Risiko Jobverlust: Schulden drücken immer mehr Privatleute

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Risiko Jobverlust: Schulden drücken immer mehr Privatleute

Millionen Menschen in Deutschland sind überschuldet. Um ihre Verbindlichkeiten abzuzahlen, bräuchten sie im Schnitt drei Jahre. Zum Leben bliebe dann aber nichts mehr. Am schlimmsten sind Paare ohne Kinder dran.

Kredite sind billig wie nie. Dennoch hat sich die Situation überschuldeter Privathaushalte im vergangenen Jahr verschlechtert. Durchschnittlich standen die Menschen, die sich 2014 an eine Schuldnerberatung gewandt hatten, mit genau 34.504 Euro in der Kreide, teilt das Statistische Bundesamt mit. Im Vorjahr waren es noch knapp 33.000 Euro. Die Lage war aber auch schon schlimmer, beispielsweise 2008, als Schuldner im Schnitt fast 36.000 offen hatten.

Bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen von 1020 Euro bräuchten die Betroffenen rechnerisch 34 Monate zur Rückzahlung. Aber das auch nur, wenn sie ihr komplettes Einkommen für den Schuldendienst einsetzen könnten. Überschuldungsintensität nennt man dieses Verhältnis, realistisch ist diese Rechengröße natürlich nicht. Bei Männern ist die Überschuldungsintensität mit 39 Monaten höher als bei Frauen, die nur auf 28 Monate kommen. Alleinerziehende haben im Schnitt am wenigsten Schulden, Paare ohne Kinder die meisten. Und noch einen Zusammenhang entdeckten die Statistiker: Je älter ein Schuldner ist, desto höher ist sein Verschuldungsgrad.

Nach Einschätzung der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) sind bundesweit 3,1 Millionen Haushalte überschuldet, in denen 6 bis 7 Millionen Menschen leben. Das größte Risiko, den Überblick über die Finanzen zu verlieren, haben Menschen, die ihren Arbeitsplatz verlieren. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes war dies bei 19 Prozent der Ratsuchenden der Hauptauslöser. Trennung, Scheidung sowie der Tod des Partners führten bei 12 Prozent zu einer kritischen finanziellen Lage, ebenso wie Erkrankung, Sucht oder Unfall. Weitere wichtige Faktoren waren unwirtschaftliche Haushaltsführung mit 11 Prozent und gescheiterte Selbstständigkeit mit 8 Prozent.

 
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