Jetzt kommt Betsy: Klingt wie Cher und Annie Lennox !

collombo

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Wo kommt diese unglaubliche Stimme auf einmal her?
Diese Frage schoss einem durch den Kopf, als Betsy im Frühjahr ihre Debüt-EP „Fair“ veröffentlichte.

Ungeheuer kraftvoll, sinnlich und opulent, dann wieder fragil, melancholisch und herzzerreißend; Erinnerungen weckend an die Ausnahmestimmen einer Billie Holiday, Cher oder Annie Lennox; dazu Produktionen, die symphonischen Soul und elektronische Einflüsse in eine aufregende Fusion überführen – kurz gesagt: mit Betsy betrat eine Künstlerin die Musikbühne, die nicht zu überhören ist (und ganz nebenbei auch nicht zu übersehen, denn die platinblonde, großgewachsene Waliserin ist auch optisch eine Erscheinung).

Betsy wollte Musikerin werden, so lange sie denken kann, doch der Weg ins Musikgeschäft war ein weiter – und das im Wortsinne, denn sie wuchs auf einer Gänsefarm im ländlichen Wales auf.
Dort war sie seit frühester Kindheit umgeben von Musik, von der 70er-Plattensammlung ihrer Eltern über gemeinsames Singen am Lagerfeuer bis hin zu einem Auftritt beim jährlichen walisischen Kunstfestival Eisteddfod, wo sie unerschrocken Rage Against The Machine coverte.



 
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Doch weiter konnte sie ihre musikalischen Ambitionen zunächst nicht treiben, da sie schlicht keine Kontakte ins Musikgeschäft hatte.
Dafür tat sich eine andere Option auf – sie erhielt einen Studienplatz für Modedesign am Central St Martins in London.
Ihre hart arbeitende Familie legte ihr ans Herz, ihn anzunehmen, um neben ihrer Musik eine Sicherheit zu haben.

Und so zog Betsy nach London, um ihr Studium aufzunehmen.
Mit Erfolg, denn es dauerte nicht lange, bis sie eingeladen wurde, den Catwalk für das renommierte Label Balenciaga in Paris zu entwerfen – ein intensives, aufregendes Erlebnis voll faszinierender Begegnungen.
Und doch auch eines, das ihr zunehmend die Zeit für ihre eigentliche Leidenschaft raubte, das Songwriting.
Daher traf Betsy eine drastische Entscheidung: sie kehrte zurück nach Wales und tauschte das, was die meisten ihrer Altersgenossinnen wohl als die Jobgelegenheit ihres Lebens erachten würden, gegen den versifften Caravan ihres Bruders (zu sehen auf dem Artwork ihrer Single „Lost & Found“) und den festen Vorsatz, ihre Musikkarriere zu verfolgen.

Betsy stürzte sich kopfüber in die Musik, arbeitete sich in die Kunst von GarageBand ein und setzte sich zum Ziel, sich aus dem Caravan herauszuschreiben.
Einen Eindruck dieser frühen Schaffensphase vermittelt die Kollaboration mit Joe Goddard (Hot Chip), der ihr Solo-Demo von „Endless Love“ 2014 in die viel beachtete gemeinsame Single umarbeitete.
Spätestens mit „Fair“ wurde die Tür des Caravans dann weit aufgestoßen, einem markerschütternden Song, inspiriert von den letzten Zuckungen einer sterbenden Beziehung und der, wie Betsy es nennt, „trashigen Opulenz“ eines David Lynch.
Es folgte im August die Single „Lost & Found“, ein rauschendes, von Streichern, Gospelklängen und Andeutungen von 90s-Breakbeat getragenes Stück über eine vergangene, vergiftete Beziehung, die man nicht loswird.
Spätestens jetzt hatte Betsy den Caravan endgültig verlassen – und sie wird mit der neuen Single „Wanted More” ihren Weg unbeirrt fortsetzen.

 
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