Gesundheitsrelevante Themen in und Ausland !

Kiffen oder trinken ? Cannabis oder Alkohol - welche Droge ist schlimmer ?

Wer ab und zu einen Joint raucht, führt gern als Argument an, dass die legale Droge Alkohol gesundheitsschädlicher sei als Marihuana oder Haschisch.
Aber stimmt das wirklich?
Und was würde es bringen, Cannabis zu legalisieren?
Welche gesundheitlichen Schäden verursachen Alkohol beziehungsweise Cannabis?
Wie schätzen Wissenschaftler die Gefahren ein?

Wie wirken Alkohol und Cannabis?
Alkohol ist ein Zellgift, das schnell über die Blutbahn in den gesamten Körper gelangt.
Im Gehirn verändert Alkohol die Informationsübertragung, bei größeren Mengen kann es zu einer Alkoholvergiftung kommen.
Die Hanfpflanze Cannabis sativa enthält mehr als 60 Cannabinoide, von denen das THC als stärkste psychoaktive Substanz eingestuft wird.
Im ganzen Körper gibt es Rezeptoren, an denen körpereigene Cannabinoide, aber auch THC andocken.
Generell sind die Effekte von Alkohol besser erforscht, bei Cannabis kommt die Schwierigkeit hinzu, dass der THC-Gehalt der Pflanzen höchst unterschiedlich sein kann.

Welche akuten negativen Folgen haben Alkohol und Cannabis?
Beide Substanzen wirken sehr schnell auf das Gehirn.
Konzentration und Gedächtnisleistung schwinden.
Alkoholeinfluss ist eine der häufigsten Unfallursachen im Straßenverkehr, auch Cannabis beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit.
Alkohol steigert bei manchen Menschen die Aggressivität – fast jede dritte Gewalttat geschieht unter Alkoholeinfluss.
Cannabis wirkt zwar bei vielen entspannend und beruhigend, es kann aber auch Angst und Panik auslösen.

Welche langfristigen Schäden richten Alkohol und Cannabis an?
Wer zu häufig Alkohol trinkt, schädigt seine Gesundheit und senkt seine Lebenserwartung.
Viele denken bei dem Thema nur an Alkoholabhängigkeit.
Es seien aber mehr als 200 Krankheiten bekannt, die durch Alkoholkonsum begünstigt oder direkt verursacht werden, sagt Ulrich John, Sozialmediziner von der Universitätsmedizin Greifswald.
Zu ihnen zählen viele Leber-, Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Jüngste Studien widerlegen zudem den Mythos, dass Alkohol in Maßen einen generell positiven Effekt habe.
So steigt zum Beispiel das Brustkrebsrisiko schon bei drei bis sechs Gläsern Alkohol pro Woche.

Bei Cannabis gibt es Hinweise auf einen Zusammenhang mit Erkrankungen wie Depressionen oder Hodenkrebs.
Mehrere Studien belegen, dass das Psychose-Risiko steigt – insbesondere wenn früh mit dem Kiffen begonnen wird.

Wie viele Todesfälle werden mit Alkohol und Cannabis in Verbindung gebracht?
Nach Schätzungen des Suchtforschers Jakob Manthey waren im Jahr 2016 etwa 5 Prozent aller registrierten Todesfälle – also rund 44.000 – auf den Konsum von Alkohol zurückzuführen.
Vergleichbare Schätzungen für die gesundheitlichen Auswirkungen von Cannabis liegen für Deutschland nicht vor.
Es sei jedoch plausibel anzunehmen, dass auch Todesfälle aufgrund von Cannabis-Konsum zu beklagen sind, sagt der Psychologe, der am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) forscht.
2019 beispielsweise seien 52 Personen durch Verkehrsunfälle, bei denen Cannabis oder andere Drogen eine Rolle gespielt hätten, ums Leben gekommen.
Zudem rauchten mehr als 80 Prozent der Konsumenten Cannabis zusammen mit Tabak, womit sie sich einem erhöhten Krebsrisiko aussetzen.

Wie hoch ist die Jugendgefährdung durch Alkohol und Cannabis?
Sowohl Alkohol- als auch Cannabiskonsum im Jugendalter schädigen die Gehirnentwicklung.
Der Kinder- und Jugendpsychiater Rainer Thomasius warnt vor Hirnschädigungen selbst durch gelegentlichen Cannabis-Konsum.
Das Gehirn sei auch mit 18 Jahren noch nicht ausgereift, sagt der Leiter des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am UKE.
Es drohten Minderungen der Intelligenz, Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit.
Laut einer Studie erhöht sich das Risiko, erstmalig an einer Psychose zu erkranken, bei täglichem Cannabis-Konsum je nach THC-Gehalt um das Drei- bis Fünffache.
Notwendig seien Psychose-Früherkennungszentren, sagt der Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Berliner Charité, Andreas Heinz.
„Wenn eine Gesellschaft sich eine Droge leistet, muss sie sich um die kümmern, die unter die Räder kommen.“

Im Jugendalter ist die Gefahr größer, mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus zu landen.
Wer früh mit dem Trinken beginnt, trinkt auch später oft zu viel, wird abhängig oder hat bereits im Alter von 40, 50 Jahren Folgeerkrankungen wie eine Fettleber.

Wie groß ist das Suchtpotenzial bei Alkohol und Cannabis?
Dem Epidemiologischen Suchtsurvey 2018 zufolge konsumieren 6,7 Millionen Menschen in Deutschland zwischen 18 und 64 Jahren Alkohol in gesundheitlich riskanter Form.
Etwa 1,6 Millionen Menschen dieser Altersgruppe gelten als alkoholabhängig.
Der gleichen Untersuchung zufolge haben 3,7 Millionen Menschen mindestens einmal innerhalb der letzten zwölf Monate Cannabis konsumiert, 309.000 Personen seien abhängig von Cannabis.
Während der Alkohol- und Tabakkonsum bei jungen Menschen zurückgeht, wird das Kiffen laut Befragungen beliebter.
Mediziner schätzen das Suchtpotenzial beider Substanzen ähnlich ein.
Beim Alkoholentzug zeigten sich allerdings im Gegensatz zu Cannabis besonders schwerwiegende körperliche Entzugserscheinungen.

Was plant die neue Regierung bezüglich Alkohol und Cannabis?
Noch zählt Cannabis in Deutschland zu den illegalen Drogen, doch die Ampel-Parteien planen eine kontrollierte Abgabe von Gras und Co an über 18-Jährige.
Dadurch werden „die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet“, heißt es im Koalitionsvertrag.
Gleichzeitig kündigten SPD, Grüne und FDP verschärfte Regelungen für das Marketing und Sponsoring für Alkohol, Nikotin und Cannabis an.


 
Brustkrebs ist keine Frauenkrankheit: Auch Männer können betroffen sein !

Brustkrebs? Die meisten Männer glauben, damit nichts zu tun zu haben.
Doch das ist ein Trugschluss.
Auch bei einem Mann kann ein bösartiger Tumor in der Brust diagnostiziert werden.
Weil damit aber kaum einer rechnet, wird der Krebs häufig spät erkannt.
Entsprechend schlecht sind dann die Aussichten.


Während Brustkrebspatientinnen eine relative Zehn-Jahres-Überlebensrate von 82 Prozent haben, liegt sie bei Männern bei 65 Prozent.
Die Erklärung hierfür ist, dass Brustkrebs beim Mann viel später diagnostiziert wird als bei der Frau.
Einer der Gründe: Es gibt für Männer, anders als bei Frauen, kein Früherkennungsprogramm.

Hinzu kommt, dass Männer Beschwerden im Brustbereich vielfach als belanglos abtun.
Selbst wenn sie damit zum Arzt gehen, heißt das noch lange nicht, dass die Erkrankung auch gleich erkannt wird.
Nicht selten werden Tastbefunde in der männlichen Brust – wie bei der Frau auch – zunächst für gutartig gehalten.

In welchem Alter erkranken Betroffene?
Es kann viel Zeit vergehen, bis die endgültige Diagnose gestellt wird: Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei etwa 70 Jahren und damit deutlich höher als bei Frauen.

Warum erkranken Männer an Brustkrebs?
Warum Männer überhaupt an Brustkrebs erkranken, ist noch nicht abschließend geklärt.
Es gibt Hinweise, dass bestimmte Genveränderungen eine mögliche Ursache sein könnten.
Solche Veränderungen treten spontan auf, sie können aber auch vererbt sein.

Besonders wenn Brustkrebs unter Frauen ersten bis dritten Verwandtschaftsgrades in der Familie vorgekommen ist, sollten Männer hellhörig werden und ein besonderes Augenmerk auf ihre Brust legen.
Übrigens: Brustkrebsgene können auch von Männern an ihre Kinder weitergegeben werden – sowohl an Töchter als auch an Söhne.

Ein Ungleichgewicht der Hormone Testosteron und Östrogen kann Brustkrebs ebenfalls begünstigen.
Ein solches Ungleichgewicht entsteht zum Beispiel durch einen Hodenhochstand oder durch eine Hodenentzündung infolge von Infektionskrankheiten wie Masern.

Warnsignale erkennen
Warnsignale, dass etwas nicht in Ordnung ist, zeigen sich beim Mann ähnlich wie bei der Frau.
Das können ein Knoten, eine Verhärtung in einer Brust oder eine eingezogene Brustwarze sein.
Damit der Krebs im Frühstadium erkannt wird, ist es wichtig, dass auch Männer sich regelmäßig die Brust abtasten.

Manchmal entzündet sich auch die Brustwarze und sondert einen klaren oder blutigen Ausfluss ab.
Solche Symptome sollten immer ärztlich abgeklärt werden.
Hinter den Anzeichen muss sich aber nicht zwangsläufig Brustkrebs verbergen.
Eine entzündete Brustwarze kann auch ganz banal auf scheuernde Kleidung zurückzuführen sein.

Behandlungsmöglichkeiten
Scheiden solche Ursachen aus, wird die Brust per Ultraschall und Mammographie untersucht.
Für eine sichere Diagnose entnehmen die Ärzte eine Gewebeprobe und lassen sie im Labor analysieren.
Mit weiteren Untersuchungen stellen sie fest, ob sich Krebszellen auch in den umgebenden Lymphknoten und darüber hinaus ausgebreitet haben.

Letztlich führt auch bei Männern mit Brustkrebs an einer Operation kein Weg vorbei.
Dabei wird neben dem Drüsengewebe auch die Brustwarze und die den Brustmuskel abgrenzende Gewebeschicht entfernt.
Sind auch Lymphknoten vom Krebs befallen, dann werden diese ebenfalls herausgenommen.

Da Brustkrebszellen beim Mann auch hormonabhängig wachsen können, muss sich in diesen Fällen der Patient nach der OP einer Hormontherapie unterziehen – häufig ein unangenehmes Verfahren.
Die Therapie kann Nebenwirkungen wie Depressionen, Gewichtszunahme oder Impotenz haben.
Viele Männer brechen sie deshalb vorzeitig ab.
Zusätzlich zur Hormontherapie kann auf den männlichen Brustkrebspatienten nach der OP eine Strahlen- und Chemotherapie zukommen.

Umstrittene Therapie
Damit orientiert sich die Behandlung in weiten Teilen an der bei Frauen – was allerdings umstritten ist.
Denn inzwischen deutet sich an, dass es tumorbiologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt.
Es müsste also für den an Brustkrebs erkrankten Mann andere Behandlungsformen nach der Operation geben.

Gute Heilungschancen bei früh erkanntem Tumor
Wird der Tumor früh diagnostiziert, sind die Heilungschancen sogar höher als bei Frauen.
Das liegt daran, dass Brustkrebs bei Männern in vielen Fällen hormonabhängig ist.
Dass eine gezielte Behandlung so früh wie möglich einsetzt, setzt jedoch voraus, dass die Krankheit aus ihrem Schattendasein tritt.

Viele Männer schämen sich, eine "Frauenkrankheit" zu haben
Jedem Mann sollte bewusst sein, dass er Brustkrebs bekommen kann.
Bei rund 600 Neuerkrankungen in Deutschland pro Jahr sei die Wahrscheinlichkeit zwar relativ gering, dennoch kann es jeden treffen, so die Deutsche Krebsgesellschaft.

Dabei wollen viele Betroffene die Diagnose zunächst nicht wahr haben.
Sie schämen sich, eine "Frauenkrankheit" zu haben und gynäkologisch behandelt zu werden.
In schlimmen Fällen führt das dazu, dass eine lebensrettende Behandlung zu spät erfolgt.

Männer mit Klinefelter-Syndrom sind Risikopatienten
Einige Männer haben ein erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.
Bei dem Klinefelter-Syndrom handelt es sich beispielsweise um eine genetische Veränderung der Geschlechtschromosomen.
Diese Männer sind Träger einer angeborenen genetischen Störung, bei der mindestens ein zusätzliches weibliches X-Chromosom vorliegt.
Sie haben ein 15- bis 50-fach erhöhtes Risiko für ein Mammakarzinom.
Das Syndrom äußert sich auch durch eine Unterentwicklung der Hoden.
Sie sind in der Regel überdurchschnittlich klein.

Kann man Brustkrebs vorbeugen?
Da die Risikofaktoren, die zu Brustkrebs beim Mann führen, nicht eindeutig geklärt sind, ist es schwer, vorbeugend etwas zu tun: Wer übergewichtig ist, sollte abnehmen.
Und auch regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung sowie Stressabbau können die Wahrscheinlichkeit zu erkranken reduzieren.


 
Corona-Virus programmiert die Immunabwehr um: Wie der Körper selbst die Lunge zerstört und den Menschen tötet !

Bei der Mehrheit der Patienten mit schwerem Covid-19-Verlauf vernarbt die Lunge außergewöhnlich stark.
Das kam bei Untersuchungen unter anderem der Charité heraus.
Dabei spielen Fresszellen des Immunsystems eine zentrale Rolle.
Wenn die Lunge wegen Corona versagt, ähneln die Vorgänge einer bislang unheilbaren Lungenvernarbung bei der sogenannten idiopathischen Lungenfibrose.
Das dürfte erklären, warum die Lunge lange funktionsunfähig bleibt und häufig eine teilweise Wochen und Monate andauernde ECMO-Therapie erfordert.
Dabei muss das Blut außerhalb des Körpers maschinell mit Sauerstoff angereichert werden, damit der Patient eine Überlebenschance hat.
Allerdings nur eine von 50 Prozent: rund jeder zweite ECMO-Patient stirbt.
In Berlin wurden zuletzt 29 Menschen so beatmet, statistisch werden davon nur etwa 15 weiterleben.

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Die verwüstete Lunge eines schwer an Covid-19 erkrankten Patienten, wie sie sich bei einer Computer-Tomografie (CT) darstellt: Helle Bereiche zeigen Verdichtungen und Vernarbungen des Lungengewebes. Foto: Charité | Mirja Mittermaier


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Und so sieht das CT-Bild der Lunge eines gesunden Menschen aus. Foto: Charité | Mirja Mittermaier

Als Grund für die lange Dauer des Lungenversagens hatte das Forschungsteam unter anderem eine spezielle Krankheits-Form im Verdacht, bei der das Lungengewebe vernarbt, dadurch verdickt und unelastisch wird.
Schon relativ früh in der Pandemie war bei einzelnen Kranken ein solcher als Fibrose bezeichneter Umbau des Gewebes aufgefallen.
Die aktuelle Studie bestätigt nun, dass das schwere Covid-19-Lungenversagen tatsächlich sehr häufig von einer ausgeprägten Vernarbung des Lungengewebes begleitet wird.

„Eine fehlgeleitete Reaktion sogenannter Makrophagen, die auch als Fresszellen des Immunsystems bekannt sind, könnte dafür mitverantwortlich sein“, konstatiert Dr. Antoine-Emmanuel Saliba, Arbeitsgruppenleiter am Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) in Würzburg und Co-Leiter der Studie neben Erik Sander von der Infektiologie und Pneumologie der Charité.

Für die Studie untersuchte das Team die Lungen verstorbener Patienten anhand verschiedener mikroskopischer Aufnahmen.
„Bei fast allen Betroffenen haben wir enorme Schäden entdeckt: Die Lungenbläschen waren weitgehend zerstört, die Wände deutlich verdickt.
Außerdem fanden wir ausgeprägte Ablagerungen von Kollagen, welches ein Hauptbestandteil von Narbengewebe ist“ beschreibt Peter Boor die Befunde.
Er hat die Studie am Institut für Pathologie der Uniklinik RWTH Aachen geleitet.
„Das könnte erklären, warum wir die Betroffenen so lange beatmen müssen.“

Der Grund für dieses Phänomen war zunächst unklar, unter anderem, weil das Lungenversagen in der Regel erst zwei bis drei Wochen nach den ersten Corona-Symptomen auftritt, wenn die Viruslast eigentlich schon wieder sinkt, erklärte Professor Sander.
„Das weist darauf hin, dass nicht die unkontrollierte Virusvermehrung zum Versagen der Lunge führt, sondern nachgeschaltete Reaktionen, beispielsweise des Immunsystems, eine Rolle spielen.“

Zellen des Körpers verbünden sich und bilden massiv Narben in der Lunge
Das Team ermittelte, dass sich vor allem Fresszellen in großen Mengen ansammelten.
Diese Zellen beseitigen zum Beispiel eingedrungene Erreger oder Zellabfall, sind aber auch an der Wundheilung und Reparatur von Gewebe beteiligt.
Bei Covid-19 verbinden sich die Makrophagen aus unbekannter Ursache mit bestimmten Zellen des Bindegewebes, die für die Narbenbildung verantwortlich sind.
Wie bei der chronischen Form der Lungenvernarbung, der idiopathischen Fibrose, vernarbt die Lunge unaufhaltsam bis zum Verlust der Organfunktion, es bilden sich viele spezielle Eiweiße, Kollagene.

Matthias Selbach vom Berliner Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin: „Das Corona-Virus vermehrt sich dabei anscheinend nicht in den Immunzellen, sondern programmiert sie um.“

Die Parallelen zwischen Covid-19 und der chronischen Lungenfibrose auf könnte laut der Studie erklären, warum sich Risikofaktoren für bei Erkrankungen gleich sind: Die Patienten sind meistens Männer, über 60 Jahre alt, haben Grunderkrankungen und rauchten.

Kleine Hoffnung für die Überlebenden einer schweren Covid-19-Erkrankung
Es gebe allerdings eine kleine Hoffnung für die Covid-19-Patienten: Hier sei die Vernarbung zumindest potenziell reparabel, zeigten Computer-Tomografien der Lungen.
Bei Covid-19-Erkrankten, die mit der ECMO behandelt wurden, zeigten die Aufnahmen zunächst typische milchglasartige Trübungen, die sich im Verlauf der Erkrankung verdichteten und vernarbten.
Bei Betroffenen, die von der ECMO-Behandlung entwöhnt werden konnten und genasen, gelang es dem Körper, die Verdichtungen allmählich aufzulösen, auch wenn in manchen Fällen deutliche Vernarbungsreste zurückblieben.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen nun genauer untersuchen, welche zellulären Prozesse dazu führen, dass sich eine Fibrose zurückbildet.
„Wenn wir die Auflösung von vernarbtem Gewebe besser verstehen, können wir in Zukunft hoffentlich nicht nur Covid-19-Betroffenen, sondern auch Patienten mit bisher unheilbarer Lungenfibrose helfen“, sagt Prof. Sander.

An der Studie beteiligt waren neben der Charité das Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI), des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), der Uniklinik RWTH Aachen und des Robert Koch-Instituts in einer aktuellen Studie.


 
"Das ist großer Blödsinn": Einreiseregeln schützen nicht vor Omikron !

Deutschlands Regeln für die Einreise aus dem südlichen Afrika verfehlen Experten zufolge den Zweck, die Bevölkerung vor der neuen Corona-Variante zu schützen.
Zudem richten sie in den Ländern großen wirtschaftlichen Schaden an - für den der globale Norden wohl bald aufkommen muss.

Nur wenige Stunden nachdem südafrikanische Forscher die Entdeckung der neuen Omikron-Variante bekannt gegeben hatten, war der Himmel über dem südlichen Afrika leergefegt.
Flugverbote, Reisebeschränkungen, Quarantäneauflagen.
Auf dem Flugradar war die Welt plötzlich zweigeteilt.
Ein deutlicheres Bild für die Folgen der internationalen Omikron-Panik gibt es kaum.
"Don't shoot the messenger", tweeteten führende südafrikanische Wissenschaftler verzweifelt.
Erschießt den Boten nicht!
Es blieb still.
Stattdessen bekamen die Wissenschaftler Morddrohungen per E-Mail von Südafrikanern.

"Der Tenor war, wir hätten großen Schaden für Südafrikas Wirtschaft angerichtet", sagt Wolfgang Preiser.
Der Virologe aus Frankfurt leitet seit über 16 Jahren die Fakultät für Medizinische Virologie an der Universität Stellenbosch in Südafrika.
Gemeinsam mit seinen Kollegen des Netzwerks für Genomikbeobachtung hat er die neue Omikron-Variante entdeckt.

Die Polizei hat wegen der Morddrohungen eine Untersuchung eingeleitet. Südafrika fühlt sich an den Pranger gestellt und wird für sehr gute Arbeit bestraft.
"Man darf nicht vergessen, diese Variante wäre natürlich auch in Hongkong und in Israel in anderen Ländern entdeckt worden.
Aber je länger man wartet, desto eher können sich diese neuen Varianten ausbreiten", so Preiser.

Wissenschaftler weltweit sind sich einig: Reiseeinschränkungen sind kein wirksames Mittel, um die Verbreitung eines Virus zu stoppen.
Rigoroses Maskentragen und Impfen sind wesentlich effektiver gegen Omikron.
"Das ist wissenschaftlich belegt", sagt Ambrose Talisuna, Regionaldirektor des Gesundheit-Notfallprogramms der Weltgesundheitsbehörde.
"Ich bitte alle Nationen, sich an unsere dementsprechende Direktive zu halten, die auf Artikel 43 der WHO-Regularien basiert: Gesundheitsmaßnahmen sollten faktengestützt sein."

Safari sicherer als Weihnachtsmarkt
Fast entschuldigend haben Regierungsvertreter in Berlin, London und Washington Südafrika für ihre gute Arbeit gelobt.
Doch was hilft das?
Jede dieser Nationen hat drakonische Einreise- und Transportverbote verhängt.
Aus den USA, Großbritannien und Deutschland kommt der Großteil der Touristen im südlichen Afrika.
Der wirtschaftliche Schaden ist immens und vor allem ungerechtfertigt.
Die Tourismusbranche hatte endlich wieder Buchungen, nach zwei Jahren Ebbe.

Jetzt bleiben nur Massenstornierungen, obwohl Reisen in Safarigebiete Namibias, Südafrikas oder Botswanas durchaus sicher sind.
Mehr Platz als auf jedem Weihnachtsmarkt in Deutschland gibt es allemal.
Aber wer kann sich nach der Rückkehr nach Hause 14 Tage Quarantäne leisten?
Deutschlands Maßnahme soll Sicherheit vermitteln, aber sie schützt nicht vor der Verbreitung der Omikron-Variante.
Im Gegenteil.

"Das ist großer Blödsinn.
Eine kurze Quarantäne-Phase mit wiederholter Testung wäre in meinen Augen ein besseres Instrument, um größtmögliche Sicherheit zu gewähren", sagt Professor Preiser.
Warum?
Das sieht man in anderen Ländern, in denen mithilfe von Routinescreening während der Quarantäne Omikron-Fälle entdeckt wurden.
"Das sind teilweise Patienten, die nicht krank waren.
Sie waren geimpft und dennoch infiziert.
Sie entdeckt man nicht, wenn man sie wie in Deutschland in Quarantäne steckt und sagt: Bei Krankheitsanzeichen bitte testen", so der 56-jährige Virologe.

Nachweis per PCR-Test
"In solchen Zeiten lernt man wirklich seine Freunde und Feinde kennen", donnerte Botswanas Präsident Mokgweetsi Masis in einem CNN-Interview.
Das Nachbarland Südafrikas hatte ähnlich schnell Daten über eine seltsame anmutende neue Variante geteilt und eng mit den Kollegen im Süden zusammengearbeitet.
Das war exzellente Arbeit, das Ziel gemeinnützig.

Saubere Arbeit in einer Pandemie.
Während man sich diese Woche am Kap von Afrika geschockt gegen das Prügelknaben-Image wehrte, begannen Labore in aller Welt mithilfe südafrikanischer Forschungsergebnisse im eigenen Land nach Omikron-Proben zu suchen.
Dabei hilft eine weitere südafrikanische Entdeckung: Einem Laborbetreiber hier fiel auf, dass der PCR-Test des gängigen Herstellers Thermo Fisher bei der Omikron-Variante das S-Gen nicht anzeigt.
Der Hintergrund ist kompliziert, die Wirkung aber leicht zu verstehen: Die Omikron-Variante kann anders als alle anderen bisherigen Varianten schnell und kostengünstig mit diesem PCR-Test nachgewiesen werden.
Jede Probe muss trotzdem sequenziert werden, aber man hat schneller eine Übersicht über Ausbrüche, kann schneller handeln.
Natürlich werden nun in zahlreichen Omikron-Varianten Fälle gefunden.

"Ich weiß nicht, ob andere Länder, die auch eine gute Überwachung machen, auf unerkannten Fällen gesessen haben?", sagt Preiser.
"Ich denke, das würde über kurz oder lang rauskommen.
Aber es ist durchaus denkbar, dass der Ausgangspunkt tatsächlich nicht bei uns in Südafrika ist, sondern dass es hergebracht und von uns entdeckt wurde."
Zahlreiche Cluster junger Partygänger brachten die Omikron-Fälle in Südafrika ans Licht.
"Genau so, wie es sein sollte", sagt Preiser.
Inzwischen wurden außerhalb Afrikas zahlreiche Proben sequenziert, die älter als die in Südafrika und Botswana sind.

Makel in südafrikanischer DNA
"Wir wissen nicht, wo die Omikron-Variante ihren Ursprung hat", warnt auch Nicksy Gumede-Moeletsi, hochrangige Virologin in der Weltgesundheitsorganisation.
Fakt ist: Am 25. November 2021, als Omikron von der Weltöffentlichkeit wie ein Makel in die südafrikanische DNA eingestampft wurde, kursierte die besorgniserregende Variante schon in Europa.
Botswanas Präsident Mokgweetsi Masisi gab inzwischen bekannt, die ersten vier Omikron-Patienten in seinem Land waren Diplomaten, die aus Europa einreisten.

In diesem Licht wirkt es fast, als sei das südliche Afrika doppelt bestraft.
Die von Omikron angetriebene vierte Corona-Welle verbreitet sich inzwischen wesentlich schneller als vorherige in Südafrika.
Die Kurve ist erschreckend steil und Berichte über eine hohe Zahl von Kindern unter vier Jahren, die in Krankenhäuser eingeliefert werden, sind besorgniserregend.
Auch Geimpfte und Genesene mit Infektionsdurchbrüchen sind zahlreich.
Das ist ein harter Schlag, denn in Südafrika ist nur ein Drittel der Bevölkerung geimpft.
Es gibt zwar inzwischen genügend Impfstoff, aber man hatte erst spät Zugang dazu, denn die Länder, die nun Reiseeinschränkungen verhängen und Südafrika wirtschaftlich schaden, hatten lange Impfstoff gehortet.
Es ist eine nicht endende Geschichte.


 
Erschreckende Wahrheit: So unzuverlässig sind Corona-Schnelltests wirklich !

Brauchbar oder unbrauchbar – das ist hier die Frage!
Wenn Top-Virologen Schnelltests unter Umständen als nicht sinnvoll betrachten, was soll dann die ganze Testerei?
Ohne Zweifel: Man muss sich die Frage stellen, wie gut Schnelltests wirklich sind.
Das Paul-Ehrlich-Institut ist dem nachgegangen – mit einem erschreckenden Ergebnis.
Jeder fünfte in Deutschland erhältliche Schnelltest ist unbrauchbar.

Gibt es Unterschiede bei den verfügbaren Schnelltests?
Ja, und zwar sehr große.
Kürzlich hat das Paul-Ehrlich-Institut zusammen mit dem Robert-Koch-Institut und der Charité die 122 in Deutschland verfügbaren Schnell- oder Selbsttests unter die Lupe genommen.
Das erschreckende Ergebnis: 26 fielen komplett durch.
Das sind mehr als 21 Prozent oder mehr als jeder Fünfte.

Wie funktionieren Schnelltests im Unterschied zu den viel sichereren PCR-Tests?
Schnelltests sind auch als sogenannte Antigen-Test bekannt. Sie basieren auf der sogenannten Lateral-Flow-Immunchromatografie mit Antikörpern gegen Sars-CoV-2-Proteine.
Eine Probe läuft entlang einer porösen Oberfläche, die an bestimmten Stellen mit reaktiven Molekülen bestückt ist.
Die Moleküle werden so gewählt, dass eine Farbreaktion zustande kommt.
Der Haken: Es braucht eine relativ hohe Viruslast, damit Antigen-Schnelltests das Corona-Virus erkennen.

Der Antigen-Schnelltest ist also weniger empfindlich (sensitiv) als ein PCR-Test.
Denn beim PCR-Test laufen Vermehrungszyklen ab, die schon geringe Mengen an Viren aufspüren.
Ein PCR-Test gibt deshalb auch immer den sogenannten CT-Wert an.
Der Wert gibt an, wie viel Vermehrungszyklen bei der PCR-Methode ablaufen müssen, bevor der Anstieg des viralen Erbguts exponentiell wird.
Umso geringer diese Zahl, umso weniger Vermehrungszyklen waren nötig und umso höher ist die Viruskonzentration in der Probe.

Machen Schnelltests bei Geimpften oder Genesenen generell Sinn?
Nein, meint der Berliner Virologe Christian Drosten.
Er hält die 2G-plus-Regeln – also die zusätzliche Testung für Geimpfte und Genesene – im privaten und öffentlichen Bereich nur für bedingt sinnvoll.
„Eine blinde Testung bei gesunden Geimpften ist nicht nur logistisch schwierig, sondern möglicherweise auch in ihrer Aussagekraft eingeschränkt“, so Christian Drosten.

Bei Geimpften sei der Einsatz von Tests dann ratsam, wenn Symptome vorliegen.
Denn es sehe so aus, als ob Infektionen bei Geimpften gerade in den ersten Tagen der Infektion nicht so gut durch einen Antigen-Schnelltest nachzuweisen sind, erklärt Christian Drosten weiter.

Warum sind die Schnelltests nur bei Symptomen sinnvoll?
Je mehr Symptome ein Corona-Infizierter hat, desto höher ist die Viruslast in seinem Körper.
Mit Schnelltests lassen sich nur hohe Virusmengen nachweisen.
Da Impfungen vor allem gegen schwere Verläufe schützen, weil sie die Viruslast im Körper gering halten, schlagen Schnelltest auch nicht so schnell an.
Aber: Auch mit geringen Mengen Virus kann man weitere Menschen infizieren.

Also sind Schnelltest weniger zuverlässig. Wie gut sind sie dann im Kampf gegen Corona wirklich?
Laut Paul-Ehrlich-Institut, das kürzlich die in Deutschland erhältlichen 122 verschiedenen Schnelltests getestet hat, hängt es stark von der Sensitivität des Schnelltests ab.
Heißt: Nicht alle Schnelltests sind gleich gut.
26 von den 122 sind durchgefallen und auch bei den restlichen gibt es massive Unterschiede.

Als Grundlage galt beim Test eine Mindestvoraussetzung: „Als minimal akzeptierte Sensitivität wurde ein Wert von 75 % festgelegt, bezogen auf einen Ct-Wert < 25“, erklärt das Paul-Ehrlich-Institut.
Heißt also, dass der Test in mindestens 75 Prozent der Proben mit einer hohen Viruslast, die durch einen PCR-Test mit einem Ct-Wert von kleiner als 25 angegeben wurde, identifizieren musste, um als ausreichend sicher zu gelten.
Das wiederum bedeutet, dass mindestens drei von vier Infizierten erkannt werden mussten, wenn sie eine hohe Viruslast in sich tragen.

Welche Schnelltests sind am besten?
20 Tests erwiesen sich im Test des Paul-Ehrlich-Instituts als besonders empfindlich, erkannten also auch eine niedrige bis moderate Viruslast.
Darunter befinden sich auch die Testsieger, die auch in deutschen Drogerien erhältlichen sind: Green Spring Sars-CoV-2 Antigen Rapid Test Kit (Colloidal Gold) vom Hersteller Shenzhen Lvshiyuan Biotechnology Co., Ltd., Sars-CoV-2 Ag Diagnostic Test Kit (Colloidal Gold) vom Hersteller Shenzhen Watmind Medical Co.,Ltd. , Toda Coronadiag Ag vom Hersteller Toda Pharma sowie der Covid-19 Antigen Speicheltest (Immunochromatographie) vom Hersteller Multi med Products (Deutschland) GmbH.


 
So viel kostet die Behandlung ungeimpfter Corona-Patienten !

Ungeimpfte Corona-Patienten auf den Intensivstationen verursachen jeden Tag tausende Euro an Kosten.
Dafür kommt das Solidarsystem der Krankenkassen auf.
Nun regt sich Protest.

Die Belegung der Intensivbetten ist zur entscheidenden Größe der Corona-Pandemie geworden.
Die hohe Auslastung bedeutet nicht nur Strapazen für die Mitarbeiter, sie verursacht auch enorme Kosten für das Gesundheitssystem.
Getragen werden diese Kosten aktuell von den Krankenkassen und damit von allen Versicherten.

Schon für einen einzelnen Patienten liegt der Preis für die Behandlung auf einer Intensivstation bei mehreren Tausend Euro.
Eine Berechnung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt, wie hoch die Kosten genau sind und wie stark sie von Fall zu Fall variieren.

Beatmungsgeräte treiben Kosten in die Höhe
Bei Patienten auf der Intensivstation, die nicht beatmet werden mussten, liegen die Kosten im Mittel (Median) bei 3.900 Euro pro Fall.
Muss ein Patient beatmet werden, steigen die Kosten stark an. Hier liegt das Mittel bei 23.200 Euro.
Vor allem wenn eine Lungenersatzmaschine (ECMO) zum Einsatz kommen muss, wird es teuer.
So schlagen die zehn Prozent der beatmungspflichtigen Patienten mit den höchsten Kosten von etwa 77.000 Euro zu Buche.

Insgesamt ergibt sich so ein Mittelwert von 4.400 Euro pro Fall.
Der Mittelwert oder Median beschreibt den Wert, der in einer Zahlenreihe genau in der Mitte liegt.
Die eine Hälfte der Fälle liegt darunter, die andere Hälfte darüber.
Berechnet man hingegen den Durchschnitt, liegen die Kosten pro Fall bei 10.200 Euro.


Ein großer Teil der Kosten entfällt aktuell auf Ungeimpfte.
Denn aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) geht klar hervor: Nicht alle Corona-Patienten auf der Intensivstation sind ungeimpft, aber eine deutliche Mehrheit.

Die deutsche Krankenhausgesellschaft beschrieb den durchschnittlichen Covid-Intensivpatienten unlängst als "derzeit ungeimpft, männlich und mittleren Alters".
Durch das gesunkene Durchschnittsalter der Patienten müssen die Ärzte und Pfleger länger um das Leben der Erkrankten kämpfen.
Jüngere Menschen liegen im Schnitt länger auf der Intensivstation, weil sie bessere Überlebenschancen haben.

Aktuell trägt die Kosten die Solidargemeinschaft.

Kassenärzte fordern Kostenbeteiligung von Ungeimpften
Vor rund zwei Wochen hatte sich die Kassenärztliche Vereinigung Berlin (KV) für eine allgemeine Impfpflicht und eine Kostenbeteiligung Ungeimpfter an Krankenhausleistungen ausgesprochen.
"Der hohe Anteil der Menschen, die noch nicht geimpft sind, wird uns sonst in eine Katastrophe führen und unser Gesundheitssystem in einem Maße überlasten, wie wir es bisher nicht kennengelernt haben.
Mit einer Impfpflicht allein kommen wir hier nicht mehr weiter", hieß es vom KV-Vorstand.

Die Krankenhauspatienten sollten demnach über eine Eigenbeteiligung oder über einen Aufschlag auf den Kassenbeitrag zur Kasse gebeten werden.
"Die Einnahmen könnten den Pflegekräften im stationären Bereich und den Medizinischen Fachangestellten in der ambulanten Versorgung zugutekommen", so die KV Berlin.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hingegen wollte sich auf Nachfrage nicht zum Themenkomplex äußert.

Krankenversicherungen sind zurückhaltend
Die gesetzlichen Krankenkassen haben sich bisher nicht zu Kostenbeteiligungen von Ungeimpften positioniert.
Allgemein gilt: In Deutschland herrscht Versicherungspflicht.
Das heißt, dass jeder in Deutschland gemeldete Mensch bei einer Krankenkasse versichert sein muss.
Die Wahl der eigenen Krankenkasse ist dabei aber freigestellt.
Versicherte können auch eine private Krankenversicherung wählen, doch in beiden Fällen greift das Solidarprinzip: Wer einzahlt, kann alle angebotenen Leistungen in Anspruch nehmen.

Bei den privaten Krankenversicherungen gibt man sich bislang ebenfalls meist zurückhaltend.
So hieß es bei der Allianz auf Anfrage dass aktuell der Impfstatus von Versicherten nicht erfasst werde.
Dieser spiele daher auch keine Rolle bei der Berechnung der Policen.

Eine Ausnahme stellt R+V-Chef Norbert Rollinger dar. Bereits im September sprach er sich im Interview mit t-online dafür aus, eine Beteiligung von Ungeimpften an den Mehrkosten zu diskutieren.
"Als Versicherungsbranche werden wir früher oder später darüber nachdenken müssen, möglicherweise Tarife nach Impfstatus zu unterscheiden", so Rollinger.

Ökonomen: Kosten könnten noch deutlich höher sein
Auf Basis der AOK-Daten hatte das Kieler Institut für Weltwirtschaft im September eine Hochrechnung präsentiert.
Diese bezifferte die Kosten für die Behandlung von Ungeimpften allein zwischen Juli und Mitte September auf mindestens 120 Millionen Euro.

Die tatsächlichen Kosten könnten aber noch deutlich höher gelegen haben, heißt es in dem Bericht.
Denn im Nachhinein wurde die Hospitalisierungsrate durch das RKI korrigiert.
Zudem seien die Kosten durch Folgebehandlungen noch nicht mit einbezogen.


 
Hirnforscher erklärt Impf-Angst: Darum haben so viele Menschen Panik vor Spritzen !

Ursache liegt in der Steinzeit.

Zwar nimmt das Impftempo in Deutschland endlich zu, doch trotzdem gibt es immer noch Menschen, die sich gegen einen Piks und damit gegen einen Schutz vor dem Coronavirus entscheiden.
Oftmals kann das auch mit der Angst vor Spritzen zusammenhängen.
Doch warum gibt es diese Angst überhaupt und wo hat sie ihren Ursprung?
Der Hirnforscher Marcus Täuber verrät gegenüber der österreichischen "Kronen Zeitung", dass diese Urängste aus der Steinzeit stammen und erklärt, was die Panik vor Spritzen auslöst.

Rund ein Viertel der jungen Menschen hat Angst vor Spritzen
Menschen, die Angst vor Spritzen haben, sehen laut Experte nicht nur eine Spritze, sondern vor allem einen Gegenstand, der uns Verletzungen zufügen kann.
Diese Angst basiere auf einem Steinzeitprogramm unseres Gehirns: "Sie kommt aus einer Zeit, in der Verletzungen schnell lebensgefährlich werden konnten.
Es ist die einzige Angst, die direkt durch einen massiven Blutdruckabfall zur Ohnmacht führen kann.
Wenn wir bewusstlos sind, gerinnt das Blut besser.
Und wir wirken tot, wodurch eventuell Feinde von uns ablassen.
Das hat also evolutionäre Vorteile", erklärt er gegenüber der "Kronen Zeitung".

Doch auch, wenn wir heute nicht mehr wie unsere Vorfahren in der Wildnis um unser Überleben kämpfen müssen, ist diese Urangst tief in uns verwurzelt und begleitet uns auch heute noch in bestimmten Situationen, zum Beispiel wenn es um eine Impfung geht: "Wir alle tragen die Veranlagung in uns, diese Angst zu entwickeln.
Bei rund einem Viertel der jungen Menschen ist sie so stark ausgeprägt, dass Blutabnahmen, Impfungen, medizinische Eingriffe vermieden werden.
Unser Angstsystem im Kopf unterscheidet zunächst nicht zwischen einem kleinen Piks und einer größeren Fleischwunde, es fährt dasselbe Überlebenssystem hoch.
Die Alarmanlage Amygdala im Gehirn schießt in Bruchteilen von Sekunden hoch, selbst wenn wir nur an eine Impfung denken und wir versuchen, der Situation auszuweichen", so Täuber.

Diese Menschen sind besonders betroffen
Wie bei so vielem sei auch die Angst vor Spritzen sehr individuell.
Einige Menschen seien jedoch besonders anfällig, weiß auch der Experte: "Dahinter steckt meist Stress, der über einen erhöhten Stresshormonpegel der Mutter schon vor der Geburt erfahren wurde.
Sie seien von Haus aus introvertiert, misstrauisch, pessimistisch.
Dann auch Menschen, die schlechte Erfahrungen gemacht hätten.
Die erste Impfung, die erste Injektion - vieles kann man da als Kind noch nicht einordnen.
Auch Übergriffe und Grenzverletzungen können dazu führen, Impfungen gegenüber Angst zu empfinden", beschreibt er im Interview mit der "Kronen Zeitung".

Solche Gefühle kämen daher, dass eine Impfung für Menschen mit Angst eine Form von Kontrollverlust sei.
"Jemand anderer dringt mit der Nadel in den persönlichen Bereich ein.
Was genau in den Körper wandert und dort wie wirkt, ist für uns nicht erkennbar.
Es ist vergleichbar mit Flugangst.
Auch da kennen wir die Piloten nicht, haben keinen Einfluss aufs Cockpit, liefern uns einer Situation aus.
Angst vorm Fliegen haben viele, aber nur wenige Angst vor der gefährlicheren Autofahrt zum Flughafen.
Kontrollverlust bewirkt eine verzerrte Risikoabschätzung", so der Hirnforscher.

Gegen Angst vor Spritzen kann man etwas tun
Wer denkt, dass er oder sie ein Leben lang mit der Angst vor Spritzen klar kommen muss, den kann Marcus Täuber beruhigen: "Wo die Angst ist, ist der Weg.
Wenn wir Situationen meiden, vor denen wir Angst haben, wird die Angst nicht besser.
Im Gegenteil: Sie schnürt unser Leben wie ein unsichtbarer Faden ein.
Bei Kindern, z.B., kann es helfen, mal als Elternteil das Kuscheltier liebevoll mit einer Spritze zu behandeln.
Als Jugendliche und Erwachsene, dass wir uns aktiv Bilder von Spritzen ansehen und dabei tief in den Bauch ein- und lange ausatmen.
Unsere Amygdala kann sich regelrecht an solche Angstbilder gewöhnen, wenn wir die Atmung im Griff haben und das Gehirn lernt, dass dabei nichts Schlimmes passiert.
Auch Meditation ist ein wunderbarer Weg, Ängste zu besiegen.
Denn mit ihr lernen wir, unsere Gedanken zu kontrollieren und mehr Gelassenheit zu entfalten", sagt er gegenüber der "Kronen Zeitung".

Und bei wem diese Tipps nicht helfen, solle sich laut Experte nicht scheuen, professionelle Hilfe aufzusuchen, denn auch gegen Spritzen-Angst gibt es Therapien, die sehr häufig erfolgversprechend sind.


 
Für schwerkranke Erwachsene: Österreich erlaubt Sterbehilfe !

In Österreich können ab 2022 dauerhaft schwer kranke oder unheilbar kranke Erwachsene Beihilfe zum Suizid in Anspruch nehmen.
Jedoch sind daran strenge Bedingungen geknüpft.
Aktive Sterbehilfe bleibt verboten.


In Österreich können schwer kranke Menschen vom neuen Jahr an Zugang zu tödlichen Medikamenten erhalten.
Das Parlament in Wien beschloss nun mit großer Mehrheit gesetzliche Regeln für die Beihilfe zum Suizid.
Die Möglichkeit einer Sterbeverfügung - ähnlich einer Patientenverfügung - steht allerdings nur Menschen offen, die dauerhaft schwer krank sind, und unheilbar Kranken.
Aktive Sterbehilfe bleibt verboten.

Voraussetzung für das "Sterbeverfügungsgesetz" ist die Aufklärung durch zwei Ärzte, von denen einer über eine Qualifikation in Palliativmedizin verfügen muss.
Sie müssen insbesondere feststellen, ob der Patient in der Lage ist, die Entscheidung selbstständig zu treffen.
Darüber hinaus muss eine Frist von mindestens zwölf Wochen eingehalten werden, um sicherzugehen, dass der Entschluss nicht auf einer vorübergehenden Krise beruht.
Bei Patienten im Endstadium einer Krankheit wird die Frist auf zwei Wochen verkürzt.
Erst dann dürfen Kranke bei einem Notar oder Patientenanwalt ihre Verfügung aufsetzen.
Danach können sie in einer Apotheke ein tödliches Medikament bekommen.

Die regierenden Konservativen von der ÖVP sowie die Grünen unterstützten das Gesetz im Nationalrat ebenso wie die oppositionellen Sozialdemokraten und die liberalen Neos.
Nur die rechte FPÖ stimmte nicht zu.
Das Gesetz achte die Menschenwürde, sagte Justizministerin Alma Zadic laut der Nachrichtenagentur APA.
Es solle aber auch sicherstellen, dass "niemand den Weg des Sterbens wählt, wenn es andere Möglichkeiten gibt".
Ein Gesetz zum Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung sei in Arbeit.
Die Regierung stelle auch mehr Geld zur Vorbeugung vor Suiziden zur Verfügung.

Das österreichische Verfassungsgericht hatte vor einem Jahr das bisherige Verbot des assistierten Suizids aufgehoben.
Hätte es bis Ende Dezember keine Neuregelung gegeben, wäre das Verbot einfach ausgelaufen und die Beihilfe zum Suizid wäre unreguliert möglich gewesen.


 
Krankheitsverlauf mit Folgen: Bindehautentzündung - Warum Neurodermitiker schnell zum Arzt sollten !

Rote, juckende und tränende Augen deuten meist auf eine Bindehautentzündung hin.
Damit haben vor allem Neurodermitiker zu tun.
Warum erste Anzeichen unbedingt ernstgenommen werden sollten.

Neurodermitiker sollten mit einer Bindehautentzündung schnell zum Augenarzt gehen.
Denn sie können an einer schweren Form der Bindehautentzündung erkranken.
Betroffen sind auch viele Kleinkinder, erklärt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG).
Unbehandelt kann die Krankheit die Hornhaut und damit letztlich das Sehvermögen schädigen.

Symptome rechtzeitig erkennen
Wichtig ist, erste Anzeichen der sogenannten atopischen Keratokonjunktivitis (AKK) zu erkennen.
Zunächst äußert sie sich wie eine normale Bindehautentzündung: Die Augen sind gerötet, jucken und tränen, die Lider sind geschwollen und man hat ein Fremdkörpergefühl im Auge.

Bei einer AKK sind die Symptome aber meist sehr heftig und die Lidkante ist oft verdickt, das untere Augenlid schuppt sich oder ist faltig.
Trotz Pflege bessert sich der Zustand nicht.
Pollen können die Krankheit verstärken oder sogar auslösen.

Reiben sich vor allem Kinder durch das Jucken viel die Augen, erhöht sich die Gefahr, dass die Hornhaut geschädigt wird.
Bei schweren Verläufen können Geschwüre entstehen oder Blutgefäße einwachsen.
Schlimmstenfalls wird die Hornhaut so getrübt, dass der Betroffene erblindet.

Tägliche Reinigung bei einer AKK
Der Augenarzt untersucht, um was für eine Art Bindehautentzündung es sich handelt.
Bei einer AKK muss der Lidrand täglich vorsichtig mit feuchten Wattepads oder -stäbchen gereinigt werden, danach wird eine Wärmemaske aufgelegt.
Gele oder Tränenersatzmittel helfen gegen Trockenheit und Juckreiz.
Auch Augentropfen kann der Arzt verschreiben.
Kontaktlinsen sollten während einer Bindehautentzündung generell nicht getragen werden.


 
Neue Studie: In diesen Bundesländern gibt es die meisten Alkoholkranken !

Eine neue Untersuchung zeigt: In Deutschland gibt es massive regionale Unterschiede bei der Alkoholabhängigkeit.
In zwei Bundesländern ist der Anteil an Alkoholkranken besonders hoch.

In Bremen und Mecklenburg-Vorpommern gibt es deutlich mehr alkoholkranke Menschen als im Bundesschnitt.
Das berichteten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Sonntagsausgaben) unter Berufung auf eine Auswertung des Instituts für Gesundheitssystemforschung der Barmer Krankenkasse.

Demnach diagnostizierten Ärztinnen und Ärzte im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern bei 21 und in Bremen sogar bei 22 je 1.000 Personen eine Alkoholabhängigkeit.
Der Anteil ist damit über 50 Prozent höher als der Bundesschnitt, der bei 14 Alkoholkranken je 1.000 Personen liegt.

Hohe Rate an Alkoholkranken in Ostdeutschland
Auffällig ist demnach, dass die Rate der Alkoholkranken in allen ostdeutschen Ländern vergleichsweise hoch ist.
So seien in Sachsen 19 je 1.000 Personen betroffen, in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen je 17 auf 1.000.

Spitzenreiter im Westen sind neben Bremen auch Hamburg (18 je 1.000) und Schleswig-Holstein (17 je 1.000).
Es folgen Niedersachsen (14), Bayern (13) sowie Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg und das Saarland mit je 12 pro 1.000 Personen.
Den geringsten Anteil an Alkoholkranken gab es in Rheinland-Pfalz mit 11 je 1.000 Personen.

"Die massiven regionalen Unterschiede bei der Alkoholabhängigkeit sind rein medizinisch nicht erklärbar", sagte die leitende Barmer-Medizinerin Ursula Marschall dem RND.
"Hier dürften auch soziodemographische Faktoren eine Rolle spielen."

Vor allem Generation der Babyboomer betroffen
Wie aus der Barmer-Auswertung weiter hervorgeht, waren im vergangenen Jahr in Deutschland insgesamt 820.000 Männer und 329.000 Frauen erwiesenermaßen alkoholabhängig.
Dabei sind vor allem Menschen in der zweiten Lebenshälfte betroffen gewesen.
So waren unter den 55- bis 60-jährigen Männern zuletzt rund 131.000 alkoholabhängig und knapp 51.000 Frauen in derselben Altersgruppe.

"Alkoholismus manifestiert sich in der Regel über viele Jahre und kommt vor allem in der Generation der Babyboomer der 50er- und 60er-Jahre vor", betonte Marschall.
Damals habe Alkohol einen anderen Stellenwert gehabt.
Heute stünden in der Gesellschaft dagegen die Risiken viel stärker im Vordergrund.

Gleichwohl sei die Zahl der Menschen mit der Diagnose Alkoholabhängigkeit in den vergangenen fünf Jahren von 1,09 auf 1,15 Millionen Betroffene gestiegen, wobei es vom Jahr 2019 auf 2020 einen minimalen Rückgang gegeben habe.
Dieser lasse sich mutmaßlich auf die Corona-Pandemie zurückführen und die Tatsache, dass weniger Menschen ärztliche Hilfe in Anspruch genommen hätten.
Dadurch seien einige Fälle auch unentdeckt geblieben, betonte die Barmer-Medizinerin dem RND gegenüber.


 
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