Die Bundeskanzlerin spricht wie alle Politiker oft davon, dass sie die Menschen erreichen wolle. Da ist es nur konsequent, dass sie der Einladung eines erfolgreichen Videobloggers folgt. Beim Interview mit LeFloid dürfte das Publikum bedeutend jünger sein als sonst.
Bundeskanzlerin Angela Merkel gibt an diesem Freitag dem Youtube-Star LeFloid ein Interview. Das Bundespresseamt bestätigte die Ankündigung des Videomachers auf seinem YouTube-Kanal. Das Interview soll laut Florian Mundt, der im Netz als LeFloid auftritt, am kommenden Montag veröffentlicht werden.
LeFloid ist mit 2,6 Millionen Abonnenten einer der erfolgreichsten deutschen Videoblogger. Vor dem Interview forderte er seine Zuschauer auf, ihm unter dem Hashtag #NetzfragtMerkel Fragen zu schicken. Er will dann daraus eine Auswahl für das Interview mit Merkel treffen.
#netzfragtmerkel-Tweets
LeFloid äußert sich in seinen Videos auch zu aktuellen politischen Ereignissen wie etwa der Griechenland-Krise. Anders als das Fernsehen erreicht er damit aber enorm viele Jugendliche. Pro Sendung präsentiert LeFLoid in seinen "Action News. Aber hart" etwa eine Handvoll Nachrichten und bereitet sie so auf, dass sie für Jugendliche interessant sind. Internet spielt immer eine Rolle (vergangene Woche erklärte er die Crowdfunding-Aktion für Griechenland), oft Schule (Schuldirektoren in Bayern raten Schülern von Kontakt zu Flüchtlingen ab) oder Geschichten aus der Antifa-Szene, wie ein Streich gegen Pegida-Demonstranten.
LeFloid tritt dabei nicht als vermeintlich neutraler Nachrichtensprecher auf, sondern gibt eine oft sehr persönlich gefärbte Performance ab. Auch die Kanzlerin nutzt Youtube für direkte Ansprachen. In ihrem eigenen Internet-Kanal stellt sich unter anderem Fragen von Studenten. Wenn LeFloid sie befragt, wird sie mit ihren Aussagen vermutlich ein Publikum erreichen, das um ein Vielfaches größer ist als das des Fernsehens - und bedeutend jünger.