in Kantinen, Schnellrestaurants, Handelsmarken.
Immer wieder forderte die Verbraucherorganisation Foodwatch die Offenlegung aller Informationen zu Verkaufsstellen.

In die Kritik gerieten auch die Lebensmittelkontrolleure: Die hessische Verbraucherschutzministerin Priska Hinz (Grüne) und der Landkreis Waldeck-Frankenberg räumten Fehler auf allen Ebenen ein.
Unter anderem leitete das Ministerium eine Nachricht des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit über eine Verbindung von Wilke-Produkten zu Krankheitsfällen Tage zu spät an den Kreis weiter.
Dieser hatte laut Ministerium deutlich zu wenig kontrolliert und unzureichend über Hygiene-Missstände bei Wilke berichtet.

Der Fleischskandal weitete sich aus.
Prüfberichte schilderten Ekeldetails von unhaltbaren Zuständen im Betrieb.
Wilke wurde zu einem Fall für die Justiz: 37 Krankheitsfälle, darunter drei Todesfälle, werden mit Produkten der Firma in Verbindung gebracht.
Die Staatsanwaltschaft Kassel ermittelt gegen Geschäftsführer, stellvertretende Geschäftsführerin und Produktionsleiter.
"Neben dem Verdacht der fahrlässigen Tötung, der fahrlässigen Körperverletzung und des Verstoßes gegen das Lebensmittel- und Futtergesetzbuch besteht nunmehr auch der anfängliche Verdacht des gewerbsmäßigen Betruges gegen die Beschuldigten", sagt Justizsprecher Andreas Thöne.
Ob und wann es zur Anklage kommt, ist unklar.

Foodwatch fordert nun unter anderem eine Gesetzesänderung auf Bundesebene: Behörden und Händler müssten ohne Ermessensspielräume verpflichtet werden, alle gesundheitsrelevanten Informationen über Lebensmittel öffentlich zu machen.


 
So schützen Sie sich im Supermarkt vor einer Ansteckung !

Plexiglasscheiben, Abstandshinweise, beschränkter Einlass: Supermärkte wollen Kunden und Angestellte vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 schützen.
Doch wie sinnvoll sind die Maßnahmen wirklich?


Tschüss Gedränge, hallo Schlangestehen: Viele Supermärkte haben wegen des Coronavirus erhöhte Hygiene- und Abstandsmaßnahmen eingeführt.
Sie reichen von an der Kasse angebrachten Plexiglasscheiben und Abstandsmarkierungen auf dem Boden bis hin zu Einlassbeschränkungen und der Bitte, doch lieber mit der Geldkarte anstelle von Bargeld zu zahlen.
All diese Regeln sollen verhindern, dass sich Kunden und Mitarbeiter während des Einkaufs mit dem neuen Coronavirus infizieren.

Doch wie sinnvoll sind solche Maßnahmen überhaupt?
Und wie kann ich mich wirklich vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 beim Einkauf schützen?

Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Was bringen die Bodenaufkleber als Abstandshalter?
Bei allen Unsicherheiten ist eines klar: Das neue Coronavirus wird hauptsächlich über eine Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen – also durch das Einatmen von Viren, die ein infizierter Mensch etwa beim Sprechen oder Husten weitergibt.
Laut dem Robert Koch-Institut ist auch eine Ansteckung bei Menschen möglich, die selbst keinerlei oder aber nur milde und unklare Symptome haben.
Infizierte können außerdem auch während der bis zu 14 Tage dauernden Inkubationszeit andere anstecken.

Das alles zeigt, dass Sie auch im Supermarkt einen als sicher geltenden Mindestabstand von 1,5 bis zwei Metern zu anderen Menschen einhalten sollten.
Die Abstandsmarkierungen auf dem Boden sind also sinnvoll.

Auch, dass sich in einem Markt nicht zu viele Kunden auf einmal drängen, kann somit tatsächlich vor Ansteckungen zwischen den Kunden zu helfen.
Grundsätzlich gilt: Bleiben Sie anderen Menschen so gut es geht fern – ob in der Schlange, an der Kasse oder zwischen den Regalen.

Kann ich mich über Waren infizieren, die zuvor von Angestellten oder anderen Kunden angefasst wurden?
Sars-CoV-2 kann einer US-amerikanischen Studie zufolge bis zu 72 Stunden auf Kunststoff und Edelstahl überleben, auf Papier bis zu 24 Stunden.
Deutsche Wissenschaftler bezweifeln aber, dass sich die Ergebnisse der Laborstudie Eins zu Eins auf die Realität übertragen lassen.

Denn gelangen die Erreger etwa durch Hustentröpfchen auf Oberflächen wie eine Packung Toilettenpapier und von da aus über eine Schmierinfektion auf die Hand eines Kunden, kommt das Hustensekret dort mit dem sauren Milieu der Haut in Kontakt.
Das verringert laut Experten wie dem Virologen Christian Drosten die Ansteckungsgefahr vermutlich deutlich.

Dennoch sollten Sie auch hier die allgemeinen Hygieneregeln beachten: Fassen Sie sich beim Einkauf möglichst nicht an Mund, Nase oder Augen und waschen Sie sich nach dem Einkauf gründlich die Hände.

Übrigens: Über Waren wie Spielzeug oder Kleidung, die aus China oder anderen stark von Covid-19 betroffenen Länder importiert wurden, können Sie sich nach derzeitigem Wissensstand nicht anstecken.

Sollte ich besser keinen Einkaufswagen nutzen?
In einigen Märkten ist die Nutzung eines Einkaufswagens inzwischen Pflicht, damit der Markt die aktuelle Anzahl der Kunden im Geschäft im Blick behalten und so eine zu hohe Kundendichte vermeiden kann.
Das birgt jedoch ein anderes Risiko: Werden Wagen oder Körbe nicht nach jeder Nutzung desinfiziert, können an ihnen Viren vom Vorgänger haften.

Hier hilft nur: Vermeiden Sie, sich während des Einkaufs ins Gesicht zu fassen oder anschließend mit bloßen Händen zu essen.
Waschen Sie nach dem Einkauf ihre Hände sofort gründlich.
Sind sie weiterhin unterwegs, nutzen Sie ein Desinfektionsmittel für die Hände, das als "begrenzt viruzid" oder als "viruzid" ausgewiesen ist.

Birgt Bargeld ein Ansteckungsrisiko?
In etlichen Märkten werden Kunden gebeten, wenn möglich mit der EC- oder Kreditkarte statt mit Bargeld zu zahlen.
Wie sinnvoll das ist, lässt sich nicht klar sagen.
Sicher ist zwar: Das Virus kann auch auf Geldscheinen überleben.

Ob aber die Menge der auf den Scheinen klebenden Erreger für eine Infektion ausreicht, ist nicht klar.
Experten zufolge ist die Wahrscheinlichkeit, sich an Geldscheinen oder Münzen mit dem Coronavirus anzustecken, sehr gering.
"Das auf dem Geldstück klebende Virus würde ich mal weitgehend vergessen", sagte etwa der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité im NDR-Podcast.
Die Coronaviren seien wie Influenzaviren behüllte Viren, die gegen Eintrocknung "extrem empfindlich" seien.

Trotzdem kann es nicht schaden, kontaktlos per Geldkarte oder per Handy zu bezahlen.
Sollten Sie mit Bargeld zahlen, achten Sie unbedingt darauf, dass sich Ihre und die Hand des Kassierers nicht berühren.
Denn SARS-CoV-2 kann – wie Grippeviren – per Schmierinfektion auch über die Hände übertragen werden.

Wie sinnvoll ist eine Plexiglasscheibe an der Kasse?
Viele Märkte haben inzwischen Scheiben aus Plexiglas an den Kassen angebracht, um Kassierer und Kunden zu schützen.
Das ist tatsächlich sinnvoll.
Denn die Scheiben halten nicht nur beide Seiten auf genügend Abstand zueinander.
Sie schützen auch vor einer Tröpfcheninfektion.

Achten Sie aber auch beim Einpacken der Ware und beim Bezahlen darauf, genug Abstand zu den Kassierern zu halten.

Wie schütze ich mich sonst noch beim Einkauf?
In der aktuellen Situation kann es kaum ein Zuviel an Schutzmaßnahmen geben – die im Übrigen auch gegen viele andere Erreger schützen.
Achten Sie im Supermarkt darauf, intelligent zu husten und zu niesen – also statt in die Handfläche lieber in die Armbeuge.
Beachten Sie den Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Menschen.
Waschen Sie sich regelmäßig und nachdem Sie auswärts waren, gründlich die Hände mit Seife.

Was würde eine Maskenpflicht im Supermarkt bringen?
Das Tragen von normalen Atemschutzmasken nützt laut Experten wenig, um sich vor einer Infektion zu schützen.
Sinnvoll kann eine solche Maske nur sein, wenn Sie selbst Symptome haben, weil die Maske einen Teil der Erreger beim Niesen und Husten abfängt oder umleitet.

Eine Pflicht zum Tragen eines Mundschutzes in Supermärkten nach dem Vorbild Österreichs will die Bundesregierung zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht einführen.
Ein solcher Schutz sei "vielleicht eine sinnvolle Ergänzung zu den ohnehin geltenden Hygieneregeln", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert Ende März.
Dies dürfe aber nicht dazu führen, "dass sich ein falsches Sicherheitsgefühl einstellt".


 
Bayerns Sonderweg in Corona-Krise: Kritik an Söders Plan - "Brandgefährlich !"

Die Idee des Ministerpräsidenten von Bayern, pro Landkreis einen sogenannten "Versorgungsarzt" einzusetzen, stößt auf Gegenwind: Die Kassenärztliche Bundesvereinigung warnt vor den Folgen.
Dabei spielen auch andere Bundesländer eine Rolle.

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hat den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder scharf dafür kritisiert, im Kampf gegen das Coronavirus der Vereinigung die Zuständigkeit für die ärztliche Versorgung im Land zu entziehen.
"Vielleicht will sich Herr Söder als Krisenmanager beweisen", sagte Gassen am Mittwoch den Fernsehsendern RTL und n-tv.

"Man kann nur hoffen, dass der größte Teil der Krise bewältigt ist – denn das ist das Chaotisieren der bestehenden Strukturen."

Der Plan des CSU-Politikers sieht vor, dass pro Landkreis oder kreisfreie Stadt ein sogenannter "Versorgungsarzt" eingesetzt wird.
Diese Dezentralisierung zugunsten eines bayerischen Sonderwegs sei aus medizinischer Sicht "brandgefährlich", sagte Gassen.

"Das andere System hat funktioniert"
Außerdem kritisierte er, dass einige Bundesländer wie Bayern, Sachsen oder Schleswig-Holstein die Verteilung der Schutzmaterialien vom Bund künftig selbst übernehmen wollten, anstatt dies wie zuvor den Kassenärztlichen Vereinigungen zu überlassen.
"Das andere System hat funktioniert", sagte Gassen.

"Jetzt gibt es noch eine Anlaufstelle mehr –das hätten wir uns anders gewünscht, hoffen wir, das das glatt geht."


 
Altes Interview von Virologe Drosten für Fake News missbraucht !

Der Virologe Christian Drosten sprach 2013 in einem Interview von einer geringen Gefahr, die vom Coronavirus ausgeht.
Diese Aussage sorgt nun für Wirbel.
Dabei ist die Auflösung simpel: Er meinte ein anderes Virus.

Christian Drosten, der Leiter der Virologie in der Berliner Charité, versorgt die Bundesrepublik regelmäßig mit neuen Informationen zum neuartigen Coronavirus.
Sein Wissen wird jedoch auch für Verschwörungstheorien missbraucht.
"Für Menschen in Deutschland ist Corona eigentlich nicht von Bedeutung, es besteht kein erhöhtes Risiko", sagt Drosten 2013 in einem Interview mit RTL.de.
Eine wichtige Information, die viele Leser dabei nicht beachten: Es handelt sich in dem Artikel nicht um das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2, das derzeit die Welt in Atem hält.
Der Virologe spricht in dem Interview von einem anderen Coronavirus: MERS-CoV.

MERS steht für das "Middle East Respiratory Syndrome" und bezeichnet eine Infektion der Atemwege, die durch das erstmals 2012 identifizierte MERS-Coronavirus (MERS-CoV) verursacht wird.
Bei der Infektion handelt es sich demnach um ein Mitglied der Coronavirus-Familie, aber nicht um dasselbe, mit dem sich in den vergangenen Monaten weltweit über 1,8 Millionen Menschen infiziert haben und das über 110.000 Tote gefordert hat.

MERS-CoV wurde im April 2012 erstmals auf der Arabischen Halbinsel nachgewiesen, im Jahr 2013 warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor dem Virus.
Bezüglich der Ausbreitung der Infektion in Deutschland gab Drosten damals Entwarnung.
Die Erkrankung stelle keine Bedrohung für das Land dar.
Diese Aussage wird in der derzeitigen Corona-Krise nun weiter verbreitet, ohne die Aufklärung dazu zu liefern.

Drei MERS-Fälle in Deutschland gemeldet
In Deutschland sind bislang lediglich drei MERS-Fälle zwischen 2012 und 2015 bekannt geworden, schreibt das Robert Koch-Institut auf seiner Internetseite.
Weltweit sind laut WHO knapp 2.500 MERS-Fälle bestätigt worden.
Rund 850 Menschen starben an der Erkrankung.

Die Sterblichkeitsrate müsse "auch dahingehend betrachtet werden, dass die Fälle, die mild verlaufen, gar nicht auffallen", so Drosten im Interview von 2013.
Der Virologe stellte deshalb beruhigend fest: "Corona (MERS-CoV) könnte so harmlos wie verwandte Erkältungsviren sein."

Während der Corona-Krise wird fortwährend vor Falschmeldungen und Verschwörungstheorien gewarnt.


RTL.de:

RTL.de:
 
Corona: Kann ich mich an einer Türklinke infizieren ? | Coronavirus | BR !

Normalerweise stecken sich Menschen gegenseitig über Tröpfchen an, die Infizierte beim Sprechen oder Husten ausspucken.
Aber kann ich mich auch mit Corona-Viren infizieren, wenn ich eine Türklinke, einen Einkaufswagen oder die Haltestange in der U-Bahn anfasse?
Philip Häusser erklärt, warum viele Wissenschaftler denken, dass eine "Schmierinfektion" sehr viel weniger wahrscheinlich ist.
Philip Häusser ist Wissenschaftler, Moderator einer ARD-Wissenssendung und Mitarbeiter in der Wissenschaftsredaktion des Bayerischen Rundfunks.



Quelle: Bayerischer Rundfunk
 
Ausnahme vorbei: Für eine Krankschreibung muss man ab Montag wieder zum Arzt !

Berlin - Für Krankschreibungen bei leichten Atemwegsbeschwerden müssen Arbeitnehmer ab diesem Montag wieder zum Arzt gehen.
Eine in der Corona-Epidemie eingeführte Ausnahmeregelung, dass dies auch nach telefonischer Rücksprache mit dem Arzt ging, wird nicht verlängert.

Das beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen am Freitag.
Für die Beurteilung, ob man arbeitsunfähig ist und eine Krankschreibung erhält, ist wieder eine körperliche Untersuchung nötig.
Von den Praxisärzten kam Kritik.

Der G-BA Vorsitzende Josef Hecken erläuterte, die befristete Ausnahme diente angesichts der dynamischen Corona-Entwicklungen dazu, Praxen zu entlasten und die Virus-Ausbreitung zu verringern.

Diese Dynamik habe zwischenzeitlich aber durch strikte Abstands- und Hygieneregeln, die ebenfalls in Praxen beachtet werden, deutlich verlangsamt werden können.
Die Behelfsregelung könne daher zum vorgesehenen Termin auslaufen.
Dies entspreche auch den behutsamen Lockerungsschritten, die Bund und Länder beschlossen haben.

Kritik der Kassenärztliche Bundesvereinigung
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung kritisierte einen „abrupten Stopp” der Ausnahmeregelung, der weder für die Praxen noch für die Patienten gut sei.
Man habe sich für eine Verlängerung bis 3. Mai eingesetzt, sei aber im Gremium überstimmt worden.

Eine solche Verlängerung wäre auch deckungsgleich mit den staatlich beschlossenen Kontaktbeschränkungen gewesen.
Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) begrüßte dagegen das Auslaufen der Sonderregelung.
Mit der schrittweisen Normalisierung sei es ebenso richtig, zum Regelzustand zurückzukehren.

Patienten sollten vor dem Kommen beim Arzt anrufen
Laut G-BA ist ein unmittelbares Arztgespräch vor allem bei Erkrankungen wichtig, die nur durch eine persönliche Untersuchung umfassend und präzise erkannt werden könnten.

Unabhängig davon sollten Patienten mit typischen Covid-19-Symptomen oder unklaren Symptomen der oberen Atemwege vorher in der Praxis anrufen und das Vorgehen besprechen.


 
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