Michael Jackson: Doku sorgt für heftige Reaktionen -Sender schmeißt Songs aus Programm !

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Michael Jackson: Doku sorgt für heftige Reaktionen -Sender schmeißt Songs aus Programm !

Los Angeles - Die Dokumentation „Leaving Neverland“ zu Missbrauchsvorwürfen gegen den verstorbenen Popstar Michael Jackson hat auf der ganzen Welt gemischte Reaktionen hervorgerufen.


Der norwegische Rundfunk NRK reagierte besonders drastisch.
Er will auf seinen Radiosendern zwei Wochen lang keine Lieder von Michael Jackson spielen, teilte der NRK nun mit.

„Michael Jackson hat eine enorme populärkulturelle Bedeutung gehabt und ist für ein großes Publikum ein wichtiger Künstler“, erklärte NRK-Musikchef Knut Henrik Ytre-Arne.
Dessen Musik komplett zu verbannen, sei deshalb zunächst schwierig.

Michael-Jackson-Songs aus Wiedergabelisten gelöscht
Ab diesem Freitag werde man 14 Tage lang die Songs von Jackson aus den Wiedergabelisten der Sender P1, P13 und P1+ entfernen und dann schauen, wie das Publikum auf den Inhalt der Doku reagiere.
Wenn sich ein zuständiger Programmleiter entschließe, doch Musik des Popsängers zu spielen, sollte den Zuhörern erklärt werden, warum.

In der Dokumentation „Leaving Neverland“ werfen zwei inzwischen erwachsene Männer Jackson vor, sie im Kindesalter sexuell missbraucht zu haben.

Gemischte Reaktionen in den USA
Auch in den in den USA äußerten sich viele Menschen zu der Dokumentation.
Nach Ausstrahlung des ersten Teils beim Bezahlsender HBO am Sonntag nahmen einige Zuschauer Jackson in Schutz, andere kündigten an, seine Musik nicht mehr zu hören.

„Michael Jackson stand deutlich länger als ein Jahrzehnt unter Überwachung des FBI.
Sie haben nichts gefunden, um Behauptungen von Kindesmissbrauch zu belegen“, schrieb TV-Produzent Elgin Charles bei Twitter.

Prominente mit geteilten Meinungen zu Michael-Jackson-Doku
„Mit Blick auf die Erzählmethode ist 'Leaving Neverland' eine sehr schlechte Dokumentation“, schrieb Drehbuchautor und Filmemacher Gabriel Torrelles.
Beim „größten Megastar der Welt und einem Verstorbenen“ erwarte er mehr Fakten und Recherche.
Andere fragten, ob HBO höhere Einschaltquoten nötig habe.

Comedian Rosie O'Donnell bezeichnete den Film als „quälend“.
Regisseur Morgan J. Freeman schrieb: „Dieser Mann muss von allen Sockeln entfernt werden und seinen angemessenen Platz in der Geschichte erhalten: ein Megastar, der seine Macht missbrauchte, um kleine Jungen zu belästigen.“

Der Film habe seine Antipathie gegen Jackson in „Übelkeit“ verwandelt, schrieb Regisseur Ben Rock.
„Was für ein grotesker Widerling.“
Sport-Kommentator Jason La Canfora kündigte an, er werde „nie wieder einen Michael-Jackson-Song hören.“

Mutmaßliche Michael-Jackson-Opfer im Gespräch mit Oprah Winfrey
Kurz danach haben die beiden mutmaßlichen Jackson-Opfer in der Talkshow von US-Moderatorin Oprah Winfrey ihre Anschuldigungen bekräftigt.
Winfrey, die nach eigenen Angaben selbst in der Kindheit sexuell missbraucht wurde, sagte in der Sondersendung des Kanals HBO am Montag, sexueller Missbrauch sei eine „Geißel der Menschheit“.

„Dieser Augenblick geht über Michael Jackson hinaus.
Er ist größer als jede Person.“
In der Sendung berichteten der heute 36-jährige Wade Robson und der 41-jährige James Safechuck von ihren Erlebnissen mit dem Pop-Superstar und begründeten ihr langes Schweigen.

Michael-Jackson-Opfer sagt nach Therapie aus
„Er sagte mir, es sei Liebe“, sagte Robson.
„Er sagte mir, dass er mich liebe, und dass Gott uns zusammengebracht habe.
Michael war Gott für mich.“
Noch 2005 hatte Robson zugunsten des Musikers im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen ausgesagt.

„Wenn ich Michael und meine Geschichte mit Michael infrage hätte stellen müssen, hätte das bedeutet, dass ich alles in meinen Leben hätte infrage stellen müssen“, sagte Robson.
Safechuck beschrieb, wie der Popstar „um dich“ oder „aus Einsamkeit“ geweint habe.
„Du wolltest für ihn da sein.“

Erst seine eigene Vaterschaft und Therapien hätten ihn dazu gebracht zu reden.
Michael Jackson war im Juni 2009 an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol gestorben.
Der „King of Pop“ sah sich bereits zu Lebzeiten immer wieder dem Vorwurf des Kindesmissbrauchs ausgesetzt.
2005 wurde er in einem spektakulären Gerichtsverfahren freigesprochen.
Seine Karriere und sein Ruf nahmen jedoch dauerhaft Schaden.

HBO auf 100 Millionen Dollar verklagt
Jacksons Nachlassverwalter hatten den US-Fernsehsender HBO vor der Ausstrahlung der Dokumentation wegen Verunglimpfung des Popstars auf 100 Millionen Dollar verklagt.
HBO hatte Anfang des Monats die zweiteilige und insgesamt vier Stunden lange Dokumentation „Leaving Neverland“ gezeigt, die im Januar beim Sundance-Filmfestival Premiere hatte.

Die Doku erzählt die Geschichte der beiden Männer, die nach eigenen Angaben im Alter von sieben und zehn Jahren von Jackson sexuell missbraucht worden waren.
Choreograph Robson hatte Jackson 2013 verklagt, Safechuck erhob seine Vorwürfe 2014.
Beide Klagen wurden 2017 von der Justiz abgewiesen.


 
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