Traben-Trarbach - Die Schaltstelle für millionenschwere kriminelle Geschäfte im Darknet ist in einem ehemaligen Bunker verborgen gewesen.
Hinter einer schweren Eisentür reihten sich über fünf Etagen unter der Erde Server an Server, über die Kriminelle aus aller Welt im Darknet Drogen verkauften, Falschgeldgeschäfte abwickelten, Kinderpornos verschickten oder Cyberangriffe starteten.
RAZZIEN UND FESTNAHMEN: Polizei bringt Licht ins Darknet !
Die Schaltstelle für millionenschwere kriminelle Geschäfte im Darknet ist in einem ehemaligen Bunker verborgen gewesen.
Hinter einer schweren Eisentür reihten sich über fünf Etagen unter der Erde Server an Server, über die Kriminelle aus aller Welt im Darknet Drogen verkauften, Falschgeldgeschäfte abwickelten, Kinderpornos verschickten oder Cyberangriffe starteten.
Seit Donnerstag ist das Rechenzentrum in dem Ex-Bunker in Traben-Trarbach an der Mosel abgeschaltet.
Seit Donnerstag ist das Rechenzentrum in dem Ex-Bunker in Traben-Trarbach an der Mosel abgeschaltet.
In einer großen Aktion haben Ermittler nach fast fünf Jahren Vorarbeit die Betreiber der großen Server-Anlage ausgehoben.
Rund 2000 Server werden hier vermutet.
Von 13 Beschuldigten im Alter von 20 bis 59 Jahren sitzen sieben in Haft.
Führende Darknet-Marktplätze über Server in Ex-Bunker in Rheinland-Pfalz betrieben
Gegen die sieben Tatverdächtigen - sechs Männer und eine Frau - bestehe der Verdacht der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, der Beihilfe zu Hunderttausenden Fällen von schweren Drogendelikten, Falschgeldgeschäften, Datenhehlerei und der Beihilfe zur Verbreitung von Kinderpornos.
Die Zahl der Kunden könne noch nicht abgeschätzt werden, hieß es von den Ermittlern.
Klar seien aber bereits etliche Marktplätze und Foren, die ihre Straftaten über die Server in Rheinland-Pfalz laufen ließen: Zum Beispiel die Betreiber des weltweit zweitgrößten Darknet-Marktplatzes für Drogen, „Wall Street Market“ - den Ermittler im Frühjahr zerschlagen hatten.
Über diese Plattform gingen laut Brauer 250.000 Deals mit Betäubungsmitteln.
Umsatz 41 Millionen Euro.
Auch der Angriff auf 1,25 Millionen Telekom-Router Ende November 2016 wurde laut Generalstaatsanwaltschaft über einen Server im „Cyberbunker“ gesteuert.
Schlag gegen Darknet-Kriminelle: 650 Polizisten und GSG9 im Einsatz
Bei der Zugriffsaktion mit 650 Polizeikräften aus Deutschland und Unterstützung von Spezialeinheiten wie der GSG9 habe es auch Durchsuchungen in Deutschland, in Luxemburg, in den Niederlanden und Polen gegeben.
Sechs Personen seien in Traben-Trarbach festgenommen worden, eine in Schwalbach in Hessen.
Die technischen und kriminaltaktischen Herausforderungen seien in diesem „herausragenden Verfahren“ immens gewesen, sagte Brauer.
Das rund 13.000 Quadratmeter große Gelände sei umzäunt und bewacht gewesen.
Auch das digitale Knacken der Anlage war aufwendig.
Hinzu kämen rechtliche Aspekte: Das Betreiben eines Rechenzentrums, das illegale Seiten hostet, sei an sich nämlich nicht strafbar, sagte Brauer.
Man müsse den Betreibern daher nachweisen, dass sie das „illegale Verhalten der Kunden kennen und dieses auch fördern“.