Mediziner warnen: HIV wird in Russland zur nationalen Bedrohung !

collombo

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MOSKAU – Immer mehr Infizierte, aber kaum Aufklärung und Medikamente: Mehr als 930.000 Menschen sind in Russland mit dem HI-Virus infiziert.
Die Dunkelziffer soll jedoch deutlich höher sein.
Jetzt warnen Mediziner davor, dass sich das Aids auslösende Virus in Russland zur Gefahr für die nationale Sicherheit des Landes entwickeln könnte.

In den kommenden vier bis fünf Jahren drohe sich die Zahl der mit HIV Infizierten auf zwei Millionen zu verdoppeln, sagte der Arzt Wadim Pokrowski der Agentur Interfax zufolge.

Vorbild Deutschland
Der Leiter des föderalen Zentrums für den Kampf gegen die Immunschwäche Aids warf dem Staat vor, bisher im Grunde nichts gegen die Ausbreitung von HIV zu tun.
Besonders betroffen seien Drogenabhängige, die sich über verunreinigte Spritzen ansteckten, sowie Frauen.

Als beispielhaft für Aufklärung und Vorsorge nannte Pokrowski Deutschland.
Dort werde in den Schulen über HIV und Aids informiert. Erfolge gebracht hätten zudem die Legalisierung von Prostitution sowie Programme für Drogenabhängige.

Mangel an Medikamenten
Zwar seien in Russland zuletzt 200 Millionen Rubel (umgerechnet 3,5 Millionen Euro) für eine Informationskampagne über HIV ausgegeben worden.
Wegen des geringen Betrags sei dies aber kaum aufgefallen, meinte der Arzt.

HIV-Infizierte in Russland klagen immer wieder über einen Mangel an Medikamenten.

Kaum jemand lässt sich testen
Wegen der Ausgrenzung der Betroffenen lässt sich kaum jemand auf HIV testen.
Die Zahl der Aids-Toten stieg in Russland 2014 im Vergleich zum Jahr davor um fast 10 Prozent auf 24.416.

Betroffen seien nicht nur einzelne Gruppen, sondern die „allgemeine Population“.
Demnach wurden in mehr als 40 Prozent der Fälle von Neuinfektionen heterosexuelle Kontakte als Ursache genannt - nur in 1 Prozent gleichgeschlechtlicher Verkehr.
Homosexualität ist in Russland legal, aber gesellschaftlich ein Tabu.


 
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