Novachips Hyperlink-SSDs: 16 TByte als PCI-Express-SSD !

collombo

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Novachips hat seine Hyperlink-SSDs vorgestellt, bei denen die Flash-Speicherchips in Reihe geschaltet werden.
Dadurch kann eine hohe Anzahl an solchen Chips an einem Controller angebunden werden, wodurch wiederum hohe Kapazitäten ermöglicht werden.
16 GiByte als PCI-Express-Karte oder 8 TByte im 2,5-Zoll-Gehäuse.

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Normal müssen bei SSDs alle Speicherchips einzeln an den Controller angeschlossen werden, damit der Datenträger komplett befüttert werden kann.
Novachips arbeitet schon seit 2012 mit MOSAID an Hyperlink-Flashspeicher, kurz HLNAND, zusammen.
MOSAID wurde allerdings aufgekauft, woraufhin sich Novachips im Januar 2015 die Rechte an HLNAND gesichert hat.
Jetzt werden auf der Produktseite die ersten entsprechenden SSDs gelistet – und die können sich auf dem Papier durchaus sehen lassen.


Bei HLNAND werden die Speicherchips in Reihe geschaltet, es muss also nicht jeder einzeln an den Controller angebunden werden.
Das spart Datenleitungen, weshalb mehr Chips verwendet werden können.
Das wiederum erlaubt höhere Kapazitäten zu recht günstigen Preisen.
Der Hersteller vergleicht das Ganze mit der Daisy-Chain-Funktion von Displayport, bei der die Daten quasi durchgeschleift werden.
Als Basis für die ersten Produkte dient der hauseigene NVS3800-Controller, der sowohl mit SATA 6 Gbit/s (AHCI) als auch PCI-Express (NVMe) umgehen kann.

Als erste HLNAND-SSDs bietet Novachips die NS370 im 2,5-Zoll-Gehäuse mit SATA-6Gbit/s-Anbindung sowie die NS570 als FHHL- (Full Height, Half Length) und HHHL-PCIe-Steckkarte (Half Height, Half Length) an.
Die NS370 gibt es mit 4 TByte im 7 mm hohen 2,5-Zoll-Gehäuse und mit 8 TByte bei 15 mm Höhe.
Bei Letzterer kommen zwei gestapelte PCBs zum Einsatz.
Die Leistungsaufnahme unter Last wird auf etwa 6 Watt beziffert.
Die Webseite thessdreview.com konnte die bereits testen und bescheinigt den SSDs hohe Übertragungsraten: Mit gut 500 MB/s wird das SATA-Interface ausgelastet, die IOPS fallen mit 59.000 noch gering aus, nach einem Firmware-Update will Novachips aber 80.000 IOPS erreichen.


Die NS570 nutzt vier PCI-Express-2.0-Lanes und soll so mit bis zu 1,5 GB/s lesen und schreiben können.
Auch hier gibt es 4 oder 8 TByte bei 7 oder 15 mm Bauhöhe (2,5 Zoll), wobei der SFF-8639-Anschluss ("U.2") genutzt wird.
Als PCIe-x4-Steckkarte werden gar 16 TByte angeboten.
Der NVS3800-Controller unterstützt in der Theorie auch 32 TByte.

Vorerst wird es die Novachips-SSDs nur im professionellen Umfeld geben.
Die NS370 mit 4 TByte kostet 3.000 US-Dollar, jene mit 8 TByte 6.000.
Das entspricht rund 2.700 beziehungsweise 5.400 Euro beziehungsweise circa 68 Cent pro Gigabyte.
Verglichen mit den günstigen Desktop-Angebot ist das recht viel, für Enterprise-SSDs können sich die Preise aber durchaus blicken lassen.
Preise für die NS570 werden noch nicht genannt.
Interessant wird es, wenn es solche Technologien auch auf den Consumer-Markt schaffen sollten.


 
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