Agentur scannt angeblich heimlich Fans bei Taylor-Swift-Konzert !

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Bei einem Auftritt der Popsängerin Taylor Swift sind offenbar heimlich die Gesichter von Konzertbesuchern gefilmt und mit einer Datenbank abgeglichen worden.
Gesucht wurde wohl nach Stalkern.

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Versteckte Kamera im Stadion: Eine Konzertagentur hat offenbar heimlich Fans von Taylor Swift gefilmt und eine Software die Gesichter analysieren lassen.
Auf einem Bildschirm an einem Kiosk seien demnach Videos von Konzertproben gezeigt worden.
Eine versteckte Kamera hinter dem Display habe dabei die Gesichter aller Besucher gefilmt, die sich diese Videos anschauten.

Das geht aus einem Bericht des Musikmagazins "Rolling Stone" hervor.
Der Autor bezieht sich dabei auf den Sicherheitschef der Veranstaltungsagentur Oak View Group.
Der Mitarbeiter der Agentur sei selbst vor Ort gewesen, um die Software zu testen.

Dem Bericht zufolge sollen die Bilder der Fans an einen Server in Nashville geschickt worden sein, wo sie mit den Einträgen in einer Datenbank abgeglichen wurden.
Dort seien die Gesichtsmerkmale der Besucher mit Fotos von Hunderten Personen verglichen worden, die als Stalker der Sängerin bekannt sind.
Die Künstlerin hatte in der Vergangenheit mehrmals mit massiven Stalking-Attacken zu kämpfen.

Tech-Konzerne sorgen sich um Privatsphäre der Nutzer
Grundsätzlich ist Gesichtserkennung eine heikle Maßnahme, um Besucher zu identifizieren.
Schließlich müssen die Daten für einen Abgleich gespeichert werden - was schon allein brisant ist, weil viele Nutzer ihr Gesicht als Passwort verwenden und beispielsweise ihre Smartphones damit entsperren.
Sollten die Daten in die falschen Hände gelangen, können Nutzer kaum etwas dagegen unternehmen und müssen auf ihr Gesicht als Passwort verzichten.

Das Problem: In den USA gibt es bisher wenige Datenschutzregeln für Gesichtserkennung.
Das gilt vor allem für Konzerte, die als private Veranstaltung dem Veranstalter das Hausrecht überlassen.
Daher sorgen sich mittlerweile sogar große Tech-Unternehmen, die Geld mit Gesichtserkennung verdienen, um die Privatsphäre der Nutzer.
Microsoft hatte in der vergangenen Woche dazu aufgerufen, endlich politische Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesichtserkennung zu regulieren.

Ansonsten ist der großflächige Einsatz der Technologie kaum noch zu stoppen.
So hat etwa der US-Kartenanbieter Ticketmaster im Mai angekündigt, die Software Blink Identity einzusetzen, um Fans schneller durch Drehkreuze am Eingang zu schleusen.
In Bruchteilen einer Sekunde erfasst das System die Gesichter und stellt fest, ob der Fan ein gültiges Ticket besitzt.

In Deutschland könnte so eine Aktion teuer werden für den Veranstalter: Seit Mai dieses Jahres gilt in Europa die Datenschutz-Grundverordnung.
Wer heimlich Besucher eines Konzertes filmt, verstößt gegen die Regeln.
Wer Personen filmen und sensible Daten wie Gesichter scannen möchte, muss beispielsweise deutlich auf dem Ticket darauf hinweisen und angeben, wie lange die Informationen gespeichert werden.


 
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