Zarnajew wehrt sich gegen Todesurteil: Boston-Bomber setzt auf neuen Prozess

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Die Anwälte des Boston-Bombers stellen neue Anträge bei Gericht. Sie wollen verhindern, dass ihr Mandant hingerichtet wird. Mit welchen Argumenten sie dafür werben, den 21-Jährigen zu schonen, ist noch ein Rätsel

Der zum Tode verurteilte Attentäter vom Bostoner Marathonlauf, Dschochar Zarnajew, bemüht sich um einen neuen Prozess. Zarnajews Anwälte stellten einen entsprechenden Antrag. Konkrete Gründe für die gewünschte Wiederaufnahme des Verfahrens wurden zunächst nicht genannt. Ein ausführlicher Antrag soll bis Mitte August eingereicht werden.

Eine Jury am Bundesgericht von Boston hatte Dschochar Zarnajew Mitte Mai zum Tode verurteilt. Die Geschworenen befanden den 21-Jährigen für schuldig, gemeinsam mit seinem später getöteten Bruder Tamerlan im Zielbereich des Boston-Marathons zwei selbstgebaute Sprengsätze zur Explosion gebracht zu haben. Drei Menschen wurden bei dem schwersten Terroranschlag in den USA seit dem 11. September 2001 getötet, mehrere der 264 Verletzten verloren Arme oder Beine. Auf der Flucht erschoss das Bruderpaar einen Polizisten.

Bei der offiziellen Verkündung des Todesurteils im vergangenen Monat hatte sich Zarnajew bei den Opfern und Hinterbliebenen entschuldigt. "Ich bereue die Leben, die ich genommen habe, und das Leid und den Schaden, den ich angerichtet habe", sagte der junge Mann.

Die Zarnajew-Brüder stammen aus einer tschetschenischen Familie und waren als Kinder mit ihren Eltern in die Vereinigten Staaten eingewandert. Dschochar Zarnajew ist seit 2012 US-Staatsbürger und studierte an der University of Massachusetts in Dartmouth Meeresbiologie. Sein älterer Bruder Tamerlan hatte sich dem radikalen Islam zugewandt und soll bei einem Aufenthalt im Kaukasus Anfang 2012 Kontakt zu extremistischen Gruppen gehabt haben. Die Verteidigung hatte argumentiert, dass Dschochar unter dem Einfluss seines Bruders gehandelt habe, konnte damit das Todesurteil aber nicht abwenden.

 
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