Gesundheitsrelevante Themen in und Ausland !

Fleisch, Eier, Gemüse: Wie Ernährung das Schlaganfallrisiko beeinflusst !

Forscher der Universität Oxford haben in einer groß angelegten Studie untersucht, welchen Einfluss die Ernährungsgewohnheiten auf das Schlaganfallrisiko haben.
Dabei kamen sie zu teilweise überraschenden Ergebnissen.

Studie betrachtet zwei Schlaganfallarten
Die im "American Heart Journal" veröffentlichte Studie umfasst Daten von mehr als 418.000 Personen aus neun europäischen Ländern.


Die Untersuchung bestätigt zunächst, was andere Untersuchungen bereits gezeigt haben: Wer viel Obst, Gemüse und Ballaststoffe verzehrt, hat ein niedrigeres Schlaganfallrisiko.

Das Neue an der aktuellen Studie ist jedoch, dass die Forscher die verschiedenen Arten von Schlaganfall getrennt betrachteten: den ischämischen Infarkt, der infolge eines Gefäßverschlusses entsteht, und den hämorrhagischen Infarkt, der durch eine Hirnblutung hervorgerufen wird.

Obst, Gemüse und Vollkorn senken Schlaganfallrisiko
Besonders aufschlussreich war die Analyse der Ernährungsgewohnheiten.
Teilnehmer, die einen ischämischen Schlaganfall erlitten, hatten mehr rotes und verarbeitetes Fleisch konsumiert, aber weniger Vollkornprodukte, Obst und Gemüse, Nüsse und Samen, auch weniger Käse und Molkereiprodukte.
Negative Effekte lassen sich ausgleichen

Das höhere Risiko, das durch einen starken Verzehr von rotem und verarbeiteten Fleisch (definiert als über 50 Gramm pro Tag) beobachtet wurde, verringerte sich jedoch, wenn bestimmte andere Lebensmittel zusätzlich konsumiert wurden.
So konnte der negative Effekt des Fleisches beispielsweise durch eine vollkornreiche Kost ausgeglichen werden.
Die positiven Effekte von Vollkornprodukten, Obst und Gemüse, Nüssen und Samen, Käse und Molkereiprodukten blieben in allen Analysen stabil.

Können Eier Hirnblutungen begünstigen?
Auf das Risiko für Hirnblutungen, die einen hämorrhagischen Schlaganfall verursachen, scheinen diese Ernährungsfaktoren hingegen keinen schützenden Einfluss zu haben.
Die Auswertung zeigt, dass lediglich der Konsum von Eiern das Risiko für hämorrhagische Schlaganfälle nennenswert erhöht.
Das Risiko steigt demnach pro 20 Gramm pro Tag um den Faktor 1,25 an.
Darüber hinaus wurden keine weiteren Ernährungsfaktoren festgestellt, die einen schädigenden oder schützenden Effekt hatten.

Die Studienautoren vermuten, dass die unterschiedlichen Effekte, die durch Ernährung erzielt wurden, mit der Wirkung bestimmter Lebensmittel auf den Blutdruck und auf die Bluttfettwerte zu tun haben.
Denn die Nahrungsmittel, die laut der Studie vor einem ischämischen Schlaganfall schützen, senken auch den Blutdruck.
Rotes und verarbeitetes Fleisch und Eier hingegen erhöhen den Blutdruck sowie das Gesamtcholesterin.

Fazit und Einordnung der Studie
Allerdings lässt die Studie unbeantwortet, ob beispielsweise der Konsum von Eiern auch zu mehr Hirnblutungen führt, wenn der Blutdruck und die Fettwerte medikamentös kontrolliert werden.
Darauf weist Professor Hans-Christoph Diener von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) hin.

Auch beweise die Studie nicht, "ob Ernährungsfaktoren zusätzliche, direkte Effekte auf das Schlaganfallrisiko haben".
Dennoch räumt der Experte ein, dass jeder über gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, aber wenig rotem Fleisch die beiden Hauptrisikofaktoren des Schlaganfalls – Bluthochdruck und hohe Blutfettwerte – erheblich senken könne.
Für die Prävention sei damit ein wichtiger Beitrag geleistet.


 
Verkalkte Adern kommen schleichend: So tückisch ist Arteriosklerose !

Bei Arteriosklerose handelt es sich um eine unumkehrbare Schädigung von Arterien aufgrund von Ablagerungen aus Kalk und Fett, sogenannte Plaques.
Herzinfarkt und Schlaganfall gehören zu den Spätfolgen verengter Gefäße.
Das Tückische: Die Gefäßveränderungen merkt man nicht.

Arteriosklerose beschreibt den Abnutzungsprozess der Gefäße und ist ein Sammelbegriff für Störungen, die mit einer Verhärtung und Verdickung der Arterienwand einhergehen.
Bei der Arterienverkalkung, wie Arteriosklerose auch genannt wird, lagern sich im Laufe von Jahrzehnten Einlagerungen in und Ablagerungen an den Gefäßwänden ab.
Diese Plaques bestehen zum Großteil aus Kalk und Fett.

Verkalkte Arterien tun nicht weh
Verengen sich die Arterien so stark, dass der Blutfluss beeinträchtigt ist, sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Folge.
Ist der Blutfluss komplett blockiert, droht, abhängig vom Ort des Verschlusses, unter anderem ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall.
Angaben der Deutschen Gefäßliga e. V. zufolge leiden in Deutschland vier Millionen Menschen an den krankhaften Gefäßveränderungen – nur bei jedem Dritten ist die Arteriosklerose diagnostiziert.

Wie es um die eigenen Arterien bestellt ist, kann man ohne ärztliche Untersuchungen nicht feststellen.
Verkalkte Gefäße schmerzen nicht und machen sich zu Beginn auch nicht auf andere Weise bemerkbar.

Treten die ersten Beschwerden auf, ist der Verlauf der Arteriosklerose bereits deutlich fortgeschritten.
Warnzeichen für Arteriosklerose
Am Herzen macht die Gefäßverengung durch Angina pectoris auf sich aufmerksam.
Die Durchblutungsstörung des Herzens äußert sich durch wiederkehrende Brustschmerzen, besonders bei Belastung.
Verstopft das Gefäß komplett, kommt es zum Herzinfarkt.

Im Gehirn verursacht Arteriosklerose im fortgeschrittenen Stadium oftmals zuerst einen "kleinen" Schlaganfall.
Bei der Transitorisch Ischämischen Attacke, kurz TIA, tritt die Mangeldurchblutung im Gehirn nur kurzzeitig und unvollständig auf.
Die Symptome einer TIA sind die gleichen wie bei einem "richtigen" Schlaganfall.
Sie verschwinden im Laufe einer Stunde aber wieder.
Doch auch der "kleine" Schlaganfall ist ein Notfall: Bei etwa 40 Prozent der Schlaganfall-Patienten geht die Transistorische Ischämische Attacke einem "richtigen" Schlaganfall voraus.
Dieser tritt häufig in den kommenden drei Tagen nach der TIA auf.

Wiederkehrende Schmerzen in den Beinen weisen ebenfalls auf Durchblutungsstörungen hin.
Eine weitere Folgeerkrankung der Arteriosklerose ist das "Raucherbein".

Eine Spätfolge der Arteriosklerose ist der Tod
Laut Berufsverband der Deutschen Internisten e.V. stellt die Arteriosklerose die Ursache für die Mehrzahl der Todesfälle in der westlichen Welt dar.
In Deutschland weise etwa jeder fünfte Patient über 65 Jahren erste eindeutige Veränderungen in den Arterien auf, womit entsprechende Symptome noch nicht unbedingt verbunden seien.

Wenig Bewegung, Übergewicht, eine fett- und zuckerreiche Ernährung, Rauchen, Alkohol und Stress zählen zu den Risikofaktoren für arteriosklerotische Veränderungen, denn sie begünstigen Bluthochdruck, Diabetes und hohe Cholesterinwerte – und mit ihnen auch Entzündungsreaktionen im Körper, die den Verschleiß der Arterien vorantreiben und sie starrer, dicker und anfälliger machen.

Nicht beeinflussbare Faktoren sind genetische Einflüsse sowie das Geschlecht.
Bis zu den Wechseljahren sind Frauen dank der weiblichen Geschlechtshormone recht gut geschützt.

Beschädigte Zellwände ziehen Ablagerungen an wie ein Magnet
Die Gefäßveränderungen entstehen an den Stellen, an denen die schützende Membran (Endothel) durch

eine ungünstige Blutzusammensetzung,
lokalen Sauerstoffmangel,
Bluthochdruck,
Wirbel im Blutstrom

beschädigt wurde.
Die Arterien verengen sich zunehmend und die Durchblutung der von ihnen versorgten Organe und Körperteile wird zunehmend erschwert.

Nach der Plaque-Ruptur kommt das Gerinnsel
Reißt eine Plaque auf, sprechen Mediziner von Plaque-Ruptur.
Dann bilden sich an der betroffenen Stelle Blutgerinnsel (Thromben), die das Gefäß vollständig verschließen können.
Dabei kann das Blutgerinnsel sowohl zu einer plötzlichen Verlegung des örtlichen Gefäßes (akuter Gefäßverschluss) führen als auch mit dem Blutstrom verschleppt werden und an anderer Stelle ein Gefäß verstopfen (Embolie).


 
In jeder zehnten Probe: Hepatitis-E in Schweinefleisch und Schweineleber nachgewiesen !

Hepatitis-E-Viren führen bei bestimmten Patienten zu Leberversagen.
Jetzt konnten Tübinger Forscher die Viren in Schweinefleisch aus Supermärkten und von Metzgereien nachweisen.

Was bedeutet das für Verbraucher?

Bei der Untersuchung von Schweinefleisch und Schweineleber haben Forscher in Deutschland in mehr als zehn Prozent aller Proben Hepatitis-E-Viren nachgewiesen.
Bei fünf Prozent der Leberproben und 13 Prozent der Leberwürste wurde der Erreger gefunden, wie das Universitätsklinikum Tübingen am Dienstag mitteilte.

Nicht untersucht wurde, wie infektiös das Virus noch war.
Nachgewiesene Viren können durch Erhitzung bei der Lebensmittelherstellung bereits inaktiv sein.

Hepatitis-E-Viren können Leberversagen auslösen
Das Hepatitis-E-Virus (HEV) ist eine Hauptursache der akuten Virushepatitis und kann bei bestimmten Patientengruppen Leberversagen auslösen.
Übertragen wird der Erreger über rohes Fleisch und verunreinigtes Wasser.
In den Entwicklungsländern ist HEV für etwa 20 Millionen Infektionen und 70.000 Todesfälle pro Jahr verantwortlich.

Auch in Deutschland stieg die Zahl der gemeldeten Fälle in den vergangenen zehn Jahren stark.
Im Jahr 2011 wurden 238 Fälle gemeldet, 2019 waren es mit 3.727 fast 16 Mal so viele.
Im August 2020 lag die Zahl für das laufende Jahr bereits bei 2.280 registrierten Fällen.

130 Proben aus Supermärkten und Metzgereien getestet
In Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut, dem Bundesinstitut für Risikobewertung und der Medizinischen Hochschule Hannover testeten Tübinger Forscher nun rund 130 Proben aus Supermärkten und Metzgereien in Tübingen, Reutlingen, Stuttgart und Dortmund.
Darunter waren 41 Proben von Schweinelebern, 40 von streichfähigen Leberwürsten, 40 von Leberpasteten und zehn von Rohwürsten ohne Leber wie Mettwurst.

Dabei zeigte sich, dass in Deutschland das Vorkommen von Hepatitis-E-Viren in Lebensmitteln mit Schweineleber seit zehn Jahren "relativ unverändert und sehr hoch ist", erklärten die Forscher.


 
Ermittlungen gegen Ex-Bayer-Mitarbeiter: Frau nimmt beliebtes Medikament und stirbt !

Köln - Wegen eines Todesfalls, der möglicherweise mit der Einnahme eines gängigen Magenmittels in Verbindung steht, ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft gegen zwei ehemalige Mitarbeiter des Arzneimittelkonzerns Bayer.

Es gebe einen Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung in einem Fall sowie der fahrlässigen Körperverletzung in zehn Fällen, teilte die Behörde am Donnerstag mit.
Zuvor hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ darüber berichtet.

2018 war eine 56-Jährige in Leipzig mit Leberschäden ins Krankenhaus gekommen, an den Folgen einer Lebertransplantation starb sie.
Sie soll zuvor Iberogast genommen haben.

Die Staatsanwaltschaft prüfe nun, ob durch das Weglassen eines Warnhinweises auf dem Beipackzettel die Sorgfaltspflicht verletzt worden sei und ein ursächlicher Zusammenhang mit der Mitteleinnahme und gesundheitlichen Beeinträchtigungen von Konsumenten bestehe, schreibt die Behörde.

Eine Bayer-Sprecherin sagte, ihre Firma kooperiere mit den Behörden.
„Nach jetzigem Kenntnisstand ergeben sich keine neuen medizinischen Erkenntnisse, die zu einer Neubewertung des Sachverhalts durch Bayer führen würden“, sagte sie.
Bayer gehe weiter davon aus, „dass im Zusammenhang mit den aufgetretenen Nebenwirkungen keine gesicherte Kausalität in Verbindung mit der Einnahme von Iberogast besteht“.
Iberogast sei „ein bewährtes, wirksames und sicheres Medikament“.

Iberogast ist beliebtes rezeptfreies Arzneimittel
Iberogast ist ein Kassenschlager unter den rezeptfreien Arzneimitteln.
2013 hatte Bayer den Iberogast-Produzenten Steigerwald übernommen, seither haben die Leverkusener das Magenmittel im Portfolio.
Das Präparat enthält Schöllkraut.
Lange ließ die Firma den Hinweis auf mögliche Leberschäden weg, 2018 wurde ein solcher Hinweis behördlich angeordnet.

Seither wird auf dem Beipackzettel darauf hingewiesen, dass bei der Anwendung von schöllkrauthaltigen Arzneimitteln Fälle von Leberschädigungen und Fälle von Leberversagen aufgetreten sind.


 
Pest in China ausgebrochen !

Es begann bei Ratten - Kleinkind in China mit Pest infiziert, Behörden verhängen Quarantäne.

In Europa gilt sie als ausgerottet, in China bricht die Pest immer wieder aus.
Nun hat sich ein Kleinkind im Südwesten des Landes mit der Krankheit infiziert.
Darauf reagieren die Behörden sofort.

In einer Provinz in China ist ein Kleinkind an der Pest erkrankt.
Das berichtet die "Daily Mail" und beruft sich auf lokale Medien.
Bei dem dreijährigen Jungen aus der südwestchinesischen Provinz Yunnan wurde die Krankheit demnach bereits am Wochenende diagnostiziert.
Behörden schlugen Alarm und verhängten für das Gebiet eine Quarantäne, um die Ausbreitung der Seuche zu verhindern.

Die Untersuchungen wurden in der gesamten Region durchgeführt, weil zuvor Pesterreger bei Ratten festgestellt worden waren.
Diese gelten als ein möglicher Überträger des Bakteriums, das die für den Menschen tödliche Beulenpest verursacht.
Bereits im August waren zwei Menschen in der Region an der Krankheit gestorben.
Der Junge lebt in einem entlegenen Dorf in Menghai und hat laut "Daily Mail" nur leichte Symptome.
Sein gesundheitlicher Zustand sei stabil, hieß es von den Behörden.

In China kommt es immer wieder zu lokalen Ausbrüchen der Pest, die in Europa im 14. Jahrhundert für Millionen Tote gesorgt hatte.
Mittlerweile gibt es einen Impfstoff gegen den Erreger.
Auch bereits Infizierte können mit Medikamenten behandelt und so wieder gesund werden.


Quelle"Daily Mail":
 
Neue Regeln für Medikamenten-Rezepte !

Ab 1. November - Medikamente, das ändert sich künftig bei Rezepten.

Wie viele Tabletten soll ich nehmen – und wann?
Das sagen einem der Arzt und im Zweifel auch noch mal der Apotheker.
Eine neue Regel soll helfen, dass es zu keinen Missverständnissen kommt.

Um Dosierungsfehler von Medikamenten noch umfassender zu vermeiden, müssen ab 1. November 2020 klare Dosierungsangaben auf allen ärztlichen Rezepten stehen.
Darauf macht die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände aufmerksam.

Wenn ein Patient etwa täglich morgens, mittags und abends eine Tablette nehmen soll, werde die Dosierung auf dem Rezept mit 1-1-1 angegeben.
So sollen Patienten und Apotheker besser Bescheid wissen und eine falsche Dosierung von Medikamenten soll vermieden werden.

Neues Kürzel "Dj" auf Rezepten
Eine Ausnahme gilt nach Angaben der Apothekerverbände, wenn dem Patienten eine andere schriftliche Dosierungsanweisung vorliegt oder er einen Medikationsplan hat, der die verordnete Arznei einschließt.
In diesen Fällen müsse der Mediziner auf dem Rezept das Kürzel "Dj" vermerken – das stehe für "Dosierungsanweisung vorhanden: ja".

Nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung erfolgt der Aufdruck der Dosierung hinter dem verordneten Produkt am Ende der Verordnungszeile.
Gleiches gilt gegebenenfalls für das "Dj"-Kürzel.
Hintergrund der neuen Regel ist eine entsprechende Änderung der sogenannten Arzneimittelverschreibungsverordnung.


 
Wege, Fristen und Corona: Diese Regeln gelten bei Krankschreibungen !

Der Hals kratzt und der Kopf ist dicht: Wer krank ist, kann nicht zur Arbeit kommen.
Welche Pflichten haben Beschäftigte gegenüber ihrem Arbeitgeber dann?
Und was gilt während der Corona-Krise?

Das Thema Krankheit hat 2020 eine ganz neue Bedeutung bekommen.
Die Grundregeln der Krankschreibung aber bleiben auch in einer Pandemie bestehen.
Antworten auf folgende Fragen sollten also alle Beschäftigten kennen.

Wie schnell muss man im Krankheitsfall den Arbeitgeber informieren?
"Unverzüglich", sagt Regine Windirsch, Fachanwältin für Arbeits- und Sozialrecht in Düsseldorf.
Unverzüglich bedeutet: Spätestens zu Arbeitsbeginn am nächsten Arbeitstag.

Wer muss beim Arbeitgeber informiert werden?
Entweder der oder die Vorgesetzte direkt oder eine vom Arbeitgeber bestimmte Person, zum Beispiel die Abteilungsleiterin.
Auch eine vom Arbeitgeber bestimmte Stelle, etwa die Personalabteilung, ist in manchen Unternehmen die richtige Anlaufstelle.
"Eine Meldung an den Betriebsrat oder an die Kollegen ist nicht ausreichend", stellt Daniel Stach, Rechtsassessor und Gewerkschaftssekretär bei der Verdi Bundesverwaltung in Berlin, klar.
Kollegen können den Arbeitgeber wohl aber informieren, dass ein Beschäftigter erkrankt ist und nicht zur Arbeit kommt.
Gleiches gilt für Familienangehörige.

Geht eine Krankmeldung per Telefon, per Mail oder per SMS?
"Ja, das geht", erklärt Windirsch.
Wer die Krankmeldung telefonisch durchgibt, lässt im Idealfall den Partner oder eine andere nahe stehende Person zuhören.
So kann der oder die Kranke im Zweifelsfall beweisen, dass der Anruf tatsächlich erfolgt ist.
"Diejenigen, die eine Mail schicken, rufen am besten noch einmal an, um sicher zu sein, dass die Mail auch angekommen ist", so Windirsch.

Gleiches gilt für eine Krankmeldung via SMS.
"Vorsicht ist geboten bei einer Krankmeldung etwa über Whatsapp oder Telegram", sagt Stach.
Denn auch hier gilt: Arbeitnehmer tragen das Risiko einer fehlerhaften Datenübermittlung selbst.

Muss ich meinem Arbeitgeber sagen, welche Krankheit ich habe?
Nein. "Es gilt der Grundsatz, dass Art und Ursache der Krankheit Privatsache sind", sagt Stach.
Es gilt jedoch: "In Ausnahmen kann eine Pflicht zur Mitteilung bestehen", erklärt Windirsch.
Das ist bei ansteckenden Erkrankungen wie etwa Masern, Mumps, Hepatitis B oder Influenza der Fall, bei denen der Arbeitgeber Maßnahmen zum Schutz der Belegschaft treffen muss.
"Bei der Frage, ob der Arbeitgeber über die Krankheit informiert werden muss oder nicht, können Arbeitnehmer ihren Hausarzt oder das zuständige Gesundheitsamt zurate ziehen", erklärt Stach.

Was gilt in Sachen Corona?
Gegenüber dem Arbeitgeber besteht immer dann eine Anzeigepflicht, wenn ein Infektionsrisiko für Kollegen besteht.
Das ist auch bei Covid-19 der Fall.
"War der betroffene Beschäftigte während der Erkrankung zum Beispiel im Homeoffice und hatte daher keinen Kontakt mit weiteren Beschäftigten, muss die Art der Erkrankung auch nicht gegenüber dem Arbeitgeber angezeigt werden", so Gewerkschafter Stach.

Ab wann muss ich eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorlegen?
"Eine ärztliche Krankschreibung muss spätestens am vierten Tag der Arbeitsunfähigkeit beim Arbeitgeber vorliegen", sagt Windirsch.
Wochenenden und Feiertage zählen dabei mit zur Frist.
Es reicht, die Bescheinigung einzuscannen und zu mailen.

"Der Arbeitgeber hat allerdings ein Recht auf das Original", so Windirsch.
Das kann ihm dann zu einem späteren Zeitpunkt übermittelt werden.
Der Arbeitgeber kann die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung allerdings auch früher verlangen, und zwar schon ab dem ersten Tag der Krankmeldung.
Besonderheiten können laut Stach in einem Tarifvertrag, in einer Betriebs- oder Dienstvereinbarung oder arbeitsvertraglich geregelt sein.

Darf man eigentlich während der Arbeitszeit zum Arzt?
"Ja, das darf man", erklärt Windirsch.
Das gilt vor allem dann, wenn man während der Arbeitszeit erkrankt.
Die plötzlich eingetretene Arbeitsunfähigkeit und der Arztbesuch sind dem Arbeitgeber unbedingt vorher mitzuteilen.
"Sonst drohen arbeitsrechtliche Konsequenzen", sagt Stach.
Eine Erlaubnis des Arbeitgebers ist in diesem Fall jedoch nicht erforderlich.

Darf ich zur Arbeit, obwohl ich noch krankgeschrieben ist?
Im Prinzip ja.
Denn mit der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung prognostiziert der Arzt die voraussichtliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit.
"Ein Tätigkeits- oder Beschäftigungsverbot ist damit aber nicht verbunden", stellt Stach klar.
Auch der Versicherungsschutz wird hierdurch nicht berührt.
Der Arbeitgeber sollte jedoch vorab informiert werden.
Bei Erkältungen oder anderen ansteckenden Krankheiten gilt, dass die Beschäftigten erst dann an ihren Arbeitsplatz zurückkehren sollen, wenn keine Ansteckungsgefahr mehr besteht.

Und was gilt hier mit Blick auf Corona?
Die zuständige Behörde kann ein berufliches Tätigkeitsverbot nach dem Infektionsschutzgesetz aussprechen.
"Dann ist es Beschäftigten verboten, auch bei guter körperlicher Verfassung vorzeitig an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren", so Windirsch.
Aber: "Sollte die Behörde eine Quarantäne anordnen, können Beschäftigte unter Umständen im Homeoffice arbeiten, sobald sie sich wieder arbeitsfähig fühlen", erklärt Stach.


 
Hilft Vitamin D gegen schweren Verlauf von Covid-19 oder nicht ? Experten uneinig !

Wer sich viel in geschlossenen Räumen aufhält und kaum m Freien ist, der leidet schnell unter einem Vitamin-D-Mangel.
Eine Studie zeigt nun, dass ein Mangel an Vitamin-D eine Corona-Infektion deutlich verstärken kann.

Vitamin-D-Mangel erhöht bei einer Corona-Infektion das Sterberisiko.
Die Sterblichkeit wird demnach um das 10-fache erhöht
Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler bei einer aktuellen Studie
Aber Vorsicht: Zu viel Vitamin D kann auch schädlich sein - Experten warnen

Vitamin D gehört zu der Gruppe der fettlöslichen Vitamine.
Zu den wichtigsten gehören Vitamin D2 und Vitamin D3.
Wie das Robert Koch-Institut erklärt, ist Vitamin D wichtig für unseren Knochenstoffwechsel, den Stoffwechselvorgänge im Körper, der Steuerungen von Genen und der Bildung von Proteinen.
Einen Mangel an Vitamin D haben oft Menschen, die sich hauptsächlich in geschlossenen Räumen aufhalten und kaum ins Freie gehen.
Denn Vitamin D wird vor allem durch Sonnenlicht über die Haut gebildet.

Experten warnen vor zu viel Vitamin D
Das Vitamin ist wichtig für die Gesundheit und Studien zeigen, dass es dabei helfen kann, die Sterblichkeit bei einer Covid-19-Erkrankung zu senken.
Gerade ältere Menschen, die in Pflegeheimen wohnen, leiden häufig unter einem Vitamin-D-Mangel, da sie seltener Sonnenlicht abbekommen.
Außerdem lässt die Produktion des Vitamins im Körper mit dem Alter nach.

Es wird daher oft empfohlen, Vitamin D zusätzlich einzunehmen, etwa durch Nahrungsergänzungsmittel.
Das ist wohl auch wirklich hilfreich, aber Experten warnen: Wie immer gilt nach Paracelsus: Die Dosis macht das Gift.
So ist es auch mit Vitamin D.

Das Robert-Koch-Institut warnt daher vor einer zu hohen Dosierung.
Das Problem bei Vitamin D im Speziellen ist, dass es ein fettlösliches Vitamin ist.
Es wird also womöglich in Muskeln und Fettgewebe gespeichert.
So kann es bei häufiger und starker Einnahme zu einer Überdosierung kommen.
Konkret hat ein zu hoher Vitamin-D-Spiegel eine "Hyperkalzämie" zur Folge, also ein erhöhter Kalziumspiegel.
Dieser kann akut zu Bauchkrämpfen, Übelkeit, Erbrechen oder in besonders schweren Fällen sogar zu Nierenschädigung, Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit und Tod führen, so das RKI in seinem Statement.

Zu einer Überdosierung kann es kommen, wenn man verschiedenste Maßnahmen zur Steigerung des Vitamin-D-Spiegels kombiniert, also Nahrung, Tabletten und viel Sonnenlicht.
Wer feststellen will, ob ein Vitamin-D-Mangel vorliegt, sollte am besten einen Bluttest beim Arzt machen lassen.

Ursache für Vitamin D-Mangel: Zu wenig Sonnenlicht
Betroffen sind von einem Mangel oft ältere Menschen in Pflege- oder Altenheimen.
Diese haben aufgrund ihres Alters sowieso schon mit einem Mangel an Vitamin D zu kämpfen, da mit steigendem Alter die körpereigene Herstellung von Vitamin D abnimmt.

Einem Vitamin-D-Mangel entgegenzuwirken ist nicht so einfach.
Möchte man mit Lebensmittel gegensteuern, gibt es nur wenige, die die nötige Menge des Vitamins liefern können.
Besonders verschiedene Fischarten sind für reichlich Vitamin D bekannt.
So werden Aal, Hering oder Lachs oftmals empfohlen.
Etwas weniger Vitamin D kann man durch den Verzehr von Leber oder Eiern aufnehmen.
Eine weitere Möglichkeit gegen einen Mangel vorzugehen sind Nahrungsergänzungsmittel in Form von Präparaten.

Entgegenwirken sollte man einem Mangel an Vitamin D allemal.
Die Folgen können schwerwiegend sein.
Das zeigt auch eine neue Studie zum Thema Vitamin D und Corona.
Besteht bei einer Infektion mit dem Coronavirus ein zusätzlicher Vitamin-D-Mangel, kann der Verlauf der Erkrankung ein schlimmes Ende haben.

Vitamin-D-Mangel und Corona: Mortalität wird erhöht
Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein Symptom, sondern um einen entscheidenden Einflussfaktor, der den Krankheitsverlauf stark beeinflussen kann.
Das legt eine neue Studie nahe.

In einer großen Studie aus Indonesien wurde der Krankheitsverlauf sowie der Vitamin-D-Status von 780 Corona-Infizierten untersucht, berichtet die Deutsche Presseagentur.
Es ergab sich ein dramatisch erhöhtes Sterberisiko bei einem vorliegenden Vitamin-D-Mangel.

Das Risiko für einen tödlichen Verlauf war bei einem Vitamin-D-Mangel im Vergleich zu normalen Vitamin-D-Spiegeln um das 19-Fache erhöht.
In der Studie wurden auch Confounder wie Alter, Vorerkrankungen und Geschlecht berücksichtigt.
Nach Bereinigung dieser Störfaktoren ergab sich immer noch ein 10-mal höheres Sterberisiko für Coronavirus-Infizierte mit Vitamin-D-Mangel.

Allerdings ist noch ungeklärt, woran der Zusammenhang genau liegt: Viele Patienten haben auch laut einer Metastudie der Universität Hohenheim einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel.
Das könnte auch mit damit zusammenhängen, dass es sich bei den Patienten auf der Intensivstation mit Covid-19 um Menschen mit Vorerkrankungen und um hauptsächlich ältere Menschen handelt.
Eine vergleichende Studie zur tatsächlichen Auswirkung von Vitamin D während des Krankheitsverlaufs steht noch aus.

Vitamin-D-Mangel erhöht Risiko für lebensbedrohlichen Krankheitsverlauf
Wie die Deutsche Presseagentur mitteilt, wurden in einer weiteren Studie 212 COVID-19-Patienten anhand des Schweregrades ihrer Erkrankung in Gruppen eingeteilt (mild, durchschnittlich, schwer, kritisch) und die Vitamin-D-Werte der Patienten bestimmt.
Das Ergebnis: Je niedriger der Vitamin-D-Wert, desto schwerer waren die Verläufe.

Ein lebensbedrohlicher Verlauf war bei niedrigem Serum-Vitamin-D 23-mal häufiger als im Vergleich zu normalen Werten.

Vitamin D gegen Covid-19
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt zur Prävention von Atemwegserkrankungen Vitamin D.
Großen Meta-Analysen zufolge senkt die Supplementierung mit Vitamin D bei Personen mit niedrigem Vitamin-D-Ausgangsstatus das Risiko für akute Atemwegserkrankungen um bis zu 70 Prozent.
Auch bei COVID-19 handelt es sich um eine akute Atemwegserkrankung.

Vitamin-D wird überwiegend über die Sonne aufgenommen.
Zur Not kann auch auf Präparate zurückgegriffen werden.

Doch nicht alle Vitamin-D-Präparate sind hilfreich: 15 von 20 getesteten Produkten fielen beim Öko-Test durch.

Vitamin-D-Präparate im Test: Die Gewinner und Verlierer

Am besten schnitten im Test die Arzneimittel aus der Apotheke ab.
Sehr gute Testergebnisse schafften folgende Produkte:

Dekristol 1000 I.E. Vitamin D3, Tabletten von Mibe
Vigantol 1000 I.E. Vitamin D3, Tabletten von Merck
Vitagamma Vitamin D3 1.000 I.E. Tabletten von Wörwag
Vitamin D-Sandoz 1.000 I.E., Tabletten von Hexal

Auf der Gegenseite schafft keines der getesteten Nahrungsergänzungsmittel ein gutes Ergebnis.
Fünf sind sogar "ungenügend", darunter sind teilweise bekannte Anbieter:

Abtei Vitamin D3 Forte Plus 1600 I.E., Tabletten von Abtei
Doppelherz Aktiv Vitamin D 1700 I.E. Extra, Tabletten von Queisser
Orthomol Vitamin D3 Plus, Kapseln von Orthomol
Tetesept Vitamin D3 hochdosiert 1700, Mini-Tabletten von Tetesept
Vitamin D Verla Pur Kaps, Kapseln von Verla-Pharm


 
Schmerzmittel könnten knapp werden !

Apotheker warnen - Diese Arzneien könnten knapp werden.

Blutdrucksenker, Schmerzmittel, aber auch Medikamente gegen Depressionen: Diese und andere Wirkstoffe sind von Lieferengpässen betroffen.
Das teilt die Apothekervereinigung ABDA mit.

Apotheker warnen vor Lieferengpässen bei rezeptpflichtigen Arzneien in Deutschland.
Im ersten Halbjahr sei die Zahl der nicht verfügbaren Mittel, die Krankenkassen per Rabattvertrag für ihre Versicherten vorgesehen hatten, auf 12,1 Millionen Packungen gestiegen.
Das seien 68 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und fast so viele wie 2017 und 2018 zusammen, sagt die Apothekervereinigung ABDA.

Engpässe bei mehr als 100.000 Arzneimitteln
"Nicht nur Blutdrucksenker, Magensäureblocker oder Schmerzmittel, sondern auch Medikamente gegen Depressionen, Epilepsie oder Parkinson sind von Lieferengpässen betroffen", sagt ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold.

Apotheker warnen seit langem vor Lieferengpässen bei Arzneien.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte sieht aber keinen Grund für Alarmstimmung.
Die Bonner Behörde beobachtet derzeit 245 Lieferengpässe, bei mehr als 101.000 "verkehrsfähigen Arzneimitteln" in ihrem Zuständigkeitsbereich.

Zwar gebe es einen stetigen Anstieg der Meldungen zu Lieferengpässen, allerdings seien die Kriterien 2017 umfassend geändert worden, sodass es neue Grundlagen für Meldungen gebe.
Auch sei ein Lieferengpass noch lange kein Versorgungsengpass, dass es oft alternative Medikamente zur Behandlung gebe.

Nach Corona-Pandemie Lücken in der Versorgung schließen
Die ABDA betonte, um die Produktion in Europa zu stärken, brauche es einen europäischen Ansatz.
"Wie sensibel die Arzneimittelversorgung auf Produktionsausfälle, Exportstopps oder Logistikprobleme in Asien reagiert, hat uns die erste Welle der Corona-Pandemie gezeigt", sagte ABDA-Vizepräsident Arnold.
Die neue Arzneistrategie der Europäischen Kommission sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Die EU-Kommission will Lücken nach der Corona-Pandemie Lücken in der europäischen Arzneimittelversorgung schließen.
Zugleich sollen neue Medikamente möglichst für alle Bürger zugänglich und erschwinglich bleiben.
Die Arzneimittelbehörde EMA soll unter anderem Engpässe künftig frühzeitig aufdecken und gegensteuern.


 
Syphilis breitet sich aus !

Die Zahl der Syphilis-Diagnosen in Deutschland hat im vergangenen Jahr einen Höchststand seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes 2001 erreicht.
Gemeldet wurden 7889 Fälle der Geschlechtskrankheit, rund sieben Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie aus einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht.

Die meisten Nachweise im Verhältnis zur Einwohnerzahl unter den Bundesländern weist demnach das Land Berlin auf.
Dort sticht insbesondere der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg mit fast 93 Fällen pro 100.000 Einwohner hervor (Berlin gesamt: 39,7).

Syphilis wird von Bakterien hervorgerufen
Ebenfalls über dem Bundesschnitt von 9,5 Fällen pro 100.000 Einwohner liegen der Stadtstaat Hamburg und Nordrhein-Westfalen.
In vielen Städten beobachtet das RKI eine vergleichsweise starke Verbreitung, darunter Köln, München und Frankfurt am Main. Infektionen „in relevanter Zahl“ würden aber auch aus ländlichen Regionen gemeldet, hieß es.
Insgesamt wird nach RKI-Angaben seit 2010 ein Anstieg bei gemeldeten Syphilis-Fällen beobachtet, nur 2018 hatte es einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr gegeben.
Für das laufende Jahr sind laut RKI-Datenbank bisher rund 6400 Diagnosen gemeldet.

Vorwiegend wird die Krankheit laut RKI bei homo- und bisexuellen Männern diagnostiziert, darunter viele HIV-Positive.
Der Frauenanteil an den 2019 gemeldeten Fällen liege bei knapp sechs Prozent.
Syphilis wird von Bakterien hervorgerufen und ist mit Antibiotika heilbar.
In Deutschland ist die Übertragung beim Sex am häufigsten.
Kondome senken das Risiko einer Übertragung.

Bei der Krankheit unterscheiden Mediziner drei Erkrankungsstadien.
Zunächst bildet sich ein schmerzloses Geschwür an der Eintrittsstelle des Erregers, später können Symptome wie Fieber, geschwollene Lymphknoten, Haarausfall und Hautausschläge auftreten.
Unbehandelt sind mehrere Jahre nach der Ansteckung Schädigungen des Gehirns und der Blutgefäße möglich.
Es gibt aber auch viele symptomlose Fälle.


 
Not in Kliniken: Strafrechtler - Arzt dürfte bei Triage Corona-Leugner benachteiligen !

Ärzte stehen vor der Entscheidung, wem sie helfen und wem nicht: Ein Jura-Professor erklärt, dass in einer Triage-Situation Ärzte sogar straflos danach auswählen könnten, ob einer der Patienten Corona-Leugner ist.

Ein Ärztlicher Direktor einer Klinik in Sachsen hat bestätigt, dass in seinem Haus Ärzte bereits entscheiden mussten, wem geholfen werden kann und wem nicht.
"Es ist eine einsame Entscheidung, und am Ende steht man alleine damit da", sagte Dr. Mathias Mengel.
Zuvor hatte er in einer Videokonferenz vor rund 100 Zuschauern erklärt, dass in der Klinik in Zittau mehrfach triagiert werden musste.
Es gab nicht genug Sauerstoffgeräte für alle Patienten, deren Zustand sich verschlechtert hatte und die sie brauchten.
Die Klinik versucht, andere Betten in anderen Häusern zu finden.
Doch es gab auch einen anderen Fall: Ein Patient ist nicht transportfähig.

Explizite gesetzliche Regeln gibt es nicht, wie die Auswahl zu erfolgen hat und welche Folgen die Auswahl für Ärzte hat.
Strafrechtsexperte Michael Kubiciel hat die Entwicklung zum Anlass genommen, die Lage auf Twitter zu analysieren.
Es zeigt auch: Die Verschärfung der Lage bringt Ärzte in fürchterliche Dilemmata.
Kubiciel ist an der Uni Augsburg Inhaber des Lehrstuhls für Deutsches, Europäisches und Internationales Straf- und Strafprozessrecht, Medizin- und Wirtschaftsstrafrecht.

Zwei Varianten der Triage unterscheidet er: Geht es nur um Konkurrenz unter Patienten, die noch nicht entsprechend versorgt sind – oder auch um Patienten, denen man die Hilfe wieder nehmen würde zugunsten anderer?

Fall 1:
Ein freies Bett, aber mehrere Patienten
Wenn es einen freien Beatmungsplatz gibt, aber mehrere Menschen, die ihn benötigen, ist das Ex-ante-Triage: Nach herrschender Meinung kann der Arzt hier frei entscheiden, so Kubiciel.
"Er handelt immer rechtmäßig, auch wenn er zum Beispiel Corona-Leugner benachteiligt", sagt der Strafrechtler.
Der Mediziner hat zwei Handlungspflichten, er kann aber nur eine erfüllen.
Der anderen dann nicht nachzukommen, sei kein Unrecht.
Hier gilt ihm zufolge der Grundsatz "ultra posse nemo obligatur" – über das Können hinaus wird niemand verpflichtet.

In der Praxis werden Ärzte sich nach den besten Behandlungschancen richten.
Dazu gibt es eine Empfehlung von sieben medizinischen Fachgesellschaften – unter anderem der Gesellschaft der Intensivmediziner DIVI.
Dort heißt es: "Die Priorisierung von Patienten sollte sich am Kriterium der klinischen Erfolgsaussicht orientieren."
In den Empfehlungen heißt es auch, dass das "nicht eine Entscheidung im Sinne der 'best choice' bedeutet, sondern vielmehr den Verzicht auf Behandlung derer, bei denen keine oder nur eine sehr geringe Erfolgsaussicht besteht".
Die Auswahl solle nach "ethischen Grundsätzen" und nicht diskriminierend erfolgen.

Fall 2:
Beatmungsplatz räumen für jungen Patienten
Strafrechtlich liegt der Fall anders, wenn Ärzte vor der Frage stehen, ob sie für einen jungen Menschen ein Bett freimachen und die Versorgung beispielsweise für einen hochbetagten, dementen Menschen einstellen.
Das ist der Ex-post-Fall.
Darf ein Arzt demjenigen Behandlungsressourcen nehmen, der geringe Chancen hat, um sie einem anderen mit besserer Chance zu geben?

Zwar sieht Strafrechtsprofessor Kubiciel das persönlich so.
Er sagt aber, dass er damit eine Minderheitenmeinung vertritt.
Herrschende Meinung in der Rechtswissenschaft, die auch der Deutsche Ethikrat vertritt: Es ist dem Arzt nicht erlaubt.
So erklärte es auch Reinhard Merkel, emeritierter deutscher Professor für Strafrecht und Rechtsphilosophie und bis vor kurzem Mitglied des Ethikrats, bei n-tv: "Er würde getötet, weil ein anderer bessere Aussichten hat.
Das ist und bleibt rechtswidrig."
Ethisch steht dahinter auch der Gedanke, dass ein Leben nicht weniger wert ist als ein anderes.

Aus Sicht von Kubiciel bedeutet das: In der Ex-post-Triage gibt es nach der herrschenden Meinung für den Arzt keinen Handlungsspielraum.
Es droht eine Strafe für den Mediziner, der dennoch die Behandlung beim alten Patienten aufgibt, um für den jungen Platz zu schaffen.

Weil Ärzte im anderen Fall so viel Spielraum haben, waren im Sommer neun Menschen mit Behinderungen und Vorerkrankungen vor das Bundesverfassungsgericht gezogen.
Ihre Sorge ist, schlechtere Behandlungsmöglichkeiten zu haben oder gar von einer lebensrettenden medizinischen Behandlung ausgeschlossen zu werden.
Die Karlsruher Richter lehnten aber ihre Forderung ab: Der Gesetzgeber muss kein zusätzliches Fachgremium schaffen, das verbindliche Kriterien festlegt.

Das Gericht befand, dass die Verfassungsbeschwerde "nicht von vornherein unzulässig oder offensichtlich unbegründet" sei und misst dem Thema offenbar eine hohe verfassungsrechtliche Relevanz bei.
Es will sich deshalb eingehend damit befassen – nichts für einen Eilantrag.
Die Richter waren auch der Meinung, dass es keinen dringenden Handlungsbedarf gibt: "Das momentan erkennbare Infektionsgeschehen und die intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten lassen es in Deutschland derzeit nicht als wahrscheinlich erscheinen, dass die Situation der Triage eintritt."
Das war im Juli.

Bundesverfassungsgericht:

n-tv:


 
Studie vergleicht Krankheiten: Covid-19 wohl drei Mal so tödlich wie Grippe !

Französische Forscher haben Todesfälle, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen, untersucht.
Ihre Studie macht deutlich: Covid-19 ist sehr viel ernster als die Grippe.


Eine Covid-19-Erkrankung ist fast drei Mal so tödlich wie eine Grippe: Das haben französische Forscher in einer am Freitag in der Fachzeitschrift "The Lancet Respiratory Medicine" veröffentlichten Studie herausgefunden.
Sie untersuchten Todesfälle in Krankenhäusern in den Jahren 2018 bis 2020.

Covid-19 ist ernster als die Grippe
In der Studie werteten die Wissenschaftler von der nationalen Forschungseinrichtung Inserm Daten von mehr als 135.000 französischen Patienten aus.
Von ihnen wurden 89.530 in diesem März und April mit der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert.
Von diesen Patienten starben mehr als 15.000 oder 16,9 Prozent.
Dem stellten die Wissenschaftler die Grippetoten gegenüber: mehr als 2.600 bei insgesamt 45.800 Erkrankten im Winter 2018/2019, das entsprach einer Quote von 5,8 Prozent.

"Unsere Studie ist die bisher umfangreichste, die die beiden Krankheiten vergleicht", erklärte Mitautorin Catherine Quantin von der Universitätsklinik Dijon.
"Sie bestätigt, dass Covid-19 ernster ist als die Grippe."
Das zeige auch der Vergleich mit dem Grippewinter 2018/2019, der "gemessen an den Todesfällen der schlimmste der vergangenen fünf Jahre in Frankreich war", betonte Quantin.

Covid-19-Patienten mussten zudem häufiger auf Intensivstationen behandelt werden: Die Quote lag bei ihnen bei 16,3 Prozent, bei Grippe-Patienten dagegen nur bei 10,8 Prozent.
Zudem wurden Covid-19-Kranke im Schnitt länger intensiv behandelt.

Covid-19 trifft seltener Kinder und Jugendliche
Die Grippe traf mit fast 20 Prozent der Patienten zudem deutlich häufiger Kinder oder Jugendliche, die bessere Heilungschancen haben.
Dagegen gehörten nur 1,4 Prozent der Covid-19-Patienten im Krankenhaus dieser Altersgruppe an.

Bei ihrer Studie machten die Forscher allerdings zwei Einschränkungen geltend: Erstens seien Tests für Grippekranke nicht so systematisiert wie solche für Corona-Patienten – insofern könne ihre Zahl unterschätzt werden.
Zudem sei nicht sicher, wie repräsentativ der Grippewinter 2018/2019 im Vergleich zu anderen Jahren sei.


 
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