Gesundheitsrelevante Themen in und Ausland !

Diese Berufsgruppe lebt länger !

Neue Studie - Arbeiter sterben fünf Jahre früher als Beamte.

Die Lebenserwartung in Deutschland klafft stark auseinander.
Besonders verbeamtete Männer leben deutlich länger als Arbeiter.
Auch zwischen Beamten und Angestellten gibt es Unterschiede.

Verbeamtete Männer leben in Deutschland im Schnitt mehr als fünf Jahre länger als Arbeiter.
Das berichtete der "Spiegel" am Freitag unter Berufung auf eine noch unveröffentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag des Sozialverbandes VdK.
Bei Frauen beträgt der Unterschied in der Lebenserwartung demnach im Schnitt drei Jahre.

Auch zwischen Beamten und Angestellten gibt es demnach Unterschiede.
65 Jahre alte männliche Beamte könnten im Schnitt noch mit 21,5 Lebensjahren rechnen, zitierte das Magazin aus der Studie.
Bei gleichaltrigen Angestellten und Selbstständigen seien es noch 19 Jahre, bei Arbeitern nur 15,9.
Bei Frauen fielen die Unterschiede zwischen den Berufsgruppen ähnlich aus.

Das DIW habe für seine Analyse die Haushaltsbefragung des sogenannten Sozio-Oekonomischen Panels (SOEP) genutzt und mit amtlichen Sterbetafeln abgeglichen, hieß es weiter.

VdK-Präsidentin Verena Bentele sagte dem "Spiegel": "Wir lehnen eine generelle Erhöhung der Regelaltersgrenze strikt ab."
Schon jetzt schaffe es nur eine Minderheit, bis zum Alter von 65 Jahren Vollzeit zu arbeiten, geschweige denn bis 67.


 
WHO meldet neuen Ebola-Fall !

"Sehr besorgniserregend" - WHO meldet Ebola-Fall in Elfenbeinküste.

Eine neue Ebola-Infektion hat die WHO alarmiert.
Der Fall trat in der Elfenbeinküste auf, die eigentlich seit 1994 frei von dem Virus ist.
Die Patientin kam aus Guinea ins Land.

Im westafrikanischen Land Elfenbeinküste ist erstmals seit 1994 wieder eine Ebola-Infektion festgestellt worden.
Der Fall wurde aus der ivorischen Wirtschaftsmetropole Abidjan gemeldet, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Samstag mitteilte.
Das Auftreten der Infektion in der Vier-Millionen-Einwohner-Metropole sei "extrem besorgniserregend", erklärte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti.
Allerdings verfüge der Kontinent über Kenntnisse und Mittel gegen Ebola und die Elfenbeinküste könne davon profitieren.

Die positive Probe stammte von einer 18-Jährigen, die aus dem Nachbarland Guinea stammt, sagte der ivorische Gesundheitsminister Pierre Demba dem staatlichen Fernsehsender RTI.
Sie sei auf dem Landweg aus Labé in Guinea in die Elfenbeinküste gereist und am 11. August dort eingetroffen.

Patientin ist isoliert
Es handele sich um "einen isolierten und eingeschleppten Fall", betonte der Minister.
Die Patientin sei in einem Zentrum für hochansteckende Krankheiten in Treichville isoliert worden, ihre Kontakte würden zurückverfolgt.

Erst am 19. Juni hatten Guinea und die WHO die zweite Ebola-Epidemie des Landes offiziell für beendet erklärt.
Der Ursprung der Infektion soll nun genauer untersucht werden.
Laut WHO gibt es bislang keinen Hinweis, dass der Fall in der Elfenbeinküste mit dem jüngsten epidemischen Ebola-Ausbruch in Guinea zusammenhängt.

Mittlerweile besteht die Möglichkeit einer Impfung gegen Ebola.
Laut Gesundheitsminister Demba verfügt sein Land bereits über den Impfstoff.
Die WHO erklärte, 5000 Dosen des Ebola-Vakzins, die für den Kampf gegen die Epidemie in Guinea vorgesehen gewesen seien, würden in die Elfenbeinküste gebracht.

Die Elfenbeinküste grenzt an Guinea und Liberia, die 2014 und 2016 unter schweren Ebola-Epidemien zu leiden hatten.
Dennoch war in der Elfenbeinküste seit 1994 kein Infektionsfall mehr festgestellt worden.
Damals hatte sich ein Wissenschaftler bei Schimpansen angesteckt.

Ebola-Kranke leiden an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall sowie an inneren Blutungen und schließlich Organversagen.
Die Übertragung geschieht durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten.
Bei den bisherigen Ebola-Epidemien betrug die Todesrate laut WHO zwischen 25 und 90 Prozent.


 
Zittern, Herzklopfen, innerliches Kribbeln: Warum innere Unruhe krank macht !

Nervös, aufgeregt, angespannt, irgendwie kribbelig: Es gibt viele Worte, um innere Unruhe zu beschreiben.
Aber wie entsteht dieser Zustand – und was steckt dahinter?

Die wichtigsten Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten im Überblick.

Kaum ein Gefühl macht die Einheit von Körper und Psyche so deutlich spürbar wie innere Unruhe.
Zum einen gehen seelische Zustände wie Angst, Aufregung und Beklommenheit einher mit körperlichen Regungen wie Schwitzen, Zittern oder Herzrasen.
Zum anderen sind auch die möglichen Ursachen innerer Unruhe sowohl körperlicher als auch psychischer Natur: Prüfungsangst, Zeitdruck im Job, Streit in der Familie kommen ebenso als Auslöser infrage wie Schilddrüsen- und Stoffwechselkrankheiten.

Der Zustand innerer Unruhe lässt sich somit kaum eindeutig auf körperlicher oder psychischer Ebene verorten.
Entsprechend schwierig ist der Umgang damit: Steckt eine körperliche Erkrankung dahinter, mit der man zum Arzt sollte?
Oder sind die Beschwerden ein Zeichen für ein psychisches Problem und somit ein Fall für die Psychotherapeutin?

Wir erklären, was innere Unruhe bedeuten kann und was zu tun ist, wenn das Gefühl immer wieder aufkommt – oder gar zum ständigen Begleiter wird.

Definition: Wie fühlt sich innere Unruhe an?
Eine offizielle medizinische Definition innerer Unruhe gibt es nicht.
In der Fachliteratur wird sie häufig als Zustand beschrieben, der typischerweise mit Anspannung, Aufregung, Bewegungsdrang, Angst und/oder Erwartung einhergeht und zugleich mit einer Vielzahl weiterer Symptome verbunden sein kann – etwa Herzrasen, Zittern und Schwitzen.
Mitunter wird innere Unruhe als Synonym (also anderer Begriff) für Nervosität verwendet.

Unter Ärztinnen und Ärzten gilt innere Unruhe als "unspezifisches" Symptom.
Das bedeutet: Sie ist kein typisches Anzeichen für eine bestimmte Erkrankung.
Vielmehr können viele verschiedene Krankheiten mit innerer Unruhe verbunden sein.
Auch gibt es zahlreiche Auslöser für innere Unruhe, die nicht auf eine Erkrankung zurückzuführen sind.

Symptome: Anzeichen für innere Unruhe
Innere Unruhe geht meist mit verschiedenen körperlichen Symptomen einher, wie etwa:

Herzklopfen
Zittern
Schwitzen
hoher Blutdruck

All das können normale Reaktionen des Körpers auf Stress sein.
Selbst, wenn das Ereignis objektiv betrachtet nicht bedrohlich war: Hat die oder der Betroffene es als belastend, beängstigend oder bedrückend empfunden, kann das als Auslöser für eine Stressreaktion reichen.

In Gang gesetzt wird diese von einem Teil des Nervensystems, der sich nicht willkürlich steuern lässt, dem Sympathikus.
Dieser sorgt unter anderem dafür, dass sich Herzschlag, Blutdruck und Atmung beschleunigen und man ins Schwitzen gerät, was sich durch die genannten Symptome bemerkbar machen kann.
Der Körper steigert auf diese Weise seine Leistungsfähigkeit, um besser für eine Flucht oder einen Kampf gewappnet zu sein.

Der Zustand innerer Unruhe erfüllt in Notsituationen also einen wichtigen Zweck, er sollte aber nicht dauerhaft bestehen bleiben.
Der Körper kann nicht immerzu in erhöhter Leistungsbereitschaft verharren.
Schließlich geht jede Gefahr irgendwann vorüber, sodass auf jede Anspannung normalerweise die Entspannung folgt.
So ist es zumindest in der freien Natur.
In der modernen Welt hingegen herrschen oftmals Bedingungen, die viele Menschen in Dauerstress versetzen.
Dieser kann sich durch ständige innere Unruhe äußern – mitsamt den erwähnten Symptomen.

Stress ist allerdings nicht die einzige mögliche Ursache für ein Gefühl innerer Unruhe und die damit verbundenen Symptome wie Herzklopfen, Zittern, Schweißausbrüche und erhöhten Blutdruck.
Es gibt auch Krankheiten, die sich durch derlei Beschwerden äußern können.
Mehr dazu erfahren Sie im Kapitel "Ursachen".

Kribbeln im Körper durch innere Unruhe?
Die körperlichen Gefühle, die mit innerer Unruhe verbunden sind, lassen sich mit unterschiedlichen Worten beschreiben.
Was die einen als Nervosität, Bewegungsdrang, Aufgekratztheit oder ein Gefühl des Getriebenseins wahrnehmen und benennen, kommt anderen womöglich eher wie ein innerliches Kribbeln vor.
Wieder andere sprechen von Zappeligkeit oder innerlicher Zittrigkeit.

Wer diese Begriffe beim Arztbesuch verwendet, sollte wissen: Die Ärztin oder der Arzt versteht unter "Kribbeln" und "Zittern" womöglich etwas ganz anderes als man selbst.
Zittern (fachsprachlich Tremor) steht in der Medizin für unwillkürliche rhythmische Bewegungen einer oder mehrerer Körperteile.
"Kribbeln" gilt unter Fachleuten als umgangssprachlicher Begriff für Taubheitsgefühle und Missempfindungen – meist in den Händen, Armen, Beinen und/oder Füßen.
Diese Symptome sind vor allem für Nervenschäden und -erkrankungen typisch.
Ein Beispiel ist die Polyneuropathie, die etwa als langfristige Folge von Diabetes mellitus entstehen kann.

Um Missverständnisse zu verhindern, kann es helfen, sich vor dem Arztbesuch noch eine genauere Beschreibung des "Unruhe-Kribbeln" zu überlegen, und genau in sich hineinzuhorchen: Wo genau befindet sich das Gefühl?
Breitet es sich aus?
Wie lange hält es an?
Und in welchen Situationen tritt es auf?
Je präziser die Beschreibung, umso leichter wird die Suche nach der Ursache.

Aber keine Sorge: Ärztinnen und Ärzte sind es normalerweise gewöhnt, selbst ungewöhnliche Symptombeschreibungen nachzuvollziehen und sich durch gezieltes Fragen ein möglichst stimmiges Bild von den geschilderten Beschwerden zu machen.

Ursachen: Was löst innere Unruhe aus?

Häufige Gründe für innere Unruhe sind:
Belastungen und Sorgen, etwa im Job oder in der Familie
vorübergehender oder langfristiger Überschuss oder Mangel an bestimmten Botenstoffen (Hormonen) im Körper (z. B. bei Schilddrüsenerkrankungen oder in den Wechseljahren)
Kaffeekonsum
Konsum oder Entzug von Drogen wie Nikotin oder Kokain
Nebenwirkungen bestimmter Medikamente, zum Beispiel Neuroleptika
psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen

Auslöser Stress
Steckt Stress dahinter, merken die Betroffenen das für gewöhnlich noch an weiteren Anzeichen – vor allem an ihrer allgemeinen Stimmung und ihren Gedanken: Übermäßig gestresste Menschen fühlen sich typischerweise gereizt, gehetzt, ängstlich und unter Druck, bei manchen dominieren auch Gefühle der Erschöpfung, Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit.
Viele Menschen, die unter dauerhafter Überforderung leiden, schlafen schlecht, grübeln viel und haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren.

Andere Ursachen für die Symptome innerer Unruhe
Der Zustand innerer Unruhe lässt sich meist auf eine Kombination verschiedener Gefühlsregungen zurückführen, unter anderem auf gesteigerten Bewegungsdrang, Herzklopfen, Schwitzen und Zittern.
All diese Symptome können eine normale körperliche Reaktion auf körperlichen oder emotionalen Stress sein – ausgelöst durch belastende, bedrohliche oder überfordernde Ereignisse oder Situationen.
Mitunter deuten sie aber auch auf Erkrankungen oder ganz andere Ursachen hin.

Ein Beispiel ist die Schilddrüsenüberfunktion, bei der die Schilddrüse zu große Mengen bestimmter Hormone bildet.
Diese machen den Körper empfindlicher gegenüber den Stresshormonen Adrenalin und Noradrenalin.
Die Folgen: Zittern, Herzklopfen und Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen.

Zittern kann aber auch Symptom eines zu niedrigen Blutzuckers (Unterzuckerung) sein oder als Entzugserscheinung nach dem Absetzen bestimmter Medikamente oder Suchtmittel auftreten.
Darüber hinaus kommen als Auslöser ein Mangel an Vitamin B12, eine Nierenschwäche oder Nervenerkrankungen infrage.

Für Herzklopfen kann es ebenfalls verschiedenste Gründe geben – von einem Übermaß an Kaffee oder Alkohol bis hin zu Herzerkrankungen wie einer Herzschwäche.
Ähnlich verhält es sich bei Schwitzen und hohem Blutdruck: Zahllose Auslöser sind denkbar – sowohl harmlose als auch krankhafte.

Es gibt also gute Gründe, die körperlichen Symptome innerer Unruhe im Blick zu behalten.
Steckt eine Erkrankung dahinter, sollte diese rechtzeitig behandelt werden.
Ist es wirklich "einfach nur der Stress", bedeutet das nicht, dass man die Symptome aushalten muss oder sollte: Dauerstress kann krank machen.

Innere Unruhe: Sind die Wechseljahre schuld?

In den Wechseljahren bilden die Eierstöcke immer geringere Mengen des Botenstoffes Östrogen.
Das führt einerseits dazu, dass die Fruchtbarkeit in den Wechseljahren abnimmt.
Darum können Frauen nach den Wechseljahren nicht mehr schwanger werden und bekommen keine Regelblutung mehr.
Andererseits kann sich der sinkende Östrogenspiegel auf den gesamten Organismus auswirken.
Bei manchen Frauen führt die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren zu verschiedenen körperlichen und psychischen Beschwerden – auch innere Unruhe, Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen sind mögliche Begleiterscheinungen.

Oft geht die Unruhe mit weiteren Beschwerden einher, die ebenfalls Folge der hormonellen Veränderung sein können.

Typisch sind etwa

Schweißausbrüche,
Herzrasen,
Schwindel,
Kopfweh,
Schlafstörungen sowie
Niedergeschlagenheit.

Wenn eine Frau in den Wechseljahren zum ersten Mal oder ungewöhnlich häufig mit innerer Unruhe oder anderen Beschwerden zu kämpfen hat, sollte sie diese ärztlich abklären lassen.
Denn unter Umständen steckt eine andere Ursache als die Hormone dahinter und es ist Zufall, dass die Symptome in den Wechseljahren einsetzen.
Ist eine Erkrankung der Auslöser, sollte diese frühzeitig behandelt werden.

Und auch wenn es sich dabei tatsächlich um Wechseljahresbeschwerden handelt, ist ein Arztbesuch empfehlenswert.
Bis sich der Körper auf ein neues hormonelles Gleichgewicht eingestellt hat, kann es nämlich einige Jahre dauern.
Bei vielen Frauen treten die Beschwerden nur gelegentlich auf.
Es gibt auch Frauen, die in dieser Zeit so gut wie keine Probleme verspüren.

Für einige können Wechseljahresbeschwerden jedoch zur massiven Belastung werden, für deren Bewältigung sie Unterstützung benötigen.
Eine Hormontherapie birgt in vielen Fällen mehr Risiken als Nutzen.
Viele Beschwerden lassen sich aber zum Beispiel mit psychotherapeutischer Hilfe besser ertragen und bewältigen.

Innere Unruhe nachts
Zu viel Kaffee getrunken, ein aufwühlender Streit beim Abendessen oder auch eine Erkrankung: Vieles kann dazu führen, dass eine Person nachts nicht zur Ruhe kommt, länger wach liegt als üblich oder immer wieder aufwacht.
Zu den häufigsten Ursachen für nächtliche Unruhe bis hin zu Schlafstörungen gehören:

Fernsehen, Computerspiel und andere Formen der Mediennutzung am Abend (insbesondere bei blauem Bildschirmlicht)
Bewegungsmangel am Tag
Alkohol und Kaffee
seelische Belastungen bis hin zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen

Manchmal erledigt sich das Problem von selbst – etwa, wenn eine belastende Phase im Joballtag bewältigt ist oder es der oder dem Betroffenen gelingt, vor dem Zubettgehen achtsamer mit Medien umzugehen.
In vielen Fällen hilft es, auf Kaffee und Alkohol zu verzichten.
Dass Kaffee wach hält, ist den meisten bewusst – weniger bekannt ist indessen, dass auch Alkohol der nächtlichen Erholung abträglich sein kann.
Er erleichtert zwar mitunter das Einschlafen, führt aber zu einem unruhigeren Schlaf.

Lässt sich die Unruhe in der Nacht nicht durch einfache Maßnahmen in den Griff bekommen, ist ärztlicher Rat gefragt.
Schlafstörungen sind auf Dauer nicht nur nervig und belastend, sondern sie können auch ungesunde Konsequenzen nach sich ziehen – zum Beispiel Übergewicht, Stoffwechselkrankheiten oder psychische Störungen wie Depressionen.

Schwächegefühl und innere Unruhe: Was kann dahinterstecken?
Wer sich innerlich unruhig fühlt, verspürt häufig verstärkten Bewegungsdrang.
Die typischen Symptome innerer Unruhe können aber auch in Kombination mit einem Schwächegefühl oder Müdigkeit vorkommen.
Dafür kann es ebenfalls zahlreiche Erklärungen geben.

Eine mögliche Ursache ist die Unterzuckerung: Die Betroffenen haben erst typische Unruhe-Symptome wie Schwitzen, Herzklopfen, Zittern, fühlen sich jedoch zugleich schwach und werden immer müder – bis hin zur Bewusstlosigkeit.
Eine derart ausgeprägte Unterzuckerung ist bei gesunden Menschen eher ungewöhnlich.
Das Risiko dafür besteht vor allem bei bestimmten Erkrankungen wie etwa Diabetes mellitus.

Innere Unruhe bei Kindern: Ist mein Kind hyperaktiv?
Wenn ein Kind ständig unruhig ist, kommt bei den Eltern schnell die Sorge vor ADHS auf.
ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung.
Die betroffenen Kinder haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, verhalten sich impulsiv und haben einen starken Bewegungsdrang – daher der Begriff "hyperaktiv".
Unruhe ist also tatsächlich ein möglicher Hinweis auf ADHS – allerdings ist diese für Außenstehende deutlich zu sehen.
Nicht ohne Grund spricht man auch vom "Zappelphilipp-Syndrom".

Wenn ein Kind über innere Unruhe klagt, sich aber generell nicht übermäßig aktiv verhält, spricht das hingegen eher nicht für ADHS.
Das Gefühl von Unruhe hat dann vermutlich andere Ursachen, denen die Eltern gemeinsam mit dem Kind – und eventuell professioneller Hilfe – auf den Grund gehen sollten.

Manchmal gibt es einen konkreten Grund für die Unruhe.
Im besten Fall ist das Kind nur vorübergehend ein wenig aufgekratzt – etwa aus Vorfreude auf ein bestimmtes Ereignis oder, weil es zuvor vielen Reizen ausgesetzt war, wie zum Beispiel nach einer Geburtstagsfeier.
In diesem Fall legt sich die Aufgeregtheit normalerweise von selbst wieder.

Wenn die Nervosität über Tage hinweg bestehen bleibt, hat das Kind womöglich mit ernsteren seelischen Belastungen zu kämpfen.
Auch Kinder können unter Zukunftsängsten, Stress und Sorgen leiden: Leistungsdruck in der Schule, Konflikte innerhalb der Familie, Ärger mit Freunden oder Mitschülern bis hin zum Mobbing – all dies kann die kindliche Psyche belasten und das Kind dauerhaft beunruhigen.
Häufig lassen sich die zugrundeliegenden Probleme durch Gespräche lösen.
Unterstützen können dabei psychologisch oder pädagogisch geschulte Beraterinnen und Berater.
Erreichbar sind diese zum Beispiel bei städtischen Familienberatungsstellen.

Fällt dem Kind kein Grund für sein Unruhegefühl ein oder kann es die Gründe nicht so recht benennen, hilft möglicherweise ein Besuch bei einer Psychotherapeutin oder einem Psychotherapeuten weiter.
Es gibt Therapeutinnen und Therapeuten, die auf die Behandlung von Kindern und Jugendlichen spezialisiert sind.
Sie können es dem Kind erleichtern, über seine seelischen Belange zu sprechen – zum Beispiel durch bestimmte Gesprächstechniken oder mithilfe spielerischer Methoden.

Behandlung & Medikamente: Was hilft bei innerer Unruhe und Angst?
Zur Behandlung von innerer Unruhe und Angstzuständen stehen verschiedene Arten von Beruhigungsmitteln zur Verfügung.

Sie lassen sich grob unterteilen in

verschreibungspflichtige Medikamente und
pflanzliche Mittel, die es ohne Rezept in Drogerien oder Apotheken zu kaufen gibt.

Allerdings schaffen solche Mittel nicht oder nur vorübergehend Abhilfe.
Viele – vor allem die freiverkäuflichen – bringen die erwünschte Wirkung nicht.
Andere lindern zwar die Unruhe, bergen aber das Risiko unangenehmer Nebenwirkungen und können abhängig machen.

In vielen Fällen ist es ohnehin weder nötig noch hilfreich, unangenehme Gefühlszustände gleich mit einem Mittel zu bekämpfen.
Werden die Gefühle zum ständigen Begleiter, ist es sinnvoll, ärztlichen oder psychologischen Rat einzuholen.

Wenn die Unruhezustände oder Schlafstörungen als Symptome einer psychischen Erkrankung auftreten, kann die Ärztin oder der Arzt – in bestimmten Fällen – vorübergehend Medikamente mit Benzodiazepinen verschreiben.

Dazu zählen verschiedene Arzneistoffe, die auf das zentrale Nervensystem wirken und Unruhe und Angst schnell und unmittelbar lindern können.
Die Wirkung setzt schon nach etwa einer halben Stunde ein.
Sie eignen sich aber nicht zur längerfristigen Behandlung, weil sie abhängig machen können.
Normalerweise sollte die Einnahme spätestens nach drei bis vier Wochen beendet sein.
Hausmittel & pflanzliche Mittel

In Drogerien und Apotheken gibt es eine große Auswahl von pflanzlichen Tees, Tabletten oder Tropfen, die Unruhe und Nervosität sanft und natürlich bekämpfen sollen.
Die meisten dieser Präparate enthalten Extrakte aus

Hopfen,
Baldrian oder
Lavendelöl.

Ob und inwieweit pflanzliche Beruhigungsmittel helfen, lässt sich bisher nicht mit Gewissheit sagen.
Zwar wurden bereits Studien zu Mitteln mit den genannten Pflanzenextrakten durchgeführt.
Ein Großteil dieser Untersuchungen ist aber nicht von ausreichender wissenschaftlicher Qualität, um daraus sichere Aussagen ableiten zu können.
Recht gut belegt ist die beruhigende Wirkung von

Baldrian und
Lavendelöl.

Baldrian gibt es in Form von Tropfen, Tees und Tabletten zu kaufen.
Empfehlenswert sind reine Baldrian-Präparate in Tablettenform, die mindestens 450 Milligramm Baldrianwurzel-Trockenextrakt enthalten.
Studien deuten darauf hin, dass diese möglicherweise Nervosität und Unruhe entgegenwirken können.

Die Stiftung Warentest bewertet Präparate mit solchen Baldrianextrakten daher als "mit Einschränkung geeignet", weist aber darauf hin, dass die Wirksamkeit noch weiter untersucht werden muss.

Wichtig: Bei Baldrian-Präparaten lohnt sich der Blick auf die Zusammensetzung.
Viele Produkte sind nämlich zu niedrig dosiert.
Das gilt besonders für Tees sowie für Kombinationspräparate, die neben Baldrian noch weitere Pflanzenextrakte wie Hopfen enthalten.

Lavendelöl gibt es in Form von Weichkapseln zu kaufen.
Auch deren Wirkung ist noch nicht ausreichend erforscht, um sie uneingeschränkt empfehlen zu können.
Bisherige Studien legen aber nahe, dass die Präparate tatsächlich gegen Angst und Schlafstörungen helfen könnten.
Die Wirkung zeigt sich aber erst nach längerfristiger Einnahme über mehrere Wochen.

Helfen Bachblüten und Globuli bei innerer Unruhe?
Bachblüten und Globuli sind zur Behandlung innerer Unruhe nicht zu empfehlen.
Studien haben ergeben, dass sie bei Nervosität und Angst nicht helfen – zumindest nicht besser als Placebos, also sogenannte Scheinmedikamente, die keinen Wirkstoff enthalten.

Das ist nicht verwunderlich: Globuli sind nichts anderes als winzige Zuckerkügelchen, die praktisch keinen Wirkstoff enthalten.
Dieser wird bei der Herstellung so stark verdünnt, dass in den Kügelchen letztlich kaum noch ein Molekül davon nachweisbar ist.

Bei den Bachblüten verhält es sich ähnlich: Sie bestehen hauptsächlich aus Wasser und Alkohol und nur äußerst geringen Mengen pflanzlicher Extrakte.
Diese stammen nicht etwa aus bekannten Heilpflanzen, für deren beruhigende Wirkung es bereits Belege gibt (wie etwa die Baldrianwurzel).
Sondern es handelt sich um Auszüge aus Blüten von 38 verschiedenen Pflanzen, für deren Wirkung es keinerlei wissenschaftliche Anhaltspunkte gibt.

Innere Unruhe: Was tun?
Innere Unruhe ist nicht unbedingt ein Krankheitssymptom, sondern gehört zum Menschsein dazu.
So gut wie jeder fühlt sich gelegentlich unruhig, gestresst und nervös.
Grund zur Sorge besteht nur, wenn dieser Zustand nicht mehr nachlässt oder allzu oft auftritt.

Wer sich über Wochen hinweg permanent oder immer wieder innerlich unruhig fühlt und darunter leidet, sollte daher in jedem Fall einen Arzttermin vereinbaren.
Die Hausärztin oder der Hausarzt kann dabei helfen, den Ursachen auf den Grund zu gehen und einschätzen, welche weiteren Maßnahmen zur Diagnose und Behandlung nötig sind.

Wer seelische Probleme hinter der Unruhe wähnt, kann auch direkt einen Termin bei einer Psychotherapeutin oder einem Psychotherapeuten machen.
Das Erstgespräch ist unverbindlich und dient erst einmal nur der Beratung und Orientierung.
Eine Überweisung ist nicht notwendig.

Bis dahin – und auch begleitend zur weiteren Behandlung – können verschiedene Selbsthilfemaßnahmen dazu beitragen, das Problem in den Griff zu bekommen.
Ein gesundes und schnell wirksames Mittel zum Stressabbau ist Bewegung, am besten in der Natur.


 
Sollte ich mich gegen Grippe impfen lassen ?

Die Grippe-Saison steht in den Startlöchern.
Eine Impfung gegen die Influenza kann Leben retten - gerade während der Corona-Pandemie.
Das gilt vor allem für Risikopatienten.
Doch auch für andere Gruppen empfiehlt sich der Piks.

Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Bald ist es wieder so weit: Von Anfang Oktober bis Mitte Mai, wenn es kühl ist und sich das Leben meist drinnen abspielt, zirkulieren Grippeviren besonders häufig.
Die vergangene Influenza-Saison ist in der Corona-Pandemie nun aber fast ausgeblieben.
Was bedeutet das?
Und soll man sich gleichzeitig gegen Grippe und Corona impfen lassen?

Was ist in diesem Jahr ungewöhnlich in Sachen Grippe?
Die vergangene Grippesaison ist in Deutschland das erste Mal seit Jahrzehnten nahezu ausgefallen.
Die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) spricht mit Blick auf typische Atemwegsinfekte von einem "vorher nie erreichten, niedrigen Niveau in den Wintermonaten".
Das lag vor allem an den Corona-Schutzmaßnahmen vom Maskentragen bis hin zum langen Lockdown.
Laut Weltgesundheitsorganisation WHO war das ein weltweites Phänomen.
Die Rate positiv gemeldeter Influenza-Proben sei zwischen September 2020 und Januar 2021 auf 0,2 Prozent gesunken - im Vergleich zu 17 Prozent zwischen 2017 und 2020 im gleichen Zeitraum.

Was bedeutet das für den Grippe-Impfstoff für die anstehende Saison?
Daten zu den zuletzt zirkulierenden Virus-Varianten sind die Grundlage dafür, wie genau der Grippe-Impfstoff für die kommende Saison zusammengesetzt ist.
Produktionsstart ist meist schon im Februar - um für Herbst und Winter ausreichend Impfstoff zu haben.
Da die letzte Grippewelle weltweit nahezu ausgefallen ist, ist die Datenbasis zu den Erregertypen nun geringer.
Trotzdem hat die WHO keine Zweifel an der Effektivität des aktuellen Vakzins.
Wenn auch auf sehr niedrigem Niveau habe es ja Grippeviren-Aktivität gegeben, teilte die Organisation auf Anfrage mit.
Die globale Influenza-Aktivität wird nach WHO-Prognosen auch niedrig bleiben.

Thomas Mertens, Chef der Ständigen Impfkommission (STIKO), hält Sorgen über weniger Schutzwirkung ebenfalls für unbegründet.
Für Lothar Wieler, Präsident des Robert- Koch-Instituts (RKI), ist die Datenbasis aber eben längst nicht so gut wie in den Vorjahren.
Die Wirksamkeit lasse sich daher kaum abschätzen, sagte er jüngst auf einem Kongress

Für wen ist es sinnvoll, sich gegen Grippe impfen zu lassen?
Bei gesunden Kindern und Erwachsenen unter 60 Jahren verläuft eine Influenza in der Regel ohne schwerwiegende Komplikationen.
Deshalb gibt es für sie auch keine Impfempfehlung - ihnen wird aber auch nicht davon abgeraten.
Ältere Menschen kann der Piks dagegen vor schweren Grippeverläufen bis hin zu tödlichen Lungenentzündungen schützen.
Für das RKI gibt es auch zunehmend Hinweise darauf, dass Grippe ein Risikofaktor für Herzinfarkte und Schlaganfälle ist.
Als günstigster Termin für die Impfung gilt die Zeitspanne zwischen Oktober und Mitte Dezember, weil sich eine Grippewelle meist Anfang des Jahres aufbaut.

Die STIKO empfiehlt sie generell Menschen ab 60 Jahren, seit neuestem mit einem Hochdosis-Impfstoff.
Dazu kommen Empfehlungen für Schwangere und Menschen mit chronischen Krankheiten.
Geimpft werden sollte laut STIKO aber auch bei einem erhöhten beruflichen Ansteckungsrisiko, zum Beispiel bei medizinischem Personal und in allen Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr.
Darüber hinaus gilt die Impfempfehlung für Menschen, die Risikogruppen anstecken könnten, also zum Beispiel für pflegende Angehörige.

Warum sollten sich Risikogruppen gerade in der Pandemie gegen Grippe impfen lassen?
Die Gruppen, die einen schweren Krankheitsverlauf zu befürchten haben, sind bei Influenza und Covid-19 sehr ähnlich.
Es besteht sogar die Möglichkeit, sich mit beidem zu infizieren und dadurch die Krankheitsschwere zu potenzieren.
Für Kliniken ist in der Pandemie eine hohe Influenza-Impfquote nützlich, um Engpässe bei Intensivbetten und Beatmungsplätzen zu vermeiden.

Kann man sich gleichzeitig gegen Grippe und Covid-19 impfen lassen?
STIKO-Chef Thomas Mertens sah dabei in einem MDR-Interview jüngst kein Problem.
Eine generelle Empfehlung gibt es laut RKI dazu aber noch nicht, eine schriftliche Äußerung der STIKO dazu solle im Laufe des Septembers folgen.
Der Hausärzteverband steht einer Doppel-Impfung offen gegenüber.
Es sprächen zwei klare Vorteile dafür, sagte der Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt.
Zum einen bestünde die Gefahr, dass manche Patientinnen und Patienten nur eine der beiden Impfungen wahrnähmen, weil sie nicht zu mehreren Impfterminen hintereinander erscheinen möchten.
"Außerdem würde sich gleichzeitig das mögliche Ansteckungsrisiko durch die Vermeidung eines zusätzlichen Impftermins reduzieren", ergänzte er.
Einzelne Praxen sehen das aber durchaus anders.
Für sie gilt die Regel von einer Impfung pro Tag - und beim Grippe- oder Coronaschutz die nächste erst 14 Tage später.

Wie hoch sind die Grippe-Impfquoten in Deutschland?
In den Risikogruppen sind sie seit Jahren zu niedrig und zeigen ein deutliches Ost-West-Gefälle - jedoch ganz anders als bei Corona: In der Saison 2019/20 ließ sich nach RKI-Angaben in westlichen Bundesländern im Schnitt nur ein Drittel der Senioren impfen (34,8 Prozent), in den östlichen Bundesländern war es dagegen mehr als die Hälfte (57,1 Prozent).
Bei Ärzten liegt die Impfquote mit 79,3 Prozent am höchsten, in der Pflege waren es 46,7 Prozent.
Grippe-Impfstoff ist in Deutschland bisher generell noch nicht knapp geworden, lokale Engpässe sind aber mitunter möglich.
Zur Verfügung stehen in jeder Saison mehr als 20 Millionen Dosen.

Wie hoch ist die Wirksamkeit von Grippe-Impfstoff?
Das kann unabhängig von der Corona-Pandemie in den einzelnen Saisons sehr unterschiedlich sein.
Die Zusammensetzung des Impfstoffes wird zwar jährlich aktualisiert.
Es sei trotzdem möglich, dass in der folgenden Saison Influenzaviren nicht so gut mit den im Impfstoff enthaltenden Virusstämmen übereinstimmten, heißt es beim RKI.
Grund sei zum Beispiel, dass sich während der Produktionszeit des Vakzins andere Stämme durchgesetzt hätten.
Bei einer sehr guten Übereinstimmung der zirkulierenden Influenzaviren mit dem Impfstoff wurde bei jungen Erwachsenen laut RKI eine Schutzwirkung von bis zu 80 Prozent beobachtet.

Die Trefferquote kann je nach Saison und Entwicklung aber auch deutlich niedriger liegen.
Ältere Menschen haben beim Grippe-Impfstoff oft eine reduzierte Immunantwort.
Dennoch könne sich auch ihr Risiko, an Influenza zu erkranken, durch die Impfung im Durchschnitt etwa halbieren, heißt es beim RKI.
Aufgrund der Häufigkeit von Influenza könnten in Deutschland trotz der bescheidenen Impfquoten bisher pro Jahr rund 400.000 Grippefälle bei Senioren verhindert werden.

Wie viele Todesfälle durch Grippe gibt es jedes Jahr in Deutschland?
Diese Zahl kann nur geschätzt werden.
Denn zum einen wird längst nicht bei jeder Atemwegserkrankung auf Influenza getestet.
Zum zweiten sterben viele Menschen nach einer Influenza-Infektion an einer Lungenentzündung als Komplikation.
Grippeviren sind dann aber oft schon nicht mehr nachweisbar.
Deshalb wird die Zahl der Toten als Differenz berechnet.
Sie ergibt sich, wenn von der Zahl aller Todesfälle während der Influenzawelle die Todesfallzahl abgezogen wird, die es ohne diese Welle gegeben hätte.
Das Schätz-Ergebnis wird als "Übersterblichkeit" bezeichnet.
Die Zahl der Toten kann bei Grippewellen in Deutschland stark schwanken, von mehreren Hundert bis über 20.000.

Bisher gab es auch drei Grippe-Pandemien.
1918/19 starben dabei nach RKI-Angaben 426.600 Menschen im damaligen Deutschen Reich.
1957/58 gab es geschätzte 29.100 Todesfälle in Deutschland, zwischen 1968 und 1970 waren es geschätzte 46.900 Grippetote.
Zum Vergleich: Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sind in absoluten Zahlen bisher rund 92.800 Menschen in Deutschland gestorben.


 
Dortmund: Grippeimpfung in der Apotheke - Modellversuch hat begonnen !

Mit der Grippeimpfung einer 36-jährigen Dortmunderin hat am Freitag ein Modellversuch der AOK Nordwest in Westfalen-Lippe begonnen: Die Krankenkasse bietet ihren Mitgliedern dabei Grippeschutzimpfungen nicht nur beim Hausarzt an, sondern auch in Apotheken.

Ziel sei es, die Impfquote gegen Influenza zu steigern, sagte ein AOK-Sprecher.
Die Grippe-Impfquote liegt laut dem AOK-Nordwest-Chef Tom Ackermann bei den Über-60-Jährigen nur bei rund 35 Prozent, wünschenswert wären laut Weltgesundheitsorganisation 75 Prozent.

Die AOK-Modellregion umfasst rund 700 Apotheken in Dortmund und mehreren Kreisen der Region.
Es gehe nicht darum, den Hausärzten Konkurrenz zu machen, hatte die AOK vorab betont.

Ein Gesetz vom Frühjahr 2020 hatte solche Modellversuche zu Grippeschutzimpfungen auch in Apotheken erlaubt.
Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) kritisiert den Modellversuch.
Impfen sei Alltagsgeschäft der Hausärzte; diese hätten darin die größte Erfahrung, sagte eine Sprecherin.

Die AOK betonte dagegen, dass die Apotheker sehr gut geschult seien.
Es gehe um einen niederschwelligen Zugang auch in Randzeiten für arztferne Kunden, die vielleicht nur selten den Weg in eine Praxis finden und sich bisher nicht haben impfen lassen, sagte der Chef des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe, Thomas Rochell.


 
Experten warnen vor Schizophrenie durch Cannabis-Konsum !

Cannabis gilt als vergleichsweise harmlose Droge.
Doch bei Jugendlichen kann der Wirkstoff schwere Schäden im Gehirn anrichten.
Eine Serie blutiger Verbrechen psychisch kranker Konsumenten sorgt in Hamburg für Aufsehen.


Anfang Februar finden Polizisten in einer Wohnung in Hamburg-Bramfeld fürchterlich zugerichtete Leichen zweier Frauen.
Wie sich im Prozess vor dem Landgericht später herausstellt, hat ein 29-Jähriger seine Freundin erwürgt, ihre Leiche zerstückelt und dann seine Mutter mit 63 Messerstichen getötet.

Der Deutsche ist schuldunfähig, hat schlimme Wahnvorstellungen und ist psychisch krank.
Ursache der paranoiden Schizophrenie ist einem Gutachter zufolge langjähriger Cannabis-Konsum.
Das Schwurgericht weist den 29-Jährigen im September in die geschlossene Psychiatrie ein.

Hamburger Richterin warnt: Haschisch und Marihuana sind nicht so harmlos wie oft dargestellt
Die Vorsitzende Richterin Jessica Koerner nutzt die Urteilsverkündung zu einem Appell an die Öffentlichkeit: Haschisch und Marihuana seien nicht so harmlos wie oftmals dargestellt.
Langjähriger Konsum berge die Gefahr schwerwiegender psychischer Erkrankungen.
Cannabis könne wie Kokain bei völlig unauffälligen Menschen mit einer bestimmten genetischen Disposition Schizophrenie und Wahnvorstellungen auslösen.
"Leider scheint diese Erkenntnis in der Öffentlichkeit kaum verbreitet zu sein", erklärte die Richterin.

Der Kinder- und Jugendpsychiater Prof. Rainer Thomasius geht davon aus, dass die Fälle von paranoider Schizophrenie, bei denen die Betroffenen gewalttätig werden, selten sind.
Aber: Für die Strafkammer in Hamburg sei es nun schon der dritte Fall innerhalb weniger Monate, bei dem ein Täter im Wahn zustach, um zu töten, so Koerner.

Im Juni hatte das Gericht einen anderen jungen Mann in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen.
Er hatte seine Mutter mit 30 Messerstichen umgebracht, wie ein Gerichtssprecher sagte.
Ebenfalls im Sommer ordnete die Strafkammer die Unterbringung eines Mannes an, der einem anderen ein Messer in den Rücken gestoßen hatte.
In diesem Fall stellte das Gericht eine gefährliche Körperverletzung fest.

Uniklinik Ulm: Zahl der psychotischen Störung durch Cannabis zwischen 2011 und 2019 verachtfacht
Regelmäßiger Cannabis-Konsum sei gerade bei Jugendlichen und Heranwachsenden sehr gefährlich, erklärt Thomasius, Leiter des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE).
Eine kürzlich vorgelegte Studie habe mithilfe bildgebender Verfahren bei Menschen und Experimenten an Mäusen gezeigt, dass die Entwicklung des Gehirns unter dem Einfluss des Cannabis-Wirkstoffs THC Schaden nehme.

Die Folge seien nicht nur verminderte Intelligenz, Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit.
Auch die Gefahr, an einer Psychose zu erkranken, erhöhe sich, und zwar um den Faktor 3,2, bei starkem Konsum von Cannabis mit einem Wirkstoffgehalt von über zehn Prozent sogar um den Faktor 4,8.
Das habe eine 2019 in der Fachzeitschrift "The Lancet Psychiatry" veröffentlichte Studie gezeigt.

Eine Untersuchung aus Ulm habe ergeben, dass sich die Zahl der stationären Behandlungsfälle wegen psychotischer Störungen durch Cannabis-Konsum in der dortigen psychiatrischen Universitätsklinik zwischen 2011 und 2019 verachtfacht habe.
"Das ist schon sehr beeindruckend", sagte Thomasius.
Es sei aber auch die einzige Studie zu dem Thema, die er aus Deutschland kenne.

Cannabis-Konsum nimmt immer weiter zu
Polizeistatistiken aus Ländern, in denen der Cannabis-Konsum legal sei wie in einigen US-Staaten, deuteten auf eine Zunahme von Gewaltdelikten im Zusammenhang mit der Droge hin, so Thomasius.
Es sei jedoch unklar, wie seriös diese Statistiken unter diesem Gesichtspunkt seien.

Die Zahl der Cannabis-Konsumenten in Europa ist nach einer neuen Studie zwischen 2010 und 2019 um ein Viertel gewachsen.
Auch der besonders riskante tägliche oder fast tägliche Konsum habe zugenommen, fanden Forscher des Zentrums für interdisziplinäre Suchtforschung am UKE und der Technischen Universität Dresden heraus.

Grüne und FDP machen sich für Legalisierung stark
Die Wissenschaftler werteten öffentlich zugängliche Daten aus der EU, Großbritannien, Norwegen und der Türkei aus.
Auch der THC-Gehalt der Droge habe zugenommen.
Bei Haschisch habe er sich verdreifacht, bei Cannabisblüten fast verdoppelt, schrieben die Wissenschaftler im Fachmagazin "The Lancet Regional Health – Europe".

"Möglicherweise ist mit der Zunahme des durchschnittlichen THC-Gehalts auch eine Zunahme der Gesundheitsgefahren für die Konsumierenden verbunden", sagte Studienleiter Jakob Manthey.
Das müssten weitere Untersuchungen klären.
Unterdessen könnte der Cannabis-Konsum auch in Deutschland bald legal sein.
Grüne und FDP machen sich dafür bei den aktuellen Koalitionsverhandlungen stark.


 
Nachts besonders tückisch - Was Sie über Wadenkrämpfe wissen sollten !

Wadenkrämpfe sind meist kein Grund zur Sorge, aber sehr unangenehm – besonders nachts.
Wer ständig davon aus dem Schlaf gerissen wird, sollte der Ursache auf den Grund gehen.

Was bei Krämpfen im Bein zu tun ist.

Nächtliche Muskelkrämpfe sind aber keineswegs ein ungewöhnliches Phänomen, sondern kommen sogar recht häufig vor, selbst bei jungen und gesunden Menschen: Etwa 90 von 100 Erwachsenen wurde schon einmal von einem Muskelkrampf geplagt.
Besonders anfällig dafür sind ältere Menschen, Frauen in der Schwangerschaft und Personen mit bestimmten Erkrankungen.

Die gute Nachricht: In den meisten Fällen können die Betroffenen das Problem schnell und einfach selbst lösen, nämlich durch Dehnen.
Wir erklären, was sonst noch gegen Wadenkrämpfe hilft, wie man ihnen vorbeugen kann und welche Rolle Magnesium dabei spielt.

Welche Ursachen haben Wadenkrämpfe?
Zu einem Wadenkrampf kommt es, wenn sich die Fasern in der Unterschenkelmuskulatur plötzlich zusammenziehen und für einige Sekunden bis Minuten in diesem Zustand verharren.

Was den Krampf hervorgerufen hat, lässt sich oft nicht mit Gewissheit klären.
Fest steht aber, dass Wadenkrämpfe unter gewissen Umständen und bei Menschen mit bestimmten Erkrankungen besonders häufig auftreten.

Da diese Krankheiten und Einflüsse die Krämpfe also zu begünstigen scheinen, gelten sie als mögliche Ursachen – oder zumindest Risikofaktoren – dafür.

Dazu zählen etwa:

Sport oder körperliche Arbeit
Fußfehlbildungen wie etwa Plattfüße
Flüssigkeitsmangel (etwa durch Schwitzen)
Schwangerschaft
höheres Lebensalter
Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes
Schilddrüsenüberfunktion
Leberzirrhose
Nervenerkrankungen wie Parkinson oder Polyneuropathie
Erkrankungen, die mit "Blutwäsche" (Hämodialyse) behandelt werden

Der genaue Zusammenhang zwischen diesen Einflüssen und Muskelkrämpfen ist allerdings teilweise umstritten.
Dafür, dass vor allem ältere Menschen zu Wadenkrämpfen neigen, gibt es eine recht plausible Erklärung: Im Alter sterben vermehrt Motoneurone ab.

Das sind die Nervenzellen, die die Muskeln steuern.
Wenn viele dieser Nervenzellen verloren gehen, funktioniert die Kommunikation zwischen Nerven und Muskeln unter Umständen nicht mehr richtig, was auch Krämpfe begünstigt.

Warum Sport zu Krämpfen führt, ist dagegen bis heute nicht zweifelsfrei geklärt.
Eine verbreitete Theorie besagt, dass es am Schwitzen liegt: Dabei verliert der Körper Flüssigkeit und Elektrolyte wie Magnesium, Natrium und Kalium, welche Signale von den Nerven zu den Muskeln leiten.

Der dadurch verursachte Mangel an Elektrolyten könnte die Kommunikation zwischen Nerven und Muskeln stören – und dadurch das Risiko für Krämpfe erhöhen.
Ob das tatsächlich der Grund ist, ist aber nicht klar.

So stellte sich in Untersuchungen heraus, dass ein Elektrolytmangel unter krampfanfälligen Athletinnen und Athleten nicht verbreiteter ist als unter Sportlerinnen und Sportlern, die nicht zu Krämpfen neigen.
Außerdem führen nicht nur schweißtreibende Sportarten zu Krämpfen.

Manche Fachleute stellen die Schweiß-Theorie daher infrage.
Sie vermuten, dass die Krämpfe andere Ursachen – oder zumindest auch andere Ursachen – haben.
Eine weitere mögliche Erklärung könnte etwa sein, dass die Nerven, die die Beinmuskeln steuern, bei langen und intensiven Sporteinheiten überreizt und dadurch leichter erregbar werden.

Warum treten Wadenkrämpfe oft nachts auf?
Eigentlich gibt es für die Beine während des Schlafens keinen Grund zur Anspannung – schließlich müssen sie die liegende Person nirgendwo hintragen.
Dennoch werden viele Menschen ausgerechnet nachts von Wadenkrämpfen heimgesucht.

Vor allem ältere Personen haben häufig mit nächtlichen Krämpfen in den Beinen oder Füßen zu kämpfen.
Studien zufolge treten diese in der Altersgruppe ab 50 Jahren bei etwa jedem Dritten gelegentlich auf.

Warum, ist nicht klar.
Möglicherweise liegt es schlicht daran, dass die Verkrampfung der Muskeln in der Nacht erst zu spät bemerkt wird: Tagsüber sind sich anbahnende Krämpfe oft noch durch rechtzeitiges Dehnen zu verhindern.
Im Schlaf ist es dafür meist zu schon spät und die oder der Betroffene wacht erst auf, wenn der Krampf schon starke Schmerzen verursacht.

Welche Medikamente lösen Krämpfe aus?
Bei einigen Medikamenten zählen Wadenkrämpfe – und auch Krämpfe in anderen Muskeln – zu den möglichen Nebenwirkungen.

Zu solchen Arzneimitteln gehören insbesondere

Diuretika, also harntreibende Arzneien,
Statine (Cholesterinsenker),
Betablocker (Mittel, die den Blutdruck senken) sowie
Wirkstoffe bestimmter Alzheimer-Medikamente (Azetylcholinesterasehemmer).

Die Medikamente aus Sorge vor Krämpfen einfach so abzusetzen, ist jedoch keine gute Idee, weil das je nach Erkrankung riskante Folgen nach sich ziehen kann.

Wenn es durch die Einnahme der Arzneien tatsächlich vermehrt zu Krämpfen kommt, sollten Betroffene zunächst mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt besprechen, ob die Möglichkeit besteht, das Präparat zu wechseln.

Wadenkrämpfe durch Alkohol?
Auch Alkohol begünstigt Wadenkrämpfe, sowohl kurz- als auch langfristig.
Die unmittelbare Wirkung ist, dass der Körper im alkoholisierten Zustand vermehrt Flüssigkeit ausscheidet.
Flüssigkeitsmangel zählt wiederum zu den möglichen Auslösern von Muskelkrämpfen.

Wer regelmäßig zu viel Alkohol trinkt, muss zudem damit rechnen, dass Nerven und Muskeln dauerhaft geschädigt werden, was ebenfalls Krämpfe mit sich bringen kann.

So legt eine Studie mit älteren Menschen nahe, dass regelmäßiger Alkoholkonsum den Abbau bestimmter Muskelfasern fördert, welcher im Alter ohnehin stattfindet.
Das könnte die Funktion der Muskeln beeinträchtigen.

Darüber hinaus verursacht Alkoholismus früher oder später bleibende Schäden an verschiedenen Organen, die sich ebenfalls durch Muskelkrämpfe äußern können.
Zwei alkoholbedingte Erkrankungen, die häufig zu Krämpfen führen, sind

Polyneuropathie und
Leberzirrhose.

Polyneuropathie ist der Fachbegriff für Nervenschäden, die verschiedene Symptome auslösen können – in erster Linie Empfindungsstörungen, Lähmungserscheinungen und Schmerzen, jedoch auch Wadenkrämpfe.

Zu einer Leberzirrhose kommt es, wenn die Leber sich nicht mehr von den Folgen des Alkoholkonsums erholen kann und folglich ihre Funktion nicht mehr richtig erfüllt.
Auch das bringt in der Regel eine ganze Reihe von Beschwerden mit sich.
Bei vielen Betroffenen auch Muskelkrämpfe.

Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft
Viele Frauen klagen in der Schwangerschaft über Wadenkrämpfe.
Diese treten Studien zufolge etwa bei 30 bis 50 von 100 Schwangeren auf, und zwar vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft.

Zu den Gründen gibt es verschiedene Theorien.
Möglicherweise spielt die körperliche Anstrengung eine Rolle, mit der eine Schwangerschaft – allein durch das zusätzliche Gewicht – einhergeht.

Andererseits laufen und gehen manche Frauen in der Schwangerschaft weniger, was ebenfalls Wadenkrämpfe begünstigen könnte, weil dadurch unter Umständen die Beinmuskulatur schwächer wird.

Ein anderer möglicher Grund ist, dass sich das Gleichgewicht der sogenannten Elektrolyte verschiebt.
Das sind in Körperflüssigkeit gelöste Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Natrium, die Signale zwischen Nerven und Muskeln übertragen.

Einen Beweis gibt es bisher für keinen dieser Erklärungsansätze.
Auch ein wirksames Gegenmittel hat die Wissenschaft noch nicht hervorgebracht.
Häufig erhalten Schwangere den Rat, zur Vorbeugung der Krämpfe Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.

Beliebt sind etwa Tabletten mit

Magnesium,
Calcium,
Vitamin C sowie
Vitamin D.

Zum Nutzen von Calcium, Vitamin C und D gibt es bisher keine aussagekräftigen Studien.
In den bisherigen (nicht sehr verlässlichen) Untersuchungen haben sich die Präparate aber nicht bewährt.

Magnesium ist vergleichsweise gut erforscht und bringt möglicherweise zumindest einen kleinen Nutzen: In einigen Studien berichteten Probandinnen, die während ihrer Schwangerschaft Magnesium einnahmen, seltener über Beinkrämpfe als Schwangere, die unterdessen Scheinmedikamente oder gar keine Nahrungsergänzungsmittel verabreicht bekamen.

In anderen Studien bestätigte sich die beobachtete Anti-Krampf-Wirkung von Magnesium allerdings nicht.
Klar ist zudem, dass Schwangere ohnehin nur einen leicht erhöhten Magnesiumbedarf haben.
Um diesen zu decken, sind Nahrungsergänzungsmittel in der Regel nicht notwendig.
Eine ausgewogene Ernährung reicht aus.

Wie viel Magnesium in der Schwangerschaft?
Schwangere ab 19 Jahren brauchen etwa 310 Milligramm Magnesium pro Tag – und damit nur 10 Gramm mehr als nicht-schwangere Frauen.
In der Jugend und im jungen Erwachsenenalter ist der Magnesiumbedarf etwas höher und beträgt etwa 350 Milligramm täglich, auch für nicht-schwangere Frauen.

Normalerweise lässt er sich über die Ernährung problemlos decken.
Dazu sollten täglich Vollkornprodukte wie Brot und Müsli, (vor allem grünes) Gemüse, Obst sowie Nüsse und Sonnenblumenkerne auf dem Speiseplan stehen.

Wadenkrämpfe: Was tun?
Wer wiederholt Wadenkrämpfe bekommt, sollte zur Ärztin oder zum Arzt gehen.
Die Krämpfe selbst sind zwar meist nicht gefährlich – es sei denn, sie treten in ungünstigen Situationen wie etwa beim Autofahren auf.

Kommen die Krämpfe immer wieder vor, können sie aber zur Belastung werden und weitere Beschwerden nach sich ziehen.
Nächtliche Wadenkrämpfe stören beispielsweise den Schlaf und wirken sich somit auf das gesamte Befinden aus.

Zudem können Muskelkrämpfe (in seltenen Fällen) auf chronische und mitunter schwere Erkrankungen hindeuten, bei denen eine rechtzeitige Therapie nötig ist.

Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass Betroffene die Ursache für die Krämpfe ärztlich abklären lassen – und, wenn möglich, Gegenmaßnahmen ergreifen.
Steckt eine Erkrankung hinter den Krämpfen, wird die Ärztin oder der Arzt eine geeignete Behandlung einleiten.

Lässt sich keine bestimmte Ursache ausmachen, wird die Ärztin oder der Arzt möglicherweise zu regelmäßigen Dehnübungen raten.

Wenn die oder der Betroffene sehr häufig unter starken Wadenkrämpfen leidet, verschreibt die Ärztin oder der Arzt eventuell auch ein Medikament mit Chinin.
Das ist das einzige Mittel, welches erwiesenermaßen bewirkt, dass Krämpfe seltener auftreten.

Leider kann Chinin auch schwere Nebenwirkungen wie Seh- und Hörstörungen hervorrufen.
Außerdem kann es mit anderen Medikamenten wechselwirken.
Darum verordnen Ärztinnen und Ärzte das Mittel nur, wenn die Krämpfe extrem belastend und nicht anders unter Kontrolle zu bringen sind.
Für Schwangere und Personen mit bestimmten Vorerkrankungen ist der Wirkstoff ungeeignet.

Was hilft schnell gegen Krämpfe?
Dehnen!
Ziehen Sie den Fuß hoch, um den verkürzten Muskel gezielt zu strecken.
Auch sanftes Massieren kann dabei helfen, die verkrampfte Muskulatur zu lockern.
Wenn möglich, gehen Sie einige Schritte.
Wenn das nichts bringt, kann eventuell eine warme Dusche zur Entspannung beitragen.

Wadenkrämpfe: Welcher Arzt hilft?
Erste Anlaufstelle kann die Hausarztpraxis sein.
Hat die Hausärztin oder der Hausarzt den Verdacht, dass eine ernstere Erkrankung hinter den Krämpfen stecken könnte, wird sie oder er eine Überweisung an eine Fachärztin oder einen Facharzt ausstellen, zum Beispiel aus den Bereichen

Neurologie,
Orthopädie oder
Diabetologie.

Welche Fachärztin oder welcher Facharzt in Frage kommt, hängt von der vermuteten Ursache ab.

Wadenkrämpfe trotz Magnesium
Wer regelmäßig Magnesium einnimmt, kann trotzdem weiterhin Wadenkrämpfe bekommen – und zwar ebenso häufig wie ohne Magnesium.
Denn entgegen der weit verbreiteten Annahme (und entsprechenden Werbebotschaften) ist Magnesium kein Anti-Krampf-Wundermittel.

Ob und bei welcher Art von Muskelkrämpfen die Einnahme von Magnesium-Tabletten helfen könnte, ist nicht klar.
Aussagekräftige Studien zu dieser Frage gibt es bisher nur für bestimmte Personengruppen, nämlich für

über 60-Jährige und
schwangere Frauen.

Personen über 60 Jahren, die häufig Wadenkrämpfe haben, hilft Magnesium sehr wahrscheinlich nicht.
Nach einer mehrwöchigen Einnahme von Magnesium-Tabletten berichteten Testpersonen in Studien zwar über weniger Krämpfe.

Allerdings zeigte sich eine – etwa ebenso große – Besserung auch bei den Probandinnen und Probanden der Vergleichsgruppe, die ein Placebo (Mittel ohne Wirkstoff) erhalten hatten.

Zur Wirkung bei Schwangeren lieferten Untersuchungen widersprüchliche Ergebnisse.
Einige legen nahe, dass Magnesium eine kleine vorbeugende Wirkung hat.
In anderen erwies sich die Einnahme nicht als hilfreich.

Ob Sportlerinnen und Sportler von Magnesium profitieren könnten, ist nicht ausreichend erforscht.
Bisherige Erkenntnisse aus Studien lassen aber keine allzu große Hoffnung zu: Athletinnen und Athleten, die oft Muskelkrämpfe haben, scheint es jedenfalls nicht häufiger an Elektrolyten wie Magnesium zu fehlen als Sporttreibenden, die selten von Krämpfen heimgesucht werden.

Fachleute führen Krämpfe bei Sportlerinnen und Sportlern daher auf andere Ursachen zurück.
Und die lassen sich durch eine Extra-Portion Magnesium sehr wahrscheinlich nicht beseitigen.

Wadenkrämpfe: Hausmittel
Wer im Internet nach Hausmitteln gegen Wadenkrämpfe sucht, wird schnell fündig: Wechselduschen, nachts ein Stück Kernseife unter die Wade legen, Wadenwickel, Lavendeltee trinken – all das soll helfen.

Wissenschaftliche Nachweise gibt es dafür allerdings nicht.
Bei vielen angeblich krampflösenden Hausmitteln findet sich noch nicht einmal eine plausible Erklärung dazu, wie genau sie theoretisch helfen könnten.

Grundsätzlich hilft bei Krämpfen logischerweise alles, was zur Entspannung der Muskulatur beiträgt.
Wärme – ob in Form eines Wadenwickels oder einfach als Dusche – ist somit wohl tatsächlich hilfreich.
Die wirksamste und schnellste Maßnahme ist jedoch Dehnen.

Wadenkrämpfe: Vorbeugen
Bisher gibt es nur ein Mittel, das Wadenkrämpfen wirksam vorbeugen kann, und das ist Chinin, genauer gesagt: Medikamente mit den Wirkstoffen Chininsulfat oder Hydrochinin.

Da Chinin schwere Nebenwirkungen auslösen kann, verschreiben Ärztinnen und Ärzte es aber nur in Ausnahmefällen.
Wenn, dann nur an Personen, die sehr häufig unter sehr starken nächtlichen Wadenkrämpfen leiden.

Eine wohl empfehlenswertere Methode zur Vorbeugung von Wadenkrämpfen ist tägliches Dehnen der Waden und Beinrückseiten.
Es ist zwar nicht klar, ob die Krämpfe dadurch seltener vorkommen.
Studien legen aber nahe, dass wenigstens die Intensität abnimmt.

Das heißt: Es treten zwar sehr wahrscheinlich weiterhin Krämpfe auf, diese nehmen aber nicht mehr so schlimme Ausmaße an und verursachen weniger starke Schmerzen.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte.


 
Herzspezialist zur neuen Stiko-Empfehlung - Kann ein mRNA-Impfstoff das Herz schädigen ?

Unter 30-Jährige sollen aufgrund aufgetretener Herzprobleme künftig nicht mehr den Corona-Impfstoff von Moderna erhalten.
Dazu rät die Ständige Impfkommission.
So ordnen Experten das Risiko ein.


Doch wie viele Fälle sind bislang aufgetreten und was hat die Ständige Impfkommission (Stiko) nun zu ihrer Einschränkung des Moderna-Impfstoffs veranlasst?
Ein Blick auf die Studienlage.

Myokarditis nach Corona-Impfung
Laut Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) vom Oktober 2021 treten die Fälle – in Übereinstimmung mit anderen internationalen Daten vor allem aus Israel und den USA – überwiegend bei männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 29 Jahren auf.

Meist wurden die Herzprobleme innerhalb von 14 Tagen und häufiger nach der zweiten Dosis einer mRNA-Impfung festgestellt.


Stiko: Für unter 30-Jährige nur noch Biontech-Impfstoff
Dass nun bei unter 30-Jährigen ausschließlich der mRNA-Impfstoff von Biontech zu verwenden ist, dazu rät die Stiko in einer aktuellen Empfehlung.
Die Impfbehörde beruft sich dabei auf eine Auswertung von Daten durch das PEI, wonach bei jungen Menschen – Jungen wie auch Mädchen – nach Impfungen mit Moderna häufiger Herzmuskelentzündungen beobachtet wurden als nach Verimpfung von Biontech.

Die Empfehlung gilt sowohl für die Grundimmunisierung als auch für Auffrischungsimpfungen bei unter 30-Jährigen.
Für Menschen über 30 Jahre gilt diese neue Empfehlung nicht.

Die Stiko betont zugleich, dass der akute Verlauf einer Herzmuskel- beziehungsweise Herzbeutelentzündung nach einer Covid-19-Impfung nach bisher vorliegenden Sicherheitsberichten überwiegend mild sei.

Herzspezialist warnt: Wer sich nicht impfen lässt, geht hohes Risiko ein
Dies bestätigt auch Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung: "Diese sehr seltenen und in der Regel mild verlaufenden Fälle einer Myokarditis oder Perikarditis – wir sprechen hier von knapp fünf Fällen bezogen auf 100.000 Impfungen – heilen in nahezu allen Fällen aus und dürfen keineswegs Grund dafür sein, sich gegen eine Covid-19-Impfung zu entscheiden – zumal die Option besteht, auf den mRNA-Impfstoff Comirnaty (Biontech – Anm. d. Red.) auszuweichen."

"Wer sich nicht gegen Covid-19 impfen lässt, geht ein weit höheres Risiko durch die Gefahren eines schweren Covid-19-Krankheitsverlaufs wie Organschäden oder gar Tod ein.
Dies gilt besonders für chronisch kranke Menschen und Ältere“, warnt der Kardiologe.
"Gleichwohl sollten Patienten sowie Ärzte und medizinisches Fachpersonal nach einer Covid-19-Impfung auf bestimmte Zeichen einer Myokarditis und Perikarditis achten."

Wie sich eine Herzmuskelentzündung bemerkbar macht
Anzeichen für Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen sind nach Angaben der Deutschen Herzstiftung:

vor allem Atemnot und Kurzatmigkeit,
ein starker Herzschlag, der unregelmäßig sein kann,
sogenannte Palpitationen (Herzflattern, Herzrasen),
Schmerzen in der Brust (vor allem bei der Perikarditis),
unerklärliche Müdigkeit,
Abgeschlagenheit und körperliche Schwäche.

Wie hoch wird das Risiko eingeschätzt?
Eine genaue Häufigkeit einer Myokarditis und/oder Perikarditis nach mRNA-Impfung kann nach wie vor nicht sicher ermittelt werden, da epidemiologische (bevölkerungsbezogene) Studien fehlen.
Allerdings deuten alle Daten darauf hin, dass eine Myokarditis nach mRNA-Impfstoffen insgesamt sehr selten ist.

Von mehr als 92 Millionen Impfdosen Biontech und Moderna, die nach Angaben des PEI bis Ende September in Deutschland verimpft wurden, sind insgesamt 1.243 Verdachtsmeldungen einer Myo-/Perikarditis – unabhängig vom ursächlichen Zusammenhang mit der jeweiligen Impfung – berichtet worden.

Die Melderate bei Jungen im Alter von 12 bis 17 Jahren sowie jungen Männern unter 30 Jahren war dabei nach PEI-Angaben am höchsten.
Die Melderate einer Myo-/Perikarditis bei Covid-19-Impfungen beträgt danach bei unter 30-Jährigen für den Biontech-Impfstoff etwa fünf Fälle pro 100.000 Impfungen und für den Moderna-Impfstoff etwa elf Fälle pro 100.000.


 
Fast jeder fünfte Schnelltest versagt: Welche Tests sind zu empfehlen ?

Die vierte Welle grassiert, die Infektionszahlen schießen in die Höhe.
Eine Möglichkeit, die Ausbreitung des Coronavirus zu kontrollieren, sind Schnelltests.
Wenn sie denn was taugen.
Laut einer Untersuchung des Paul-Ehrlich-Instituts ist das nicht immer der Fall.


Vor ein paar Wochen noch wurden Corona-Schnelltests für nahezu entbehrlich gehalten.
Schließlich gab es ein breites Impfangebot und damit einhergehend verzichteten vor allem Geimpfte darauf, sich regelmäßig auf das Virus zu testen.
Schließlich lebten viele in der Annahme, dass eine Infektion durch eine Impfung zuverlässig verhindert werden kann, was sich aber als großer Irrtum herausstellte.

Umso wichtiger ist es, sich nach wie vor regelmäßig mit einem Antigen-Schnelltest Klarheit über eine mögliche Infektion zu verschaffen.
Egal, ob geimpft oder nicht. Voraussetzung dafür, dass die Sache einen Mehrwert hat, ist allerdings, dass der Schnelltest auch etwas taugt und kein falsches Ergebnis anzeigt.

Vor diesem Hintergrund hat sich das Paul-Ehrlich-Institut in Zusammenarbeit mit unter anderem dem Robert-Koch-Institut 122 gängige Schnelltests genauer angeschaut - mit besorgniserregendem Ergebnis.
Zwar erfüllten 96 Antigen-Schnelltests die geforderten Kriterien, 20 davon mit sehr guten Ergebnissen, 26 Tests boten allerdings nicht die geforderte Sensitivität.
Hier sind also falsch-negative Ergebnisse möglich.
Die Tests können aber nur dann zuverlässig zur Eindämmung des Pandemiegeschehens beitragen, wenn sie die Mindestkriterien für einen Nachweis von Sars-CoV-2 erfüllen.

Hoher Ct-Wert, niedrige Viruslast
Somit gilt die Sensitivität (Empfindlichkeit), als wichtige Voraussetzung für die Zuverlässigkeit der Tests.
Diese gibt an, inwiefern das Coronavirus zuverlässig nachgewiesen werden kann.
Die prozentuale Wahrscheinlichkeit, mit der ein Corona-Infizierter auch tatsächlich als infiziert erkannt wird, muss einen geforderten Mindestwert von 75 Prozent erreichen.
Ermittelt wurde die Empfindlichkeit mittels des sogenannten Ct-Werts (Cycle-threshold-Wert).
Dieser ist ein Maß für die Virusmenge in der Probe.
Der Wert gibt an, wie viel Vermehrungszyklen bei der PCR-Methode ablaufen müssen, bevor der Anstieg des viralen Erbguts exponentiell wird.
Je geringer diese Zahl, desto weniger Vermehrungszyklen waren nötig und desto höher ist die Viruskonzentration in der Probe.

In der Untersuchung zeigten unter anderem diese Tests nicht die erforderliche Sensitivität:

Acro COVID-19 Antigen Rapid Test
Biocredit COVID-19 Ag von Rapigen
COVID-19 AG AllTest von Hangzhou AllTest Biotech Co. Ltd.
Cleartest Coronaantigen von Servoprax
Lionex COVID-19 Ag Rapid Test“ von Lionex GmbH

Unter anderem diese Schnelltests konnten mit sehr guter Sensitivität überzeugen:

Acon Biotech Flowflex SARS-CoV-2-Antigenschnelltest
Green Spring SARS-CoV-2 Antigen Rapid Test Kit von Shenzhen Lvshiyuan Biotechnology Co., Ltd.
Toda Coronadiag Ag von Toda Pharma
COVID-19 Antigen Speicheltest von Ulti med Products GmbH
SARS-CoV-2 Ag Diagnostic Test Kit von Shenzhen Watmind Medical Co.,Ltd.
PanbioCOVID-19 Ag Rapid Test Device
QuickProfile Covid-19 Antigen Test Card von LumiQuick Diagnostics, Inc.
ScheBo SARS-CoV-2 Quick Antigen von ScheBo Biotech AG

Aber auch die vor allem von den Discountern oder Drogerien Aldi, Norma, Netto, DM, Kaufland und Rossmann angebotenen Tests konnten bei der Untersuchung mit Zuverlässigkeit überzeugen.

Als da unter anderem wären:

Aesku Rapid SARS-CoV-2 Rapid Test von Aesku Diagnostics GmbH (Norma, Aldi Süd und Aldi Nord)
Novel Coronavirus 2019-nCoV Antigen Test von Beijing Hotgen (Aldi, Kaufland und DM)
Rapid Covid-19 Antigen Test von Anbio Biotechnology Co., Ltd (Norma)
Rapid SARS-CoV-2 Antigen Test Card“ von MP Biomedicals Germany GmbH (DM)
SARS-CoV-2 Antigen Schnelltest“ von Xiamen Boson Biotech Co., Ltd (Lidl)
Rapid SARS-CoV-2 Antigen Test Card von MP Biomedicals Germany GmbH (Lidl)
Safecare COVID-19 Ag Rapid Test Kit von Safecare Biotech Hangzhou Co., Ltd (Rossmann)
SARS-CoV-2 Antigen Rapid Test Kit von Beijing Lepu Medical Technology Co., Ltd (Rossmann)

Die vollständige Liste aller Tests, die geeignet dafür sind, zuverlässig eine Corona-Infektion anzuzeigen, finden Sie hier.



 
Mediziner klärt auf: Gesundheitsrisiko - DAS passiert, wenn Sie zu viel trinken !

Eineinhalb bis zwei Liter: Das ist die Flüssigkeitsmenge, die ein gesunder Erwachsener im Schnitt täglich zu sich nehmen sollte.
Bei körperlicher Belastung darf es gerne etwas mehr sein.
Grundsätzlich wird geraten, in Sachen Flüssigkeitsaufnahme auf das eigene Durstgefühl zu hören.

Internist Kevin Schulte sagt: „Der gesunde Körper meldet sich, wenn er mehr Wasser braucht.“
Aber was ist, wenn man doch mehr trinkt, als der Körper braucht?
Der Mediziner beantwortet die wichtigsten Fragen zu diesem Thema.

Kann man zu viel trinken?
Ja, kann man.
Wir wissen aus relativ guter Erfahrung: Bis zu sechs Liter kann man gefahrlos trinken.
Trinkt man deutlich mehr als sechs bis acht Liter an einem Tag, kann es zu einer gefährlichen Störung des Salzhaushaltes kommen.
Bemerkbar macht sich das zum Beispiel durch Schwindel.
In seltenen Extremfällen kann übermäßige Flüssigkeitszufuhr sogar zum Tod führen.

Interessanterweise ist die Überwässerung ein Phänomen, das nicht selten bei Marathonläufern beobachtet wird.
Das zeigt: Häufig braucht man beim Sport weniger Flüssigkeit als gedacht.
Wichtig: Leidet man an einer Nieren- oder Herzkrankheit, können schon deutlich geringere Trinkmengen Probleme bereiten.

Wie merke ich, dass ich zu viel getrunken habe?
Gesunde Nieren können den Wasser- und Salzhaushalt lange gut regulieren.
Dementsprechend ist das erste Anzeichen einer drohenden Überwässerung, dass man sehr viel Urin ausscheidet.
Ab welcher Aufnahmemenge das passiert, ist von Mensch zu Mensch verschieden.
Trinkt man ungehemmt weiter, kann es unter anderem zu Schwindel, Unwohlsein und Übelkeit kommen.

Was kann ich tun, wenn ich eine Überwässerung vermute?
Haben Sie gesunde Nieren, so regelt die Natur es in aller Regel selbst.
Also: Abwarten, aber bloß keinen Tee trinken!
Sind Sie herz- oder nierenkrank, sollten sie sich in ärztliche Behandlung begeben.

Wer dauerhaft zu viel trinkt, hat – so meinen manche Experten – mutmaßlich ein erhöhtes Risiko für hohen Blutdruck.
Das ist aber eine These, die nicht geprüft ist.
Tendenziell macht man zu viel Theater darum.
Der Körper regelt den Flüssigkeitshaushalt ziemlich gut alleine.


 
Gesundheitliche Folgen: Gefahr für Ältere - Diese Fehler sollten Sie beim Vollbad vermeiden !

Ein Vollbad in der Wanne tut der Seele gut – und auch dem Körper.
Für einige kann das Baden allerdings gefährlich werden.
Mediziner klären auf.

So entspannend die Zeit in der Badewanne ist: Damit auch der Körper profitiert, sollte man es nicht übertreiben.
"Die Regeln lauten: Nicht zu oft, nicht zu heiß, nicht zu lange und nicht zu viel Seife benutzen", sagt die Medizinerin Daniela Hubloher von der Verbraucherzentrale Hessen.

Gesundheitliche Vorteile des warmen Wassers
Wer das beherzigt, kann vom Baden aber gesundheitlich profitieren.
"Gerade denjenigen, die unter einer degenerativen Gelenkerkrankung leiden, tut die Wärme gut – solange sie sich nicht gerade in einem entzündlichen Schub befinden", erklärt Hubloher.

Wenn man sich eine Erkältung eingefangen hat, kann man sich ein Vollbad gönnen.
Gut tut es auch bei bestimmten Hauterkrankungen.
Bei Sportlerinnen und Sportlern relaxt das warme Wasser die Muskeln nach einem anstrengenden Training.
"Das Durchwärmen der Muskulatur kann dann sehr angenehm wirken", sagt Dermatologe Uwe Schwichtenberg.
Viele empfinden die Wärme generell als entspannend.

Wann die Dusche die bessere Wahl ist
Es gibt aber auch Menschen, für die ein Vollbad gesundheitlich eher nicht förderlich ist: Bei niedrigem Blutdruck und Venenerkrankungen, etwa Krampfadern, sollte man lieber duschen, sagt Hubloher.
"Hat man Fieber oder Gelenkerkrankungen, die akut entzündlich sind, würde die Wärme das alles noch verstärken."

Bei Herz-Kreislauferkrankungen ist Vorsicht angesagt, da während eines Wannenbades die vom Herzen zu pumpende Blutmenge steigt.
Das könne bei Herzschwäche ein Problem sein, sagt Schwichtenberg.

Aus dermatologischer Sicht sollten Menschen mit sehr trockener Haut lange, heiße Bäder mit entfettenden Badezusätzen meiden.
Das kann man aber genauer mit seinem Hautarzt besprechen.

Was ältere Menschen beim Baden beachten sollten
Grundsätzlich aufpassen sollten bei einem Vollbad auch Senioren.
"Nach dem Bad hat man ja oft einen eher niedrigeren Blutdruck", sagt Hubloher.
"Deswegen sollten sie danach besonders vorsichtig sein und keine Anstrengungen unternehmen."
Lieber ruhen sie sich erstmal aus.

"Hinzu kommt, dass Senioren, die aus der Wanne aussteigen, dann leichter stürzen können", schildert die Verbraucherschützerin und Medizinexpertin.
Deswegen sollten sie eher duschen als baden.
"Oder eine Begleitung rufen, die einem aus der Wanne helfen kann."

Tipps zur Badezeit und Wassertemperatur
Und wie oft sollte man ein Vollbad nehmen?
"Das hängt vom Eigenfettanteil der Haut ab", sagt Dermatologe Schwichtenberg.
"Patienten mit trockener Haut können gegebenenfalls Schwierigkeiten durch die wasserbedingte Entfettung der Haut bekommen."
Das gilt zum Beispiel bei Neurodermitis.
Andere Menschen vertragen ein Vollbad durchaus häufiger.

"Aber eine absolute Maximalzahl für alle Menschen gibt es nicht", sagt Schwichtenberg.
Denn das hängt auch davon ab, welches Wasser man in die Wanne laufen lässt.
"Je heißer das Wasser, desto stärker ist die Entfettung der Haut", sagt Schwichtenberg.

Je nach Hauttyp sollte eine andere, niedrigere Temperatur gewählt werden.
"Aber je kälter das Wasser ist, desto geringer ist der Wohlfühleffekt.
Dazwischen liegt also der Optimalbereich."

Bei Badezusätzen genau hinschauen
Bei den Badezusätzen sollte man aufpassen.
"Viele enthalten waschaktive Substanzen und sind daher zusätzlich entfettend", erläutert Schwichtenberg.
Für Patienten mit trockener Haut gibt es im Handel Badezusätze mit rückfettenden Substanzen.
"So kann man dem entfettenden Effekt des Wassers entgegenwirken."
Menschen mit Neurodermitis oder Schuppenflechte finden auch medizinische Badezusätze im Handel, ergänzt Hubloher.

Wer erkältet ist, empfindet ätherische Öle im Wasser womöglich als angenehm.
Möchte man allerdings umweltschädigende oder gesundheitlich umstrittene Substanzen wie Silikone oder chemisch-synthetische Farb- und Duftstoffe meiden, könne man auf zertifizierte Naturkosmetik zurückgreifen, erklärt Diplom-Chemikerin Kerstin Etzenbach-Effers, die als Referentin für Umwelt und Gesundheitsschutz bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen tätig ist.
"Sie verbietet nämlich weitaus mehr Substanzen als die EU-Kosmetik-Verordnung."

Personen mit einer Allergie sollten aber auch bei zertifizierter Naturkosmetik die Inhaltsstoffe mit ihrem Allergiepass abgleichen.

Sitzen im eigenen Dreck?
Über das Vorurteil, dass man beim Baden im eigenen Dreck sitze, muss Verbraucherschützerin Hubloher lachen: "Das ist doch nur ein Problem, wenn man wirklich extremst dreckig ist.
Zum Beispiel, wenn man mit Motorenöl vollgeschmiert ist."

Dennoch rät sie: Ehe man aus der Wanne steigt, sollte man sich davor noch einmal gründlich von Kopf bis Fuß abduschen.
"So werden der Dreck und vor allem der Badezusatz abgespült."

Das ist ähnlich wie bei der Kneipp-Lehre: "Dort wird auch empfohlen, nach der Wärme noch einmal mit kaltem Wasser nachzuspülen", erläutert sie.
Das stellt ein gutes Gegengewicht dar und die Blutgefäße können sich wieder verengen.
Allerdings muss jeder für sich testen, ob der eigene Kreislauf diesen Warm-Kalt-Wechsel gut verträgt.
Ansonsten braust man sich nach dem Bad halt mit warmem Wasser ab.


 
Arzneimittel: Wo Sie am besten Ihre Medikamente lagern - Und was gehört eigentlich in die Hausapotheke ?

Bloß nicht im Bad - Auch der Kühlschrank ist nicht geeignet ....

Ihre Hausapotheke lagern viele Menschen im Badezimmerschrank.
Mehr als jeder Vierte in Deutschland verstaut seine Medikamente dort.
Das geht aus einer Umfrage des Marktforschers Nielsen im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) unter rund 1000 Bundesbürgern hervor.

Im Schlafzimmer lagern nur 15 Prozent der Menschen in Deutschland ihre Medikamente.
Jeder Fünfte (20 Prozent) hat Tabletten und Co. dagegen einfach so im Bad.
Und knapp jeder Vierte (23 Prozent) packt sie zwar in einen Medizinschrank, in 30 Prozent der Fälle steht der aber im Bad.
Insgesamt liegen Medikamente so in 27 Prozent der Fälle im Badezimmer.

Im Badezimmer haben Medikamente nichts verloren
Dabei sind Arzneimittel da aber nicht besonders gut aufgehoben.
Der Grund: In Räumen mit hoher Luftfeuchte, wozu das Bad zählt, könnten Medikamente an Wirkung einbüßen, warnt der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller.
Das gilt auch, wenn sie sich in der Verpackung befinden.

Am besten lagern Arzneimittel daher in einem eigenen Medizinschrank, in dem sie lichtgeschützt und für Kinder nicht erreichbar sind.
Idealerweise liegen die Medikamente in einem abschließbaren Kasten oder zumindest in den oberen Regalfächern eines Schranks.
Das rät die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ABDA.
Bester Standort dafür ist ein kühler, trockener Ort – das Schlafzimmer etwa. 15 bis 25 Grad Celsius Umgebungstemperatur seien in der Regel ideal.
Sie sollten auch vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sein.

Als Aufbewahrungsort für Arzneimittel schlagen Apotheker den Kleiderschrank im Schlafzimmer statt den Badschrank vor.
Denn in feucht-warmen Räumen wie dem Badezimmer oder in der Küche nehmen Medikamente leicht Schaden, erklärt die Landesapothekerkammer Hessen.
Besser geeignet sind Räume mit konstanter Temperatur.
Neben dem Schlafzimmer sei auch der Flur oft eine gute Wahl.

In den Kühlschrank gehören sie nur, wenn das ausdrücklich empfohlen wird – Infos dazu liefert die Packungsbeilage.
Oder man fragt in der Apotheke nach.

Es gibt Medikamente, die sollten zwischen zwei und acht Grad Celsius aufbewahrt werden.
Dazu gehören zum Beispiel Antibiotikasäfte, manche Augentropfen, aber auch der Insulinvorrat für Menschen mit Diabetes wie auch Biologicals, die etwa bei Krebs oder bei Rheuma zum Einsatz kommen.
„Bei falscher Lagerung können die Mittel ihre Wirksamkeit verlieren“, sagt die Münchner Apothekerin Angela Heim im Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“.

Ob ein Medikament kühl gelagert werden muss, steht auf der Verpackung.
Für diese Medikamente ist der beste Platz das Gemüsefach im Kühlschrank, sagt Apothekerin Heim.
„In der Ablage der Kühlschranktür schwankt die Temperatur durch das häufige Öffnen zu stark.
Auch die Rückwand vom Kühlschrank ist nicht geeignet.“

Hitze kann Arzneimittel beschädigen, ohne dass das äußerlich erkennbar ist.
Werden beispielsweise Asthmasprays in der direkten Sonne gelagert, können sich Dosiergenauigkeit und Wirksamkeit verändern.
Andere Veränderungen kann man auch sehen.
Sind zum Beispiel Zäpfchen einmal geschmolzen, können sich die Wirkstoffe in der Grundlage ungleichmäßig verteilen.
Das macht sie auch nach dem Abkühlen unbrauchbar.
Bei Cremes kann Hitze die Konsistenz verändern und die Bestandteile trennen sich.

Sind Tabletten verfärbt, haben Risse oder riechen, kann das ein Anzeichen für falsche Lagerung sein.
Bei Säften oder Lösungen ist bei Trübungen oder Ausflockungen Vorsicht geboten, bei Salben und Gelen sind Verflüssigung, Verfärbung oder Geruchsbildung Warnzeichen.
Grundsätzlich betont der Branchenverband: Sieht ein Medikament anders aus als gewohnt, sollte man es nicht mehr verwenden.

Welche Medikamente gehören in eine Hausapotheke?
Die Bundesapothekerkammer hat dazu eine Checkliste erstellt.
Sie empfiehlt unter anderem: Mittel gegen Erkältungssymptome, ein Schmerzmittel, einen Fiebersenker, Salben oder Gels gegen Insektenstiche und für Sportverletzungen sowie Mittel gegen Durchfall und Verdauungsbeschwerden.

Wer regelmäßig Medikamente nimmt, muss schauen, dass sich das Schmerzmittel damit verträgt, betont Prof. Erika Baum, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM).
Am besten fragen Patienten ihren Hausarzt, welcher Wirkstoff sich eignet.

Zudem kann jeder überlegen, womit er öfter zu kämpfen hat.
Wer häufig Herpesbläschen hat, sollte eine entsprechende Salbe im Haus haben.
Wer sich oft Blasen läuft, kauft Blasenpflaster besser auf Vorrat.

Was außer Medikamenten gehört hinein?
Verbandsmaterial.
„Da kann man sich am obligatorischen Auto-Verbandskasten orientieren“, sagt Baum.
Sie rät, als Wundauflage zusätzlich zwei saubere, große Baumwolltücher zur Hand zu haben.
Ebenfalls sinnvoll: zwei festere elastische Binden mittlerer Breite, um einen stabilisierenden Verband anlegen zu können.

„Auch eine Schere und eine Pinzette, um zum Beispiel mal einen Splitter zu entfernen, gehören in die Hausapotheke“, ergänzt Apotheker Matthias Philipp aus Berlin.
Er rät auch, wichtige Telefonnummern wie die vom Giftnotruf, dem Apothekennotdienst und der nächstgelegenen Notaufnahme in der Hausapotheke zu lagern.

Gehören auch verschreibungspflichtige Medikamente in die Hausapotheke?
Besser nicht. Wer regelmäßig Medikamente nehmen muss, bewahrt diese lieber separat auf.
So vermeidet man gefährliche Verwechslungen.

Müssen Familien mit Kindern etwas beachten?
Familien haben am besten zusätzlich fiebersenkende Zäpfchen oder einen Saft vorrätig, passend zum Alter und Gewicht des Kindes.
Nasenspray oder -tropfen sollten in Kinderdosierung vorhanden sein, rät Baum.
Philipp empfiehlt zudem, in der Hausapotheke eine Wund- und Heilsalbe zu deponieren.

Wo bewahrt man die Medikamente auf?
„Kühl, trocken und dunkel“, sagt Apotheker Philipp.
Bad und Küche sind wegen der schwankenden Luftfeuchtigkeit ungeeignet.
Baum empfiehlt die Lagerung im Schlafzimmerschrank oder der Vorratskammer – „ohne direkte Sonneneinstrahlung“.
Kinder dürfen keinen Zugang dazu haben.
Eventuell ist für Familien ein abschließbares Schränkchen sinnvoll.

Müssen die Tabletten in der Verpackung bleiben?
Unbedingt, sagt Philipp.
Und auch der Beipackzettel sollte in der Packung bleiben.
Nur so kann man nachsehen, was bei der Einnahme zu beachten ist.

Wie genau muss man das Haltbarkeitsdatum nehmen?
Sehr genau, sagt Philipp.
Anders als Lebensmittel dürfen Medikamente nach ihrem Ablaufdatum nicht mehr eingenommen werden.
Weniger kritisch ist eine leichte Überschreitung des Ablaufdatums bei unversehrtem Verbandsmaterial, sagt Baum.

Wie oft sollte man die Hausapotheke überprüfen?
Einmal im Jahr, zum Beispiel im Zuge des Hausputzes.
Dabei alle Haltbarkeitsdaten überprüfen und Abgelaufenes entsorgen und ersetzen.


 
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