Die Zerschlagung von Tengelmann !

Tengelmann-Chef: Millionenverlust durch Verkaufsgespräche !

Nach dem Ende der langen Übernahmeschlacht um Kaiser's Tengelmann beklagt Unternehmenschef Karl-Erivan Haub horrende Kosten durch die Verzögerung des Deals.
"Die zweijährige Hängepartie hat dem Unternehmen einen Millionenverlust in dreistelliger Höhe beschert", sagte Haub der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag).

Eine Alternative dazu habe es trotzdem nicht gegeben.
"Ein Einzelverkauf wäre die reinste Rosinenpickerei geworden.
Deswegen waren 8000 Arbeitsplätze in Gefahr.
Die Abwicklungskosten wären sehr hoch gewesen, noch höher als der Verkauf es jetzt gewesen ist."

Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, kritisierte den Verkauf von Kaiser's Tengelmann an den Branchenführer Edeka, der Dutzende Filialen an Rewe weiterreicht.
"Nicht nur die für die Verbraucher, auch für die Nachfrageseite, also die Beziehung der Händler zu den Herstellern und Lieferanten, bringt der Vorgang Verschlechterungen", sagte Mundt der Zeitung.
"Wir müssen auch in Zukunft dafür sorgen, dass Handelskonzerne keine unbotmäßigen Forderungen gegenüber den Herstellern durchsetzen können.
Wir werden die großen Händler also weiter im Blick haben."

Haub hatte vor zwei Jahren beschlossen, die tiefrote Zahlen schreibende Supermarktkette an Edeka zu verkaufen.
Der Plan stieß jedoch bei Wettbewerbshütern auf heftigen Widerstand.
Im April 2015 untersagte das Bundeskartellamt den Zusammenschluss.

Zwar gelang es Tengelmann und Edeka nach monatelangem Ringen, das Veto der Wettbewerbshüter durch eine Ministererlaubnis von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) auszuhebeln.
Doch wurde die Ausnahmegenehmigung auf Antrag von Rewe sowie der Wettbewerber Markant und Norma gerichtlich gestoppt.
Erst unter Vermittlung von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) gelang es den Konzernen schließlich, einen Kompromiss zu erzielen.


 
Edeka übernimmt zum Jahreswechsel Kaiser's Tengelmann !

Mülheim/Ruhr - Mit dem Jahreswechsel endet die Geschichte von Kaiser's Tengelmann als selbstständige Supermarktkette.
Die verbliebenen gut 400 Filialen des traditionsreichen Handelshauses samt Konzernzentrale, Fleischwerken und Logistik werden zum 1. Januar von Deutschlands größtem Lebensmittelhändler Edeka übernommen, wie beide Unternehmen bestätigten.

Edeka wird dann bis Ende März schrittweise über 60 Filialen an den Konkurrenten Rewe weiterreichen, wie der Kölner Konzern berichtete.
Der Übernahme war eine mehr als zweijährige Auseinandersetzung vorausgegangen.


 
So verschwindet die Marke Kaiser’s Tengelmann !

Mit dem neuen Jahr stirbt Kaiser’s Tengelmann als Marke.
Doch nicht überall wird die Umflaggung auf Edeka und Rewe schnell gehen.

Mülheim/Ruhr. Auch wenn die Schilder an den Filialen wohl erst in den nächsten Monaten abgebaut werden: Die Supermarktkette Kaiser's Tengelmann ist Geschichte.
Die Eingliederung beim Konkurrenten Edeka läuft.

Mit Beginn des neuen Jahres ist die Geschichte von Kaiser's Tengelmann als selbstständige Supermarktkette zu Ende gegangen.
Die verbliebenen gut 400 Filialen des traditionsreichen Handelshauses samt Konzernzentrale, Fleischwerken und Logistik wurden zum 1. Januar von Deutschlands größtem Lebensmittelhändler Edeka übernommen, wie beide Unternehmen bestätigten.
Edeka wird dann bis Ende März schrittweise über 60 Filialen – vor allem in Berlin – an den Konkurrenten Rewe weiterreichen.

Für Kaiser's Tengelmann endet eine Unternehmensgeschichte, die bis ins Jahr 1876 zurückreicht.
Damit war das Familienunternehmen nach eigenen Angaben die älteste Lebensmittel-Handelsfirma Deutschlands.

Rewe will sich bei der Umflaggung Zeit lassen
Die Namen Kaiser's und Tengelmann werden allerdings nicht sofort aus den Einkaufsstraßen verschwinden.
Die Umstellung werde einige Zeit in Anspruch nehmen, hieß es bei Edeka und Rewe gleichermaßen.
In den bayerischen Tengelmann-Filialen soll der Integrationsprozess bis Ende September abgeschlossen sein.
Deutlich schneller gehen soll es allerdings bei den 61 Filialen, die Edeka in Berlin behält.

Auch Rewe will sich mit der Umflaggung der Läden auf die eigene Marke etwas Zeit lassen.
Zunächst würden die Informationstechnologie und die Kassensysteme mit Rewe harmonisiert.
Erst danach werde man die Umstellung auf die Marke Rewe in Angriff nehmen, hieß es in Köln.

Einigung nach zwei Jahren Streit
Der Übernahme war eine mehr als zweijährige Auseinandersetzung vorausgegangen.
Denn die Pläne von Tengelmann-Eigentümer Karl-Erivan Haub zum Verkauf der Kette an Marktführer Edeka waren auf Widerstand des Bundeskartellamts gestoßen.
Und eine Ausnahmegenehmigung von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) für den Zusammenschluss wurde vom Düsseldorfer Oberlandesgericht auf Antrag von Edeka-Konkurrenten gestoppt.
Erst mühsame Verhandlungen zwischen Edeka und Rewe unter Vermittlung von Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder machten den Weg frei und sicherten 15.000 Kaiser's-Tengelmann-Beschäftigten langfristige Arbeitsplatzgarantien.

Mit Kaiser's Tengelmann verschwindet ein weiterer traditionsreicher Name aus dem deutschen Einzelhandel.
2013 gingen die Baumarkt-Ketten Praktiker und Max Bahr pleite und wurden abgewickelt.
Sie schlossen 2014 ihre letzten Filialen.
Viele Standorte werden von neuen Betreibern unter anderen Marken fortgeführt.
Im Sommer 2012 war Schluss für die insolvente Drogeriemarktkette Schlecker.
Die noch 13 200 Mitarbeiter erhielten die Kündigung.
Schon bei einer ersten Schließungswelle hatten 11.000 Beschäftigte ihren Job verloren.


 
Experten befürchten höhere Preise nach Aus für Kaiser's !

Berlin Kunden müssten nach dem Aus für Kaiser’s Tengelmann mit Nachteilen rechnen, sagen Experten. Preissteigerungen sind wahrscheinlich.

Wettbewerbsexperten haben erneut darauf hingewiesen, dass Verbrauchern nach dem Aus der Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann höhere Preise drohen.
„Aus wettbewerblicher Sicht ist es wenig erfreulich, dass die Kaiser's Tengelmann-Filialen unter den beiden größten Lebensmitteleinzelhändlern Edeka und Rewe aufgeteilt wurden“, sagte der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, dem „Tagesspiegel“.

„Für die Verbraucher fällt in einigen Regionen, etwa in Berlin oder München, eine wichtige Auswahl- und Ausweichmöglichkeit weg.“
Auch der frühere Vorsitzende der Monopolkommission, Daniel Zimmer, sieht Nachteile für die Kunden.
„In vielen Berliner Stadtteilen liegen die Filialen von Kaiser's und Rewe beziehungsweise Edeka nur wenige hundert Meter entfernt.
Die Kunden müssen damit rechnen, dass die Preise steigen.“

Bundeskartellamt warnt
Das Bundeskartellamt hatte bereits zu Beginn des Ringens um die Zukunft von Kaiser's Tengelmann vor weniger Wettbewerb und steigenden Preise im Lebensmittelhandel gewarnt.
Die Geschichte von Kaiser's Tengelmann als selbstständige Supermarktkette war zu Jahresbeginn zu Ende gegangen.

Die verbliebenen gut 400 Filialen des traditionsreichen Handelshauses wurden von Deutschlands größtem Lebensmittelhändler Edeka übernommen.
Edeka wird dann bis Ende März schrittweise über 60 Filialen – vor allem in Berlin – an den Konkurrenten Rewe weiterreichen.
Vorausgegangen war ein langes Ringen.

Auch Lieferanten müssen mit Nachteilen rechnen
Nicht nur die Kunden, auch die Lieferanten müssten Nachteile befürchten, sagte Mundt der Zeitung.
„Da die Konzentration auf Händlerseite weiter voranschreitet, werden sicherlich auch die Beschwerden der Hersteller über die große Verhandlungsmacht der Händler nicht weniger werden.“


 
Düsseldorfer "Kaiser's"-Märkte: Was wird "Edeka", was wird "Netto"? !

Düsseldorf - 20 „Kaiser’s“-Supermärkte gibt es im Düsseldorfer Stadtgebiet.
Nachdem die Übernahme des Konzerns Kaisers Tengelmann durch Edeka und Rewe geklärt ist, werden die Gebiete aufgeteilt.

Und jetzt steht auch fest, welche Märkte wie weitergeführt werden.
Bei 19 Filialen ist laut „WZ“ die Zukunft geregelt.
Nur bei der Filiale in den Bilker Arcaden sind sie noch unklar.

Und das ist die komplette Liste.
Diese fünf Filialen heißen bald Edeka
Luegallee 91, Kaiserswerther Straße 270, Kaiserswerther Straße 409 (in der Sültenfuß-Ladenzeile), Nordstraße 90, Am Wehrhahn 33, Benderstraße 52, Niederrheinstraße.

Diese zwölf Filialen sind bald Netto-Märkte
Brehmstraße 39, Grafenberger Allee 62, Grafenberger Allee 399, Oberbilker Allee 78, Derendorfer Straße 68, Oberkasseler Straße 157, Lorettostraße 26, Birkenstraße 95, Hermann-Schauten-Weg 22, Brunnenstraße 69, Hasselsstraße 60, Lindemannstraße 83.

Der Umbau hat in vielen Filialen bereits begonnen.


 
Kaiser's Tengelmann: Schadensersatz-Forderungen nach Streit !

Der Streit um die Übernahme von Kaiser's Tengelmann durch den Konkurrenten Edeka bleibt ein Fall für die Gerichte.
Das Bundeskartellamt erwartet Schadensersatz-Forderungen von Tengelmann und Edeka, wie der Chef der Wettbewerbsbehörde, Andreas Mundt, dem Berliner "Tagesspiegel" (Montag) sagte.

"Edeka und Tengelmann klagen nach wie vor gegen unsere Untersagungsverfügung", erklärte Mundt.
Ein solcher Schritt sei kein Einzelfall.

Die Hörgeräte-Hersteller Phonak und Resound hatten das Amt nach einem Fusionsverbot beispielsweise auf eine Milliarde Euro Schadenersatz verklagt.
Sie waren damit jedoch gescheitert.

Die Pläne von Tengelmann-Eigentümer Karl-Erivan Haub zum Verkauf der Kette an den Marktführer Edeka waren nicht nur auf den Widerstand des Bundeskartellamts gestoßen.
Eine Ausnahmegenehmigung von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) für den Zusammenschluss wurde vom Düsseldorfer Oberlandesgericht auf Antrag von Edeka-Konkurrenten gestoppt.

Erst mühsame Verhandlungen zwischen Edeka und Rewe unter Vermittlung von Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder machten schließlich den Weg frei und sicherten 15 000 Kaiser's-Tengelmann-Beschäftigten langfristige Arbeitsplatzgarantien.


 
Tengelmann verschwindet: neue Edeka-Ladenschilder !

Edeka will bis Ende September die letzten Spuren der übernommenen Supermarktkette Tengelmann aus dem bayerischen Straßenbild tilgen.
Die alten Ladenschilder der 170 Ex-Tengelmann-Filialen in Südbayern werden ausgetauscht, wie Edeka am Donnerstag bekanntgab: "Wo Edeka drin ist, wird ab sofort auch Edeka draufstehen."

In den Geschäften hatte die Umstellung bereits vorher begonnen: Auf den Kassenzetteln steht seit einiger Zeit Edeka und nicht mehr Tengelmann.
Edeka hatte im vergangenen Jahr nach langem Hin und Her die Erlaubnis erhalten, die bayerischen Tengelmann-Filialen zu übernehmen.


 
Streit um Kaiser's Tengelmann beschäftigt erneut die Justiz !

Knapp neun Monate nach dem Verkauf der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann an Edeka beschäftigt der spektakuläre Fall noch einmal die Justiz.
Das Oberlandesgericht Düsseldorf verhandelt heute über eine Beschwerde von Edeka und Tengelmann gegen das vom Bundeskartellamt im April 2015 verhängte Fusionsverbot, das später durch eine Ministererlaubnis ausgehebelt wurde.

Der nachträglichen juristischen Aufarbeitung des Fusionsstreits könnte durchaus grundsätzliche Bedeutung zukommen.
Verliert das Bundeskartellamt, könnte dies Edeka nach Einschätzung von Kartellrechtsexperten künftige Übernahmen erleichtern.

Und auch Schadenersatzforderungen von Edeka und Tengelmann gegen die öffentliche Hand wären dann wohl möglich.


 
Nach Kaiser's Tengelmann Übernahme: Verdi - Edeka erschwert Sicherung der Arbeitsplätze !

Elf Monate nach der Übernahme der gut 400 Kaiser's Tengelmann-Filialen durch Edeka und Rewe hat die Gewerkschaft Verdi deutliche Kritik am Verhalten von Edeka im Umgang mit den neuen Mitarbeitern geübt.

"Edeka tut sich sehr schwer mit der Umsetzung der Ministererlaubnis und der Akzeptanz der betrieblichen Mitbestimmung", sagte das für den Handel zuständige Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

Die Gewerkschafterin klagte über "Angriffe auf Arbeitnehmerrechte und Betriebsräte in Bayern".
In Nordrhein-Westfalen habe die Gewerkschaft alle Hände voll zu tun, die gültigen Tarifverträge zu sichern.
"Solch eine Umgangsweise macht die auch von Edeka unterschriebene Sicherung der Arbeitsplätze unnötig schwer", sagte sie.

Edeka weist Vorwürfe zurück
Deutschlands größter Lebensmittelhändler widersprach allerdings entschieden.
"Diese Vorwürfe weisen wir deutlich zurück.
Wir sind in konstruktiven Gesprächen mit den Betriebsräten und halten uns an die vereinbarten Tarifverträge", sagte Edeka-Sprecher Rolf Lange.
Edeka stehe fest zu den Bedingungen der Ministererlaubnis.

Der damalige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte 2016 in seiner Ministererlaubnis für die Übernahme von Kaiser's Tengelmann nicht nur eine fünfjährige Arbeitsplatzgarantie für die Beschäftigten, sondern auch die Absicherung der Betriebsratsstrukturen für den gleichen Zeitraum festgeschrieben.

Arbeitsbedingungen bei Rewe besser
Bei Rewe gebe es dagegen bislang laut Verdi keine größeren Probleme zwischen Unternehmen und Gewerkschaft.


 
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