NRW will vier Gefängnisse schließen: Droht jetzt Zellen-Engpass !

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NRW will vier Gefängnisse schließen: Droht jetzt Zellen-Engpass !

Düsseldorf – Die rot-grüne Landesregierung will die JVA-Standorte Duisburg-Hamborn, Coesfeld, Krefeld und Mönchengladbach schließen.
Das hat zur Folge, dass rund 150 Hafträume wegfallen.
Der Bund der Strafvollzugsbediensteten (BSBD) in NRW befürchtet, dass durch den Wegfall in Spitzenzeiten (derzeit gibt es rund 16.000 Gefangenen) nicht mehr alle Häftlinge angemessen untergebracht werden können.

„Das ist sehr bedenklich“, sagte uns Peter Brok, Chef des BSBD in NRW.
„Die geplanten Ersatzneubauten sind längst noch nicht fertig, wenn die alten Haftanstalten dicht machen.
Alleine wegen der Baumaßnahmen in der JVA aus Köln müssen 2017 rund 500 Häftlinge von dort verlegt werden.
Ich frage mich, wohin.“

Brok befürchtet, dass sich die Landesregierung bei ihren Berechnungen zum künftigen Haftraumbedarf verschätzt.
NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (47, SPD) geht davon aus, dass die Zahl der Gefangenen dauerhaft rückläufig ist.
„Das glaube ich nie und nimmer“, sagt Brok, „ich befürchte, dass durch die Zuwanderung wieder ein Anstieg der Verurteilungen droht.“

Am Donnerstag war das Zellen-Konzept Thema im Landtag.
Jens Kamieth (46), Justiz-Experte der Union, erklärte, der Strafvollzug in NRW steuere auf einen Kollaps zu.
Dagmar Hanses (40, Grüne) warf der CDU vor, mit haltlosen zahlen Ängste zu schüren.
Justizminister Kutschaty erklärte, er könne dem Steuerzahler nicht zumuten, unwirtschaftliche Zweiganstalten als Reserve vorzuhalten.


 
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