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COVID-19: Welche neurologischen Folgen drohen am häufigsten ?

Was sind die häufigsten neurologischen Folgen von COVID-19?
Nach einer überstandenen Erkrankung an COVID-19 zeigen manche Betroffenen anhaltende neurologische Symptome, die zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag führen können.
Am häufigsten sind dabei Beschwerden wie das chronische Erschöpfungssyndrom, Schmerzen, Konzentrationsstörungen, Gedächtnisprobleme und Schlafstörungen, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) in einer aktuellen Pressemitteilung.

Manche COVID-19-Patientinnen und -Patienten leiden noch Wochen oder gar Monate nach ihrer Erkrankung an neurologischen Langzeitfolgen.
Die Arbeitsgruppe Neurologie im Nationalen Pandemie Kohorten Netz (NAPKON) widmet sich daher unter anderem der Erforschung dieser Langzeitfolgen von COVID-19.
„Besonders wichtig ist dabei die Frage, ob die Viruserkrankung womöglich auch langfristig die Kognition beeinträchtigen kann oder sogar die Entstehung neurodegenerative Folgeerkrankungen (wie z.B. Alzheimer) im Alter begünstigt“, so die Mitteilung der DGN.

Auffällige neurologische Beschwerden
Oftmals zeigen sich bei COVID-19 schon während der Akutphase neurologische Symptomen wie beispielsweise Geruchs- und Geschmacksstörungen oder auch Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und das sogenannte Fatigue-Syndrom (dauerhafte Erschöpfung und Abgeschlagenheit), berichtet die DGN.
Zudem seien „sogenannte Enzephalopathien (Bewusstseinsstörungen und Störungen der Hirnfunktionen) bei COVID-19, gerade bei schweren Verläufen, recht häufig.“

„Auch lebensbedrohliche neurologische Komplikationen können während oder direkt nach einer COVID-19-Erkrankung auftreten, wie z.B. Schlaganfälle oder das Guillain-Barré-Syndrom“, berichtet die DGN weiter.
Zudem haben sich laut Angaben der Fachgesellschaft bereits in einer Studie aus dem vergangenen Sommer die Hinweise darauf verdichtet, dass neurologische Symptome noch länger nach einer Erkrankung an COVID-19 auftreten können.

Monatelange chronische Erschöpfung
So habe eine niederländisch-belgische Studie drei Monate nach Krankheitsbeginn die anhaltenden Symptome von 2.113 COVID-19-Patientinnen und -Patienten ausgewertet (112 stationär behandelte Teilnehmende) und festgestellt, dass nach drei Monaten immer noch 87 Prozent der Erkrankten an Fatigue (chronischer Erschöpfung) litten.
Während der akuten Krankheitsphase waren es 95 Prozent.

Weitere Langzeitfolgen von COVID-19
Die chronische Erschöpfung bildet die häufigste Komplikation und Langzeitfolge bei COVID-19, ist jedoch bei weitem nicht die einzige.
So nennt eine in dem Fachmagazin „Nature Communications“ veröffentlichte Studie mit rund 2.500 Teilnehmenden neben Fatigue Schmerzen, Kurzatmigkeit und Schnupfen/laufende Nase als die häufigste Langzeitsymptome.
Und in einer britischen prospektiven Kohortenstudie mit 163 COVID-19-Patientinnen und -Patienten wurden darüber hinaus Schlafstörungen als oft auftretendes Langzeitsymptom genannt.

Einschränkungen der Lebensqualität
Erstaunlich ist laut Angaben der DGN, dass die Symptompersistenz auch Patientinnen und Patienten mit milden COVID-19-Verläufen betraf, wobei nach einem schweren Verlauf die neurologischen Symptome jedoch besonders hartnäckig und langanhaltend scheinen.
So werden in einer französischen Studie auch deutliche Einbußen der Lebensqualität nach schweren Krankheitsverläufen beschrieben.
Nach drei Monaten hatten 89 Prozent weiterhin Schmerzen, 47 Prozent zeigten eine eingeschränkte Mobilität durch Muskelschwäche und 42 Prozent Angstzustände und Depression.

„Zusammenfassend betreffen neurologische Langzeitfolgen einen hohen Anteil der COVID-19-Patientinnen und -Patienten und wir müssen diese Menschen neurologisch nachbetreuen“, betont der DGN-Generalsekretär Professor Peter Berlit.
Zwar verbessern sich bei vielen Betroffenen die neurologischen Symptome im Laufe der Zeit, aber es gebe auch Patientinnen und Patienten, die bereits in der ersten Welle der Pandemie im Frühjahr 2020 erkrankten und bis heute nicht beschwerdefrei sind.

Weitere Forschung zu den Spätfolgen nötig
„Da es sich bei COVID-19 um eine neuartige Krankheit handelt, müssen wir die Ursachen der Symptome und Spätfolgen klären, um gezielt etwas gegen die neurologischen Beschwerden unternehmen zu können“, so Professor Berlit weiter.
Das NAPKON-Projekt, soll hier einen wesentlichen Beitrag leisten.
„Darüber hinaus beschäftigen uns auch offene Forschungsfragen, gerade was mögliche Spätfolgen angeht“, erläutert Dr. Samuel Knauss, Sprecher der Jungen Neurologen und stellvertretender Sprecher der fachorganspezifischen Arbeitsgruppe Neurologie im NAPKON-Projekt.

Beispielsweise gehe es dabei um die Frage, ob bei Patientinnen und Patienten mit neurologischen Symptomen dauerhafte Auswirkungen auf die Kognition zu befürchten sind oder ob Neuro-COVID die Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson begünstigen kann.
Gesicherte Antworten auf diese Fragen werden wir jedoch erst nach Jahren oder sogar Jahrzehnten haben, erläutert der Experte.


 
Hirnblutungen: Erhöhtes Risiko durch blutverdünnende Medikamente ?

Blutverdünnung als Ursache für Hirnblutung?
Laut Fachleuten nehmen rund eine Million Menschen in Deutschland regelmäßig Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung ein.
Diese sollen Patientinnen und Patienten unter anderem vor Herzinfarkt und Schlaganfall schützen.
Die sogenannten „Blutverdünner“ können aber auch das Risiko für gefährliche Blutungen erhöhen.
Forschende berichten nun, welche Rolle solche Präparate bei Hirnblutungen spielen.

Das Inselspital, Universitätsspital Bern hat in Zusammenarbeit mit dem University College London in zwei gekoppelten Studien die Rolle einer Blutverdünnung bei Hirnblutungen geklärt.
Dem Forschungsteam ist es gelungen die zerebrale Mikroangiopathie, eine Erkrankung der kleinen Blutgefäße im Hirn, als primäre Ursache nachzuweisen.
Die Verhinderung von Hirnblutungen muss sich also auf die Lokalisierung und Therapie von Mikroangiopathien konzentrieren, heißt es dazu in einer Mitteilung.
Blutverdünnung zum Schutz vor Hirnschlag (Schlaganfall) ist somit in Zukunft grundsätzlich wieder eine Option.

Ursachen und Wirkungen genau verstehen
Wie in der Mitteilung erklärt wird, sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Regel komplex und betreffen mehrere Organe gleichzeitig.
Deshalb können Behandlungen von Gefäßkrankheiten im Hirn Auswirkungen auf die Behandlung von Herzerkrankungen haben.
Daher ist es wichtig, die jeweiligen Ursachen und Wirkungen genau zu verstehen.

Die vorliegende, in der Fachzeitschrift „Journal of Neurology, Neurosurgery, and Psychiatry“ veröffentlichte Studie geht den Ursachen von Hirnblutungen auf den Grund und stellt einen Zusammenhang mit dem Risiko von Hirnschlag bei Vorhofflimmern her.

Die wissenschaftliche Studie regt eine grundsätzliche neue Einschätzung der Wirkungen von Blutverdünnung auf Hirnblutungen an.

Blutverdünner galten als Risikofaktor
Hirnblutungen verlaufen häufiger tödlich als andere Formen von Hirnschlägen und ihre Häufigkeit hat in den vergangenen 30 Jahren nicht abgenommen.
Der Einsatz von Blutverdünnern galt bisher als Risikofaktor und potentieller Auslöser einer Hirnblutung.

Die vorliegende Publikation schließt die Ergebnisse von zwei Studien ein und stellt den Beitrag einer Blutverdünnung mit demjenigen einer Mikroangiopathie im Gehirn bei Hirnblutungen gegenüber.

Den Angaben zufolge zeigt sich, dass eine mittlere bis schwere Erkrankung der Kleinstgefäße im Hirn eng mit dem Auftreten von Hirnblutungen einhergeht.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass das Vorhandensein von Mikroangiopathien eine Grundvoraussetzung für eine Hirnblutung unter Blutverdünnern ist“, erklärt David Seiffge, Oberarzt an der Klinik für Neurologie, Inselspital, Universitätsspital Bern.

„Der Grad der Mikroangiopathie im Gehirn eignet sich zur Vorhersage einer Hirnblutung.
Ohne Mikroangiopathie ist dagegen das Hirnblutungsrisiko verschwindend gering.
Daraus folgert, dass Blutverdünnung nicht mehr als primäre Ursache für Hirnblutungen angesehen werden sollte.“

Wichtiger Schutz vor ischämischem Schlaganfall
Blutverdünnung ist ein wichtiger Schutz vor ischämischem Schlaganfall bei Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern.
Laut den Fachleuten senkt Antikoagulation das Risiko eines ischämischen Hirnschlages hier um zwei Drittel.

Bisher wurde bei einer Hirnblutung die Antikoagulation sofort abgebrochen und die Patientinnen und Patienten waren dem Risiko eines Hirnschlages schutzlos ausgeliefert.

Die neuen Studienergebnisse weisen nun jedoch einen neuen Weg: Durch die Therapie der Erkrankung der Kleinstgefäße im Gehirn können Hirnblutungen ursächlich vermieden werden und dank einer angepassten Fortsetzung der Blutverdünnung kann ein gewisser Schutz vor Hirnschlag aufrechterhalten werden.

Das genaue zeitliche Vorgehen und die Abstufung der beiden Therapien ist Gegenstand weiterer Untersuchungen.

Voraussetzung für eine Hirnblutung
Laut der Mitteilung liegen der Publikation zwei unabhängige, multizentrische Observationsstudien zugrunde.
Zum einen wurde eine Querschnittstudie mit 1.030 Patientinnen und Patienten mit Hirnblutungen ausgeführt, bei der mittels CT und MRI Marker für Mikroangiopathien im Hirn gesucht wurden.

In einer zweiten, prospektiven Studie wurden 1.447 Personen mit Vorhofflimmern und Durchblutungsstörungen des Hirns aufgenommen.
In dieser Gruppe wurde das Auftreten von Hirnblutungen und ischämischem Schlaganfall in Abhängigkeit zur Blutverdünnung betrachtet.

Mit diesem Ansatz konnte gezeigt werden, dass eine Mikroangiopathie eine Voraussetzung für eine Hirnblutung darstellt.
Patientinnen und Patienten ohne eine solche Erkrankung hatten keine einzige Hirnblutung im Rahmen der Studie, trotzdem sie mit einer Blutverdünnung behandelt wurden.

Dagegen war das Risiko bei einer mittleren bis schweren Mikroangiopathie bei 1.56 Prozent pro Jahr deutlich erhöht.

Neue Sichtweise wird nötig
Den Forschenden zufolge legen die Studienergebnisse nahe, dass Blutverdünnung alleine nicht mehr als Ursache für Hirnblutungen angesehen werden kann.

„Neu sollten zur Verhinderung von Hirnblutungen daher Mikroangiopathien systematisch gesucht und gezielt behandelt werden.
Geeignete Spezialsprechstunden stehen heute zur Verfügung.
So würde das Risiko von Hirnblutungen bei Vorhofflimmern ursächlich und wirksam vermindert“, so Prof. Marcel Arnold, Chefarzt Stroke Center, Inselspital, Universitätsspital Bern.

Derzeit läuft eine große, internationale, randomisierte Studie (ENRICH-AF), die in der Schweiz von David Seiffge koordiniert wird, mit dem Ziel, die Therapien der Antikoagulation und der Behandlung von Mikroangiopathien aufeinander abzustimmen.


 
Wie ansteckend sind Geimpfte ?

Die Spritze gegen Corona verheißt eine Rückkehr zur Freiheit.
Doch auch Geimpfte können Viren in ihrem Körper haben, manchmal mit symptomlosem Verlauf.
Das birgt gewaltige Risiken, denn potenziell gefährliche Varianten könnten sich vermehren.

Endlich geimpft!
Schon nach dem ersten Piks ist die Erleichterung groß, nach dem zweiten wähnt man sich zurück im alten Leben.
Ohne Angst, Beschränkungen und Tests.
Doch Forscher warnen: So einfach werden wir das Virus wahrscheinlich nicht los.
Denn Sars-CoV-2 ist zu trickreich, um sich von den aktuellen Impfungen dauerhaft verjagen zu lassen.

Klar ist, ohne die Impfung geht es nicht.
Sie ist der einzige Ausweg aus der Pandemie.
Und sie sorgt für den Geimpften gut und sicher dafür, dass er nicht mehr schwer an Covid-19 erkranken kann.

Aber sie kann nicht zu hundert Prozent verhindern, dass sich selbst ein komplett Geimpfter infiziert.
Die Viren können sich in ihm trotz des Immunschutzes vermehren.


 
Hausärzte dürfen Impfstoff bei Bestellung künftig aussuchen !

Auf Druck der Ärzte dürfen Praxen nun doch aussuchen, welchen Impfstoff sie für ihre Patienten geliefert bekommen.
"Arztpraxen bestellen den Covid-Impfstoff ab sofort impfstoffspezifisch", teilt die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) den Praxen mit.

"Sie geben auf dem Rezept an, von welchem Impfstoff sie wie viele Dosen benötigen.
Dies gilt erstmals für die Woche vom 26. April bis 2. Mai, für die der Bund Vakzine von Biontech und Astrazeneca bereitstellen wird", heißt es in dem Schreiben.

Die Bestellmenge pro Arzt sei für die besagte Woche auf 18 bis 30 Biontech-Dosen und 10 bis 50 Astrazeneca-Dosen begrenzt.


 
Neue Studie: Thrombosen auch bei Biontech und Moderna !

Vier Fälle bekannt ....

Seltene Fälle von Hirnvenenthrombosen kommen wohl auch beim Einsatz der mRNA-Impfstoffe vor.
Wie aus einer aktuellen Studie der Universität Oxfort hervorgeht, traten bei vier von einer Million Menschen, die mit den Mitteln von Biontech/Pfizer oder Moderna geimpft worden sind, Blutgerinnsel in den auch Sinus genannten Hirnvenen auf.
Laut den Forschenden tauchte diese seltene, aber gefährliche Form der Thrombose bei Menschen, die den Astrazeneca-Impfstoff Vaxzevria erhielten, dagegen bei fünf von einer Million Menschen auf.
Die Universität Oxford hat den britischen Corona-Impfstoff mit entwickelt.

Das Risiko einer Hirnvenenthrombose im Falle einer Covid-19-Infektion sei um ein Vielfaches höher als bei einer Impfung gegen das Coronavirus, heißt es in der Studie weiter: Es liege bei 39 von einer Million Erkrankten.
Im Vergleich zu den mRNA-Impfstoffen liege das Thromboserisiko etwa zehn Mal, im Vergleich zu Vaxzevria etwa acht Mal höher.

Die Forscher um Paul Harrison betonen, dass die Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden müssten.
Nicht nur die Zusammenhänge zwischen Hirnvenenthrombosen und Impfstoffen, sondern auch die Verbindung zu einer Covid-19-Infektion müssten stärker untersucht werden.
Zu den häufigsten Symptomen einer Sinusthrombose zählen starke, anhaltende Kopfschmerzen, die ab dem vierten Tag und bis zum 16. Tag nach der Impfung auftreten sowie neurologische Ausfälle wie taube Arme oder Sehstörungen.

EMA prüft Johnson & Johnson
Im März hatte Deutschland auf Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts Impfungen mit dem Produkt des Herstellers Astrazeneca vorübergehend ausgesetzt, nachdem gehäuft Sinusthrombosen aufgetreten waren.
Bis zum 8. April wurden hierzulande 46 Fälle einer Sinusthrombose nach Impfung mit dem Astrazeneca-Impfstoff gemeldet.

Fünf Frauen und drei Männer starben. Inzwischen wird der Einsatz von Astrazeneca hierzulande nur bei Menschen ab 60 Jahren empfohlen.
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hält an ihrer Einschätzung fest, dass der Nutzen des Impfstoffs das Risiko überwiegt.

Mit dem in der EU seit dem 11. März zugelassenen und in den USA bereits im Einsatz befindlichen Corona-Impfstoff des US-Konzerns Johnson & Johnson entwickelt es sich ähnlich wie mit Vaxzevria.
In den USA wurde der Impfstoff vorübergehend ausgesetzt, nachdem nach 6,8 Millionen Impfungen bei sechs Frauen zwischen 18 und 48 Jahren Sinusthrombosen diagnostiziert worden waren.

Die EMA will ihr Gutachten über die Thrombose-Fälle nach der Impfung mit dem Mittel von Johnson & Johnson nächste Woche bekanntgeben.


 
Herzmuskelentzündungen durch Biontech ? Hersteller dementiert !

Nachdem die sogenannten Vector-Vakzine doch ein nicht unerhebliches Imageproblem haben, setzen Deutschland und Europa verstärkt auf mRNA-Impfstoffe.
Vor allem der von Biontech/Pfizer ist begehrt.
Da kommen Nachrichten zu möglichen schweren Nebenwirkungen aus Israel ungelegen.

Was ist dran?

Das israelische Gesundheitsministerium untersucht Fälle von Herzmuskelentzündung (Myokarditis) in Verbindung mit dem Covid-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer.
Eine vorläufige Studie habe "Dutzende von Fällen" von Myokarditis bei mehr als 5 Millionen Geimpften gezeigt, hauptsächlich nach der zweiten Dosis, sagte der israelische Koordinator für die Pandemiebekämpfung, Nachman Ash.

Es sei unklar, ob die Anzahl der Personen mit Entzündung des Herzmuskelgewebes ungewöhnlich hoch sei und ob dies in Zusammenhang mit dem Vakzin stehe.
Ein Nachweis eines Zusammenhangs zwischen Erkrankung und Impfstoff sei schwierig, weil Myokarditis oft ohne Komplikationen ablaufe und durch eine Vielzahl von Viren verursacht werden könne.
Auch sei eine ähnliche Anzahl von Fällen in den vergangenen Jahren gemeldet worden.

Überwiegend junge Männer betroffen
Pfizer erklärte, man "ist sich der israelischen Beobachtungen der Erkrankung bewusst, die überwiegend bei jungen Männern aufgetreten sei, die den Impfstoff von Pfizer/Biontech erhielten".
Unerwünschte Nebenwirkungen würden regelmäßig und gründlich überprüft und das Unternehmen habe keine höhere Myokarditis-Rate beobachtet, als in der Allgemeinbevölkerung zu erwarten wäre.
"Es gibt derzeit keine Hinweise darauf, dass Myokarditis ein Risiko im Zusammenhang mit der Anwendung des Covid-19-Impfstoffs von Pfizer/Biontech darstellt."

Der Covid-19-Impfstoff von Biontech und Pfizer ist einer israelischen Studie zufolge "extrem effektiv".
Die Gesundheitsorganisation Clalit erklärt, die Corona-Infektionen, bei denen Symptome auftreten, seien nach der Verabreichung von zwei Impfstoff-Einheiten um 92 Prozent gesunken.
Dies habe eine Auswertung unter 600.000 Personen ergeben.
Klinische Studien hatten eine hohe Wirksamkeit des Vakzins gezeigt, die durch die neue Studie bestätigt werden: Jetzt sehe man, dass dies auch "in der realen Welt" so sei.

Israel ist weltweit führend beim Impfen gegen die Pandemie.
Fast 60 Prozent der 9,3 Millionen Einwohner des Landes haben bislang das Vakzin von Biontech/Pfizer erhalten.
Die landesweite Datenbank hat bereits gezeigt, dass der Impfstoff sowohl Covid-19 Symptome als auch schwere Verläufe der Krankheit verhindert


 
Muskelkrämpfe, Kopfschmerzen, Schwäche: Zehn Symptome, die auf Magnesiummangel hindeuten !

Magnesium ist für den Körper ein unverzichtbarer Mineralstoff.
Ein Magnesiummangel zeigt sich durch unterschiedliche Symptome.
Nicht nur Wadenkrämpfe können auf einen Magnesiummangel hindeuten.
Zehn Symptome, bei denen Sie an Ihre Magnesiumzufuhr denken sollten.

Magnesiummangel vorbeugen: Wie viel Magnesium brauche ich?
Magnesium (chemisches Kürzel: Mg) gilt als der Muskel-Mineralstoff schlechthin.
Und es stimmt: Magnesium ist für die Muskelfunktion (Muskelkontraktion) unverzichtbar.
Zudem braucht der Körper Magnesium für die Kommunikation zwischen den Nervenzellen, für den Energiestoffwechsel sowie für die Herztätigkeit.

Auch in den Knochen und Zähnen ist der Mineralstoff enthalten.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Frauen täglich 300 Milligramm, für Männer 350 Milligramm und für Stillende 390 Milligramm des Mineralstoffs.
Dieser Bedarf wird in der Regel durch eine ausgewogene und gesunde Ernährung mit Vollkornprodukten, viel Obst und Gemüse, Nüssen und Samen gedeckt.

Zehn Symptome für Magnesiummangel im Körper
Fehlt dem Körper Magnesium, können bestimmte Warnzeichen auf einen Magnesiummangel hindeuten.
Zu den Symptomen, die mit Magnesiummangel in Zusammenhang stehen, gehören:

1. Muskel- und Wadenkrämpfe
2. Kribbeln und Taubheitsgefühle
3.Kopfschmerzen
4.Konzentrationsstörungen
5.Verdauungsprobleme wie Verstopfung
6.Reizbarkeit
7.Nervosität und Unruhe
8.Müdigkeit
9.Schwächegefühl
10.Herzrhythmusstörungen

Wadenkrämpfe können verschiedene Ursachen haben
Doch nicht jeder Wadenkrampf bedeutet, einen Magnesiummangel zu haben.
Muskelkrämpfe sind oftmals auf Überforderung oder Unterforderung des Muskels zurückzuführen, ebenso auf eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr oder starkes Schwitzen.
Auch die anderen Symptome müssen nicht einen Magnesiummangel als Ursache haben.
Bei anhaltenden Beschwerden ist daher ein Arztbesuch ratsam.

Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium bergen Risiken
Von einer eigenmächtigen Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Magnesium raten nicht nur viele Ernährungsexperten und Mediziner ab.
Auch die Verbraucherzentrale empfiehlt, Nahrungsergänzungen nur dann einzunehmen, wenn ein Arzt einen tatsächlichen Mangel festgestellt hat.
Dann sollte die Supplementierung mit Magnesium unter ärztlicher Beobachtung erfolgen.

Zum einen kommt den Verbraucherschützern zufolge ein Magnesiummangel in Deutschland nur selten vor.
Zum anderen kann eine Überdosierung unangenehme Folgen haben: "Bei einer zusätzlichen Magnesiumzufuhr ab 300 Milligramm pro Tag kann es zu Durchfällen und Magen-Darm-Beschwerden kommen.
Eine Dosis von über 2.500 Milligramm pro Tag kann sogar sehr gefährliche Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall oder Muskelschwäche haben", so die Warnung der Verbraucherzentrale.

Nahrungsergänzungsmittel sind oft überdosiert
Die Gefahr einer Überdosierung steigt mit der Einnahme von frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln mit Magnesium.
Den Verbraucherschützern zufolge ist der Magnesiumgehalt in vielen Nahrungsergänzungen höher dosiert als die vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfohlene Tageshöchstdosis in Nahrungsergänzungsmitteln von 250 Milligramm.

Magnesiummangel vorbeugen: Diese Lebensmittel sind reich an Magnesium
Mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung lässt sich einem Magnesiummangel in der Regel gut vorbeugen.
Die folgenden Lebensmittel sind besonders reich an dem Mineralstoff. 100 Gramm enthalten:

Sonnenblumenkerne: etwa 420 Milligramm
Chiasamen: etwa 335 Milligramm
Leinsamen: etwa 325 Milligramm
Amaranth: etwa 310 Milligramm
Kürbiskerne: etwa 285 Milligramm
Quinoa: etwa 275 Milligramm
Cashewnüsse: etwa 270 Milligramm
Sojabohnen: etwa 220 Milligramm
Wildreis: etwa 175 Milligramm
Erdnüsse: etwa 160 Milligramm
Vollkornmehl: etwa 155 Milligramm
Haferflocken: etwa 140 Milligramm
Weiße Bohnen: etwa 140 Milligramm
Linsen: etwa 130 Milligramm
Spinat: etwa 60 Milligramm
getrocknete Datteln und Aprikosen: etwa 50 Milligramm
Erbsen: etwa 33 Milligramm
Banane: etwa 30 Milligramm
Himbeeren: etwa 30 Milligramm
Brokkoli: etwa 24 Milligramm

Magnesium-Räuber: Was dem Körper den Mineralstoff klaut
Damit der Mineralstoff vom Körper gut verwertet werden kann, sollten Magnesium-Räuber vermieden werden.
Ein häufiger Magnesium-Räuber ist Alkohol.
Auch Rauchen klaut dem Körper Mineralstoffe.

Bestimmte Medikamente wie Entwässerungsmittel (Diuretika) sowie manche Erkrankungen, beispielsweise chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder eine Schilddrüsenüberfunktion, können ebenfalls einen Magnesiummangel begünstigen.
Wer den Verdacht hat, einen Magnesiummangel zu haben, sollte für einen Bluttest seinen Hausarzt aufsuchen.


 
Studie zu Astrazeneca-Wirkstoff: Thrombose-Risiko auch bei älteren Frauen erhöht !

Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Impfung mit dem Wirkstoff von Astrazeneca derzeit nur für über 60-Jährige.
Grund sind Fälle von Blutgerinnseln, die vor allem bei jüngeren Frauen aufgetreten sind.
Eine deutsche Studie von Neurologen zeigt nun: Auch ältere Frauen sind betroffen.

Nach Thrombose-Fällen im Zusammenhang mit einer Astrazeneca-Impfung, gilt die Empfehlung, Menschen unter 60 Jahren nicht mit dem Wirkstoff des britisch-schwedischen Herstellers zu impfen.
Einer aktuellen Studie unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie zufolge gibt es jedoch auch Hinweise darauf, dass das Risiko von Hirnvenenthrombosen auch bei Frauen erhöht ist, die 60 Jahre oder älter sind.

Wie der "Spiegel" berichtet, wurde die Studie noch nicht von anderen Forschenden begutachtet, sondern als sogenanntes Preprint veröffentlicht.
Der Auswertung zufolge, für die neurologische Abteilungen und Kliniken in ganz Deutschland befragt wurden, war die Rate von Hirnvenenthrombosen nach einer Astrazeneca-Impfung mehr als neunmal höher als nach einer Impfung mit einem mRNA-Impfstoff wie von Biontech oder Moderna.

Bei Frauen war die Rate im Vergleich zu der bei Männern mehr als dreimal erhöht.
Die Ereignisse sind der Studie zufolge aber sehr selten.
Die Kliniken meldeten insgesamt 45 Fälle von Hirnvenenthrombosen, die sich innerhalb von 31 Tagen nach einer Impfung ereigneten.

Dazu kamen 17 Fälle, in denen Betroffene unter anderem Schlaganfälle oder Hirnblutungen erlitten.

Die Autoren der Studie hoffen nach Angaben des "Spiegel", dass sich das für Impfstoffe zuständige Paul-Ehrlich-Institut und die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Arbeit zeitnah ansehen.
"Die Daten zeigen, dass auch ältere Frauen ein erhöhtes Risiko einer Hirnvenenthrombose nach Gabe des Astrazeneca-Vakzins haben.
Ob dies zu einer Änderung der Impf-Empfehlungen führt, sollte mit den vorliegenden Daten in einer Risiko-Nutzen-Analyse schnell bewertet werden", sagte Tobias Kurth, Direktor des Instituts für Public Health an der Charité-Universitätsmedizin, der die Daten ausgewertet hat, dem Magazin.
Derzeit empfiehlt die STIKO den Impfstoff von Astrazeneca in Deutschland für über 60-Jährige.
Jüngere können sich nach Rücksprache mit einem Arzt aber auch für das Vakzin entscheiden.

In einer ersten Reaktion teilte STIKO-Mitglied Rüdiger von Kries dem "Spiegel" mit, dass aus seiner Sicht die erhobenen Studien-Daten nicht für den Beleg eines höheren Risikos älterer Frauen ausreichten.
Demnach seien nur sehr wenige Fälle in der Altersgruppe über 60 ausgewertet worden, wird von Kries zitiert.
"Wir sehen, dass die Meldungen von Hirnvenenthrombosen und anderer Thrombosen nach Astrazeneca-Impfung stark zurückgegangen sind, seit wir die Altersempfehlung geändert haben.
Würde es vermehrt Fälle bei über 60-jährigen Frauen geben, müssten wir die sehen."
Eine Änderung der STIKO-Empfehlung komme auf Basis der Studie daher momentan nicht infrage.


 
Klöckner will Verbot: EU-Lebensmittelbehörde warnt vor E171 !

Eine große Zahl von Produkten enthält den möglicherweise schädlichen Lebensmittelzusatz E171.
Ihr Verzehr ist nicht ohne Risiko, laut neuen Studien droht eine erhöhte Krebsgefahr.
Die EU muss ihrer Vorsorgepflicht nachkommen und die Zulassung entziehen, fordert Verbraucherschutzministerin Klöckner.

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Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit Efsa hat die Verwendung von Titandioxid als Lebensmittelzusatzstoff als nicht sicher eingestuft.
Nach Auswertung neuer Studien könne eine krebserregende Wirkung des als Farbstoff E171 bekannten Mittels nicht ausgeschlossen werden, erklärte die im italienischen Parma ansässige Behörde.
E171 ist häufig in Süßigkeiten wie Kaugummi, Backwaren, Suppen und Salatsoßen enthalten.

Der Zusatzstoff besteht aus sogenannten Nanopartikeln aus Titandioxid und soll Lebensmittel optisch ansprechender gestalten.
Forscher warnen seit längerem, dass die besonders kleinen Teilchen Entzündungen fördern und Krebserkrankungen begünstigen könnten.

"Nach oraler Aufnahme ist die Resorption von Titandioxidpartikeln zwar gering, sie können sich jedoch im Körper ansammeln", erklärte die Efsa nun.
Eine "allgemein toxische Wirkung" dadurch konnte demnach zwar nicht nachgewiesen, eine "Genotoxität", also eine schädliche Wirkung für das Genmaterial und damit potenziell krebserregende Wirkung, aber auch nicht ausgeschlossen werden.

In Frankreich bereits verboten
Die Efsa hatte die Sicherheit von E171 zuletzt 2016 ausführlich bewertet und keine Bedenken geäußert.
Die Experten empfahlen damals aber weitere Studien, um eine sichere Menge für die tägliche Aufnahme festzulegen.
Trotz "Berücksichtigung tausender Studien" seit 2016 sei dies nicht möglich gewesen.
Titandioxid als Zusatzstoff für Nahrungsmitteln könne also nicht mehr als sicher eingestuft werden, hieß es.
Die Behörde informierte nach eigenen Angaben die EU-Kommission und den Rat der Mitgliedstaaten. Ihnen obliege es nun "geeignete Maßnahmen zur Gewährleistung des Verbraucherschutzes" zu erwägen.

Das EU-Parlament hatte in der Vergangenheit bereits ein Verbot des Zusatzstoffes gefordert.
Die Abgeordneten verwiesen darauf, dass viele Produkte mit E171 besonders bei Kindern beliebt seien.
In Frankreich ist das Mittel, das auch bei der Herstellung von Kosmetika und Medikamenten verwendet wird, als Zusatzstoff für Lebensmittel bereits verboten.

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner erklärte, es sei "nicht auszuschließen, dass der Lebensmittelzusatzstoff erbgutschädigend wirkt".
Im Sinne des Vorsorgeprinzips müsse die EU-weit geltende Zulassung für Titandioxid zurückgenommen werden.
Sie habe sich "bereits an die EU-Kommission gewandt und sie aufgefordert, hier tätig zu werden", sagte die CDU-Politikerin.


 
Von Müdigkeit bis Atemnot: Covid-Patienten klagen lange über Spätfolgen !

Noch Monate nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus leiden zahlreiche Covid-19-Patienten an Symptomen wie Muskel- und Gelenkschmerzen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus Frankreich.
Einige der Betroffenen kehren demnach lange nicht an ihren Arbeitsplatz zurück.

Auch ein halbes Jahr nach einer Covid-19-Erkrankung leiden einer Studie zufolge 60 Prozent von im Krankenhaus behandelten Patienten weiterhin an mindestens einem Symptom der Virusinfektion.
Am häufigsten seien die Menschen von Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen oder Atembeschwerden betroffen, heißt es in einer im Fachmagazin "Clinical Microbiology and Infection" veröffentlichten französischen Studie.
In diese flossen die Daten von 1137 Krankenhaus-Patienten ein.

Ein Viertel der Menschen habe ein halbes Jahr nach der Erkrankung nicht nur ein, sondern "drei oder mehr Symptome", erklärten die Autoren der Studie des nationalen Gesundheits-Forschungsinstitutes Inserm.
Zwei Prozent mussten demnach sogar "erneut ins Krankenhaus eingeliefert werden".

Ein "ausgeprägtes Gefühl von Müdigkeit, Atembeschwerden sowie Muskel- und Gelenkschmerzen gehören zu den am häufigsten berichteten klinischen Feststellungen" bei Nachuntersuchungen, die zwischen drei und sechs Monaten nach dem Krankenhausaufenthalt erfolgten.
Die Forscher beobachteten dabei "eine Korrelation zwischen der anfänglichen Krankheitsschwere und der langfristigen Dauer der Symptome".

Die Folgen würden sich auch auf das Arbeitsleben der Menschen auswirken, heißt es in der Studie.
So kehrte von den Patienten, die nach sechs Monaten noch über Symptome berichteten, ein Drittel bislang nicht an den Arbeitsplatz zurück.


 
Gerinnung und Entzündung: Coronavirus unternimmt Großangriff auf Gefäße !

Viele der schweren Covid-19-Verläufe gehen mit Thrombosen und Lungenembolien einher.
Offenbar attackiert das Coronavirus vor allem die Innenwände der Blutgefäße.
Mit äußerst weitreichenden Folgen.

Patienten, die wegen Lungenschäden nur schwer atmen können und deren Sauerstoffsättigung im Blut deutlich unter den Normwerten von 94 bis 98 Prozent liegt: Auf den ersten Blick schien es logisch, Covid-19 als Atemwegserkrankung zu sehen.
Doch nach mehr als einem Jahr Pandemie und Millionen Erkrankten weltweit ist klar, so leicht lässt sich diese Krankheit nicht kategorisieren.

"Schon in der ersten Phase der Pandemie kamen Publikationen, dass viele der schweren Verläufe mit dem Auftreten von Thrombosen und Lungenembolien verbunden sind", erinnert sich Markus Steinbauer.
"Das hat uns damals schon bewogen zu sagen, wir haben hier keine respiratorische Erkrankung, sondern wir haben wahrscheinlich eine Erkrankung, die über unklare Mechanismen zu Beschädigungen oder Thrombosen im Gefäßsystem führt", sagt der Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg im Gespräch.

Nur welche Mechanismen das sind, war im Frühjahr 2020 noch recht unklar.
Bei vielen Covid-19-Patienten sahen die behandelnden Ärzte Komplikationen in den Blutgefäßen, wie Lungenembolien, schwere Durchblutungsstörungen in Beinen und Armen oder Schlaganfälle.
"Schon im April 2020 war beispielsweise ein wichtiger Prognoseparameter für einen schweren Krankheitsverlauf das D-Dimer", erzählt Steinbauer.
Das ist ein Laborwert, der normalerweise das Auftreten von Gefäßerkrankungen oder Thrombosen anzeigt.
"Wir wussten schon, wenn das D-Dimer hoch ist, dann geht der Patient häufiger stationär und braucht auch häufiger eine Intensivbehandlung", so Steinbauer.
Daraufhin wurden Gerinnungshemmer in die Medikation mit aufgenommen.
Seit dem Sommer 2020 gab es dann die Empfehlung, auch bei Patienten, die schon ambulant einen schwereren Verlauf zeigen, die Thromboseprophylaxe einzusetzen.
Bei den Patienten, die wegen schwerer Symptome stationär im Krankenhaus aufgenommen wurden mussten, wurden diese Medikamente in höheren therapeutischen Dosierungen gegeben.
Unter anderem diese Maßnahmen, die sonst bei Herz- Kreislauferkrankungen ergriffen werden, senkten Steinbauer zufolge die Sterblichkeit der Patienten erheblich.

Entzündungen bei Kindern
Eine weitere Spur, die die Mediziner verfolgten, ergab sich aus besonderen Krankheitsentwicklungen bei Kindern.
Bei ihnen zeigten sich Gefäßentzündungen in Haut, Herz, Magen-Darm-Trakt, Schleimhäuten, Lunge, Leber oder Nieren, die sonst eher bei Autoimmunerkrankungen auftreten.
Zunächst wurden diese Symptome mit dem Kawasaki-Syndrom in Verbindung gebracht.
Inzwischen werden sie als MIS-C klassifiziert, abgeleitet von der englischen Krankheitsbezeichnung "Multisystem Inflammatory Syndrome in Children" - Multisystem-Entzündungssyndrom bei Kindern.

Unterdessen wurden die Corona-Viren zudem im Endothel nachgewiesen, also der inneren Haut der Blutgefäße.
Das Endothel erfüllt eine wichtige Schutzfunktion.
Es produziert notwendige Bestandteile, die für die menschliche Blutgerinnung gebraucht werden, spielt bei Entzündungsprozessen eine wichtige Rolle und hilft dabei, neue Gefäße zu bilden.
Außerdem regulieren Endothelzellen den Stoffaustausch zwischen Gefäß und Gewebe sowie die Gefäßweite, was den Blutdruck beeinflusst, schreibt Gefäßmediziner Sven Hausen in einem Fachbeitrag.
Steinbauer zufolge war dies der Punkt, an dem klar war: "Das Virus entfaltet nicht nur in den Lungen, sondern im gesamten Körper seine Wirkung."
Und die kann äußerst zerstörerisch sein.

Die bis dahin gewonnenen Erkenntnisse hatten meist Auswirkungen auf die Behandlung von Covid-19-Patienten, die in den vergangenen Monaten ständig optimiert werden konnte.
Im Regensburger Krankenhaus Barmherzige Brüder hat sich dadurch die Sterblichkeit der auf Intensivstation behandelten Patienten von etwa 50 Prozent auf inzwischen 25 bis 30 Prozent der Patienten verringert, schätzt Steinbauer.
Außerdem veränderte sich durch die Erkenntnisse das Verständnis der Krankheit.
So wird auch klarer, warum Raucher, Menschen mit Bluthochdruck oder schlecht eingestellte Diabetiker zu den besonderen Covid-Risikogruppen gehören.
Sie alle haben bereits ein Grund-Risiko für die Gefäßgesundheit.

Auch die zunächst rätselhaften Symptome, die in allen Körperregionen auftraten, werden durch die Erkenntnisse erklärbarer, weil die Blutgefäße ja den gesamten Körper durchziehen.
Breitet sich das Virus entlang des Endothels aus, kann dies bei Patienten zu einer generalisierten Gefäßentzündung führen: der Endotheliitis.
Möglicherweise lassen sich auch einige Long-Covid-Symptome mit Schäden am Gefäßsystem erklären.
Diesen Schluss legt eine Studie von Wissenschaftlern um Florence WJ Chioh aus Singapur nahe, die im Blut Genesener Covid-Patienten erhöhte Spiegel zirkulierender Endothelzellen, sogenannter CECs, nachwiesen.
Sie vermuten, dass ein auch nach der Genesung anhaltender, überaktiver Zustand des Immunsystems der Grund dafür sein könnte.
CECs sind ein Zeichen für die endotheliale Dysfunktionen, die mit vielen Gefäßerkrankungen, wie Herzinfarkt, Schlaganfall, der Einlagerung von Plaques in die Gefäßinnenwände und Gefäßentzündungen in Verbindung steht.

Wieder neue Fragen
Forscher aus den USA und China legen sich auch deshalb in einem in der Fachzeitschrift "Circulation Research" veröffentlichten Fachartikel auf die Einschätzung fest, dass Covid-19 eine Gefäßerkrankung ist.
Denn Sars-CoV-2 greife das Gefäßsystem auf zellulärer Ebene an und schädige es.
Diese Klassifizierung teilen viele Gefäßexperten, auch Steinbauer.

Allerdings ist es wie so oft bei Sars-Cov-2: Jede eindeutige Erkenntnis ist mit weiteren Fragen verbunden, auf die es noch keine Antwort gibt.
Im Fall der US-amerikanischen und chinesischen Forscher ist es die Tatsache, dass das von ihnen erstellte "Pseudovirus" zwar von der klassischen Sars-CoV-2-Krone aus Spike-Proteinen umgeben war, jedoch kein tatsächliches Virus enthielt.
Trotzdem führte es bereits am Tiermodell zu einer Schädigung der Lunge und der Arterien.
Gewebeproben zeigten zudem eine Entzündung in den Endothelzellen.
Die Wissenschaftler sehen dies als Beweis dafür, dass das Spike-Protein allein ausreicht, um eine Krankheit zu verursachen.

Steinbauer zufolge liefert das Paper vor allem eine Antwort darauf, wie die entzündlichen Prozesse im Endothel zustande kommen - offenbar durch die Einwirkung des Spike-Proteins, das die Zellen durch Bindung an die ACE2-Rezeptoren beschädigt.
Das Angiotensin-konvertierende Enzym 2 wird hauptsächlich von Zellen der Lunge produziert, wo es an der Zelloberfläche als Eintrittspforte für das Virus dienen kann.
Das würde erklären, warum die Schädigungen zuerst vor allem in den Lungen von Covid-19-Patienten sichtbar wurden.

Die physiologische Funktion von ACE2 besteht im Abbau des blutdrucksteigernden Hormons Angiotensin I.
Indem das Spike-Protein die Bindung an den ACE2-Rezeptor beschädigt, stört es die entsprechende Signalübertragung.
Die Informationen, welche Gefäßweiten reguliert werden müssen, werden nicht mehr richtig weitergegeben.
Ähnlich scheint es sich mit den Gerinnungsparametern im Blut zu verhalten.

Verschiedene Gerinnungsparameter
Für Steinbauer ist jedoch noch unklar, ob die Thrombosen bei Covid-Patienten "nun Störungen der plasmatischen Gerinnung zuzuordnen sind oder auf der zellulären Ebene mit einer Wirkung auf das Endothel zu suchen sind".
Auch dabei kommen schon existierende Studienergebnisse ins Spiel.
So zeigten Patienten, die wegen Herzkreislauf-Erkrankungen bereits ASS als Gerinnungshemmer einnahmen, seltener schwere Covid-Verläufe als die, die kein ASS nahmen.

ASS wirkt jedoch auf die Thrombozyten im Blut, beeinflusst also die zelluläre Blutgerinnungsantwort, indem sie das Ankleben der Blutplättchen an einem geschädigten Endothel anlagern und verkleben.
"Die klinisch häufiger auftretenden Thrombosen und Embolien in Venen sind jedoch der plasmatischen Seite zuzuordnen", beobachtet der Regensburger Gefäßexperte.
Dabei wird die Gerinnung über Proteine, die im Blut sind, gesteuert. Und noch ist nicht ausreichend erforscht, wie das Coronavirus in diesen Prozess eingreift.

"Wir müssen herausfinden, was auf molekularer Ebene passiert.
Wenn man das herausfindet, hat man vielleicht Hinweise, wie bestimmte Signalketten ausgelöst werden und möglicherweise den Krankheitsbeginn auslösen", sagt Steinbauer.
Diese könnte man nach weiterer Forschung medikamentös oder molekularbiologisch unterbrechen.

Konsequenzen für Impfung?
Und noch eine Frage drängt sich nach der Studie auf.
Wenn schon das Spike-Protein allein Schaden anrichten kann, was bedeutet das für die Impfstoffe, in denen das Spike-Protein genutzt wird, um dem menschlichen Körper das Coronavirus "beizubringen"?
Georg-Christian Zinn, der Direktor des Hygienezentrums Bioscientia sagte dazu: "Natürlich hängt an diesen Spike-Proteinen immer noch ein Virus, der eben zusammen mit den Spike-Proteinen die Zellschädigung verursacht."
Normalerweise dauere es auch nur "wenige Stunden bis Tage", bis diese Spike-Proteine abgebaut werden.
Die Proteine verteilten sich zudem nur relativ lokal in der Einstichstelle.
Manchmal gebe es noch einen Transport in die angrenzenden Lymphknoten.
"Das merkt man dann nach der Impfung an den Schwellungen, die ein bisschen weh tun."
Dass die Spike-Proteine im gesamten Körper streuen, sei hingegen nicht vorgesehen.
Und das sei auch nicht notwendig, um eine Antikörper-Antwort herbeizuführen, erklärt der Infektiologe.

Bisher steht lediglich fest, dass bereits das Spike-Protein Schäden verursacht.
Unklar ist aber noch, welche das sind.
Die chinesischen und US-Wissenschaftler hoffen als Nächstes den Mechanismus genauer untersuchen zu können, durch den das zerstörte ACE2-Protein die Mitochondrien, also die Organellen, die Energie für Zellen erzeugen, schädigt und sie dazu bringt, ihre Form zu ändern.
Dann wollen sie mit weiteren Studien an mutierten Spike-Proteinen neue Erkenntnisse über die Infektiosität und den Schweregrad von mutierten Coronaviren gewinnen.

Die Forschenden weltweit gehen mit ihren Fragen nun in die nächste Runde.
"Die Frage ist ja, welche Probleme sind langfristig für die Patienten die relevantesten", meint Steinbauer.
Bei einem Patient mit Lungenversagen ständen die respiratorische Probleme im Vordergrund.
Patienten mit Lungenembolien oder Problemen mit Blutgefäßen müssten mit der bestmöglichen Gefäßmedizin versorgt werden.


 
Von Ausschlag bis Covid-Zehen: Diese Spuren kann das Coronavirus auf der Haut hinterlassen !

Eine Infektion mit dem Coronavirus kann sich auch auf der Haut zeigen.
Das bestätigen neue Analysen.
Ein Experte erklärt, bei welchen Symptomen Sie an Covid-19 denken sollten.

Bei vielen Viruserkrankungen wie Masern, Röteln oder Herpesviren bietet die Haut erste diagnostische Zeichen für eine Infektion.
Auch bei Covid-19 entwickelt zumindest ein Teil der Betroffenen Hautveränderungen.

Beobachtungen bei Patienten aus Italien und Spanien zeigten zu Beginn der Pandemie, dass bei rund jedem fünften Covid-19-Patienten Symptome auf der Haut auftreten, darunter schuppende und gerötete Hautpartien sowie Bläschen auf der Haut.
Doch diese Häufigkeit sei nach neuen Erkenntnissen nicht länger haltbar, erklärt Prof. Matthias Schmuth von der Medizinischen Universität Innsbruck in einer aktuellen Mitteilung.

"Nach einem Jahr stellt sich heraus, dass voreilig publiziert wurde, dass diese Zahl zu hoch ist und es sorgfältige Registerstudien braucht, um belastbare Daten zu liefern", sagt Schmuth.
Er ist Direktor der Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, wo man sich mit Phänomenen wie den sogenannten Covid-Zehen befasst.

Welche Hautveränderungen sind ein Signal für eine Corona-Infektion?
Laut dem Experten gibt es durchaus Symptome auf der Haut, die auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 hindeuten.
"Eine Covid-19-Infektion kann einerseits Hautausschläge am ganzen Körper verursachen und andererseits zu Zeichen von Blutungen bzw. Thromboseereignissen der Haut führen", so Schmuth.

Ein Nesselausschlag könne beispielsweise ein frühes Warnzeichen für eine Corona-Infektion sein.
Da das Immunsystem mit der Virusbekämpfung beschäftigt sei, könnten dadurch verschiedene andere Infekte auftreten.
Bei Patienten mit Covid-Verdacht in der Notaufnahme seien solche Hautausschläge gelegentlich zu beobachten.

Eine von spanischen Medizinern im Fachblatt "British Journal of Dermatology" bereits 2020 veröffentlichte Studie hatte diese Symptome auf der Haut als Anzeichen für Covid-19 identifiziert:

1. Schuppende und gerötete Hautpartien:
Die Hautschuppungen waren bei den untersuchten Patienten unterschiedlich stark ausgeprägt, auch die Rötungen fielen unterschiedlich aus: Bei einigen Betroffenen waren sie eher punktförmig, bei anderen waren sie großflächig über die Haut verteilt.
Diese Symptome zeigten sich insbesondere bei Patienten mit einem schweren Verlauf von Covid-19.
Die Autoren der Studie weisen deshalb darauf hin, dass die Hautveränderungen bei diesen Patienten auch Nebenwirkungen der eingenommenen Medikamente sein könnten.

2. Quaddeln:
Diese Hautveränderung trat häufig verbunden mit Juckreiz auf.
Die sogenannten urtikariellen Läsionen bildeten sich vorrangig am Rumpf, bei einigen Patienten aber auch an den Handinnenseiten.

3. Bläschen auf der Haut:
Diese mit Blut gefüllten kleinen Bläschen fanden sich vorrangig am Rumpf, aber auch an den Gliedmaßen.
Sie breiteten sich mit der Zeit aus und verursachten meist Juckreiz.
Bei einem Großteil der Patienten traten sie zu Anfang einer Covid-19-Erkrankung auf.

4. Nekrose:
Dabei handelt es sich um starke Hautschädigungen, die durch eine Unterversorgung der Haut mit Blut entstehen.
Die Schäden traten am Rumpf, bei einigen Betroffenen auch an der Nase, dem Kinn, an Ohren, Zehen und Fingern auf.
Eine Nekrose entwickelten vor allem ältere Covid-19-Patienten mit einem schweren Krankheitsverlauf.

5. Pseudo-Frostbeulen:
Dabei handelt es sich um geschwollene Hautstellen, die teilweise mit Bläschen oder Pusteln versehen sind.
Vorrangig treten diese an Händen oder Füßen auf.
Das wegen der Ähnlichkeit zu echten Frostbeulen von Dermatologen als Pseudo-Frostbeulen bezeichnete Muster ließ sich vor allem bei jüngeren Patienten mit nur milden Corona-Symptomen beobachten.

Was es mit den Covid-Zehen auf sich hat
Die als Pseudo-Frostbeulen beschriebenen Hautveränderungen, die auch Covid-Zehen genannt werden, gelten als umstritten.
"Seit Beginn der Pandemie kommen oftmals junge Patientinnen in die Ambulanz mit rot-violett verfärbten Zehen, ohne dass ein Gewebeuntergang (Absterben von Gewebe) vorliegt.
Ein Covid-19 PCR- oder Antigen-Test fällt bei ihnen oft negativ aus, häufig auch der Antikörpertest.
Trotzdem vermuten manche einen Zusammenhang mit Covid-19", erklärt Schmuth.

Eine Hypothese sei, dass insbesondere junge Menschen mit einer symptomlosen Corona-Infektion die Covid-Zehen im Rahmen einer effizienten Reaktion des Immunsystems gegen das Virus entwickelten.

"Aktuell sammeln wir diese Fälle und schauen uns das systematisch gemeinsam mit anderen Zentren im Rahmen einer Studie an.
Wichtig ist, dass wir nicht – wie man das in der Anfangsphase der Pandemie gesehen hat – vorschnelle Rückschlüsse ziehen, sondern mithilfe sorgfältiger, wissenschaftlicher Arbeit Antworten finden", sagt Schmuth.
Möglicherweise hätten die Zehenverfärbungen gar nichts mit Covid zu tun.

Wie kommt es zu Covid-assoziierten Hautveränderungen?
Fest steht: Hautsymptome bei Covid-19 werfen noch immer viele Fragen auf.
Die Ursachen der Ausschläge sind nicht endgültig geklärt.
Experten haben bereits auf die Möglichkeit hingewiesen, dass die Symptome auf der Haut nicht direkt durch Covid-19 hervorgerufen werden.
Es sei auch möglich, dass einige Ausschläge auf Komplikationen der Erkrankung, auf Reaktionen auf Medikamente oder sogar auf andere Viren bei Patienten mit "Co-Infektionen" zurückzuführen sind.


 
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