„Du bist so hässlich wie ein Salat!“: So lustig flucht es sich in anderen Sprachen !

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„Du bist so hässlich wie ein Salat!“: So lustig flucht es sich in anderen Sprachen !

Köln - Wenn man wissen will, was in einer Kultur stark tabuisiert ist oder war, sollte man sich die dort gängigen Schimpfwörter anschauen: Die stammen in den meisten europäischen Ländern vor allem aus dem sexuellen Bereich, die Deutschen dagegen bevorzugen Fäkalsprache.

Wir Deutschen und das stille Örtchen
„Wenn wir Deutschen beleidigen, fluchen und überhaupt vulgär werden, verwenden wir normalerweise Ausdrücke, die sich auf Exkrementelles beziehen, während unsere Nachbarsprachen zu diesem Zweck fast immer ins Sexuelle gehen“, stellt Hans-Martin Gauger in „Das Feuchte & das Schmutzige, Kleine Linguistik der vulgären Sprache“ fest.

Beispiele gefällig?
Während wir Deutschen ständig alles „scheiße“ finden, sagen die Spanier lieber „joder“ (vulgär für „Sex haben“) oder „coño“ (vulgär für „Vagina“), die Franzosen schimpfen „putain“ („Nutte“), die Polen „Kurwa“ („Hure“), die Italiener „cazzo“ (vulgär für „Penis“), die Niederländer „klote“ (Hodensack) und die Briten – na klar – „fuck“.

„Ein guter Fluch bricht das stärkste Tabu“
„Arsch“ und „Arschloch“ gehören in Deutschland dagegen sicherlich zu den beliebtesten Schimpfwörtern.
Ganz davon abgesehen, dass bei uns eine wichtige Präsentation, nachdem man am Abend vorher „auf die Kacke gehauen hat“, auch schon mal „in die Hose gehen“ kann – und damit „ein Griff ins Klo“ ist.

Warum die Deutschen so fixiert sind auf das, was auf dem stillen Örtchen abgeht, darüber streiten sich Wissenschaftler und Küchen-, pardon, Klo-Philosophen, nach wie vor.
Fest steht: „Ein guter Fluch bricht das jeweils stärkste Tabu einer Gesellschaft“, schreibt Jule Philippi in „Zu Gast bei Freunden, Schimpfen und fluchen in 114 Sprachen.“

Und da können wir Deutschen uns noch einiges in anderen Ländern abschauen:

Albanisch: „Möge der Donner Dein Klo treffen!“
Gerade die Albaner sind, was Kreativität angeht, ein leuchtendes Vorbild in Sachen Schimpfwörter und Flüche: „Möge der Donner dein Klo treffen!“ („Të raftë rrufeja mu në hale!“) hört man dort laut Philippi genauso wie: „T’i piftë sorra mendtë!“, soll heißen: „Möge die Elster von deinem Gehirn trinken!“

Armenisch: „Ich werde gegen Deinen Hals furzen!“
Die Armenier drohen gerne originell, zum Beispiel so: „Tsem Vzit! – Ich werde gegen deinen Hals furzen!“.
Auch charmant: „Voreet maze varem!“ – Ich verbrenne deine Schamhaare!“

Bulgarisch: „Du bist so hässlich wie ein Salat“
Die Bulgaren fluchen besonders freundlich: „Grozna si kato salata!“: „Du bist so hässlich wie ein Salat“.
Für Vegetarier und Veganer wäre das wohl eher ein Kompliment als ein Schimpfwort.
Um auszudrücken, dass jemand dumm ist, sagen sie: „Deine Gehirnzelle fühlt sich einsam“ – Toviata mozuchna kletka se chuvstsa samotna“.

Chinesisch/Mandarin: „Deine Mutter ist eine große Schildkröte“
„Du bist ein schimmelndes Ei!“ („Ni shi hun dan!“) ist laut Philippi eine gängige Beleidigung in China.
Auch in der Tierwelt bedienen sich Chinesen gern: „Nide muquin shr ega da wukwei!“: „Deine Mutter ist eine große Schildkröte!“
Wer es melodramatisch mag, kann etwa sagen: „Dein Herz ist schwarz! „Ni xin tai hei le!“.
Und dann: „Wi xiwang ni man man si, dan kuai dian xia di yu“: Ich wünsche Dir einen langsamen Tod, aber eine schnelle Fahrt in die Hölle!“

Finnisch: „Du Knochengeige“
Das Schöne am Finnischen ist, dass sich viele Schimpfwörter so niedlich anhören, zum Beispiel „perkele“ (Teufel) oder „helvetti“ (Hölle).
Laut Finn-land.net sind auch „senkin pahvipää – du Pappkopf“, „senkin kakkakikkare, „du Kackebrocken“, üblich.
Sehr dünne Menschen werden als „senkin luuviulu“, „du Knochengeige“, beschimpft.


Niederländisch: „Krieg die Schwindsucht”
„Typisch Niederländisch ist es, den Betroffenen bei Beschimpfungen irgendwelche Krankheiten an den Hals zu wünschen“, heißt es auf dem Blog „Buurtaal“ zu niederländischen Flüchen.

Gerne genommen wird zum Beispiel „Krijg de klere – Krieg die Cholera” oder „Krijg de tering/de pleuris – Krieg die Schwindsucht”.


 
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