NEWS zu Karstadt !

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Karstadt schließt weitere NRW-Filialen !

Essen – Nächster Schock für die Karstadt-Mitarbeiter.
Der angeschlagene Kaufhauskonzern schrumpft nach Informationen des „Handelsblattes“ weiter sein Filialnetz.

Nach einem Bericht der Zeitung sollen Warenhäuser in Recklinghausen, Mönchengladbach-Rheydt und Bottrop (alle in Nordrhein-Westfalen) sowie in Dessau (Thüringen) und Neumünster (Schleswig-Holstein) im kommenden Jahr geschlossen werden.

Betroffen seien in den fünf Filialen insgesamt 477 Mitarbeiter.
Die Beschäftigten der Filiale in Recklinghausen wurden nach dpa-Informationen aus Belegschaftskreisen am Montagabend über die Schließungspläne für das Haus informiert.
Eine Stellungnahme des Unternehmens war zunächst nicht zu erreichen.

Dem „Handelsblatt“ zufolge sind von den Schließungsplänen Filialen betroffen, deren Umsätze seit Jahren zurückgehen und die keine Chance mehr auf eine bessere Entwicklung haben.
An diesem Dienstag werde sich der Aufsichtsrat mit den Plänen befassen.

Karstadt war am Morgen für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Am Dienstag wird sich Berichten zufolge der Aufsichtsrat mit den Plänen befassen.


 
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Neuer Chef will Karstadt umkrempeln !

Essen - Parallel zu den Filialschließungen plant Karstadt-Chef Stephan Fanderl weitreichende Veränderungen in den bestehenden Warenhäusern.
Die Sortimente sollen künftig wieder umfangreicher werden, heißt es in einem internen Schreiben, das der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstagausgabe) vorliegt.
"Sich aus immer mehr Warengruppen zurückzuziehen, ist keine Warenhaus-Antwort", betonte Fanderl.
Dabei setze Karstadt auch auf Partnerunternehmen, die führend in ihrem Bereich seien.

Das Lebensmittelgeschäft und die Gastronomie müsse Karstadt "auf Rendite trimmen", erklärte Fanderl weiter.
Hierzu seien neue Konzepte erforderlich, die Kundenfrequenz schaffen.
Ziel sei es außerdem, den Kunden einen besseren Überblick auf den Verkaufsflächen zu ermöglichen.
Karstadt habe in den vergangenen Jahren "massiv Geld verloren", sagte Fanderl, fügte aber hinzu: "Der gesunde Kern von Karstadt ist verdammt stark."
Der Manager, der seit etwas mehr als einem halben Jahr an der Spitze der Geschäftsführung steht, demonstrierte Entschlossenheit, eine Wende im angeschlagenen Unternehmen herbeizuführen.
"Ich bin nicht hier, um unentschieden zu spielen.
Ich bin hier, weil ich gewinnen will."


 
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Karstadt-Eigentümer Benko will offenbar Kaufhof übernehmen !

Düsseldorf. Laut einem Medienbericht will Karstadt-Eigentümer René Benko den Konkurrenten Kaufhof übernehmen.
Es geht angeblich um einen Milliarden-Deal.

Seit der österreichische Investor René Benko Karstadt für einen symbolischen Euro übernommen hat, kursieren Gerüchte, er strebe die ganz große Lösung an: erst die Sanierung von Karstadt und dann die Übernahme des großen Konkurrenten Kaufhof.
Nun hat Karstadt gerade erst die Schließung weiterer fünf Filialen verkündet und verlauten lassen, dabei bleibe es nun, schon macht das Thema Fusion erneut die Runde.
Diesmal freilich konkreter denn je.

Laut Handelsblatt soll Benkos Firma Signa bereits ein schriftliches Angebot zur Kaufhof-Übernahme abgegeben haben, das im Aufsichtsrat der Kaufhof-Mutter Metro bereits diskutiert worden sei.
Angeblich biete Benko rund 2,9 Milliarden Euro.

Kaufhof erwirtschaftet noch kleine Renditen
Unter Handelsexperten herrscht schon lange die Meinung vor, der eingebrochene Kaufhausmarkt in Deutschland vertrage nur noch eine große Kette.
Während Kaufhof noch kleine Renditen erwirtschaft, kämpft Karstadt seit Jahren ums Überleben.
Ein Zusammenschluss würde die Einkaufsmacht stärken und böte große Einsparmöglichkeiten.
Im Arbeitnehmerlager wird für diesen Fall allerdings die Schließung weiterer Warenhäuser und der Abbau vieler Arbeitsplätze befürchtet.

Karstadt-Chef Stephan Fanderl hat die Aufgabe, den Essener Konzern fit zu machen.
Dabei kommt er voran.
Nach dem jüngst verkündeten Aus für weitere fünf Filialen bestätigte Fanderl der „Welt“, dass „keine zweite Schließungsrunde geplant“ sei und „nach derzeitigem Stand“ auch kein weiterer Personalabbau.
„Mit großem Interesse zur Kenntnis genommen“ hat die Gewerkschaft Verdi diese Aussage.

Karstadt-Chef will bis 2016 in die schwarzen Zahlen
„Dann spricht ja nichts mehr gegen eine Standort- und Beschäftigungssicherung“, sagte Verdi-Sprecherin Eva Völpel dieser Zeitung.
Genau das fordert die Gewerkschaft in den laufenden Tarifverhandlungen mit Karstadt.
Würden sich die Anzeichen für eine Fusion mit Kaufhof verdichten, entstünde allerdings eine völlig neue Situation.
Fanderl spricht ausschließlich für Karstadt.

Der Vorstandschef will Karstadt bis 2016 zurück in die schwarzen Zahlen führen.
Dabei setzt er auf ein breiteres und regionaleres Sortiment.
Elektronik-Artikel könnten in die Karstadt-Häuser zurückkehren, Drogerieabteilungen und ein größeres Sportartikel-Sortiment, wie er der „Welt“ sagte.

Karstadt-Eigentümer Benko meint es offenbar ernst
Fanderls neues Konzept ähnelt damit sehr dem Plan, den schon die schwedische Hoffnungsträgerin Eva-Lotta Sjöstedt hegte, bis sie im vergangenen Sommer nach nur fünf Monaten als Karstadt-Chefin entnervt aufgab.
Damals gehörte der Konzern noch dem smarten, aber als Sanierer erfolglosen Investor Nicolas Berggruen.
Nun gehört Karstadt Benko, der – anders als seinerzeit Berggruen – kein Geld aus dem Unternehmen zieht, wie Fanderl sagte.
Karstadt habe „im Gegenteil einen substanziellen Betrag des neuen Eigners“ für die Sanierung erhalten.
Benko meint es offenbar ernst.

Fanderls Konzept ist eine Abkehr von der Strategie des früheren Chefs Andrew Jennings.
Der Brite hatte etwa Elektronik- und Drogerieartikel aussortiert und in erster Linie auf den Textilverkauf mit neuen Marken gesetzt, die bei der Kundschaft aber offenbar weitgehend durchfielen.

Regionalisierung soll Karstadt helfen
Fanderl will für jeden einzelnen Standort das passende Sortiment finden.
Diese Regionalisierung halten auch Handelsexperten wie Manfred Hunkemöller für den einzig gangbaren Weg.
„Man kann nicht zentral einkaufen und das Sortiment für alle Geschäfte anordnen, sondern muss die örtlichen Märkte bedienen und Angebotslücken füllen“, sagt der Restrukturierungsexperte im Kölner Institut für Handelsforschung.
Regionalisierung sei für Warenhäuser der Erfolgsfaktor Nummer eins.


 
Die Zukunft der Karstadt-Zentrale in Essen ungewiss !

Essen. Karstadt-Eigentümer Benko will Kaufhof übernehmen.
Auch ein kanadischer Konzern zeigt Interesse.
Die Folgen einer Übernahme könnten erheblich sein.

Die Essener Warenhauskette Karstadt konnte der österreichische Geschäftsmann René Benko noch für einen symbolischen Euro übernehmen, Kaufhof hingegen dürfte deutlich teurer werden.
Von 2,9 Milliarden Euro ist die Rede.
Doch noch ist fraglich, ob Benko beim Kaufhof-Eigentümer Metro überhaupt zum Zug kommt.
Auch der kanadische Konzern Hudson’s Bay hat Interesse an Kaufhof signalisiert.
Ein Bieterwettstreit zeichnet sich ab.

René Benko hat schon einmal auf die Metro-Warenhaustochter Kaufhof geschielt, als bei Karstadt noch der Deutsch-Amerikaner Nicolas Berggruen das Sagen hatte.
Ende 2011 legte Benko ein Angebot für Kaufhof auf den Tisch, das deutlich niedriger gewesen sein soll als das aktuelle.
Metro-Chef Olaf Koch hatte die Verkaufspläne kurz nach seinem Amtsantritt Anfang 2012 auf Eis gelegt.

Nun startet Benko einen neuen Anlauf, um das Modell „Deutsche Warenhaus AG“ in die Tat umzusetzen.
Hätte der Österreicher diesmal Erfolg, dürften die Folgen für die deutschen Warenhaus-Standorte und den Karstadt-Konzernsitz Essen erheblich sein.

Zukunft der Karstadt-Zentrale in Essen ungewiss
In der Branche wird spekuliert, Kaufhof könnte die Führungsgesellschaft des von Benko geplanten Warenhausverbundes werden – Karstadt wäre dann zur Tochtergesellschaft degradiert.
Auch das in Köln beheimatete Kaufhof-Management unter Führung von Olivier Van den Bossche soll angeblich im Amt bleiben.
Was aus der Essener Karstadt-Zentrale mit ih*ren rund 1000 Mitarbeitern wird, ist ungewiss.

Der Düsseldorfer Metro-Konzern jedenfalls scheint bereit zu sein für einen Verkauf der Warenhaustochter.
Im Umfeld des Unternehmens heißt es, es sei eine „komfortable Situation“, zwei Interessenten für Kaufhof zu haben.
Womöglich könne das Geschäft schon im Juni gemacht werden.
Auch der Duisburger Familienkonzern Haniel könnte als großer Metro-Aktionär profitieren.

Metro-Kette Kaufhof als Objekt der Begierde
Dass die Metro-Kette nun Objekt der Begierde ist, hat auch mit den Immobilien zu tun.
Wurden die Häuser von Karstadt schon vor Jahren während der Middelhoff-Ära verkauft, zählt Kaufhof knapp 60 eigene Immobilien.
Zu den Standorten gehören der Berliner Alexanderplatz, die Hauptwache in Frankfurt, der Marienplatz in München und die Düsseldorfer Königsallee.

Benko hat sich in den vergangenen Jahren als Immobilieninvestor einen Namen gemacht.
Die Hudson’s Bay Company (HBC) indes gehört zu den großen Warenhausbetreibern, Teil des Unternehmens ist auch die US-Kette Saks Fifth Avenue.
„Das sind Handelsprofis“, sagt ein Insider. „Benko ist ein Immobilienprofi.“
Ein Netzwerk aus vermögenden Geschäftspartnern unterstützt Benko.

Dazu zählen unter anderem der deutsche Unternehmer Torsten Toeller, der durch das Geschäft mit Tierfutter („Fressnapf“) reich geworden ist, außerdem der frühere Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und der Unternehmensberater Roland Berger.

Kommt die K-und-K-Fusion?
Die Warenhausbranche steht offenbar vor einem tiefgreifenden Umbruch. Entweder ein Konzern aus dem Ausland versucht, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen – oder die seit Jahren diskutierte K-und-K-Fusion kommt.
„Bei einem Zusammenschluss sind Entlassungen sehr wahrscheinlich“, sagt der Handelsexperte Thomas Roeb von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
Vor allem dort, wo Kaufhof und Karstadt Tür an Tür liegen, könnte es Schließungen geben.

Auffälligerweise äußerte sich Karstadt-Geschäftsführer Stephan Fanderl auf eine Frage zum Konkurrenten HBC zuletzt ziemlich ausführlich.
„Wir haben selten ein amerikanisches Konzept gesehen, das für Deutschland langfristig funktioniert hätte“, sagte Fanderl im Interview mit der „Welt“.
Auch der US-Riese Walmart habe „erfolglos versucht, über Akquisitionen in den deutschen Markt einzusteigen“.
Gleichzeitig betonte Fanderl die Vorteile einer Fusion in der Warenhausbranche.

Die Metro erklärte, eine Trennung vom Kaufhof sei möglich, „wenn ein potenzieller Käufer ei*nen angemessenen Preis, eine solide Finanzierung und ein schlüssiges Zukunftskonzept“ vorlege.
Mit Interessenten gebe es verschiedene Gespräche, aber „keine Ergebnisse oder Entscheidungen“.


 
Kaufhof: Hudson’s Bay aus Kanada macht Karstadt-Eigner Konkurrenz !

Essen/Düsseldorf. Bieterwettstreit um Kaufhof: Neben Karstadt-Eigner Benko will auch der kanadische Konzern Hudson’s Bay die Warenhauskette der Metro übernehmen.

Ein Eigentümerwechsel bei der Warenhauskette Kaufhof rückt näher.
Eine Entscheidung noch im Laufe dieses Monats sei möglich, heißt es im Umfeld des Düsseldorfer Mutterkonzerns Metro.
Immerhin gibt es zwei ernsthafte Interessenten: Neben der Signa-Gruppe von Karstadt-Eigentümer René Benko hat auch der kanadische Handelskonzern Hudson’s Bay ein erstes vorläufiges Angebot abgegeben.

Beide Offerten sollen bei knapp unter drei Milliarden Euro liegen, heißt es.
Je nachdem, welcher Bieter den Zuschlag erhält, könnte ein Deal weit reichende Folgen auch für die Essener Warenhauskette Karstadt haben.
Angeblich ist noch nichts entschieden.
Doch schon in den nächsten Tagen soll sich der Kaufhof-Aufsichtsrat mit dem Thema befassen.
Das Bieterwettrennen dürfte also an Fahrt gewinnen.

Offizielle Äußerungen sind rar.
Auch die Gewerkschaft Verdi hält sich zurück.
Im Kreis der Arbeitnehmer heißt es allerdings, man werde auf rechtsverbindliche Zusagen in Sachen Standort- und Beschäftigungssicherung sowie Tarifbindung pochen.

Skepsis bei der Gewerkschaft Verdi
Als vor einigen Jahren der deutsch-amerikanische Geschäftsmann Nicolas Berggruen bei Karstadt einstieg, war der Jubel bei Verdi groß, es folgte aber tiefe Ernüchterung.
Auch die aktuellen Kaufhof-Bieter lösen bei den Arbeitnehmern nicht gerade Hurra-Schreie aus.
Die Tarifverhandlungen mit Benkos Managern bei Karstadt erwiesen sich bislang als zäh.
Auch die in den USA und Kanada aktive Hudson’s Bay Company (HBC) stößt auf Vorbehalte.
Gerade mit Blick auf die Mitbestimmung im Betrieb habe man schlechte Erfahrungen mit amerikanisch geprägten Konzernen gemacht, heißt es im Arbeitnehmerlager.

Hudson’s Bay präsentiert sich selbst als Traditionsfirma.
Mit einem Gründungsdatum im Jahr 1670 ist der Konzern mit Sitz in Toronto nach eigenen Angaben Nordamerikas ältestes Unternehmen.
Wurde zu Beginn noch vor allem mit Pelzen, Munition und Decken gehandelt, zählen heute in den USA und Kanada weit mehr als 300 Warenhäuser und Fachgeschäfte zum Firmenimperium.
Auch die bekannte US-Kette Saks Fifth Avenue mit ihrem Luxuskaufhaus in New York gehört dazu.

„Wir brauchen den Kaufhof nicht zum Überleben“
„Generell ist Hudson’s Bay ein stark expandierendes Unternehmen“, sagt Niklas Reinecke von der Beratungsfirma Planet Retail.
Interesse bei HBC vermutet Reinecke insbesondere an den Kaufhof-Immobilien in zentralen Innenstadtlagen.
Auch im Online-Handel unternehme Hudson’s Bay große Anstrengungen.
„Dies ermöglicht es dem Kunden zum Beispiel, bereits vom Rechner aus die Warenverfügbarkeit in den jeweiligen Filialen einzusehen.“

Karstadt-Chef Stephan Fanderl hatte unlängst mit Blick auf HBC Skepsis geschürt: „Wir haben selten ein amerikanisches Konzept gesehen, das für Deutschland langfristig funktioniert hätte.“
Der Karstadt-Eigentümer Signa hat Interesse an einer Kaufhof-Übernahme signalisiert, scheint sich allerdings auch für eine mögliche Niederlage zu wappnen.
„Wir brauchen den Kaufhof nicht zum Überleben“, betonte Karstadt in einem Schreiben an die Mitarbeiter.
Groß sind die Befürchtungen am Standort Essen, bei einer Fusion mit Kaufhof könnten weite Teile der Verwaltung am Karstadt-Sitz unnötig werden.

Zwei-Marken-Strategie für Karstadt und Kaufhof?
Im Umfeld von Benko wird angeblich auch über eine Zwei-Marken-Strategie für Karstadt und Kaufhof nachgedacht.
Dies könnte mit Blick auf mögliche Einschnitte bei den Filialen bedeutsam sein.

Auf mittlere Sicht sei ohnehin damit zu rechnen, dass Karstadt und Kaufhof ein Konzern werden, sagt der Handelsexperte Thomas Roeb von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: „Ich gehe davon aus, dass – unabhängig davon, wer nun bei Kaufhof den Zuschlag erhält – ein Zusammenschluss mit Karstadt mittelfristig das wahrscheinlichste Szenario bleibt.“


 
Karstadt-Eigner wirbt mit Jobgarantie für Kaufhof-Übernahme !

Berlin. Bieterkampf um Kaufhof: Auch Karstadt will den Handelskonkurrenten kaufen – und wirbt mit einer Jobgarantie.
Auch die Namen sollen bleiben.

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Im Bieterrennen um Kaufhof will der Karstadt-Eigner Signa Retail mit einer Job- und Standortgarantie punkten.
Die Firma des österreichischen Investors René Benko hat für den Konkurrenten ein Kaufangebot vorgelegt, dass sich Medienberichten zufolge auf rund 2,9 Milliarden Euro belaufen soll.
"Signas Angebot umfasst eine langjährige Standort- und Beschäftigungsgarantie für alle Kaufhof- und Karstadt-Filialen", sagte Karstadt-Chef Stephan Fanderl nun der "Bild am Sonntag".
"Mit beiden Firmen unter einer Führung aber können wir das Warenangebot steuern und an Doppelstandorten unterschiedliche Sortimente anbieten", betonte Fanderl, der auch Geschäftsführer von Signa Retail ist.

Fanderl: "Fast hundertprozentige Bekanntheit in Deutschland"
Im Falle der Zusammenführung beider Warenhausketten unter einem Dach würde Signa mit beiden Namen weiterarbeiten, sagte Fanderl: "Beide Marken haben eine fast hundertprozentige Bekanntheit in Deutschland".
Die erzielten Einsparungen würden vollständig wieder investiert.

Auch das kanadische Handelsunternehmen Hudson's Bay bietet Medienberichten zufolge für Kaufhof.
Das Angebot der Kanadier soll sich wie Benkos Offerte in der Größenordnung von 2,9 Milliarden Euro bewegen.
Die Entscheidung über den Zuschlag könnte nach Informationen der "Bild am Sonntag" noch im Juni fallen.

Der Kaufhof-Mutterkonzern Metro hält sich bislang bedeckt, schließt eine Trennung vom Kaufhof aber ausdrücklich nicht aus.
Es gebe Gespräche, aber keine Ergebnisse oder Entscheidungen, hieß es Ende Mai.
Voraussetzung für einen Verkauf sei, dass ein potenzieller Käufer einen angemessenen Preis, eine solide Finanzierung und ein schlüssiges Zukunftskonzept vorlege.
Konkreter werde sich die Metro erst äußern, wenn alle Voraussetzungen gegeben seien.
Auch ein mögliches Angebot der Kanadier wollte Metro nicht kommentieren.

Hudson's Bay, gegründet 1670, ist nach eigenen Angaben Nordamerikas ältestes Unternehmen.
Der Konzern betreibt in den USA und Kanada mehr als 300 Warenhäuser und Fachgeschäfte.
Zum Firmenimperium gehört auch die bekannte US-Warenhauskette Saks Fifth Avenue.
Die Übernahme von Kaufhof wäre ein erster Schritt auf den europäischen Markt.

Fusion von Kaufhof und Karstadt seit Jahren im Gespräch
Seit Jahren wird über eine Fusion der beiden großen deutschen Warenhausketten Karstadt und Kaufhof spekuliert, mit der hohe Kosteneinsparungen etwa durch den Abbau einer Zentrale erzielt werden könnten.
Auch die Einkaufsmacht eines fusionierten Unternehmens wäre größer.
Metro zählt Kaufhof nicht mehr zum Kerngeschäft.

Bei Karstadt hatte Benko nach der Übernahme einen strikten Sparkurs eingeschlagen.
Die Sanierung ist allerdings noch nicht abgeschlossen.
Das Unternehmen schreibt nach wie vor rote Zahlen.
Erst kürzlich hatte Karstadt-Chef Fanderl für 2016 die Schließung von fünf Häusern in Recklinghausen, Bottrop, Mönchengladbach-Rheydt, Dessau und Neumünster angekündigt.


 
Kanadische Gruppe Hudson's Bay vor Kaufhof-Übernahme !

Essen. Das Rennen um die Metro-Kaufhaustochter Kaufhof ist offenbar in die Zielgerade eingebogen.
Nach Medieninformationen soll das kanadische Unternehmen Hudson's Bay die Nase vorn haben.

Im Bieterrennen um Kaufhof zeichnet sich nach Informationen des "Handelsblattes" ein Erfolg für die kanadische Handelsgruppe Hudson's Bay (HBC) ab.
Die Kanadier stünden kurz vor einer Übernahme der Metro-Warenhaustochter Kaufhof, berichtete die Zeitung am Freitag unter Berufung auf mehrere mit den Verhandlungen vertraute Personen.

Metro verhandle derzeit exklusiv mit der Gruppe über Details eines Kaufvertrags.
"Es geht nicht mehr um das ob, sondern nur noch um das wie und wann", zitiert die Zeitung einen Insider.
Bereits in der kommenden Woche könnte eine Einigung verkündet werden.
Bei der Metro und bei Hudson's Bay hieß es auf Nachfrage lediglich übereinstimmend: "Kein Kommentar."

Nach Informationen der Zeitung soll HBC knapp 2,9 Milliarden Euro für den Kaufhof bieten.
Der österreichische Karstadt-Eigner René Benko hatte zuvor nach Medienberichten ein Angebot in ähnlicher Höhe abgegeben.
Entscheidend für den Zuschlag seien nun die Finanzierung und die Glaubwürdigkeit des Investors.
"Es geht sehr stark um Reputation", zitiert die Zeitung aus Kreisen des Metro-Aufsichtsrats.
Aus dem Umfeld von Benkos Signa hieß es indes am Freitag, auch Signa verhandele mit der Metro, und die Finanzierung stehe.

Hudson's Bay ist Nordamerikas ältestes Unternehmen
Das Nachrichtenmagazin "Spiegel" bezifferte den möglichen Kaufpreis für HBC dagegen auf "2,7 bis 2,9 Milliarden Euro".
HBC würde noch Verbindlichkeiten der Metro-Tochter übernehmen, was den Kaufpreis mindern würde, hieß es.
Nachdem es mittlerweile im Metro-Vorstand eine "klare Tendenz" für das Angebot aus Kanada gebe, sei inzwischen auch die Mehrheit des Aufsichtsrat dafür, so das Magazin.

Hudson's Bay, gegründet 1670, ist nach eigenen Angaben Nordamerikas ältestes Unternehmen.
Der Konzern betreibt in den USA und Kanada mehr als 300 Warenhäuser und Fachgeschäfte.
Zum Firmenimperium gehört auch die bekannte US-Warenhauskette Saks Fifth Avenue.
Die Übernahme von Kaufhof wäre ein erster Schritt auf den europäischen Markt.

Im Bieterkampf um Kaufhof hatte der Karstadt-Eigner Signa Retail zuletzt versucht, mit einer Job- und Standortgarantie zu punkten.
Im Falle der Zusammenführung beider Warenhausketten unter einem Dach würde Signa mit beiden Namen weiterarbeiten, hatte Karstadt-Chef Stephan Fanderl angekündigt.

"Das Warenhaus-Thema ist höchst brisant"
Experten sehen das Feilschen um den deutschen Warenhausmarkt jedoch skeptisch.
"Ich kann die zugrundeliegende Strategie nicht erkennen", sagt Handelsfachmann Thomas Roeb von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
Die Krise der Warenhäuser in Deutschland dauere nun schon seit den 1980er Jahren an, und bislang sei noch kein durchschlagendes Rezept dagegen gefunden worden.
Immerhin gelte Deutschland als schwierigster Handelsmarkt in Europa.
"Manchen der ausländischen Interessenten fehlt vielleicht schlicht der historische Hintergrund", glaubt Roeb.

"Dass internationale Handelsunternehmen auf den deutschen Warenhausmarkt schielen, ist eine neue Entwicklung", sagt Niklas Reinecke vom Marktanalyse-Unternehmen Planet Retail.
Wenn ein ausländisches Unternehmen jedoch Expertise mitbringe, sei das Geschäft nicht von vorneherein zum Scheitern verurteilt.
Derzeit sei die Lage jedoch noch sehr undurchsichtig.
"Das Warenhaus-Thema ist höchst brisant.
Da passiert vieles hinter verschlossenen Türen", vermutet Reinecke.


 
Kaufhof: Hudson’s Bay aus Kanada macht Karstadt-Eigner Konkurrenz !

Essen/Düsseldorf. Bieterwettstreit um Kaufhof: Neben Karstadt-Eigner Benko will auch der kanadische Konzern Hudson’s Bay die Warenhauskette der Metro übernehmen.

Ein Eigentümerwechsel bei der Warenhauskette Kaufhof rückt näher.
Eine Entscheidung noch im Laufe dieses Monats sei möglich, heißt es im Umfeld des Düsseldorfer Mutterkonzerns Metro.
Immerhin gibt es zwei ernsthafte Interessenten: Neben der Signa-Gruppe von Karstadt-Eigentümer René Benko hat auch der kanadische Handelskonzern Hudson’s Bay ein erstes vorläufiges Angebot abgegeben.

Beide Offerten sollen bei knapp unter drei Milliarden Euro liegen, heißt es.
Je nachdem, welcher Bieter den Zuschlag erhält, könnte ein Deal weit reichende Folgen auch für die Essener Warenhauskette Karstadt haben.
Angeblich ist noch nichts entschieden.
Doch schon in den nächsten Tagen soll sich der Kaufhof-Aufsichtsrat mit dem Thema befassen.
Das Bieterwettrennen dürfte also an Fahrt gewinnen.

Offizielle Äußerungen sind rar.
Auch die Gewerkschaft Verdi hält sich zurück.
Im Kreis der Arbeitnehmer heißt es allerdings, man werde auf rechtsverbindliche Zusagen in Sachen Standort- und Beschäftigungssicherung sowie Tarifbindung pochen.

Skepsis bei der Gewerkschaft Verdi
Als vor einigen Jahren der deutsch-amerikanische Geschäftsmann Nicolas Berggruen bei Karstadt einstieg, war der Jubel bei Verdi groß, es folgte aber tiefe Ernüchterung.
Auch die aktuellen Kaufhof-Bieter lösen bei den Arbeitnehmern nicht gerade Hurra-Schreie aus.
Die Tarifverhandlungen mit Benkos Managern bei Karstadt erwiesen sich bislang als zäh.
Auch die in den USA und Kanada aktive Hudson’s Bay Company (HBC) stößt auf Vorbehalte.
Gerade mit Blick auf die Mitbestimmung im Betrieb habe man schlechte Erfahrungen mit amerikanisch geprägten Konzernen gemacht, heißt es im Arbeitnehmerlager.

Hudson’s Bay präsentiert sich selbst als Traditionsfirma.
Mit einem Gründungsdatum im Jahr 1670 ist der Konzern mit Sitz in Toronto nach eigenen Angaben Nordamerikas ältestes Unternehmen.
Wurde zu Beginn noch vor allem mit Pelzen, Munition und Decken gehandelt, zählen heute in den USA und Kanada weit mehr als 300 Warenhäuser und Fachgeschäfte zum Firmenimperium.
Auch die bekannte US-Kette Saks Fifth Avenue mit ihrem Luxuskaufhaus in New York gehört dazu.

„Wir brauchen den Kaufhof nicht zum Überleben“
„Generell ist Hudson’s Bay ein stark expandierendes Unternehmen“, sagt Niklas Reinecke von der Beratungsfirma Planet Retail.
Interesse bei HBC vermutet Reinecke insbesondere an den Kaufhof-Immobilien in zentralen Innenstadtlagen.
Auch im Online-Handel unternehme Hudson’s Bay große Anstrengungen.
„Dies ermöglicht es dem Kunden zum Beispiel, bereits vom Rechner aus die Warenverfügbarkeit in den jeweiligen Filialen einzusehen.“

Karstadt-Chef Stephan Fanderl hatte unlängst mit Blick auf HBC Skepsis geschürt: „Wir haben selten ein amerikanisches Konzept gesehen, das für Deutschland langfristig funktioniert hätte.“
Der Karstadt-Eigentümer Signa hat Interesse an einer Kaufhof-Übernahme signalisiert, scheint sich allerdings auch für eine mögliche Niederlage zu wappnen.
„Wir brauchen den Kaufhof nicht zum Überleben“, betonte Karstadt in einem Schreiben an die Mitarbeiter.
Groß sind die Befürchtungen am Standort Essen, bei einer Fusion mit Kaufhof könnten weite Teile der Verwaltung am Karstadt-Sitz unnötig werden.

Zwei-Marken-Strategie für Karstadt und Kaufhof?
Im Umfeld von Benko wird angeblich auch über eine Zwei-Marken-Strategie für Karstadt und Kaufhof nachgedacht.
Dies könnte mit Blick auf mögliche Einschnitte bei den Filialen bedeutsam sein.

Auf mittlere Sicht sei ohnehin damit zu rechnen, dass Karstadt und Kaufhof ein Konzern werden, sagt der Handelsexperte Thomas Roeb von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: „Ich gehe davon aus, dass – unabhängig davon, wer nun bei Kaufhof den Zuschlag erhält – ein Zusammenschluss mit Karstadt mittelfristig das wahrscheinlichste Szenario bleibt.“



 
Signa ausgestochen: Metro verkauft Kaufhof für 2,8 Milliarden Euro an Hudson's Bay !

Der Handelskonzern Metro verkauft seine Warenhaustochter Kaufhof für 2,8 Milliarden Euro an den kanadischen Handelskonzern Hudson's Bay.
Das teilte die Metro AG am Montagmorgen in Düsseldorf mit.

Die Vereinbarung umfasst der Mitteilung zufolge das in Deutschland vornehmlich unter Galeria Kaufhof sowie in Belgien unter Galeria Inno operierenden Warenhausgeschäft und die dazugehörenden Immobilien.

Die Transaktion werde voraussichtlich Ende September 2015 abgeschlossen sein.

Damit stechen die Kanadier den Karstadt-Eigentümer Signa aus, die ebenfalls für Kaufhof geboten hatte.

Der österreichische Karstadt-Eigner René Benko soll früheren Medienberichten zufolge ein Angebot in ähnlicher Höhe abgegeben haben.

Der Verkauf an die Kanadier hatte sich schon Ende der vergangene Woche abgezeichnet.
Auch der Erlös von knapp drei Milliarden Euro ist nach dem in den vergangenen Wochen heftiger gewordenen Bieterrennen keine Überraschung mehr.


 
Kaufhof: Traditionshändler seit 136 Jahren !

Die Geschichte des traditionsreichen deutschen Warenhauskonzerns Kaufhof geht bis ins Jahr 1879 zurück.
Auf 25 Quadratmetern eröffnet der junge Kaufmann Leonhard Tietz in Stralsund ein kleines Textilgeschäft, in dem er Garne, Knöpfe, Stoff- und Wollwaren verkauft.

1897 zieht es Tietz von der Ostsee ins Rheinland.
Von Köln aus steuert er den Aufbau seines Filialnetzes.
Als erster deutscher Warenhausbetreiber überführt Tietz die Firma 1905 in eine Aktiengesellschaft.

Nach dem Tod des Firmengründers im Jahre 1914 tritt dessen Sohn Alfred Leonhard Tietz die Nachfolge an.
Die Nazis enteignen die jüdische Eigentümerfamilie und wandeln die Leonhard Tietz AG in die Westdeutsche Kaufhof AG um.
Die Familie wandert aus und wird später entschädigt.

Während des Krieges werden 35 der 40 Warenhäuser zerstört.
Mit der Währungsreform und dem Wiederaufbau gewinnt der Kaufhof deutschlandweit an Bedeutung.
1953 verschwindet das Wort „Westdeutsch“ aus dem Konzernnamen.
Die Expansion geht unaufhörlich voran.

1994 erwirbt die Kaufhof AG die Mehrheit an der Horten AG, die ihre Wurzeln in Duisburg hat.
Helmut Horten, der bei Tietz gelernt hatte, kauft im Zuge der Enteignung jüdischen Besitzes 1936 das jüdische Kaufhaus „Gebrüder Alsberg“ in Duisburg.
Es wird das Stammhaus für die Horten AG, die mit ihrem Galeria-Konzept Pate steht für das heutige Galeria-Kaufhof-Modell.

1996 kommt die Kaufhof AG un*ter des Dach des Düsseldorfer Handelsriesen Metro.
Obwohl die Warenhäuser Gewinn abwerfen, hadert die Metro seit Jahren mit dem Kaufhof.
Nun, im Jahr 2015, gibt Konzernchef Olaf Koch nach mehreren Anläufen das deutsche Traditionshaus in kanadische Hände.


 
Kanadier wollen bei Kaufhof in den Online-Handel investieren !

Essen. Hudson’s Bay hat für 2,8 Milliarden Euro den Zuschlag an Kaufhof erhalten und verspricht die „Wiedergeburt des Warenhauses über das Internet“.

Kitschig-amerikanische Schaufenster, uniformierte, aufdringlich-dauerlächelnde Verkäuferinnen mit gebleichten Zähnen?
Die Zweifel gegen die kanadische Hudson’s Bay (HBC) als Käuferin des altehrwürdigen Kaufhof waren schnell gesät: Schon der US-Handelsgigant Walmart sei in Deutschland gescheitert, der britische Kaufhaus-Riese Marks & Spencer ebenso, anglo-amerikanische Konsumkonzepte funktionierten hierzulande eben nicht.
Wenn die Metro ihre Tochter Kaufhof in eine gute Zukunft entlassen wolle, solle sie besser nicht an HBC verkaufen .

Diesen Subtext streuten Äußerungen sowohl der Gewerkschaft Verdi als auch der Karstadt-Mutter Signa.
Doch der österreichische Karstadt-Eigner René Benko erhielt von der Metro zum zweiten Mal nach 2011 einen Korb und der Mitbewerber HBC den Zuschlag.
Die Kanadier wagen den Sprung über den großen Teich und wollen mit Kaufhof in Europa Fuß fassen.
Die Botschaft: Wachstum statt Sanierung

Daran, dass sie nicht als Sparkommissare gekommen sind, ließen sie am Montag bei der Präsentation in Köln keinen Zweifel.
Der Kaufhaus-Deal sei ein entscheidender Schritt auf dem Weg „zum weltweit führenden Handelskonzern“, sagte Jerry Storch, der das operative HBC-Geschäft führt.

Seine Botschaft: Wachstum statt Sanierung.
Das zur Schau getragene Selbstbewusstsein ist aber die einzige Parallele, die sich etwa zu den vollmundigen Plänen von Walmart ziehen ließe.
Denn die Kanadier wollen nicht wie so viele Handelsriesen aus Übersee zuvor einfach ihr Konzept nach Deutschland exportieren, sondern das von Kaufhof übernehmen und weiterentwickeln.
Management und Mitarbeiter bleiben, HBC will in die Filialen und insbesondere den Onlinehandel investieren.
Jerry Storch sprach von der „Wiedergeburt des Warenhauses über das Internet“.

Das älteste Unternehmen Nordamerikas
Diese Perspektive und die ihr zugrunde liegende Handelserfahrung der Kanadier hat laut Metro-Chef Olaf Koch neben dem Preis von 2,8 Milliarden Euro den Ausschlag gegeben.
HBC ist an Tradition noch reicher als der Kaufhof, nach eigenen Angaben ist es das älteste Unternehmen Nordamerikas.
Hudson’s Bay begann 1670 als Pelzhändler und begründete mit seinen Handelsposten den Aufbau etlicher Siedlungen, bis in 19. Jahrhundert besaß HBC etwa ein Drittel der Fläche Kanadas.
Heute betreibt Hudson’s Bay die größte Warenhauskette in Kanada, die Filialen haben mit ihren mittelpreisigen Sortimenten eine ähnliche Zielgruppe wie Kaufhof in Deutschland.

Seitdem HBC 2008 selbst vom US-Finanzinvestor NRDC übernomen wurde, setzt die Handelsgruppe auf Wachstum, 2013 kaufte sie die US-Luxuswarenhäuser „Saks Fifth Avenue“ und deren Outlets „Saks Off 5th“.
Die Umsätze in beiden Ketten steigen seit Jahren, 2014 flächenbereinigt um 7,5 Prozent.
Zusammen mit Kaufhof kommt die Gruppe auf einen Jahresumsatz von mehr als neun Milliarden Euro und damit auf eine enorme Einkaufsmacht, die auch in Deutschland für wettbewerbsfähige Preise sorgen soll.

Luxus-Label "Saks" als Experiment
Ein Experiment wollen die Kanadier in Deutschland dann aber doch wagen und testen, ob das Luxus-Label „Saks“ auch hier funktioniert.
Einzelheiten nannte HBC am Montag nicht, Branchenkreisen zufolge könnten Saks-Ableger in Toplagen etwa in Düsseldorf oder Berlin an den Start gehen – allerdings nicht als Shop in Shop, sondern als Kaufhaus neben dem Kaufhaus.
In Toronto etwa öffnet bald eine Saks- neben einer HBC-Filiale, getrennt nur durch eine Glasscheibe.

Gleichwohl übernimmt HBC den Kaufhof in einer schwierigen Phase.
Zwar ist der deutsche Marktführer im Gegensatz zu Karstadt profitabel, doch der Gewinn sank, der Umsatz stagnierte.
Nicht ohne Grund forderte die Gewerkschaft Verdi eine Standort- und Beschäftigungsgarantie für fünf Jahre.
HBC gewährt sie nur für drei Jahre.
Ob das eine Randnotiz bleibt, darüber entscheidet, ob HBC wie in den eigenen Filialen in Kanada und bei Saks auch beim Kaufhof die Umsätze zu steigern versteht.


 
Was Karstadt für die Warenhäuser im Ruhrgebiet plant !

Dortmund. Peter Erb ist Chef von neun Karstadt-Filialen – unter anderem in Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen und Mülheim.

Ein Interview über seine Pläne.

Peter Erb, Filialgeschäftsführer von Karstadt in Dortmund, ist neuerdings auch für die Warenhäuser in Bochum, Bottrop, Duisburg, Essen, Mülheim, Münster, Iserlohn und Recklinghausen verantwortlich.
Im Interview berichtet Erb, wie die Sanierung im Unternehmen läuft.

Herr Erb, bislang waren Sie als Filialleiter lediglich für Karstadt in Dortmund zuständig.
Nun sind Sie zusätzlich auch an den Standorten Bochum, Bottrop, Essen, Duisburg, Mülheim, Münster, Iserlohn und Recklinghausen verantwortlich.
Wie wollen Sie da nah genug an den Kunden sein?

Peter Erb: Wir organisieren uns so, dass wir durch weniger Verwaltung im Unternehmen mehr Kundennähe erreichen.
Bislang gab es bei Karstadt oberhalb der Filialgeschäftsführer Verkaufsleiter, die sogar für 17 bis 20 Standorte zuständig waren.
Diese Führungsebene entfällt nun. Als Verbundleiter bin ich für neun Filialen verantwortlich, zugleich bleiben die Geschäftsführer in den Filialen.
So werden wir schneller und effizienter – auch in der Kommunikation mit der Essener Konzernzentrale.

Wer hält den Kopf hin, wenn in einer Filiale etwas schief läuft – der Geschäftsführer vor Ort oder Sie?

Erb: Als Verbundleiter trage ich die Verantwortung für die Entwicklung vor Ort.
Aber ich sehe mein Verhältnis zu den Filialgeschäftsführern als ein kollegiales.
Ich bleibe ja selbst auch Filialgeschäftsführer hier in Dortmund.

Können Sie auch über die Sortimente bestimmen und regionale Besonderheiten berücksichtigen?

Erb: Der Einkauf erfolgt zentral durch das Service-Center in Essen, denn wir müssen unsere Größenvorteile natürlich nutzen.
Aber wir haben jetzt eine engere Verzahnung zwischen Einkauf und Vertrieb realisiert.
Hinzu kommt: Je nach Region passen wir die Sortimente an.
Bettwäsche in Norddeutschland lässt sich z.B. mit Segelschiffen erfolgreich verkaufen.
Im Süden sind es eher alpenländische Motive wie der Enzian, und in Dortmund läuft natürlich schwarz-gelbe Bettwäsche gut.

Nicht nur auf der Führungsebene, sondern auch in der Belegschaft soll es eine neue Organisationsstruktur geben.
Künftig will Karstadt zwischen Verkauf, Kasse und Warenservice unterscheiden – eine Drei-Klassen-Gesellschaft?

Erb: Aber nein.
In Zukunft bilden wir Teams, die sich auf die unterschiedlichen Aufgaben konzentrieren.
So wollen wir erreichen, dass das Verkaufspersonal mehr Aufmerksamkeit für unsere Kunden hat.
Diese Idee ist übrigens nicht am Reißbrett entwickelt worden, sondern ein in der Praxis erprobtes Modell.
Wir haben in Dortmund zum Beispiel auch vorher in ähnlicher Form gearbeitet.

Geht es nicht auch darum, für die Mitarbeiter, die Waren in die Regale räumen, niedrigere Löhne zu zahlen, da die Tarifverträge im Einzelhandel dies zulassen?

Erb: Es wird keine Zwangsabgruppierungen von Mitarbeitern geben.
Im Übrigen haben sich einige Mitarbeiter schon freiwillig gemeldet, weil sie gerne in die Warenserviceteams wechseln wollen.

Ist weiterer Personalabbau in den Filialen der Region geplant?

Erb: Nein. An den Standorten, die erhalten bleiben, sind die Programme abgeschlossen.
In Dortmund zum Beispiel zählen wir noch rund 200 Vollzeitstellen.
Bei Berücksichtigung von Teilzeitjobs sind das etwa 320 Beschäftigte.
An den neun Standorten, für die ich verantwortlich bin, sind es insgesamt rund 1100 Vollzeitstellen.

Die Filialen in Bottrop und Recklinghausen sollen im kommenden Jahr schließen.
War das wirklich unvermeidlich?

Erb: Auch mir tun die Schließungen weh.
Aber wir müssen uns der Realität stellen.
In Recklinghausen hat uns ein großes Einkaufszentrum in unmittelbarer Nachbarschaft sehr geschadet, in Bottrop ist es das Centro in Oberhausen, die geplante Ikea-Ansiedlung und ein weiteres Center in der Innenstadt.
Beide Städte tun sich in Sachen Demografie und Bevölkerungsentwicklung sehr schwer.

Gibt es schon genaue Pläne dafür, wie die Schließungen organisiert werden?

Erb: Wir haben bei den zurückliegenden Schließungen in Hamburg-Billstedt und Stuttgart Erfahrungen gesammelt, auf die wir zurückgreifen können.
Ich gehe davon aus, dass der Betrieb in Bottrop und Recklinghausen noch einige Monate lang ganz normal laufen wird, auch im Weihnachtsgeschäft.
Danach werden wir uns stückweise von einzelnen Sortimenten trennen, bis es einen Ausverkauf geben wird.

Was wird aus den Beschäftigten in Bottrop und Recklinghausen?
Können sie sich Hoffnung auf Ersatzarbeitsplätze in Nachbarfilialen machen?

Erb: Ich möchte keine übertriebenen Erwartungen wecken.
Im Einzelfall kann es solche Lösungen geben, aller Voraussicht nach aber nicht für eine Vielzahl der Beschäftigten.

Wie wollen Sie angesichts der harten Sanierung Aufbruchstimmung verbreiten?

Erb: Wir bauen das Unternehmen um – und das im laufenden Betrieb.
Ich habe in den 30 Jahren, die ich mittlerweile bei Karstadt bin, noch nie zuvor erlebt, dass so viel auf den Prüfstand gestellt und dann konsequent angepackt wird.
Wir warten nicht ab, sondern wir handeln.
Und wir sehen erste Erfolge in den Büchern.
Abgesehen von den zwei Filialen, die geschlossen werden, schreiben wir an allen Standorten, für die ich verantwortlich bin, schwarze Zahlen.

Dass es nicht zu einem Zusammenschluss mit Kaufhof kommt, wird in der Branche auch als Rückschlag für Karstadt bewertet.
Nun muss es Karstadt alleine schaffen.

Erb: Über die Deutsche Warenhaus AG wird schon seit Jahren gesprochen, ohne dass sie Wirklichkeit geworden wäre.
Mich beeindruckt das nicht.
Wir hier in Dortmund messen uns zum Beispiel mit den jeweils Besten der jeweiligen Disziplin und haben überhaupt keine Angst vor Wettbewerb.
Wir konzentrieren uns vor Ort auf das, was wir selbst beeinflussen können – und machen unsere Arbeit.


 
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