Backblaze: Ausfallraten von Festplatten im Q1 2017 !

collombo

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Vierteljährlich gibt es den Bericht zu Ausfallraten von Festplatten beim Storage-Server-Anbieter Backblaze.
Dort werden Festplatten mitunter zwar zweckentfremdet, aber die Rahmenbedingungen sind für alle gleich.

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Backblaze hat seinen vierteljährlichen Bericht zu den Ausfallquoten regulärer Festplatten vorgestellt.
Die jüngsten Daten stehen für das Quartal 1 des Jahres 2017 und sind auch das vierjährige Jubiläum der Aufzeichnung.
Zum Stichtag Ende März betrieb Backblaze in seinen Servern 82.669 Festplatten.
In den Bericht fließen alle Modelle ein, von denen wenigstens 45 angeschafft wurden.
Folglich bleiben 82.516 Laufwerke aus 17 Modellreihen.
Die Kapazitäten bewegen sich zwischen 3 und 8 Terabyte.

Im ersten Quartal 2017 war davon das unzuverlässigste Modell die Seagate ST4000DX000 mit einer Ausfallquote von 35,88 Prozent.
Auf Platz 2 kommt die Seagate ST4000DM000 mit 3,27 Prozent und auf Platz 3 die Toshiba MD04ABA400V mit 2,91 Prozent.

Traditionell mischt auch Western Digital im oberen Bereich mit.
Dass dies im abgelaufenen Quartal nicht so ist, liegt daran, dass WD nur wenige Laufwerke aus gerade einmal 3 Reihen stellt.
In der Vergangenheit, beim Einsatz von mehr WD-Modellen, waren auch die Ausfallquoten deutlich höher.
Über die Jahre stets ganz gut unterwegs war HGST (ehemals Hitachi), heute ein Teil von Western Digital.

Das spiegelt sich dann im Jahresbericht wieder, der rollierend über die letzten 12 Monate abgebildet wird.
Da kommen dann die WD60EFRX und die WD30EFRX auch weiter oben an.
Die beiden Modelle wurden letztes Quartal kaum noch eingesetzt.
Über alle Modelle hinweg ergibt sich eine Ausfallrate von 2,07 Prozent bei Festplatten im Q1, mehr als im Vorquartal.

Einmal mehr sei erwähnt, dass Backblaze keine Server-Laufwerke verwendet.
Die Festplatten werden in diesem Sinne also zweckentfremdet, was aber nichts am Endergebnis ändert, denn die Bedingungen sind für alle gleich.
Unter nicht vorgesehenen Bedingungen sind HGST-Laufwerke am ausfallsichersten.

Allerdings, und hier ist ein Novum, findet sich im Q1 auch ein Servermodell in den Racks: Die ST8000NM055 ist mit 2.459 Stück vertreten.
Es sind nicht die ersten Enterprise-Platten in den Racks, aber die ersten in einer größeren Stückzahl.
Hier wird spannend zu sehen sein, ob diese sich auch deutlich besser schlagen.

Grundsätzlich gilt bei Backblaze aber nach wie vor: Gekauft wird das, wo der Terabyte-Preis zum Einkaufszeitpunkt am günstigsten ist und das war für die Enterprise-Platten von Seagate mit 8 Terabyte aufgrund einer Übergangsphase der Fall.
Zuvor wurden schon 60 Modelle zu Testzwecken angeschafft.
Ähnlich wie bei den ersten Enterprise-Platten in den Racks, der HGST mit 8 Terabyte.

Aktuell jedenfalls sehen die Enterprise-Platten von Seagate schlechter aus als die Consumer-Platten.
2,38 Prozent der Enterprisemodelle gaben auf, aber nur 1,60 der normalen Modelle.
Hier aber sollte man tatsächlich noch etwas warten, um einen wirklichen Schluss aus den Daten zu ziehen.
Mehr Laufzeit ist angebracht.
Vorteile der Enterprise-Laufwerke sind unter anderem, dass sie die Daten schneller bereitstellen und pro Tag auch 40 Terabyte mehr Durchsatz im Schnitt schaffen.
Dem gegenüber steht der höhere Stromverbrauch, der im, Storageserverbereich durchaus eine relevante Rolle spielt.
Die Differenz zwischen 7,2 Watt Leerlauf und 9 Watt Last zu 9 Watt Leerlauf und 10 Watt Last summiert sich bei der Menge der Platten und über die Laufzeit.
Dafür haben Enterprise-Laufwerke nette Features wie eine Stromsparfunktion, unter der sie immer noch 40 Prozent mehr Daten im Schnitt bereitstellen als die Consumer-Platten.
Allerdings sagt Backblaze, dass in ihrer Infrastruktur genau das kein Hauptkriterium ist, also auch kein zwingender Kaufgrund.


 
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