Diverses: Verbraucher - Nachrichten und Ratgeber !

Rabatt-Schlacht im Supermarkt: So senken die Discounter jetzt die Preise !

Erst zog Lidl die Preissenkung um mehr als eine Woche vor. Jetzt schlagen Aldi und Rossmann zurück und legen bei vielen Produkten noch ein Prozent Rabatt auf die Steuersenkung drauf.
Und das ist vielleicht nur der Anfang.

Die Mehrwertsteuersenkung ist schon da – zumindest bei Lidl.
Seit Anfang der Woche hat der Discounter die Preise reduziert – weit vor dem eigentlichen Stichtag am 1. Juli.
An den Regalen in den Filialen prangt seitdem für jedes Produkte ein großes rote Schilder mit dem alten und dem neuen Preis und einem markanten „Billiger!“.

Konkret: Dosentomaten kosten jetzt 38 statt 39 Cent, Fischstäbchen 3,42 statt 3,49 Euro.
Doch das letzte Wort im Preiskampf im deutschen Lebensmittelhandel hatte Lidl damit noch nicht gesprochen.
Der Rest zieht nach

► Denn der Erzrivale Aldi kündigte inzwischen an, noch eine Schippe draufzulegen.
Der Discount-Erfinder senkt die Lebensmittelpreise von diesem Samstag an nicht wie vom Gesetzgeber vorgegeben nur um zwei, sondern sogar um drei Prozent.
Dies koste Aldi einen dreistelligen Millionenbetrag, betonte das Unternehmen.
Doch will der Konzern offenbar sein Preisimage stärken.

► Und die Drogeriemarktkette Rossmann kündigte weniger später an, diesem Beispiel zu folgen.
„Die Mehrwertsteuersenkung soll für unsere Kunden klar und unkompliziert sein, daher gehen wir auf 3 Prozent Rabatt und unterscheiden nicht zwischen dem Normal- und ermäßigten Steuersatz“, sagt Raoul Roßmann, Geschäftsführer Einkauf und Marketing.

Auch die anderen großen Lebensmittelhändler stehen auf dem Sprung, die Mehrwertsteuersenkung umzusetzen.
Alle haben angekündigt, sie komplett an die Kunden weiterzugeben.
Und jeder versucht, dabei eine gute Figur zu machen.
Edeka etwa will ab Montag die Preise senken.
Für eine Vielzahl der Produkte runde man dabei die Verkaufspreise – nach Abzug der steuerlichen Vorteile – zugunsten der Kunden ab, erklärt der Handelsriese, und die Edeka-Discount-Tochter Netto runde sogar alle Preise zugunsten der Kunden.

Konkurrent Rewe hat zwar ebenfalls angekündigt, die Mehrwertsteuersenkung komplett weiterzugegeben, hält sich mit Details aber noch zurück.
Abseits des Lebensmittelhandels wollen auch Deutschlands größter Schuhhändler Deichmann und die Elektronikketten Media Markt und Saturn die Steuersenkung eins zu eins an die Kunden weitergeben.

Das sagen Experten
Für den Handelsexperten Stephan Rüschen von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heilbronn kommt es nicht überraschend, dass sich der Preiskampf im deutschen Handel ausgerechnet jetzt zuspitzt.
Er warnte schon frühzeitig: „Die Mehrwertsteuersenkung erhöht die Gefahr eines Preiskrieges im Einzelhandel.“
Denn sie biete den Händlern eine fast einzigartige Möglichkeit, sich zu profilieren.

Dass der Preis plötzlich wieder ein heißes Thema im Lebensmittelhandel ist, hat aber nicht nur mit der Mehrwertsteuersenkung zu tun.
„Die Händler rücken den Preis wieder stärker in den Vordergrund, weil sie damit rechnen, dass die Verbraucher aufgrund der wirtschaftlichen Verwerfungen beim Einkauf schon bald wieder stärker auf den Cent achten“, erklärt Robert Kecskes von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).

Eigentlich ist es kein Muss, dass Händler, Friseure, Handwerker oder Gastronomen die Mehrwertsteuersenkungen an die Kunden weitergeben.
„Im Rahmen der üblichen Preisgestaltung steht es Unternehmen, Dienstleistern und Geschäftstreibenden frei, ihre Preise beizubehalten und dadurch ihre Gewinnspanne zu erhöhen“, räumt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen ein.

Doch der harte Wettbewerb besonders im Lebensmittelhandel lässt den großen Ketten kaum eine andere Wahl.
Das ist allerdings nicht überall so.

Bei einer Umfrage der Handelsberatung BBE, an der vorwiegend kleinere und mittlere Unternehmen abseits des Lebensmittelhandels teilnahmen, gab immerhin jeweils rund ein Fünftel der befragten Händler an, die Steuersenkung nicht oder nur teilweise an die Kunden weitergeben zu wollen.
Ein weiteres Fünftel war noch unsicher über das weitere Vorgehen.

Grundsätzlich sei im Textil-, Sport und Schuhhandel die Zurückhaltung am Größten, die Mehrwertsteuersenkung vollständig weiterzugeben berichtete BBE.
Der BBE-Experte Sebastian Deppe sieht allerdings große Risiken bei einem solchen Vorgehen.
Denn die Kunden erwarteten beim Mehrwertsteuer-Thema Bewegung von den Händlern.
„Die Gefahr ist sonst, dass die Leute sich betrogen fühlen“, warnte er.


 
Nach Übernahme: Diese Real-Märkte müssen 2021 schließen !

Kurz nachdem der russische Investor SCP die Supermarktkette Real übernommen hat, steht fest: Mindestens acht Märkte müssen dichtmachen.
Doch auch weitere Geschäfte könnten bald betroffen sein.

Die Supermarktkette Real hat nur wenige Tage nach dem Besitzerwechsel die Schließung von acht der derzeit noch 276 Filialen angekündigt.
Folgende Standorte sind betroffen: Berlin-Spandau, Duisburg-Süd, Herten-Westerholt, Leißling-Weißenfels, Mönchengladbach-Rheydt, Bitterfeld-Wolfen, Frankenthal und Goslar.

Im kommenden Jahr sollen sie den Betrieb einstellen, wie Real am Montag mitteilte.
Betroffen seien knapp 700 Mitarbeiter.
Zuvor hatte die "Lebensmittel Zeitung" darüber berichtet.

Der russische Finanzinvestor SCP hatte erst am vergangenen Donnerstag die Kontrolle bei Real von der Metro übernommen.
Er will den Konzern zerschlagen und hat bereits den Verkauf von insgesamt 141 Real-Filialen an Kaufland und Edeka vereinbart.
Dabei sollen die Mitarbeiter übernommen werden.
"Zudem stehen wir mit weiteren führenden Unternehmen aus dem deutschen Lebensmitteleinzelhandel in teils finalen Verhandlungen, mit dem Ziel, auch hier möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern", betonte der neue Real-Chef Bojan Luncer am Donnerstag.

Sieben Filialen schließen noch dieses Jahr
Von Anfang an hatte SCP allerdings auch deutlich gemacht, dass voraussichtlich rund 30 Real-Filialen mangels Perspektiven geschlossen werden müssten.
Für die acht Standorte, die nun bekannt gegeben wurden, habe trotz intensiver Bemühungen kein Interessent gefunden werden können, berichtete die Handelskette.
Deshalb bleibe nur die Schließung.

"Hintergrund für diese Entscheidung war die in allen Fällen schwierige wirtschaftliche Lage aufgrund sehr hoher Verluste in den vergangenen Jahren", betonte ein Real-Sprecher.
"Vor diesem Hintergrund sind die Schließungen dieser Märkte unumgänglich."
Das Unternehmen werde schnellstmöglich mit den zuständigen Betriebsräten Verhandlungen über einen Interessenausgleich und Sozialplan aufnehmen.

Bereits im März hatte Real noch unter dem alten Besitzer Metro die Schließung von sieben Filialen in Bamberg, Deggendorf, Bad Sobernheim, Papenburg, Augsburg, Rheine und in Wildau bei Berlin angekündigt.


 
Haustiere, Steuer, Rente: Diese Änderungen kommen im Juli auf Verbraucher zu !

Köln - Auch im Juli kommen wieder einige Änderungen auf Verbraucher zu.

Die Mehrwertsteuersenkung tritt in Kraft und sorgt eventuell für Schnäppchen beim Einkauf.
Für Rentner gibt es mehr Geld durch eine Rentenerhöhung.
Außerdem werden die Einreisebestimmungen weiter gelockert.

Die wichtigsten Änderung für Verbraucher hier im Überblick zusammengefasst:

Mehrwertsteuersenkung
Ab dem 1. Juli 2020 wird die Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent gesenkt, der ermäßigte Satz von 7 auf 5 Prozent.
Davon profitieren Verbraucher, wenn sie in der Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember Waren geliefert und Leistungen erbracht bekommen.
Unternehmen müssen diese Steuersenkung jedoch nicht an Kunden weitergeben.
Auch die Preise müssen nicht komplett neu ausgezeichnet werden: Wenn Händler und Anbieter von Dienstleistungen die Mehrwertsteuersenkung an ihre Kunden weitergeben wollen, können sie zum Beispiel auch Rabatte an der Kasse gewähren.
Dabei kann der Händler außerdem frei entscheiden, ob dies für das gesamte Sortiment oder nur für bestimmte Produkte oder Warengruppen gelten soll, erklärt die Verbraucherzentrale NRW.

Rentenerhöhung
Freuen dürfen sich Rentner, denn ab dem 1. Juli werden die monatlichen Rentenzahlungen erhöht.
In den westdeutschen Bundesländern um 3,45 Prozent, in den neuen Bundesländern um 4,20 Prozent.
Hierdurch sollen sich die Ost und West-Bezüge annähern.
Gut zu wissen: Die Rentenanpassung gilt nicht nur für „reguläre“ Renten, sondern auch für Hinterbliebenenrenten wie die Halbwaisenrente.

Kfz-Haftpflichtversicherung
Auch für Autofahrer ändert sich ab dem 1. Juli etwas: Die grüne Versicherungskarte, die jahrelang als Nachweis einer Kfz-Haftpflicht galt, wechselt die Farbe und wird nun in weiß gehalten sein.
Dies ist unter anderem vorteilhaft, weil die Karte künftig als PDF verschickt werden soll und ein Ausdrucken nun durch die weiße Farbe erleichtert wird.
Bislang kamen die grünen Karten per Post oder mussten sogar beim Versicherer abgeholt werden, dieser Mehraufwand entfällt mit der neuen Handhabung.
Wichtig für Autofahrer ist jedoch: Das Vorzeigen der Karte als PDF auf dem Smartphone reicht nicht aus – der Versicherungsnachweis muss ausgedruckt mitgeführt werden.

Meldepflicht von Corona-Infektionen bei Haustieren
Da mittlerweile gesichert ist, dass sich auch Haustiere mit dem Coronavirus anstecken können, hat die Bundesregierung eine Meldepflicht für infizierte Tiere beschlossen.
Ab dem 3. Juli müssen infizierte Haustiere bei den zuständigen Behörden gemeldet werden.
Nach wie vor sind allerdings weltweit nur wenige solcher Fälle bekannt.

Lockerungen beim Einreisestopp in der EU
Viele Einreisestopps wegen des Coronavirus wurden bereits im Juni aufgehoben oder gelockert, nun soll auch Touristen aus Nicht-EU-Ländern die Einreise wieder ermöglicht werden – allerdings schrittweise und abhängig davon, wie sich die Infektionslage im Herkunftsland gestaltet.
In der Pressemitteilung vom 11. Juni stellte die Europäische Kommission klar, dass „die Beschränkungen zunächst nur für Länder aufgehoben werden, deren epidemiologische Situation dem EU-Durchschnitt ähnlich ist und in denen ausreichende Kapazitäten zur Bekämpfung des Virus vorhanden sind“.
Urlauber, die selbst ins EU-Ausland reisen möchten, können ebenfalls mit baldigen Lockerungen rechnen.

Neue P2B-Verordnung für Online-Händler
Außerdem tritt ab dem 12. Juli 2020 eine neue Verordnung für den Online-Handel in Kraft.
Diese soll kleinere Händler stärken.
Gelten wird die P2B-Verordnung für sämtliche Marktplätze, allgemeine Online-Suchmaschinen, App-Stores, Social-Media-Präsenzen oder Preisvergleichsportale wie „Idealo“, die ihre Dienstleistungen für Unternehmen mit Sitz in der EU erbringen.

Mieterschutz wegen Corona-Krise läuft aus
Für Verbraucher galt aufgrund der Corona-Krise die Ausnahmeregel, Zahlungen für laufende Kosten wie Strom, Wasser, Gas, Telefon oder Internet aussetzen zu können.
Diese Regelung läuft nun aus.
Ab Juli müssen die gestundeten Beiträge nun nach und nach zurückgezahlt werden.
Wer unsicher ist, wie die Rückzahlung ablaufen wird, dem rät die Verbraucherzentrale dazu, sich mit dem Anbieter oder dem Versorger in Kontakt zu setzen.


 
Wegen Gewinnspielen: Datenschützer verhängen Millionen-Bußgeld gegen AOK !

Es ist das höchste Bußgeld, das je in Baden-Württemberg verhängt wurde: Der nicht authorisierte Gebrauch von persönlichen Daten aus einem Gewinnspiel zu Werbezwecken kommt der AOK teuer zu stehen.

Wegen Verstoßes gegen die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat der Landesdatenschutzbeauftragte gegen die AOK Baden-Württemberg ein Bußgeld in Höhe von 1,2 Millionen Euro verhängt.

Die Krankenkasse habe in den Jahren 2015 bis 2019 Gewinnspiele veranstaltet und dabei personenbezogene Daten der Teilnehmer gesammelt, darunter deren Kontaktdaten und Krankenkassenzugehörigkeit, teilte der Landesbeauftragte für den Datenschutz am Dienstag in Stuttgart mit.

Zuvor hatte die AOK eigentlich zugesagt, die Daten der Gewinnspielteilnehmer nur zu Werbezwecken zu nutzen, wenn die Teilnehmer eingewilligt hatten.
Dies wurde aber nicht beachtet.

Bisher höchste Strafe
Das Millionen-Bußgeld ist die bislang höchste Strafe, die im Südwesten je wegen eines Fehlers beim Datenschutz verhängt worden ist.
Die Strafe sei ausgesprochen worden, weil die Krankenkasse Daten aus den Gewinnspielen zweckentfremdet habe, teilte der Landesdatenschutzbeauftragte weiter mit.
Die bislang höchste Summe bundesweit wegen Verstößen gegen die DSGVO musste bislang der Internetanbieter 1&1 Telecommunications mit einem Bußgeld in Höhe von 9,55 Millionen Euro zahlen.

Im aktuellen Fall in Baden-Württemberg rügte der oberste Datenschützer des Landes, Stefan Brink, die von der AOK festgelegten Maßnahmen hätten nicht den gesetzlichen Anforderungen genügt.
So seien personenbezogene Daten von mehr als 500 Teilnehmern für Werbung genutzt worden, ohne dass diese das erlaubt hätten.
Versichertendaten seien nicht betroffen gewesen.
Die AOK habe danach schnell die Weichen für einen besseren Datenschutz gestellt.


 
Die Grundrente kommt !


Respekt vor der Lebensleistung: Die Grundrente kommt!
Gerade die Menschen, die in der Corona-Krise als Heldinnen und Helden des Alltags beklatscht werden, haben mehr verdient als warme Worte.
Deswegen wurde heute die Grundrente im Bundestag beschlossen.
Ab dem 1. Januar 2021 gibt es damit eine ordentliche Absicherung im Alter.

 
Edeka hat künftig allein das Sagen bei Netto Marken-Discount !

Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka hat künftig allein das Sagen bei seiner Billigkette Netto Marken-Discount.
Der Handelsriese übernimmt zum 1. Januar 2021 die verbliebene 10-prozentige Beteiligung der Tengelmann-Gruppe an der Filialkette, wie Edeka und ein Tengelmann-Sprecher am Donnerstag mitteilten.
Zuvor hatten die "Lebensmittel Zeitung" und das "Handelsblatt" darüber berichtet.

Tengelmann war seit 2009 an Netto beteiligt.
Damals hatte das Familienunternehmen aus Mülheim an der Ruhr seine eigene Discount-Kette Plus mit mehr als 2300 Filialen an Edeka verkauft.
Teil des Kaufpreises war die Beteiligung an der Edeka-Discount-Tochter, die durch die Plus-Übernahme etwas näher an die großen Rivalen Aldi und Lidl heranrückte.
Zum Kaufpreis machten Edeka und Tengelmann keine Angaben.
Nach dpa-Informationen liegt er im mittleren dreistelligen Millionen-Bereich.

Mit dem Verkauf der Netto-Beteiligung kappt Tengelmann seine letzte verbliebene Verbindung zum stationären Lebensmittel-Einzelhandel.
Noch vor wenigen Jahrzehnten hatte das Familienunternehmen mit den Supermarktketten Kaiser's und Tengelmann sowie dem Discounter Plus zu den größten Lebensmittelhändlern Deutschlands gehört.

Heute besteht das Firmenimperium der Milliardärsfamilie vor allem aus den Mehrheitsbeteiligungen an der Baumarktkette Obi und dem Textil-Discounter Kik, Immobilien und zahlreichen Beteiligungen an Internetfirmen.
Im vergangenen Jahr kam die Tengelmann-Gruppe auf einen Umsatz von 8,1 Milliarden Euro.


 
Krise erschüttert Mode-Riesen: Dutzende Filialen sollen schließen - „Zwei Jahrzehnte lang verschlafen“ !

Wegen der Corona-Krise geraten immer mehr Unternehmen in Schieflage.
Jetzt schließt der nächste Mode-Konzern dutzende Filialen in Deutschland.

Der Textil-Konzern Esprit leidet wie viele in der Modebranche unter der Corona-Krise.
Der Konzern will mehrere Dutzend Filialen in Deutschland schließen.
Über 1000 Stellen sollen gestrichen werden.

Ratingen/Hongkong - Der Mode-Konzern Esprit will Dutzende Filialen in Deutschland schließen und 1100 Stellen streichen.
Nach Unternehmensangaben sollen „etwa 50 Stores“ bis voraussichtlich Ende November 2020 geschlossen werden.
Laut Verdi stehen 44 der bundesweit 94 Filialen vor dem Aus.

Verdi kritisierte Konzern „aufs Schärfste“
Die Gewerkschaft kritisierte den Konzern „aufs Schärfste“.
Nicht erst seit der Corona-Krise* sei Esprit schlecht aufgestellt.
Die Geschäftsführung habe „zwei Jahrzehnte lang verschlafen, sich im digitalen Zeitalter rechtzeitig so aufzustellen, dass die verschiedensten Vertriebskanäle miteinander gut verzahnt und abgestimmt werden und sich so gegenseitig verstärken“, erklärte der für den Einzelhandel zuständige Verdi-Bundesfachgruppenleiter Orhan Akman.

Der Esprit sei nun aufgefordert, Verantwortung für alle Beschäftigten zu tragen und bestmögliche Lösungen für die von Kündigung bedrohten Mitarbeiter zu vereinbaren.
„Dazu gehört auch die Möglichkeit einer Transfergesellschaft, in der die Betroffenen aufgefangen, qualifiziert und weitervermittelt werden“, forderte Akman.

Jede fünfte Stelle soll wegfallen - Über 100 Millionen Euro Einsparungen erhofft
Der Textil-Konzern hatte schon vor drei Monaten für mehrere deutsche Tochtergesellschaften ein Schutzschirmverfahren beantragt, um sich vor den Forderungen der Gläubiger zu schützen.
Nach eigenen Angaben von Esprit gab das Landgericht Düsseldorf am Mittwoch nun sein OK für den Beginn einer „Restrukturierungsphase“.
Neben dem Personalabbau in Deutschland - „800 Store-Mitarbeiter und 300 Mitarbeiter der Verwaltung“ - sollen auch rund 100 Stellen in Hongkong gestrichen werden.

Insgesamt soll so etwa jede fünfte Stelle im Unternehmen wegfallen.
Esprit erhofft sich durch die Maßnahmen jährliche Einsparungen in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro.
Konzernchef Anders Kristiansen erklärte, die Auswirkungen der Corona-Pandemie hätten die Modebranche schwer getroffen.
„Mit unserem beschlossenen Maßnahmenpaket werden wir unsere großartige Marke erhalten und sehen uns für die Zukunft gut gerüstet.“
Auch Karstadt-Kaufhof ist von der Corona-Krise betroffen und kündigte die Schließung von etlichen Warenhäusern an.
Von 172 werden 62 Warenhäuser schließen.
Auch 20 Karstadt Sports Filialen sollen dicht machen.

Nicht nur Esprit betroffen - Gesamte Modebranche steht vor Problemen
Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform rechnet denn auch in den nächsten Monaten mit einem weiteren Anstieg der vorläufigen Insolvenzverfahren und der Insolvenzen in der Modebranche.
„Dienstleister, Gastronomie und (Textil-)Einzelhändler sind diesmal nicht am Ende der Krise von den Auswirkungen betroffen, sondern stehen am Anfang.
Daher wird die Masse der insolvenzreifen Unternehmen unweigerlich steigen“, prognostizierte der Creditreform-Experte Patrick-Ludwig Hantzsch.

Nach einer Branchenumfrage der „Textilwirtschaft“ lagen die Umsätze im stationären Modehandel in der vergangenen Woche um 21 Prozent unter dem Vorjahresniveau.


 
Hälfte der Filialen vor dem Aus ? Commerzbank plant den Kahlschlag !

Im Herbst 2019 kündigt die Commerzbank die Schließung von 200 Filialen und den Abbau von 4300 Jobs in Deutschland an.
Doch nun kommt es einem Zeitungsbericht zufolge noch wesentlich dicker.

Der Commerzbank steht inmitten eines Führungsvakuums die Ankündigung eines Kahlschlags bevor.
Wie die "Börsen-Zeitung" berichtet, plant der Vorstand, bis Ende 2023 mehr als die Hälfte der bundesweit knapp 1000 Filialen zu schließen.
Außerdem sei der Abbau von knapp 10.000 der zuletzt 32.792 Stellen im Konzern vorgesehen.

Darin enthalten seien die im vorigen Herbst publik gemachten Kürzungen.
Damals hatte das Institut angekündigt, 200 Filialen zu schließen und 4300 Stellen abzubauen, was durch die Schaffung von rund 2000 Jobs an anderer Stelle teilweise kompensiert werden sollte.

Das Programm namens "Turnaround" steht nach Informationen der Zeitung am Mittwoch nach Personalfragen auf der Agenda der Aufsichtsräte, anschließend soll eine Aussprache stattfinden.
Wie weiter zu erfahren sei, verweise das Konzept des Vorstands an mehreren Stellen auf ein Gutachten, das der Bund als größter Aktionär der Commerzbank 2019 bei der Beratungsgesellschaft BCG in Auftrag gegeben hatte.
Bislang halte der Bund dieses jedoch unter Verschluss.

Die Kosten der tiefgreifenden Restrukturierung werden dem Vernehmen nach auf rund 1,3 Milliarden Euro beziffert, was in etwa dem Doppelten des bisher veranschlagten Aufwands entspricht.
Dabei sei die Gründung einer staatlich bezuschussten Transfergesellschaft für 2000 bis 3000 Beschäftigte der Bank geplant, um die sozialen Folgen des Sparprogramms in der Corona-Krise abzufedern.
Am vergangenen Freitag war bekannt geworden, dass sowohl CEO Martin Zielke als auch Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann das Unternehmen in absehbarer Zeit verlassen werden.


 
Zustellung scheitert oft: Post-Beschwerden nehmen deutlich zu !

Obwohl die meisten Menschen zu Beginn der Corona-Krise die meiste Zeit zu Hause verbringen, werden viele Sendungen der Deutschen Post nicht ordentlich zugestellt.
Die Zahl der Beschwerden steigt deutlich an - der Dienstleister selbst spricht dagegen von einem Rückgang.

Im ersten Halbjahr haben sich Kunden erneut deutlich häufiger über die Deutsche Post und ihre Wettbewerber beschwert als im Jahr zuvor.
Bei der Bundesnetzagentur gingen bis Ende Juni mehr als 10.000 schriftliche Beschwerden ein, wie die Behörde auf Anfrage der dpa mitteilte.
2019 waren es im gleichen Zeitraum rund 8700 Beschwerden.

Rund die Hälfte der kritischen Meldungen betrafen Pakete, häufigstes Thema waren Probleme bei der Zustellung.
Das ist erstaunlich, da nach Aussagen von Paket-Dienstleistern die Zustellung bei Privathaushalten in den Hochzeiten der Corona-Krise besser klappte als in anderen Zeiten, da viele Menschen sich mehr zu Hause aufhielten.

Weitere 35 Prozent der Beschwerden bezogen sich auf Briefe.
Anders als im Paket-Bereich dürfte sich hier der übergroße Teil Beschwerden auf die Dienstleistung der Deutschen Post beziehen, die bei der Zustellung von Briefen mit einem Marktanteil von mehr als 80 Prozent fast ohne Konkurrenz ist.
Der Rest der Beschwerden drehte sich um verschiedene andere Probleme, etwa mit Filialen oder Briefkästen.

Post kann Anstieg nicht nachvollziehen
Wer Probleme hat beim Erhalt von Briefen oder Paketen, kann sich bei der Bundesnetzagentur melden, die als Regulierungsbehörde zuständig ist für die Post- und Paketbranche.
Offen ist aber, ob man aus den seit Langem steigenden Beschwerdezahlen eine schlechtere Qualität der Dienste ableiten kann.
Vermutlich war vielen Bürgern lange gar nicht bekannt, dass sie sich offiziell beschweren können.

Auch bei der Deutschen Post selbst kann man sich telefonisch beschweren.
Dafür muss man bei einem Anruf der Hotline am Hörer einfach nur schweigen, wenn man von der Computerstimme aufgefordert wird, die Sendungsnummer der verlorenen Post laut auszusprechen oder einzutippen.
Nach wenigen Sekunden wird der Anrufer an einen freien Mitarbeiter weitergeleitet.

Bei der Post kann man den Anstieg der Zahlen nicht nachvollziehen: Man stelle vielmehr einen Rückgang von Beschwerden fest, sagte ein Sprecher - "und dies trotz der großen Corona-bedingten Herausforderungen, die teils zu berechtigten Beschwerdeanlässen geführt haben".
Das könne daran liegen, dass sich die Beschwerdezahlen der Netzagentur auf die gesamte Branche bezögen.

Im Verhältnis zu den insgesamt abgewickelten Sendungen sei die Zahl der Beschwerden weiterhin sehr gering, betonte die Post - auf eine Million Sendungen komme gerade einmal eine Beschwerde.


 
Finger weg von Online-Bezahldiensten – Verbraucherzentrale Hamburg warnt vor PayPal & Co. !

Wie zahlen beim Online-Shopping?
Keine Parkplatzsuche, keine vollen Läden, Öffnungszeiten rund um die Uhr.
Immer mehr Menschen kaufen in Online-Shops ein.
Liegt das begehrte Schnäppchen im virtuellen Warenkorb, muss nur noch die Bezahlart gewählt werden.
Doch welche ist sicher und wovon sollte man besser die Finger lassen?

Sie kaufen lieber online ein, weil es für Sie bequemer ist?
Die Vorteile liegen auf der Hand: keine lange Parkplatzsuche, keine vollen Geschäfte und ein gemütliches Preisvergleichen vom Sofa aus, unabhängig von schlechtem Wetter oder Ladenöffnungszeiten?
Und besonders günstige Angebote häufig gibt es noch dazu.
Unbequem kann es jedoch werden, wenn Sie eine Bezahlart auswählen, die Ihnen nicht genügend Käuferschutz bietet.

Wir verraten Ihnen, worauf Sie achten sollten, damit die Online-Shopping-Tour nicht zum Reinfall wird.
Und: Vorsicht bei Online-Bezahldiensten wie PayPal oder Klarna.

Das sind die gängigen Bezahlarten:

Rechnung
Die Zahlung auf Rechnung ist für Sie am sichersten.
Sie zahlen erst, wenn Sie die Ware erhalten haben.
Widerrufen Sie den Vertrag, müssen Sie nicht auf die Rückzahlung Ihres Geldes warten.
Auch müssen Sie Ihre Bankdaten nicht offenbaren.
Ein winziger Nachteil, der aber für die Sicherheit in Kauf genommen werden sollte: Im Fall des Widerrufs können Ihnen die Kosten der Rücksendung auferlegt werden.

Lastschrift
Ist eine Zahlung per Rechnung nicht möglich, so raten wir zu einer Lastschrift.
In diesem Fall geben Sie Ihre Bankdaten an, der Unternehmer bucht den Betrag von Ihrem Konto ab.
Wird die Ware nicht geliefert, können Sie den per SEPA-Lastschrift eingezogenen Betrag innerhalb von acht Wochen von Ihrer Bank zurückbuchen lassen.
Achten Sie unbedingt darauf, dass Ihre Daten verschlüsselt übertragen werden.

Überweisung
Im Gegensatz zur Lastschrift ist bei einer Überweisung – wie auch bei der Zahlung per Vorkasse – eine Rückbuchung des Geldes nicht möglich.
Von einer Überweisung vor Erhalt der Ware – wie sie leider meistens üblich ist – raten wir daher eher ab; sie ist sehr riskant.

Sollten Sie per Online-Banking, beispielsweise mit Ihrem Smartphone, überweisen, speichern Sie Ihre PIN und TAN-Liste niemals auf dem Mobilgerät.
Das spezielle mTan-Verfahren wiederum erleichtert das Phishen sensibler Daten, wenn Sie die mTan auf dem Gerät empfangen, von dem aus Sie auch Ihre Überweisung tätigen.

Bei der Bezahlung per Giropay handelt es sich eigentlich um eine klassische Überweisung.
Sie erfolgt per Login nach Weiterleitung zum Online-Banking der gewählten Bank.
Vorteil: Alle wesentlichen Angaben sind bereits automatisch ausgefüllt.

Bei der Sofortüberweisung hingegen teilen Sie Ihre Login-Daten sowie PIN und TAN nicht Ihrer Bank direkt mit.
Um das Verfahren in Anspruch nehmen zu können, müssen Sie dem Diensteanbieter Ihre Kontodaten offenlegen.

Vorkasse
Bei der Zahlart Vorkasse überweisen Sie den Betrag vor Erhalt der Ware.
Die Versendung erfolgt erst nach Zahlungseingang.
Da es leider auch im Online-Handel schwarze Schafe gibt, können Sie nicht sicher sein, dass Sie Ihre Ware auch wirklich bekommen, wenn Ihr Geld beim Händler eingegangen ist.
Diese Zahlart sollten Sie daher nur für die Beträge wählen, deren Verlust Sie leicht verschmerzen können.
Denn geraten Sie an einen Betrüger, ist das Geld in der Regel verloren.
Und egal wie gut ein Online-Shop sich präsentiert, letztlich wissen Sie nie, wer dahinter steckt.

Nachnahme
Wenn Sie per Nachnahme bestellen, zahlen Sie bei Lieferung an den Paketzusteller.
Auf den ersten Blick scheint diese Methode sicher zu sein.
Aber Achtung: Sie haben das Paket beim Bezahlen zwar in der Hand, wissen jedoch nicht wirklich, was sich darin befindet.
Außerdem ist diese Zahlart meist mit zusätzlichen Gebühren verbunden.

Kreditkarte
Bei der Kreditkartenzahlung geben Sie Ihre Kreditkartennummer sowie das Ablaufdatum und die Prüfkennziffer der Karte an.
Jede Kreditkartenzahlung geht also mit der Preisgabe persönlicher Daten einher und obendrein kann jeder, der Ihre Daten kennt, damit online einkaufen gehen.
Werden Ihre Daten von einer anderen Person missbraucht, bleibt aber letztlich der Händler auf dem Schaden sitzen.
Als Kunde erhalten Sie Ihr Geld zurück.
Das ist gut.
Aber: Wollen Sie nach erklärtem Widerruf oder Rücktritt Ihr Geld zurück oder gibt es Streit über Gewährleistungsansprüche, so können Sie den Geldbetrag nicht einfach über Ihr Kreditkarteninstitut zurückbuchen lassen.
Das interessiert nämlich nicht, ob mit Ihrem Einkauf alles in Ordnung ist oder nicht, sondern Sie müssen den Streit direkt mit dem Verkäufer austragen.

Um die Sicherheit der Kreditkartenzahlung zu erhöhen, fordern manche Händler im Rahmen des Bezahlvorgangs von Ihnen zusätzlich die Eingabe einer „Mobile TAN” (mTAN).
Diese erhalten Sie per SMS auf Ihr Handy.
Ob dieses Verfahren nicht nur dem Unternehmer, sondern auch Ihnen als Verbraucher wirklich mehr Sicherheit bietet, bleibt abzuwarten.
Gerichte könnten auf die Idee kommen, dass Sie nachweisen müssen, wer warum Zugriff auf Ihr Mobiltelefon hatte, wenn mit Ihren Kreditkartendaten und einer auf Ihr Handy geschickten mTan bezahlt wurde.

Online-Bezahldienste
Bei Online-Bezahldiensten wie zum Beispiel PayPal oder Klarna eröffnen Sie zunächst ein Mitgliedskonto bei dem Bezahldienstanbieter.
Hierfür hinterlegen Sie persönliche Daten, wie Name, Anschrift, E-Mail-Adresse.
Zudem können Sie zwischen einem Prepaid-Konto, bei dem vorab ein Geldbetrag auf das Kundenkonto überwiesen wird, und der Abbuchung der Zahlbeträge von Ihrem Girokonto oder Ihrer Kreditkarte wählen.

Wollen Sie nun im Netz einkaufen, können Sie durch die Angabe Ihres Mitgliedskontos beim jeweiligen Händler zahlen.
Sie müssen Ihre persönlichen Bankdaten also nicht an eine Vielzahl von Händlern, sondern nur an den Betreiber des jeweiligen Bezahlsystems übermitteln.
Der Online-Shop, bei dem Sie einkaufen, erhält Ihre Daten demnach nicht.

Vorsicht bei Bezahldienstleistern
Im Umgang mit Bezahldiensten raten wir allerdings zur Vorsicht.
Vor allem dann, wenn Sie sich für die Zahlungsmethode "Kauf auf Rechnung" entscheiden.
Diese suggeriert Ihnen die Sicherheit eines Rechnungskaufs, die aber gar nicht gegeben ist.
Bei dieser Methode handelt es sich eigentlich um das genaue Gegenteil, nämlich eine Art Vorkasse.
Also genau das, was man beim Kauf auf Rechnung eigentlich vermeiden möchte.
Liefert der Händler die Ware nicht, fordern die Dienstleister unter Androhung eines Mahnverfahrens trotzdem das Geld von Ihnen ein und weisen gleichzeitig jegliche Haftung für die Lieferung der Ware von sich.

Aus den Nutzungsbedingungen der Bezahldienste ist häufig nicht klar zu ersehen, welche Bedingungen für die einzelnen Zahlungsmethoden gelten.
Sie wissen also gar nicht genau, auf was Sie sich einlassen.
Der irreführende Name „Kauf auf Rechnung“ wiegt den Kunden in falscher Sicherheit.

Unser Tipp: Wir raten dazu, Ware direkt beim Händler auf Rechnung zu bestellen.
Diese Methode bietet einen umfangreicheren Schutz als die Zahlung mittels eines Dienstleisters.
Dieser ist ein weiterer Akteur im Kauf- und Zahlungsprozess.
Das verkompliziert die Lage bei Unstimmigkeiten unnötig – meist auf Ihre Kosten.



 
Media-Saturn: Aus für Saturn in Österreich, MediaMarkt bleibt !

Auch in Österreich war Media-Saturn bis dato wie in Deutschland sowohl mit der Marke MediaMarkt als auch Saturn im stationären und im Online-Handel vertreten.
Zum 1. Oktober gibt der Konzern die Zwei-Marken-Strategie dort allerdings auf: Die Marke MediaMarkt bleibt, die Marke Staturn mit derzeit 15 Filialen ist Geschichte.

Die Entscheidung hat der Konzern heute gegenüber verschiedenen Publikationen in Österreich bekanntgegeben, auf den Presseportalen der Holding sowie der beiden Marken ist die Verlautbarung hingegen noch nicht zu finden.
Ob Saturn-Filialen geschlossen, oder alle dauerhaft unter MediaMarkt weitergeführt werden, darüber liegen noch keine Informationen vor.

Gegenüber dem ORF heißt es weiter, dass beide Marken in anderen europäischen Ländern wie Deutschland und Luxemburg weiterhin parallel existieren sollen.
Alle Ansprüche von Saturn-Kunden sollen erhalten und in Zukunft von MediaMarkt abgedeckt werden.

Umsatzverluste in Folge der Coronakrise sollen nicht den Anstoß für diese Entscheidung gegeben haben.
Beide Marken seien profitabel und hätten zuletzt auch online erfolgreich agiert.


 
Aldi und Lidl greifen in erbittertem Preiskampf in die Trickkiste - für Aldi hat der Zoff jetzt Konsequenzen !

Die Discounter Aldi und Lidl unterbieten sich im harten Preiskampf.
Mit ihren Werbekampagnen teilen sie gegeneinander aus.
Für Aldi hat der Zoff nun Konsequenzen.


Die Mehrwertsteuersenkung, die die Bundesregierung im Zuges des Konjunkturpakets, das die Corona*-Krise abzufedern soll, eingeführt hat, löste zwischen den deutschen Discountern Aldi und Lidl einen Preiskampf aus - mit unangenehmen Folgen für Aldi.

Alles begann mit einem Aldi-Prospekt, indem der Discounter damit warb, günstiger als andere Supermärkte zu sein.
„Der Erfinder von günstig ist Preissieger“, titelte der Discounter über einen prall gefüllten Einkaufswagen, dessen Inhalt laut eigenen Angaben weniger kostet, als bei Rewe, Edeka und Lidl.
Auch wenn die Preise nur um ein paar Euro schwankten - zwischen 97,30 Euro und 106,10 Euro - rühmte sich Aldi damit, günstiger als die Konkurrenten zu sein.

Für Aldi ging der Streit in die Hose
Auch der Discounter Lidl setzt in seiner aktuellen Werbekampagne darauf, sich mit Aldi zu vergleichen.
Mit einem auf dem Schneewittchen-Märchen basierenden Spot versucht Lidl seine Überlegenheit gegenüber Aldi darzustellen.

Der Spot zeigt eine wegen einer Lidl-Zeitungsanzeige wütende Aldi-Mitarbeiterin.
Sie stapft zu ihrem Spind, öffnet die Tür - an der übrigens ein Post-It hängt: „To do - bei Lidl bewerben!“ - und spricht zu einem Spiegel, der sich in dem Schrank befindet.

„Wer ist der günstigste im ganzen Land?“
„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der günstigste im ganzen Land?“, fragt sie, während sie plötzlich wie die aus dem Schneewittchen-Märchen bekannte böse Königin aussieht.
„Aldi“, antwortet das Gesicht im Spiegel, „aber hinter den sieben Bergen, da gibt es Lidl und Lidl ist viel günstiger.“

Um die Antwort zu bestätigen, ruft das Gesicht via Videocall eine „Bekannte“ an und fragt: „Wer ist jetzt nochmal günstiger, Aldi oder Lidl?“, antwortet eine Frau mit schwarzen Haaren, roten Lippen und Schneewittchen-Kostüm: „Also bitte, wir sind viel günstiger als Aldi.
Das waren wir doch schon immer.
“Sie sitzt als Kassiererin an einer Lidl-Kasse.


Spieglein, Spieglein an der Wand ... Wer ist der günstigste im ganzen Land? | Social Version !


In der letzten Einstellung kommt ein prall gefüllter Einkaufswagen, wie er aus der Aldi-Werbung bekannt ist, ins Bild.
„All die anderen erzählen Märchen“, sagt eine Stimme aus dem Off. Und Lidl behauptet wiederum, mit einem Preis von 92,39 Euro günstiger als Aldi zu sein.
Bei Aldi Nord soll der Inhalt des Einkaufswagens 103,46 Euro und bei Aldi Süd 102,39 Euro kosten.

Aldi vs. Lidl: Verdacht des unlauteren Wettbewerbs
Das Problem an dem Discounter-Zoff - bei der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs reichten mehrere Verbraucher und Konkurrenten Beschwerden ein, wie Watson berichtet.
„Wir haben bisher die Aldi-Werbung aufgegriffen und beanstandet“, so die Zentrale gegenüber Watson.

Problematisch sei, dass Aldi in dem Prospekt, in dem sich der Discounter günstiger darstellt als Lidl zwar eine Quelle und auch eine Datenerhebung nennt, die die Grundlage für diese Behauptung bietet, aber keine Angabe zu den Artikeln macht.
So ist nachzuvollziehen, wer die Preise verglichen hat.
Ort, Datum und die Namen der Supermarktketten sind ebenfalls bekannt.

Der Zentrale kritisiert jedoch: „Weder in der Anzeige noch in den Erläuterungen wurde geschildert, welche Waren genau gekauft wurden.
Aufgeführt war lediglich die Warengruppe, etwa Feinkost, aber nicht, welches Produkt aus dem Bereich Feinkost gekauft worden sein soll.“

Somit sei Transparenz nicht gewährleistet, die für Verbraucher wichtig sei, um sich orientieren zu können.
„Letztlich könnten Sie jeden Tag einen Warenkorb zusammenstellen, der etwas billiger ist, als der eines Konkurrenten.
Der Vergleich muss für den Verbraucher transparent sein, und das ist aus unserer Sicht nicht gegeben“, so die Wettbewerbszentrale.

Werbung hat für Aldi Konsequenzen
Der offensive Preiskampf hat für Aldi Konsequenzen.
Die Wettbewerbszentrale hat den Discounter zu Unterlassung aufgefordert.
Wenn Aldi dieser Unterlassung mit Frist bis Montagmorgen nicht nachkomme, dann werde die Wettbewerbszentrale ihren Unterlassungsanspruch vor Gericht durchsetzen, erklärte die Zentrale gegenüber Watson.
Bisher hält sich Aldi daran.

Aber wie sieht es mit dem Lidl-Spot aus?
Immerhin setzt der Discounter damit Aldi mit der bösen Königin aus Schneewittchen gleich.
Auch gegen diese Kampagne habe es Beschwerden gegeben.
Die Wettbewerbszentrale prüfe derzeit, ob diese Bestand haben.


 
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