Suizid: Emulator-Team verliert eine seiner Programmiererinnen

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Die Spieleentwickler-Szene betrauert dieser Tage Rachel Bryk. Die Programmiererin hatte sich in den letzten Jahren vor allem durch die Arbeit an Emulatoren einen Namen gemacht. Wie nun bekannt wurde, wird sie keine weiteren Beiträge mehr leisten können - sie hat ihrem Leben ein Ende gesetzt.

Eine nicht gerade kleine Zahl an Spiele-Fans wird bereits mit der Arbeit Bryks in Berührung gekommen sein. Sie war zuletzt aktiv an der Entwicklung des Emulators Dolphin beteiligt, mit dem sich Spiele vom GameCube und der Wii auf dem PC nutzen lassen. In dem Open Source-Projekt hatte sie sich dabei einiges Ansehen erarbeitet.

"Es ist kaum zu glauben, dass Rachel noch vor zwei Jahren ziemlich zurückhaltend bei der Übermittlung von Änderungen war, weil sie glaubte, zu unerfahren zu sein. Über die beiden letzten Jahre hinweg hat sie aber eine beachtenswerte Menge an Arbeitszeit in das, was sie liebte, investiert und gehörte zu den aktivsten Entwicklern", berichteten ihre Kollegen. Sie habe viele Dinge erledigt, die sonst niemand tun wollte oder für die niemand Zeit hatte. Nicht zuletzt trug Bryk Features bei, die den Emulator an verschiedenen Punkten entscheidend verbesserten.

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Doch nicht nur das. Auch in der Community war sie äußerst aktiv, half anderen weiter und setzte sich in verschiedenen Foren mit Nutzern auseinander. Von ihren Mitarbeitern wurde sie als eine der hilfsbereitesten Programmiererinnen beschrieben, die das Projekt hatte.

Außerhalb des direkten Entwicklerkreises hatte es Bryk jedoch oft nicht besonders leicht. Nicht genug, dass sie von verschiedenen Krankheiten geplagt war. Als transsexuelle Person war Bryk immer wieder Anfeindungen von Nutzern ausgesetzt, in deren beschränktes Weltbild sie nicht hineinpasste. Aus diesem Grund zog sie sich zuletzt bereits von einigen Plattformen zurück.

Erst kürzlich wurden ihr in einem Kommentar die Worte an den Kopf geworfen: "Es ist keine Raketenwissenschaft, von einer Brücke zu springen." Ihre Reaktionen auf solche Äußerungen wurden von jenen, die sie kannten, wohl unterschätzt und als flapsige Antworten fehlinterpretiert. Im Alter von 23 Jahren wählte Bryk auf der George Washington Bridge in New York den Suizid.

 
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