Der Schlecker-Prozess !

Gericht fällt Urteil im Prozess gegen Anton Schlecker !

Fast sechs Jahre nach der Insolvenz des Drogerieimperiums von Anton Schlecker verkündet das Landgericht Stuttgart an diesem Montag sein Urteil gegen den Firmengründer.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 73-Jährigen Bankrott vor und fordert drei Jahre Haft.

Er soll vor der Insolvenz des Konzerns Millionen zur Seite geschafft haben.
Für Schleckers mitangeklagten Sohn Lars fordert die Anklagebehörde zwei Jahre und zehn Monate Haft, für Tochter Meike zwei Jahre und acht Monate.
Die Verteidiger der Familie halten die Forderungen für völlig überzogen.

Die Staatsanwaltschaft hält es aber für erwiesen, dass Anton Schlecker das Geld über diverse Wege vor den Gläubigern in Sicherheit bringen wollte, als er die Insolvenz seines Imperiums kommen sah.
In zwei der zahlreichen Anklagepunkte sehen die Staatsanwälte einen besonders schweren Fall des Bankrotts.

Schleckers Verteidiger Norbert Scharf dagegen findet, es handle sich um einen minder schweren Fall.
Schlecker selbst hat betont, dass eine Insolvenz für ihn stets unvorstellbar gewesen sei und er immer an sein Lebenswerk geglaubt habe.

Zentraler Punkt ist die Frage, wann genau Schlecker klar gewesen sein muss, dass die Zahlungsunfähigkeit drohte - denn von da an hätte er kein Geld mehr aus dem Unternehmen ziehen und auch nichts aus seinem Privatvermögen auf andere übertragen dürfen.
Als Einzelkaufmann haftete Anton Schlecker mit allem, was er besaß, für die Firma.

Seinen beiden Kindern wirft die Anklage ebenfalls Bankrott und außerdem Beihilfe zum Bankrott, Untreue und Insolvenzverschleppung vor.
Ihnen gehörte Schleckers Logistik-Tochterfirma LDG.

Dort sollen sie sich angebliche Gewinne in Höhe von sieben Millionen Euro ausgezahlt haben, obwohl die Firma Verluste schrieb.


 
Urteil im Schlecker-Prozess erwartet !

Stuttgart - Gegen den früheren Drogeriemarktkönig Anton Schlecker soll heute das Urteil ergehen.

Vor dem Landgericht Stuttgart musste sich der 73-Jährige wegen des Vorwurfs des Bankrotts verantworten.
Der Firmengründer soll vor der Pleite im Jahr 2012 Millionen beiseite geschafft zu haben, um sie vor dem Zugriff der Gläubiger zu retten.

Die Staatsanwaltschaft fordert dafür drei Jahre Haft.
Angeklagt sind auch Schleckers Sohn Lars und Tochter Meike.


 
Bewährung für Anton Schlecker - Haft für Kinder !

Die Pleite vor Augen sollen sie Millionen beiseite geschafft haben.
Nun hat das Landgericht Stuttgart das Urteil gegen Anton Schlecker und seine Kinder gefällt: Der einstige Drogerie-König bleibt von der Haft verschont, Lars und Meike aber müssen ins Gefängnis.

Das Stuttgarter Landgericht hat die Schlecker-Kinder Lars und Meike zu Freiheitsstrafen verurteilt.
Ihr Vater Anton erhielt in dem Urteil zum Ende des Bankrott-Prozesses eine Bewährungsstrafe.

Schlecker muss Geldstrafe zahlen
Unter anderem wegen Insolvenzverschleppung und Betrugs sollen Lars und Meike Schlecker ins Gefängnis.
Im Fall des 46-jährigen Lars beschlossen die Richter zwei Jahre und neun Monate Haft, im Fall der 44-jährigen Meike zwei Jahre und acht Monate.
Der frühere Drogeriemarkt-Unternehmer selbst bekam wegen Bankrotts eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren.
Außerdem muss Anton Schlecker eine Geldstrafe von 54.000 Euro zahlen.

Den Schlecker-Kindern hatte die Tochterfirma LDG gehört, über die Schlecker die gesamte Logistik der Drogeriefilialen abwickelte.
Das Gericht sah in ihrem Fall nicht nur den Vorwurf des Bankrotts als erwiesen an, sondern darüber hinaus Beihilfe zum Bankrott, Insolvenzverschleppung und Untreue.

Staatsanwälte forderten härtere Strafen
Die Staatsanwaltschaft hatte drei Jahre Haft für Anton Schlecker sowie 34 Monate für Lars und 32 Monate für Meike Schlecker gefordert.
Die Verteidigung hatte das für völlig überzogen gehalten.

Schlecker, einst größte Drogeriemarktkette Europas, hatte im Januar 2012 Insolvenz angemeldet.
Eine Rettung schlug fehl, etliche tausend Mitarbeiter verloren ihre Jobs.

Wann wusste Schlecker von der drohenden Pleite?
Um die Pleite an sich ging es nicht vor Gericht - sondern um die Frage, wann Schlecker die drohende Zahlungsunfähigkeit erkannt hat oder hätte erkennen müssen.
Als sogenannter Einzelkaufmann haftete er mit seinem privaten Vermögen für das Unternehmen.
Von diesem Zeitpunkt an hätte er daher kein Geld mehr aus dem Konzern ziehen oder privat an andere übertragen dürfen.

Mitte November hatten der Ex-Firmenchef und seine Kinder noch einmal vier Millionen Euro an den Insolvenzverwalter gezahlt, die in die Insolvenzmasse fließen sollen - zur Wiedergutmachung des Schadens.
Zuvor hatte die Familie schon zehn Millionen Euro an den Verwalter überwiesen.
Insgesamt haben die Gläubiger früheren Angaben zufolge mehr als eine Milliarde Euro an Forderungen angemeldet.

Verdi kritisiert Urteil
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat das Urteil gegen Anton Schlecker kritisiert.
"Man weiß nicht, ob die Überweisung von vier Millionen Euro zur Schadensregulierung kurz vor dem Urteil das Gericht im Fall Anton Schlecker milde gestimmt hat", erklärte Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger am Montag in Berlin.
"Davon bekommt allerdings keine ehemalige Schlecker-Frau einen neuen Arbeitsplatz oder ihr entgangenes Gehalt."

Das Urteil gegen Schlecker und seine Kinder sei die "Antwort des Rechtstaates auf fehlende Unternehmensverantwortung", erklärte Nutzenberger.
"Die Wut und die Verbitterung der 27.000 Frauen, die von heute auf morgen auf die Straße gesetzt und ihrer Existenzgrundlage beraubt wurden, hat die jetzt Verurteilten nie interessiert."

Stattdessen habe sich die Unternehmerfamilie öffentlich selbst bemitleidet und gleichzeitig Millionen Euro aus dem Geschäft verschwinden lassen.
Der Bankrott habe die Existenzgrundlage vieler Frauen vernichtet, die teilweise heute noch arbeitslos sind und von Hartz IV leben müssen.

Zivilprozesse folgen
In zwei Wochen beginnt im österreichischen Linz ein Zivilverfahren gegen Schleckers Ehefrau Christa und die beiden Kinder, in dem es um Schadenersatz-Forderungen des Insolvenzverwalters der ehemaligen Schlecker-Tochterfirma Dayli geht.
Im sächsischen Zwickau läuft bereits ein Verfahren, wie das dortige Landgericht der "Wirtschaftswoche" bestätigte.
Der Insolvenzverwalter eines früheren Schlecker-Personaldienstleisters verlangt ebenfalls Geld zurück.
Christa Schlecker war anfangs auch im Stuttgarter Strafprozess angeklagt, das Verfahren wurde aber eingestellt.


 
Kinder von Ex-Drogerie-Besitzer Schlecker gehen in Revision !

Stuttgart Das Stuttgarter Landgericht hatte Lars und Meike Schlecker zu fast drei Jahren Haft verurteilt.
Die Schlecker-Kinder gehen dagegen vor.

Lars und Meike Schlecker, die Kinder von Anton Schlecker, fechten ihr Urteil an und gehen in Revision.
Das berichtete am Dienstag das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Justizkreise.
Damit landet das Verfahren vor dem Bundesgerichtshof.

Das Stuttgarter Landgericht hatte Lars Schlecker am Montag zu zwei Jahren und neun Monaten, Meike Schlecker zu zwei Jahren und acht Monaten verurteilt.

Gegen den Firmengründer selbst verhängten die Richter wegen Bankrotts zwei Jahre Haft auf Bewährung sowie eine Geldstrafe von 360 Tagessätzen zu je 150 Euro – macht insgesamt 54.000 Euro.


 
Anton Schlecker bleibt auf einer Milliarde Schulden sitzen !

Das Gefängnis blieb ihm erspart, seinen Schuldenberg wird Anton Schlecker aber vorerst nicht los.
Einen Antrag auf Schuldenbefreiung zog er nun selbst zurück.

Dem früheren Drogerieunternehmer Anton Schlecker werden Schulden in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro nicht erlassen.
Ein Sprecher des Insolvenzverwalters bestätigte am Freitag Informationen von "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten", dass Schlecker den Antrag auf die sogenannte Restschuldbefreiung selbst zurückzogen habe.

Die Restschuldbefreiung sieht vor, dass ein Schuldner sechs Jahre nach Eröffnung eines Insolvenzverfahrens von seinen Schulden befreit werden kann, wenn er diese nicht begleichen kann
. Dem Bericht zufolge hat Schlecker den Antrag zurückgenommen, um seinen Gläubigern zuvorzukommen.

Einige der Gläubiger wollten dem Bericht zufolge ihrerseits dagegen vorgehen, dass Schlecker künftig als schuldenfreier Mann lebt.
Dies sei möglich, da Schlecker im November wegen Bankrotts zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden sei.

Das Gesetz sieht vor, dass die Restschuldbefreiung versagt werden kann, wenn ein Schuldner wegen einer Bankrottstraftat zu mehr als 90 Tagessätzen oder zu mehr als drei Monaten Freiheitsstrafe verurteilt wird.

Dazu genügt es, dass ein einziger Gläubiger einen sogenannten Antrag auf Versagung der Restschuldbefreiung stellt.
Zur Erinnerung: Schlecker hat insgesamt fast 23.000 Gläubiger.

Für Schlecker bedeutet der Schritt, dass er kein Vermögen mehr aufbauen kann, sondern künftig alle zwei Jahre seine Vermögenswerte offenlegen muss, um darzulegen, dass er die Forderungen der Gläubiger nicht erfüllen kann.


 
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