Politiker über Musikpreis Echo: "Die Veranstalter haben versagt" !

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Politiker über Musikpreis Echo: "Die Veranstalter haben versagt" !

Politiker reagieren auf Echo-Skandal - "Rechtsextremes Gedankengut ist salonfähig geworden" .

Deutschland diskutiert über den Echo-Skandal um die Rapper Kollegah und Farid Bang.
Nun melden sich auch Politiker von SPD und Grünen zu Wort – und fordern Konsequenzen.

Nach der Echo-Preisverleihung und den Antisemitismus-Vorwürfen gegen die Rapper Kollegah und Farid Bang mehren sich auch die kritischen Stimmen aus der Politik, die Veränderungen bei dem Musikpreis Echo fordern. "
Die Veranstalter des Echo haben versagt", sagte Martin Rabanus, Sprecher für Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion.
"Der Echo muss insgesamt neu aufgesetzt werden.
Offensichtlich sind die Kriterien dieser Preisverleihung nicht geeignet, um antisemitische, fremdenfeindliche und menschenverachtende Werke auszuschließen."
Die Texte von Kollegah und Farid Bang hätten die Grenze der Kunstfreiheit deutlich überschritten.
Es sei falsch, dass der Echo-Beirat dies toleriert habe.

"Großes Problem"
Das Rap-Duo Kollegah und Farid Bang war für Passagen ihres Albums "Jung, Brutal, Gutaussehend 3" in die Kritik geraten.
Antisemitische Textzeilen wie "Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen" und "Mache wieder mal 'nen Holocaust, komm' an mit dem Molotow" hatten für Entsetzen gesorgt.

Das Thema Jugendschutz im Bereich Hip-Hop-Musik sieht der SPD-Politiker allgemein kritisch.
"Wir haben ein großes Problem.
In der Jugendkultur ist offensichtlich rechtsextremes Gedankengut angekommen und salonfähig geworden", sagte Rabanus.
"Das muss uns Sorgen machen.
Wir müssen die politische Bildung stärken, um dieser Tendenz etwas entgegenzuhalten."

Im Zusammenhang mit dem Jugendschutz wird immer wieder über Verbote bestimmter Songpassagen im Hip-Hop diskutiert.
Hier kommt die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) ins Spiel, die Inhalte indexieren kann.
"Wir haben einen umfangreichen Katalog an Tatbeständen, der auch bei Hip-Hop-Musik funktioniert", sagte BPjM-Vorsitzende Martina Hannak.

Langsame Indexierung
Die mögliche Indexierung von Musik ist in Deutschland allerdings ein langwieriger Prozess.
Die Prüfstelle kann nur auf Antrag tätig werden, der von allen Jugendbehörden in Deutschland kommen kann.
"Wir können nicht von Amtswegen tätig werden.
Das Werk eines Künstlers muss außerdem erst einmal auf dem Markt sein, damit wir es prüfen können", erklärt Hannak.
"Es ist immer eine umfangreiche Abwägung zwischen Jugendschutz und Kunstfreiheit, aber oft geht die Entscheidung zugunsten des Jugendschutzes aus."

Bessere politische Bildung
Vertrauen in die BPjM hat auch Erhard Grundl, Abgeordneter von Bündnis 90/ Die Grünen und Mitglied des Ausschusses für Kultur und Medien im Bundestag: "Beim Thema Jugendschutz in Verbindung mit Hip-Hop müssen wir immer von Einzelfall zu Einzelfall entscheiden.
Es ist eine juristische Frage und wenn etwas jugendgefährdend ist, gehört es natürlich auf den Index.
Mit der Bundesprüfstelle haben wir hier ein funktionierendes Element", sagte Grundl.

Grundl glaubt, dass sich die Politik bei der Regulierung von Musik "zurückhalten" sollte.
"Antisemitismus wie bei Kollegah muss man nicht noch durch einen Preis unterstützen – ganz klar", sagt Grundl.
"Aber ich rate zur Zurückhaltung.
Es ist ein sensibles Spannungsfeld zwischen Kunstfreiheit und Jugendschutz."
Auch SPD-Politiker Rabanus sieht weniger die Politik und die Prüfstelle in der Pflicht: "Der Schutz unserer Werte und Ideale geht über politische Bildung besser, als über zusätzliche Paragrafen im Jugendschutzgesetz."

Kein Wunder, dass die Politik zurückhaltend reagiert.
Die Musikbranche ist ein ernst zu nehmender Wirtschaftszweig.
Das umstrittene Album "Jung, Brutal, Gutaussehend 3" der Rapper Kollegah und Farid Bang wurde für über 200.000 Verkäufe mit Platin ausgezeichnet und rund 30 Millionen Mal gestreamt.

Typisches Stilmittel?
Auch der Echo-Beirat entschied, die beiden Musiker nicht aus der Liste der Nominierten zu streichen.
Die umstrittenen Textzeilen wurden durch den Beirat geprüft und als verbale Provokation und somit als typisches Stilmittel im Battle-Rap bewertet.
Am Ende erhielten Farid Bang und Kollegah den Preis in der Kategorie "Hip-Hop/Urban National" für ihr Album verliehen.

Der Sprecher des Beirats des Musikpreises Echo hat die Entscheidung, die Nominierung der Rapper Kollegah und Farid Bang nicht zu kippen, verteidigt.
"Grenzüberschreitungen sind nicht akzeptabel, aber sie sind ein Teil der Musikkultur", sagte der CDU-Politiker Wolfgang Börnsen der Deutschen Presse-Agentur.

Bei der Echo-Verleihung geht es in erster Linie um gute Verkaufszahlen.
Dies wird auch aus Kreisen der Politik scharf kritisiert.
Grünen-Politiker Grundl glaubt, dass es beim Echo nur um den "Kommerz" und nicht um das "Künstlerische" ginge.
"Der Echo ist eine Selbstbeweihräucherung der Musikindustrie und ein Kommerzpreis", so Grundl.
"Das Selbstverständnis der Musikbranche ist, dass das gut ist, was sich gut verkauft.
Das muss sich ändern."

Stars geben Preise zurück
Dass nun vermehrt Stars ihre Echo-Preise zurückgeben, beurteilen Rabanus und Grundl als positiv, wenngleich Grundl es gut gefunden hätte, wenn sie "den Preis erst gar nicht angenommen hätten".
Rabanus argumentiert: "Ich finde es gut und richtig, dass sich andere Künstler nicht mit Kollegah und Farid Bang gemein machen wollen.
Es zeigt, dass der Echo erheblich an Akzeptanz verloren hat."

Unter anderem hatte Klaus Voormann entschieden, den Echo für sein Lebenswerk zurückzugeben.
"Ich habe urspruenglich mit Freude den Lebenswerk-Echo angenommen, da man bei mir anscheinend nicht nach Verkaufserfolg und Umsatzzahlen ging, sondern meine kuünstlerische Leistung würdigen wollte", sagt Voormann nun.
"Provokation ist erlaubt und manchmal sogar notwendig, um Denkanstoeße zu geben.
Aber es darf nicht die Grenze zu menschenverachtenden, frauenfeindlichen, rassistischen, antisemitischen, gewaltverherrlichenden Äußerungen und Taten überschritten werden.
Genau diese Attribute treffen im gegebenen Fall zu."


 
Rapper-Skandal: Westernhagen gibt seine sieben Echos zurück !

Berlin Der Wirbel um den Skandal bei der Echo-Preisverleihung nimmt kein Ende.
Drei weitere Preisträger haben nun den Echo zurückgegeben.

Aus Protest gegen die Echo-Verleihung an die Rapper Kollegah und Farid Bang hat sich auch Sänger und Musiker Marius Müller-Westernhagen dazu entschlossen, seine Auszeichnungen zurückzugeben.
Das erklärt der 69-Jährige auf seiner Facebook-Seite.
Demnach will er alle sieben Preise zurück geben.

„Künstler haben eine besondere gesellschaftliche Verantwortung.
Sich hinter künstlerischer Freiheit zu verstecken oder kalkulierte Geschmacklosigkeiten als Stilmittel zu verteidigen, ist lächerlich“, schreibt Müller-Westernhagen: „Und eine Industrie, die ohne moralische und ethische Bedenken Menschen mit rassistischen, sexistischen und gewaltverherrlichenden Positionen nicht nur toleriert, sondern unter Vertrag nimmt und auch noch auszeichnet, ist skrupellos und korrupt.“

Müller-Westernhagen schreibt weiter, er glaube nicht, dass die mit dem Echo ausgezeichneten Rapper Kollegah und Farid Bang Antisemiten seien – „sie sind einfach erschreckend ignorant“.
Der Echo sei in der Kultur-Welt allerdings auch nie relevant gewesen, sagt der Musiker; die Rückgabe „schafft Platz bei mir zu Hause und in meinem Herzen“.

Kulturstaatsministerin Grütters sieht Versagen des Echo-Ethikrats
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) kritisiert die Auszeichnung der Rapper Farid Bang und Kollegah mit dem Musikpreis Echo scharf.
„Dass Songs mit Texten, die menschenverachtende und herabwürdigende Passagen enthalten, von der Musikindustrie ausgezeichnet werden, offenbart die Fragwürdigkeit eines Preises, der nur auf Erfolg an der Kasse setzt“, sagte Grütters.

„Das Versagen des Ethikrates ist in diesem Fall besonders bitter.“
Zwar sei in Deutschland die Kunstfreiheit garantiert, erklärte die CDU-Politikerin.
„Aber sie hat ihre Grenzen da überschritten, wo Holocaust-Opfer verhöhnt werden.“

Zuvor hatte auch der Dirigent Enoch zu Guttenberg angekündigt, den Preis zurückzugeben.
„Nachdem solch ein Preis nun im Jahr 2018 auch Verfassern von widerwärtigen antisemitischen Schmähtexten verliehen und noch dazu vom „Ethikrat“ Ihres Verbandes bedenkenlos freigegeben wurde, würden wir es als Schande empfinden, weiterhin diesen Preis in unseren Händen zu halten“, schrieben Guttenberg und Andreas Reiner vom Orchester Klangverwaltung am Dienstag.

Guttenberg und das Orchester hatten 2008 einen Echo Klassik für ihre Einspielung der vierten Symphonie von Anton Bruckner bekommen.
„Das einstige Symbol für gute künstlerische Arbeit hat sich in ein schmutziges Menetekel für eine Entwicklung in unserem Land verwandelt, die uns mit tiefster Sorge erfüllt“, schrieben sie nun in einem offenen Brief an den Bundesverband Musikindustrie.

Der Präsident des Deutschen Kulturrates, Christian Höppner, kündigte seinen Rücktritt aus dem Ethik-Beirat des Musikpreises an.
Unter den bestehenden Rahmenbedingungen werde er nicht weiter in dem Gremium mitarbeiten, teilte Höppner am Dienstag in Berlin mit.
Zugleich kündigte er an, dass sich der Kulturrat schwerpunktmäßig mit den Grenzen der Kunstfreiheit befassen werde.

Zuvor hatte am Dienstag auch der Pianist Igor Levit seinen Echo-Klassik zurückgegeben.
Die Vergabe an die beiden Rapper sei für ihn „ein vollkommen verantwortungsloser, unfassbarer Fehltritt der Echo-Jury und gleichzeitig auch Ausdruck für den derzeitigen Zustand unserer Gesellschaft“, schrieb Levit auf Twitter.

„Antisemitischen Parolen eine solche Plattform und Auszeichnungen zu geben, ist unerträglich“, so Levit.
Levit hatte 2014 einen Echo-Klassik erhalten.

Am vergangenen Donnerstag waren die beiden Rapper mit dem Musikpreis für ihr Album „Jung, Brutal, Gutaussehend 3“ ausgezeichnet worden, das als antisemitisch kritisiert wird.
Es enthält Textzeilen wie „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ und „Mache wieder mal ‘nen Holocaust, komm’ an mit dem Molotow“.

Klaus Voormann und Notos Quartett gaben Echo zurück
Zuvor hatte bereits der auch als „fünfter Beatle“ bekannte Musiker und Grafiker Klaus Voormann den erst vor wenigen Tagen überreichten Echo für sein Lebenswerk zurückgegeben.
Auch das Notos Quartett aus Berlin hat erklärt, seinen Echo Klassik vom vergangenen Herbst zurückzugeben.

Der Sänger Peter Maffay forderte die Verantwortlichen zum Rücktritt auf.
Auch andere Musiker und Kulturschaffende machten ihrem Unmut Luft.
Der Bundesverband Musikindustrie kündigte angesichts der Proteste an, das Konzept des Preises zu überarbeiten .

Der Veranstalter des Musikpreises Echo indes hat die Trophäe für Kollegah und Farid Bang als „Fehler“ bezeichnet.
Das schrieb der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Musikindustrie, Florian Drücke, am Dienstag in einem Brief an die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch.
„Wir entschuldigen uns ausdrücklich dafür – bei Ihnen und allen anderen Menschen, deren Gefühle wir verletzt haben.“

Knobloch hatte die Auszeichnung als „verheerendes Zeichen“ bezeichnet.
Gerade erst entstehe in Deutschland die „ersehnte Sensibilität für den erstarkten Antisemitismus in unserer Gesellschaft, insbesondere an Schulen“.

Knobloch habe mit ihrer Kritik vollkommen Recht, so Drücke.
„Wir als Vorstand haben das falsch bewertet und wollten uns an der falschen Stelle für die künstlerische Freiheit einsetzen.“
Das Geschehene sei nicht mehr rückgängig zu machen.
„Wir können allerdings vermeiden, dass solche Fehler in Zukunft wieder geschehen.


 
Echo-Debatte zieht Kreise !

Berlin - Der Echo-Eklat zieht Kreise: Nun werden auch die jüngeren Stars aufgefordert, sich zu dem judenfeindlich kritisierten Rap-Album zu äußern, das einen Preis gewonnen hat.
Der langjährige Musikmoderator Peter Illmann zeigte sich über die Auszeichnung für die Rapper Kollegah und Farid Bang entsetzt.

Er hätte den Preis den Musikern vor die Füße geworfen, so Illmann.
Ich fordere auch die jüngeren Künstler wie Helene Fischer oder Mark Forster auf, sich wie Maffay und Westernhagen von Texten, die Gewalt verherrlichen oder antisemitisch sind, zu distanzieren.


 
Echo-Skandal: Sponsor zieht sich von Verleihung zurück !

Berlin Nach dem Skandal um Kollegah und Farid Bang verliert die Echo-Preisverleihung nicht nur an Rückhalt.
Auch ein Sponsor ging verloren.

Die Firma Voelkel steht mit ihren Bio-Limonaden und Säften wie wenige andere Unternehmen für ein durchweg positives Saubermann-Image.
Skandale wie der um die Echo-Verleihung für Kollegah und Farid Bang passen da nicht ins Bild.
Und so hat Voelkel nun das Sponsoring des Echos beendet.

„Voelkel [distanziert] sich von den künstlerischen Inhalten der umstrittenen Preisträger ebenso wie vom Prozedere der Preisvergabe.“, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.
Die Fokussierung der Preisverleihung auf Verkaufszahlen kritisiert das Unternehmen ausdrücklich.
Voelkel distanziert sich von Fans von Kollegah und Farid Bang

Doch nicht nur von den Veranstaltern, sondern auch von den Fans des umstrittenen Rap-Duos distanziert sich Voelkel.
Die Verleihung „eröffnet auf das Echo-Komitee eine fragwürdige Perspektive, auf die das Album kaufende Hörerschaft eine erschreckende“, schreibt die Firma zu den Käufern des Albums „Jung, brutal, gutaussehend 3“ .
Auf einer Premium-Version von „JGB 3“ war eine Zeile zu hören, die geschmacklose Vergleiche zu Opfern des Holocausts zieht.

Das Unternehmen wolle in Zukunft verstärkt alternative Musikveranstaltungen unterstützen und Inhalte fördern, die ohne „Diskriminierung und Diffamierung auskommen“.

Der Autohersteller Skoda, der Stars und Gäste in 75 Fahrzeugen fuhr, erwartet „eine rasche und eindeutige Aufarbeitung durch den Veranstalter“, teilte ein Sprecher mit.
„Sollte uns das Ergebnis nicht überzeugen, werden wir den bestehenden Sponsorvertrag bei diesem Event auf jeden Fall nicht fortführen.“

Vor dem Rückzug des ersten Sponsors hatte es schon zahlreiche Reaktionen auf den Eklat bei der Preisverleihung gegeben.
So hatten namhafte Künstler wie Marius Müller-Westernhagen ihre Preise zurückgegeben.

Zwei Mitglieder des Echo-Ethikrates hatten ihren Rücktritt aus dem Gremium bekanntgegeben, das auch kritische Künstler und deren Werke beurteilt.
Der Ethikrat kann auch Künstler von der Preisverleihung ausschließen.
Im Fall von Kollegah und Farid Bang hatte er dies aber ausdrücklich nicht getan.

Nach dem Deutschen Kulturrat kündigte am Mittwoch auch der Präsident des Deutschen Musikrates, Martin Maria Krüger, seinen Austritt aus dem Echo-Beirat an.

Die Plattenfirma BMG stellte sich hinter das Album: „Wir nehmen Künstler und künstlerische Freiheit ernst, und wir sagen unseren Künstlern nicht, was ihre Texte enthalten sollten und was nicht“, teilte die Tochter des Medienunternehmens Bertelsmann am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa in Berlin mit.


 
Plattenfirma lässt Arbeit mit Kollegah und Farid Bang ruhen !

Berlin Zunächst hatte sich die Plattenfirma noch hinter ihre Künstler gestellt.
Nun sieht BMG Klärungsbedarf mit Kollegah und Farid Bang.


Nach dem Eklat um die Echo-Auszeichnung für ein als judenfeindlich kritisiertes Rap-Album zieht die Plattenfirma Bertelsmann Music Group (BMG) Konsequenzen.
Nach Angaben eines Sprecher des Mutterkonzerns Bertelsmann soll die Zusammenarbeit vorerst auf Eis gelegt werden.

„Wir hatten den Vertrag über ein Album.
Jetzt lassen wir die Aktivitäten ruhen, um die Haltung beider Parteien zu besprechen“, sagte BMG-Chef Hartwig Masuch am Donnerstag der Online-Ausgabe der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Echo-Verleihung setzte Antisemitismus-Debatte in Gang
Die BMG mit Sitz in Berlin hatte in Kooperation mit den Musik-Labels Banger Musik und Alpha Music Empire der Rapper Farid Bang und Kollegah das umstrittene Album „Jung, Brutal, Gutaussehend 3“ veröffentlicht.

Die Musiker waren vorige Woche für das Werk mit dem Musikpreis Echo ausgezeichnet worden.
Textzeilen wie „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ und „Mache wieder mal ‘nen Holocaust, komm’ an mit dem Molotow“ hatten heftige Kritik und eine Debatte um Antisemitismus ausgelöst.

Mehrere Künstler , Verantwortliche und ein Sponsor distanzierten sich mittlerweile vom Echo.
Die Veranstalter kündigten an, das Konzept der Preisverleihung zu überdenken.


 
Echo-Eklat: Helene Fischer fand Rapper-Auftritt beschämend !

Berlin - Nach dem Eklat um die Echo-Auszeichnung für ein als judenfeindlich kritisiertes Rap-Album von Kollegah und Farid Bang schaltet sich auch Echo-Rekordgewinnerin Helene Fischer ein.
Sie habe es unangemessen und beschämend gefunden, die beiden bei der Preisverleihung auf der Bühne in dieser Art "performen" zu sehen, schrieb die Schlagersängerin bei Facebook.

Dieser Musikpreis sei jahrelang ein Publikumspreis gewesen, auf den man stolz sein konnte.
Man hätte sich vorher überlegen sollen, ob man Gewalt, Hass und Wut eine solch große Präsenz im Fernsehen geben muss.


 
Veranstalter sagt Konzert ab: Kollegah und Farid Bang nach Echo-Eklat unerwünscht !

Weitere Konsequenzen für Farid Bang und Kollegah nach dem Echo-Skandal: Erst stoppt die Plattenfirma die Zusammenarbeit mit den beiden Rappern, nun wird ein Konzert des Duos abgesagt.

"Mein Körper ist definierter als von Auschwitzinsassen", rappen Kollegah und Farid Bang auf ihrem Album "Jung, brutal und gutaussehend 3".
Diese Textzeile sorgte für Entsetzen, wurde vor der Preisverleihung vom Ethikbeirat des Echo überprüft – doch die Rapper blieben weiter nominiert und gewannen.

Ein absoluter Skandal entfachte: Zahlreiche Künstler gaben ihre Echos zurück, äußerten sich kritisch über die gesamte Musikbranche.
Gerade beendete zudem das Musikunternehmen BMG die Zusammenarbeit mit Farid Bang und Kollegah, jetzt sagt ein Veranstalter ein Konzert ab.

Eigentlich sollten Farid Bang und Kollegah am 5. Mai einen Auftritt beim "Albanian Festival" in Schaffhausen in der Schweiz haben.
Man sei sogar stolz darauf gewesen, die beiden Rapper für einen Gig verpflichtet zu haben.

Doch nun wurde der Auftritt abgesagt: "Nicht zuletzt auch aus Sicherheitsüberlegungen", heißt es laut "Blick.ch" in einer Mitteilung des veranstaltenden Kulturvereins Alba.

Zuvor hatten sich in Schaffhausen bereits Bürger dafür starkgemacht, das Konzert zu verhindern, dafür wurde sogar eine Petition mit dem Titel "Keine Bühne für Diskriminierung" gestartet.
Bislang wurden über 1.400 Unterschriften gesammelt.
Farid Bang und Kollegah üben sich weiterhin in Stillschweigen.


 
Nach „Echo”-Skandal: Kollegah und Farid Bang droht Verfahren wegen Volksverhetzung !

Bielefeld - Den Rappern Kollegah und Farid Bang droht einem Medienbericht zufolge ein Verfahren wegen Volksverhetzung.

Ein Mann aus Hamburg habe bei der Polizei Gütersloh Strafanzeige gegen die Musiker und den Vorstandschef der Bertelsmann-Tochter BMG, Hartwig Masuch, gestellt, berichtete das Bielefelder „Westfalen-Blatt“ (Mittwochsausgabe).

Kollegah und Farid Bang wird im Zusammenhang mit ihrem Album „JBG3“ Gewaltverherrlichung, Frauenfeindlichkeit und auch Antisemitismus vorgeworfen.

Trotzdem wurden sie Mitte April mit dem Echo-Musikpreis ausgezeichnet.

BMG hat Zusammenarbeit beendet
Gegenüber dem „Westfalenblatt“ erklärte BMG nun die Zusammenarbeit für beendet.
Zugleich betonte die Plattenfirma demnach, sie halte alle geäußerten Vorwürfe gegen Masuch für unbegründet.

Bertelsmann distanziert sich
Weiter hieß es: „Bertelsmann distanziert sich von jeder Form von Antisemitismus und Diskriminierung.“
Dem Bericht zufolge überprüft der Staatsschutz in Bielefeld die am Bertelsmann-Konzernsitz in Gütersloh gestellte Anzeige.
Polizei und Staatsanwaltschaft in Berlin erklärten gegenüber der Zeitung, dass dort keine Anzeigen gegen Masuch oder die Rapper vorlägen.

Ist Songtext Gefährdung öffentlichen Friedens?
Der Staatsrechtler Christoph Gusy sagte der Zeitung, er könne sich nicht vorstellen, dass es zu einer Anklage wegen Volksverhetzung komme.
Der Paragraph 130 im Strafgesetzbuch sei eine Vorschrift zum Schutz des öffentlichen Friedens, das heißt zur Vermeidung von Unruhen oder gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Teilen der Bevölkerung, sagte Gusy.

Diese sollten nicht durch Meinungsäußerungen herabsetzender Art hervorgerufen werden.
„Bei den Songtexten neige ich zwar zur Herabsetzung.
Aber eine Gefährdung des öffentlichen Friedens sehe ich nicht.“


 
Historische Niederlage: Der "Echo" wird abgeschafft !

Kollegah und Farid Bang haben’s geschafft: Den „Echo“, Preis der drittgrößten Musiknation der Welt, wird es nicht mehr geben.
Das hat der Vorstand des Bundesverbandes Musikindustrie gestern in einer außerordentlichen Sitzung in Berlin beschlossen.


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Der „Echo“ sei viele Jahre ein großartiger Preis und zugleich zentrales Branchenevent mit vielen bewegenden Momenten und herausragenden Künstlerinnen und Künstlern gewesen, heißt es n einer Mitteilung des Verbandes.
Hier der weitere Wortlaut: „Auch steht für den Vorstand außer Frage, dass Deutschland als drittgrößter Musikmarkt der Welt zur genre- und generationsübergreifenden Auszeichnung von Künstlerinnen und Künstlern weiterhin Musikpreise mit Leuchtturm-Charakter braucht.
Man wolle jedoch keinesfalls, dass dieser Musikpreis als Plattform für Antisemitismus, Frauenverachtung, Homophobie oder Gewaltverharmlosung wahrgenommen wird.
Das um den diesjährigen ‚Echo‘ herum Geschehene, wofür der Vorstand sich entschuldigt habe, könne zwar nicht mehr rückgängig gemacht werden, man werde aber dafür sorgen, dass sich ein solcher Fehler in Zukunft nicht wiederhole.“

Die Marke stark beschädigt
Die Marke ECHO sei so stark beschädigt worden, dass ein vollständiger Neuanfang notwendig sei, der auch eine Neuaufstellung bei ECHO KLASSIK und ECHO JAZZ nach sich ziehe, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
„In dieser Überzeugung nennt der Vorstand bereits erste konkrete Schritte: Er wird die drei Preise in eine eigene Struktur überführen.
Im Zuge dessen werden auch die bisher involvierten Gremien ihre Tätigkeit einstellen.
Die Kriterien der Nominierung und Preisvergabe werden dabei vollständig verändert.
Wie beim ECHO KLASSIK und ECHO JAZZ, die von Anfang an reine Jury-Preise waren, soll beim neuen Musikpreis auch für den Pop-Bereich die Jury stärker in den Vordergrund rücken.“

Für die Konkretisierung der Änderungen wird sich der Vorstand die erforderliche Zeit nehmen.
Mit dem erklärten Ziel, den neuen Preis im Sinne aller Künstler sowie der gesamten Branche zu gestalten, soll es im Juni einen Workshop geben, um möglichst viele Ideen und Erwartungen aus der Branche beim Prozess der Neugestaltung einzubeziehen.
Gleichzeitig ist der BVMI bereits an Institutionen herangetreten, um die gesellschaftlich notwendige Debatte über die Kunstfreiheit und ihre Grenzen mitzugestalten.“




 
Volksverhetzung: Ermittlungen gegen Kollegah und Farid Bang !

Düsseldorf - Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Volksverhetzung gegen die beiden Rapper Kollegah und Farid Bang.
Das hat Behördensprecher Ralf Herrenbrück mitgeteilt.

Die Westdeutsche Zeitung hat darüber berichtet.
Es seien zwei Strafanzeigen eingegangen.

Nun werden die Liedtexte der Rapper auf ihre strafrechtliche Relevanz überprüft.
Geprüft würden nicht nur die Texte der letzten CD, sondern auch frühere Songs der Gangster-Rapper.

Die Verleihung des Musikpreises Echo an die Rapper hatte für einen Skandal gesorgt, der schließlich zur Abschaffung des Preises führte.


 
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