Fünfjährige bleibt verschwunden: "Polizei kann nur wenig für Inga tun"

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Fünfjährige bleibt verschwunden: "Polizei kann nur wenig für Inga tun"

Viele Fragen, keine konkrete Spur Warum der Fall Inga anders ist

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Inga ist spurlos verschwunden, und das schon seit vier Wochen. Die Ermittler tappen im Dunkeln, denn im Vergleich zu anderen Vermisstenfälle gibt es kaum konkrete Spuren. Jeder Hinweis kann der entscheidende sein.

Vor mehr als vier Wochen ist die fünfjährige Inga im Norden Sachsen-Anhalts spurlos verschwunden. Die Ermittler durchkämmten die Umgebung, befragten unzählige Zeugen, druckten Plakate, richteten eine eigene Website woistinga.de ein und starteten Fahndungsaufrufe im Fernsehen - doch es gibt immer noch keine heiße Spur von Inga. Hunderte Hinweise aus ganz Deutschland und aus benachbarten Ländern liefen ins Leere. Für Hinweise, die zum Auffinden des Mädchens führen, setzte die Polizei nun sogar eine Belohnung von 25.000 Euro aus.

Was wissen die Ermittler über Ingas Schicksal?
Wenig. "Wir wissen nicht, was ihr passiert ist", sagt Polizeisprecher Mike von Hoff auch vier Wochen nach dem Verschwinden. Ein Verbrechen? Ein Unfall? Eine Entführung? Alles ist denkbar, nichts davon konnten die Ermittler bisher ausschließen. Sicher ist: Inga verschwand am Abend des 2. Mai von einem Fleck in Stendal, der von einem 3500 Hektar großen Waldgebiet umschlossen ist. Die Ermittler hoffen weiterhin, sie lebend zu finden. Bisher liefen jedoch alle Spuren ins Leere.

Ist diese maue Spurenlage in einem Vermisstenfall normal?
Im Vergleich zu anderen Vermisstenfällen sei die geringe Zahl an konkreten Spuren sehr ungewöhnlich, sagen die Ermittler. In anderen Fällen konnten die Polizisten die Ermittlungen schneller in eine Richtung lenken, fanden verlorene Gegenstände, Handys oder Fahrräder. Manchmal führten auch verdächtige Autos weiter. Bei der Suche nach Inga haben die Ermittler diese richtungsweisenden Funde nicht. Gemeldete Beobachtungen führten bisher zu keiner heißen Spur.

Wie arbeiten die Polizisten?
Für die Suche nach Inga gründete die Polizei die Ermittlungsgruppe "Wald". 30 Kollegen umfasst sie im Kern, je nach Bedarf wird sie aufgestockt. Die Beamten nehmen Hinweise aus ganz Deutschland und Europa auf, die bisher hundertfach telefonisch, per Mail oder Brief eingingen. Sie gleichen sie mit vorherigen Hinweisen ab. Hilfe bekommen sie von Kollegen aus ganz Deutschland. Diese befragen Hinweisgeber in anderen Bundesländern, gehen Beobachtungen nach. Über weitere Ermittlungswege schweigt die Polizei aus taktischen Gründen.

Wie hoch ist der Druck auf die Ermittler?
Die Suche nach dem kleinen Mädchen belaste die beteiligten Beamten auch emotional, berichtet Polizeisprecher von Hoff. "Viele haben selbst Kinder und Enkel und versuchen daher alles, um Inga zu finden." Gleichzeitig müssten die Ermittler stets abwägen, wie viel sie über ihre Ermittlungen preisgäben.

Was könnte als Information zu dem entscheidenden Hinweis führen - und wo ist die Gefahr zu groß, mögliche Täter aufzuschrecken und das Mädchen in Gefahr zu bringen? Wie wichtig sind Hinweise aus der Öffentlichkeit auch noch vier Wochen nach dem Verschwinden?

Gerade weil den Ermittlern eine heiße Spur fehlt, sind Hinweise für sie sehr wichtig. "Jeder soll sich melden, der denkt, er hat ein blondes Mädchen mit großer Zahnlücke oder Ingas Kleidung gesehen, egal wo", appelliert Polizeisprecher von Hoff. "Jeder Hinweis kann der entscheidende sein." Derzeit gingen täglich 15 bis 20 neue Hinweise ein, sagt von Hoff. Nach den TV-Aufrufen bei "Kripo live" im MDR und "Aktenzeichen XY...ungelöst" im ZDF waren es noch mehr.

Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 0391-546-1422 entgegen oder über dieses entgegen.
 
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Polizei sucht mit allen Mitteln: Spezialhunde sollen Inga finden

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Schon wochenlang fehlt von der fünfjährigen Inga aus Schönebeck jede Spur. Die Suche mit Hundertschaften und Hubschraubern verläuft bisher erfolglos. Nun setzt die Polizei ihre Hoffnung auf den Einsatz von Spezialhunden.

Zur Suche nach der seit knapp sieben Wochen vermissten Inga aus Schönebeck hat die Polizei Spezialhunde in der Börde eingesetzt. Die sieben Personensuchhunde mit ihrem besonders sensiblen Geruchssinn sind in und um Haldensleben unterwegs, wie ein Sprecher der Polizei in Magdeburg sagte.

Die Tiere können dem Sprecher zufolge kleinste Anhaltspunkte im Zusammenhang mit dem Fall Inga erschnüffeln. Eine heiße Spur gebe es jedoch noch nicht.

Das fünfjährige Mädchen war Anfang Mai bei einem Besuch in Stendal im Wald verschwunden. Wochenlang haben Hunderte Polizisten die Wälder in Sachsen-Anhalt durchkämmt. Auch ein Hubschrauber wurde für die Suche eingesetzt. Jedoch wurden bisher keine konkreten Hinweise auf den Verbleib des Mädchens gefunden.

Derweil läuft eine bundes- und europaweite Fahndung nach Inga. Für den entscheidenden Tipp wurde eine Belohnung in Höhe von 25.000 Euro ausgesetzt.

 
Fünfjährige bleibt verschwunden: "Polizei kann nur wenig für Inga tun"

Rund zwei Monate ist es her, dass die kleine Inga aus Schönebeck Anfang Mai in einem Wald bei Stendal verschwand. Zwei Monate, in denen die Polizei viele Hinweise, aber keine heiße Spur zu der Fünfjährigen bekam. Der Vorsitzende der Initiative Vermisste Kinder, Lars Bruhns, berichtet, wie Familien mit so einer Situation umgehen - und was die Ermittler nun noch tun können.

Gibt es in solchen Situationen mit zwei Monaten Ungewissheit einen Weg zurück in eine Art Alltag?

Bruhns: Für das Umfeld des vermissten Kindes ist es extrem schwierig. Dieser Schwebezustand durch die Ungewissheit ist aus unserer Erfahrung sehr schwer greifbar. Je mehr Zeit vergeht, desto schmerzhafter wird es und desto mehr verzweifeln viele Angehörige. Allerdings ist es sehr individuell, wie Familien damit umgehen. Manchen tut es gut, die gewohnte Umgebung zu verlassen, anderen hilft gerade der Halt des Umfelds.

Was kann die Polizei nach wochenlanger Suche jetzt noch tun?

Leider eher wenig, sagt uns die Erfahrung mit früheren Vermisstenfällen. Entscheidend sind die ersten Stunden und Tage nach dem Verschwinden. Je schneller die breite Öffentlichkeit informiert ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Zeuge findet. Im Fall Inga ist wirklich viel versucht worden. Unsere Erfahrung sagt uns leider, dass oft gerade Fälle mit kleinen Kindern nie oder eher zufällig aufgeklärt werden. Die Polizei muss weiter ermitteln. Aber alles, was man für eine Fahndung weiter veröffentlicht, ist jetzt nicht mehr so ergiebig.


Sie hatten ein zentrales Expertenteam gefordert, das beim Verschwinden kleiner Kinder bundesweit die Suche koordiniert. Wie kommt ihre Idee an?

Nach unseren bisherigen Gesprächen scheint eine bundesweit zentrale Einheit derzeit utopisch. Wir haben von vielen Landespolizeibehörden eine Rückmeldung, dass das mit den föderalen Strukturen nicht vereinbar ist. Der Ansatz ist aber nach wie vor richtig. Wir schlagen vor, dass man eine Expertenstelle je Bundesland einrichtet - und hoffen, dass erstmal ein Land unsere Idee aufgreift. Andere Länder wie die USA und Polen zeigen, wie wichtig kontinuierlich arbeitende Spezialisten bei Vermisstenfällen sind, die sofort über alle Kanäle die Öffentlichkeit informieren und alle wichtigen Maßnahmen einleiten. Bei der derzeitigen deutschen Regelung sind viele Absprachen nötig, die gerade direkt nach dem Verschwinden so viel wertvolle Zeit kosten.

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