Nach 34 Jahren: ARD setzt die "Lindenstraße" ab !

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Nach 34 Jahren: ARD setzt die "Lindenstraße" ab !

Seit mehr als drei Jahrzehnten begleiten die Stars aus der "Lindenstraße" die Zuschauer am Sonntag in den Abend.
Doch jetzt wird die älteste Erfolgsserie eingestellt.

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"Die wöchentliche Serie 'Lindenstraße' wird nach über 34 Jahren nicht fortgeführt", heißt es jetzt in einer WDR-Pressemitteilung.
"Die Fernsehprogrammkonferenz der ARD hat sich mehrheitlich gegen eine Verlängerung des Produktionsvertrages mit der Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion ausgesprochen", wird weiter erklärt.

Eine Ikone im deutschen Fernsehen
Die Entscheidung habe man sich demnach nicht leicht gemacht.
Die "Lindenstraße" sei eine Ikone im deutschen Fernsehen, die die Zuschauer seit Jahrzehnten begleitet.
Sie sei "ein Spiegelbild der Geschichte und Entwicklung unserer Republik."
Mit der TV-Serie habe man zudem Akzente gesetzt, die auch in der Zukunft noch eine Rolle spielen und prägend bleiben würden.

Zuschauerinteresse und Sparzwänge nicht vereinbar
"Doch wir müssen nüchtern und mit Bedauern feststellen: Das Zuschauerinteresse und unsere unvermeidbaren Sparzwänge sind nicht vereinbar mit den Produktionskosten für eine solch hochwertige Serie", erklärten die Verantwortlichen weiter in der Pressemeldung.

Der "Vater" der "Lindenstraße", Hans W. Geißendörfer, habe Fernsehgeschichte geschrieben.
"Ihm und seiner Nachfolgerin Hana Geißendörfer sowie allen Mitwirkenden gelten unser Respekt und unser Dank", heißt es weiter.

Letzte Folge im März 2020
Fans können sich ab jetzt auf den Abschied vorbereiten und einstellen.
Die letzte Folge der Serie wird erst im März 2020 im Ersten ausgestrahlt werden.
Bis dahin verspreche man interessante Folgen und ein "fulminantes Finale".

Die erste "Lindenstraße"-Folge lief am 8. Dezember 1985.
Seitdem hat die Serie viele bunte Geschichten erzählt, auf das politische Geschehen Bezug genommen und auch provokante Szenarien dargestellt.


 
„Lindenstraße“: Das sagen die Promis zum Serien-Aus !

Nach 34 Jahren wurde das Ende der ARD-Kultserie „Lindenstraße“ verkündet.
Die ARD-Serie wird im März 2020 eingestellt.
Nicht alle Fernsehzuschauer freut’s.
Was sagen eigentlich die Promis zu dem Beben in der TV-Landschaft?

„Lindenstrassen“-Urgestein Marie-Luise Marjan (78, „Mutter Beimer“) meldete sich via ‚Bild-Zeitung zu Wort.
„Der WDR hat uns zum Kult erhoben.
Und Kult schafft man nicht ab.
Kult bleibt!
Wir haben alle Themen, die uns in Bewegung halten.
Wir haben die ganze Bandbreite und die Menschen haben das mit uns verfolgt.
Wir sind ja noch nicht zu Ende.
Das Publikum wird sicher auf die Barrikaden gehen!“

Moritz Sachs (40), der seit der ersten Folge im Jahr 1985 als Klaus Beimer in der „Lindenstraße“ dabei ist, sagte ‚Focus.de‘: „Das Zuschauerinteresse war zuletzt eher wieder gestiegen.
Und sparen kann man natürlich überall.
Ich bin der Meinung, dass die „Lindenstraße“ ein relevantes Format ist, dass es geben sollte, es ist eine Institution.
Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen kann es ja nicht nur darum gehen, Kosten zu sparen, sondern es geht auch darum, den Auftrag zu erfüllen.
Aber wenn die ARD einen Weg gefunden hat, das ohne die „Lindenstraße“ zu tun, werden wir das wohl akzeptieren müssen.“

Filmemacher Til Schweiger (54), einst von Folge 220 bis 365 selbst Star der Serie, äußerte sich gegenüber der ‚Bild‘-Zeitung: „Ich finde es traurig, weil die Lindenstraße eine deutsche Institution gewesen ist.
Ich finde das sehr schade.“

Christian Kahrmann (46, Folge 1 bis 520) sagte dem Blatt: „Ich bin vor 25 Jahren aus der ,Lindenstraße‘ ausgestiegen.
Die Nachricht, dass die Serie jetzt bald endet, macht mich traurig und hat mich geschockt.
Aber ich denke, das sind die Zeichen der Zeit.
Die Sehgewohnheiten der Menschen haben sich einfach stark verändert.“

Tagesthema auch bei der Bambi-Gala
Auch der renommierte Filmproduzent Nico Hofmann (58) äußerte sich: „Die Lindenstraße hat mein Fernsehleben verändert, kein anderes Format hat so konsequent und so früh auf gesellschaftspolitische Inhalte gesetzt.“

Das Aus für den Dauerbrenner „Lindenstraße“ hat auch bei Prominenten auf der Bambi-Verleihung in Berlin unterschiedliche Reaktionen ausgelöst.
„Es ist eine Institution.
Es war die erste Serie, die es in dieser Form gab.
Aber irgendwann ist etwas auch mal auserzählt“, sagte Schauspieler Heino Ferch (55, „Comedian Harmonists“) der Deutschen Presse-Agentur.

„Mein Vater hat damals alle Folgen auf Videorecorder aufgenommen.
Ich hätte ihn wahrscheinlich sehr stolz gemacht, wenn ich dort mal mitgespielt hätte.
Diesen Wunsch kann ich ihm leider jetzt nicht mehr erfüllen“, erklärte Oliver Wnuk (42, „Stromberg“).

„The Voice of Germany“-Moderator Thore Schölermann (34), der mehrere Jahre in der mittlerweile eingestellten Soap „Verbotene Liebe“ mitgespielt hat, denkt vor allem an die Schauspieler und Mitarbeiter der Serie.
„Das ist ja eine Produktion ähnlich einem Großunternehmen.
Und dort stehen bald viele vor der Tür und wissen nicht, wohin sie sollen.“

„Es überrascht mich nicht“
Comedian Luke Mockridge (29), dessen Vater Bill jahrelang als Erich Schiller in der „Lindenstraße“ mitgespielt hat, nimmt das Aus der Kultserie mit Humor.
„Das ist ja eine schreckliche Nachricht.
Warum wurde der Bambi nicht abgesagt?
Wie hat die Börse reagiert?“

Sein Vater Bill Mockridge 871), der 2015 nach 24 Jahren als Erich Schiller den Serientod starb, äußerte sich ebenfalls.
„Es überrascht mich nicht“, erzählte der dem Bonner ‚Generalanzeiger.‘
„Das hatte sich ja bereits seit Längerem abgezeichnet.
Auf meinen Tourneen durch Deutschland treffe ich viele Lindenstraßen-Fans in meinen Vorstellungen, und sie erzählen mir, sie gucken die Serie nicht mehr, weil sie nicht mehr das sei, was sie einmal war.“
Mockridge fügte hinzu: „Schon damals musste gespart werden, deshalb wurde unter anderem meine Rolle rausgeschrieben.“


 
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