NEWS zum Berliner Pannen Großflughafen BER !

Lufthansa und Easyjet landen als erste am BER !

Lufthansa und Easyjet werden die ersten sein, die Passagiere zum neuen Hauptstadtflughafen BER bringen.
Maschinen der beiden Fluggesellschaften sollen am 31. Oktober gleichzeitig auf den beiden Landebahnen aufsetzen und am neuen Terminal in Schönefeld andocken, kündigte die Flughafengesellschaft am Freitag an.
Die ersten Starts solle es am nächsten Tag durch Easyjet geben.

Anders als zum Eröffnungstermin 2012 soll es kein großes Fest mit Tausenden Gästen geben.
Das war nach der Geschichte von Baumängeln und abgesagten Eröffnungsterminen ohnehin nicht vorgesehen, nun beschränkt die Corona-Krise die Möglichkeiten.

Es wird eine kleine Veranstaltung sein, sagte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup, dessen Unternehmen den Ländern Berlin und Brandenburg sowie dem Bund gehört.
Erwartet würden die Spitzen der Gesellschafter, der Aufsichtsrat und einige weitere Prozesspartner.
Auch der Abschied vom Flughafen Tegel am 8. November werde kleiner ausfallen als gedacht, sagte Lütke Daldrup.


 
Staat muss BER vor Pleite retten !

300 Millionen Euro sollen fließen - BER-Eigentümer wollen Pleite des Flughafens abwenden.

Der Pannenairport BER soll Ende Oktober eröffnen.
Doch dafür brauchen die Betreiber Millionen von Bund, Berlin und Brandenburg.
Sonst ist das Unternehmen pleite.

Bund und Länder machen Tempo bei der geplanten Finanzhilfe für die Berlin-Brandenburger Flughafengesellschaft (FBB).
Sie hatten dem angeschlagenen Unternehmen für dieses Jahr 300 Millionen Euro zusätzliches Eigenkapital in Aussicht gestellt.

Weil die Zustimmung der EU-Kommission für die Beihilfe noch aussteht, soll das Staatsunternehmen das Geld nun zunächst als Zuschuss und als Darlehen erhalten, wie das Bundesfinanzministerium dem Haushaltsausschuss des Bundestags mitteilte.

Durch die Zusage der Eigentümer könne die Flughafengesellschaft auf eine verbürgte Kreditlinie zurückgreifen, betont die Parlamentarische Staatssekretärin Bettina Hagedorn den Handlungsbedarf in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
"Ohne die Finanzierungszusage der Gesellschafter wäre die Zahlungsfähigkeit der FBB für das Jahr 2020 nicht gesichert gewesen."

Einbruch der Passagierzahlen wegen Corona-Krise
Hagedorn verwies auf den Einbruch der Passagierzahlen an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld in der Corona-Krise.
Die Flughafengesellschaft benötige einen Teil der zugesagten Mittel spätestens im Oktober.
Am 31. Oktober soll nach jahrelangen Verzögerungen der neue Hauptstadtflughafen BER ans Netz gehen.

Die drei Flughafen-Eigentümer – neben dem Bund die Länder Berlin und Brandenburg – wollen nach Hagedorns Angaben 98,8 Millionen Euro als direkte Zuschüsse zahlen.
Das sei durch die "Bundesrahmenregelung Beihilfen für Flugplätze" gedeckt.

Die übrigen 201,2 Millionen Euro sollen zunächst als Darlehen fließen.
Es solle in Eigenkapital umgewandelt werden, wenn Brüssel entschieden hat.

FDP-Experte: "Geht nur noch ums Überleben"
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hatte in der vergangenen Woche gesagt, man benötige doch nur 250 bis 260 Millionen Euro von den Eigentümern.
Grund seien Einsparungen.

Vorsichtshalber will der Bund dennoch gemeinsam mit Berlin und Brandenburg 300 Millionen Euro bereitstellen.
"Der tatsächliche Abruf der Mittel erfolgt natürlich bedarfsgerecht", betont Hagedorn in dem Schreiben.

Das Thema steht am kommenden Mittwoch auf der Tagesordnung des Haushaltsausschusses im Bundestag.
Der FDP-Abgeordnete Christoph Meyer sagte: "Für die FBB geht es nur noch ums Überleben."
Die 300 Millionen Euro werden aus seiner Sicht nicht reichen.
"Der Bund kann sich schon jetzt auf neue Kreditbitten einstellen."


 
Wegen Corona: Öffnung von BER-Terminal-2 erst 2021 !

Die Bauarbeiten an Terminal 2 des Flughafens BER sind beendet.
Trotzdem wird es nicht zusammen mit der Eröffnung des BER im Oktober eingeweiht.
Wegen der Corona-Pandemie bleibt das Terminal weiterhin geschlossen.

Pünktlich zur geplanten Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER am 31. Oktober ist auch dessen Terminal 2 (T2) fertig geworden – gebraucht wird es aber aufgrund der niedrigen Passagierzahlen in der Corona-Krise zunächst nicht.
"Die FBB wird das T2 daher voraussichtlich erst zum Sommerflugplan 2021 in Betrieb nehmen", teilte der Chef der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB), Engelbert Lütke Daldrup, am Freitag mit.
"Bis dahin können wir eine halbe Million Euro pro Monat einsparen.
Bei wieder steigenden Passagierzahlen ist das Terminal 2 innerhalb kürzester Zeit betriebsbereit."

Anders als beim pannenreichen Hauptterminal T1 wurde der Bau des T2 nicht von der Flughafengesellschaft selbst, sondern von einem Generalunternehmer, der Firma Zech Bau, durchgeführt.
Bis zuletzt war unklar, ob das für die Abfertigung von rund sechs Millionen zusätzlichen Fluggästen im Jahr ausgelegte Gebäude rechtzeitig zur Eröffnung fertig wird.

Die Kapazität des T1 wird mit 27 Millionen Passagieren im Jahr angegeben.
Wäre der Flughafen unter Volllast und ohne das T2 eröffnet worden, wäre es eng geworden.
Im vergangenen Jahr zählten die Berliner Flughäfen rund 35 Millionen Fluggäste.
In der Corona-Krise war diese Zahl drastisch eingebrochen.


 
BER: Uralt-Windows in Fahrstühlen !

Sind die Fahrstühle angreifbar ? Beim BER wird noch Windows XP eingesetzt.

Nach einem Jahrzehnt schlechter Nachrichten will der Berliner Flughafen Ende Oktober tatsächlich öffnen.
Jetzt zeigt ein Blick in einige Fahrstühle: Hier steckt noch eine Version von Windows XP drin, für die es seit einem Jahr keine Updates mehr gibt.

Der Pannenflughafen BER soll endlich zum Erfolgsprojekt werden: Am 31. Oktober werde er eröffnet, heißt es – geplant war der Start fast exakt neun Jahre früher.
Leider scheint man die neun Jahre Verspätung nicht an allen Ecken bereits komplett aufgeholt zu haben.

So hat ein Reporter in einem Fahrstuhl des BER-Terminals folgendes Foto aufgenommen:

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Das Foto zeigt ein Display innerhalb des Fahrstuhls, dort wo vermutlich sonst die Stockwerkanzeige zu sehen wäre.
Offenbar ist die unterlegte Windows-Version noch nicht gestartet, weshalb ein Anmeldefenster zu sehen ist.

Anmeldefenster mit Uralt-Windows
Das Anmeldefenster zeigt allerdings die Windows-Version Windows Embedded 2009.
Embedded-Versionen von Windows sind speziell für den Einsatz in Geräten angepasst – etwa Geldautomaten, Kassensystemen – oder eben Fahrstühlen.
Windows Embedded 2009 basiert im Kern auf Windows XP.

Das ist nun aus mehreren Gründen problematisch: Zunächst war Windows Embedded 2009 bereits zum geplanten Start des Flughafens am ersten November 2011 veraltet: Denn schon im April 2010 hatte Microsoft Windows Embedded 7 vorgestellt, das im Kern auf dem deutlich neueren und sichereren Windows 7 aufsetzte.

Allerdings ist das zunächst kein wirklich sicherheitsrelevantes Versäumnis.
Schließlich werden die Embedded-Versionen von Microsoft noch über Jahre mit Updates versorgt.
So auch Windows Embedded 2009, das etwa zehn Jahre nach Vorstellung Sicherheitsupdates erhielt.
Damit war es auch die letzte Windows-XP-Version, die vom Hersteller gepflegt wurde.

Unterstützung war längst abgelaufen
Das Problem: Selbst der großzügige Supportzeitraum endete – je nach Unterversion – im Januar beziehungsweise im April 2019 – also deutlich über ein Jahr vor der geplanten Eröffnung des BER.
Ein typisches Problem, für derartige Projekte, sagt, Thorsten Urbanski vom IT-Sicherheitsunternehmen ESET: "Bei langen Bauprojekten kann es durchaus vorkommen, dass noch solche Softwaredinosaurier im Einsatz sind.
Wenn die nicht gewartet werden können, können die einen Angriffsvektor bieten."

Ähnlich sieht es Rüdiger Trost.
Er ist bei F-Secure Deutschland für das Thema Cyber Security verantwortlich.
"Die Verwendung dieser alten Windows-XP-Version stellt auf jeden Fall ein Sicherheitsrisiko dar", sagt Trost.
Da Microsoft keine Patches mehr für aufkommende XP-Lücken bietet, würden auch Anbieter von Sicherheitssoftware keine entsprechenden Anwendungen mehr pflegen: "Denn wenn die Basis – in diesem Fall das Betriebssystem XP – vom Hersteller nicht mehr gepflegt wird, kann der Schutz nie auf dem Level sein, der nötig wäre", sagt Trost.

Angriffsrisiko theoretisch gegeben
Wie groß die Gefahr eines Angriffs möglichen tatsächlich ist, lässt sich derzeit nicht beantworten, da viele Faktoren unbekannt sind.
Allerdings gäbe es durchaus realistische Angriffsszenarien, sagt Trost: "Vermutlich sind die Aufzüge nicht direkt mit dem Internet verbunden, aber sicherlich an ein Netzwerk angeschlossen.
Schafft es ein Angreifer in dieses Netzwerk einzudringen, etwa durch das Auffinden einer Netzwerkdose, so kann er diese Systeme relativ leicht hacken.
Zudem wird für solche Systeme oft ein Fernzugang für Wartungen des Herstellers geöffnet.
Dieser kann ebenfalls von extern angreifbar sein."

Die Pressestelle des BER hat auf Anfrage mittlerweile geantwortet, dass man bereits dabei sei, das Problem zu beheben.
So seien die Info-Systeme der Aufzüge bereits aktualisiert worden, lediglich bei zwei Aufzügen stehe dies noch aus.
Dabei setze man laut Pressestelle übrigens nicht auf Windows, sondern auf eine Open-Source-Software.
Die Steuerung der Fahrstühle laufe nicht über eine veraltete Windows-Version, erklärte die BER-Sprecherin weiter.

Damit dürften auch die Fahrstühle in Kürze für die baldige Eröffnung des BER gewappnet sein.


 
Eröffnung ohne "große Party": BER-Chef - "Wir machen einfach auf" !

Dass der Bau des Hauptstadtflughafens BER kein Ruhmesblatt ist, ist Airportchef Lütke Daldrup klar.
Auch deshalb soll die "Lachnummer" Ende Oktober ohne Pomp und Gloria den Betrieb aufnehmen.
Zum Feiern ist der Luftfahrtbranche derzeit aber auch so nicht zumute.


Wegen der jahrelangen Verzögerungen plant der Berliner Airportchef Engelbert Lütke Daldrup zur bevorstehenden Eröffnung des neuen Großflughafens keine große Feier.
Durch die Probleme beim Bau des BER seien Berlin und ganz Deutschland zur "Lachnummer" geworden.
"Wir deutschen Ingenieure haben uns geschämt", sagte der Manager.
Auch die Kostensteigerung von rund 2,7 Milliarden auf knapp 6 Milliarden Euro sei nicht akzeptabel.
Deshalb könne man sich nicht mit dem Projekt brüsten.
"Es gibt keine große Party.
Wir machen einfach auf."

Nach dem ersten Spatenstich 2006 wurde die für 2011 angepeilte Eröffnung des Airports immer wieder verschoben.
Am 31. Oktober sollen dann nachmittags zeitgleich Maschinen vom britischen Billigflieger Easyjet und der Lufthansa-Gruppe auf dem BER landen.
Wegen der Coronakrise benötigt die Flughafengesellschaft FBB laut Lütke Daldrup von den Eigentümern Berlin, Brandenburg und dem Bund 2020 rund 260 Millionen Euro zusätzlich.

Wie viel die öffentliche Hand in den kommenden Jahren zuschießen müsse, hänge stark vom Verlauf der Virus-Pandemie und den Folgen für den Flugverkehr ab.
Der Manager betonte aber: "Bis 2024 benötigen wir eine Unterstützung."
Die Corona-Krise stelle Airlines und Flughäfen vor große Probleme und sorge für "die größte Krise des Luftverkehrs seit dem Zweiten Weltkrieg".
So dürfte die Zahl der Passagiere in Berlin im kommenden Winterhalbjahr auf ein Viertel der üblichen Größe sinken.

Seitenhieb auf Lufthansa
"Wir befürchten, dass wir bis 2024 brauchen werden, um wieder das Niveau vor der Krise des Jahres 2019 zu erreichen."
In diesem Jahr werde die Passagierzahl an den Flughäfen Tegel und Schönefeld insgesamt auf rund zehn Millionen einbrechen - von 36 Millionen 2019.
Der vor allem bei Westberlinern beliebte Innenstadtflughafen Tegel soll am 8. November schließen, Schönefeld wird als Terminal 5 in den BER integriert.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung - DIW - bringt derweil eine Teilprivatisierung für den BER ins Spiel.
"Die Erfahrung mit dem Bau des Flughafens zeigt, dass der Staat nicht alles besser kann, sondern dass es auf eine kluge Partnerschaft von Staat und privaten Unternehmen ankommt, um ein so wichtiges Großprojekt erfolgreich umzusetzen", sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher dem "Handelsblatt".
Eine Beteiligung privater Firmen könne helfen, den Flughafen "als ein internationales Drehkreuz auf Augenhöhe zumindest mit dem Münchener Flughafen zu etablieren".

Lütke Daldrup sagte dazu nur, darüber müssten die Eigentümer entscheiden.
Der Airportchef forderte mehr Langstreckenflüge für den Hauptstadtflughafen und mehr Landerechte für ausländische Fluglinien.
"Wenn Airlines viel Hilfe erhalten vom Staat, dann darf man nicht nur an Hubs in Frankfurt und München denken", sagte Lütke Daldrup in einem Seitenhieb auf die Lufthansa.
Die Airline muss mit neun Milliarden Euro Steuergeldern vor dem Aus gerettet werden.


 
BER: Luftfahrtbehörde erlaubt Inbetriebnahme am 31. Oktober !

Rund 14 Jahre nach dem ersten Spatenstich hat die Gemeinsame Obere Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg dem BER die Betriebsaufnahme gestattet.
Das teilten das brandenburgische Verkehrsministerium und die Flughafengesellschaft mit.

Guido Beermann (CDU), der zuständige brandenburgische Minister für Infrastruktur und Landesplanung sagte, die Behörde habe den BER auf Herz und Nieren geprüft und nun den letzten wichtigen Meilenstein gesetzt.
„Nach menschlichem Ermessen steht einer Eröffnung des BER am 31. Oktober 2020 nichts mehr entgegen“, so Engelbert Lütke Daldrup, der Geschäftsführer der Flughafen Berlin Brandenburg (FBB) GmbH.

„Wir konnten nachweisen, dass die gesamte Flughafenanlage und die eingebaute Ausrüstung den Vorgaben entsprechen und ordnungsgemäß funktionieren“, sagte Lütke Daldrup weiter.

Die Inbetriebnahme beginnt nach FBB-Angaben am 31. Oktober mit der Eröffnung des Terminals 1.
An diesem Tag werden demnach parallel eine Maschine der britischen Fluggesellschaft Easyjet sowie eine Maschine der Lufthansa ankommen.

Am Morgen des 4. Novembers soll die südliche Start- und Landebahn mit der Landung einer Maschine der Qatar Airways in Betrieb gehen.
Ab diesem Tag gelten dann laut FBB auch die neuen Nachtflugbeschränkungen des BER.
Der Umzug vom Berliner Flughafen Tegel zum BER endet demnach mit dem letzten Flug einer Air France von Berlin-Tegel nach Paris am 8. November 2020.

Der neue Flughafen an der Berliner Stadtgrenze im brandenburgischen Schönefeld sollte eigentlich vor neun Jahren in Betrieb gehen.
Wegen Fehlplanungen, Baumängeln und technischer Probleme wurde die Eröffnung jedoch immer wieder verschoben.


 
Berliner Pannenairport: BER-Betreiber brauchen 2021 mehr als halbe Milliarde Euro !

Der Berliner Pannenflughafen BER, der Ende Oktober öffnen soll, braucht kommendes Jahr bis zu 552 Millionen Euro.
Denn wegen Corona bleiben zahlreiche Fluggäste weg.

Die Berlin-Brandenburger Flughafengesellschaft benötigt im nächsten Jahr möglicherweise mehr als eine halbe Milliarde Euro Finanzhilfe vom Staat.
Der Aufsichtsrat stimmte am Freitag zu, Darlehen in Höhe von bis zu 552 Millionen Euro bei den Gesellschaftern aufzunehmen, wie das Unternehmen mitteilte.
Gesellschafter sind die Länder Berlin und Brandenburg sowie der Bund.

"Solange Corona das Reisen und den Flugverkehr bestimmt, sind die wirtschaftlichen Auswirkungen erheblich", sagte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup.
Bis es einen Impfstoff gegen das Virus gebe, bleibe es eine schwierige Zeit für alle Flughäfen in Deutschland.

18 Millionen Fluggäste erwartet
Allerdings hatte das Unternehmen schon vor der Corona-Krise einen Bedarf von etwa 375 Millionen Euro für 2021 angemeldet, vor allem weil dann noch Rechnungen für den neuen Hauptstadtflughafen BER zu begleichen sind.
Er soll nach jahrelangen Verzögerungen am 31. Oktober ans Netz gehen.

Für das nächste Jahr rechnet das Unternehmen dort mit etwa 18 Millionen Fluggästen.
Im vergangenen Jahr waren es an den Bestandsflughäfen Tegel und Schönefeld knapp 36 Millionen Passagiere.
In diesem Jahr werden nur 10 Millionen erwartet.


 
BER-Probebetrieb steht vor dem Abschluss !

Gut zwei Wochen vor der geplanten Eröffnung endet an diesem Donnerstag der Probebetrieb am neuen Hauptstadtflughafen BER.
Seit Juni haben 9000 freiwillige Test-Passagiere alle Abläufe im neuen Terminal geprobt - von der Ankunft über den Check-In bis zum Gate.
Statt in ein Flugzeug ging es dort jedoch allenfalls in einen Bus.
Geflogen werden soll am BER nach jahrelangen Verzögerungen ab 31. Oktober.

Die Verantwortlichen wollen nächste Woche eine Bilanz des Probebetriebs ziehen.
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat jedoch schon deutlich gemacht, dass die Testläufe keine schwerwiegenden Mängel zu Tage gefördert haben.
Zugleich dämpfte er die Erwartung, dass bei der Inbetriebnahme alles glatt laufe.

"Es wird sicherlich nicht alles hundertprozentig funktionieren", sagte Lütke Daldrup nach einer Aufsichtsratssitzung am Freitag.
Große Schwierigkeiten werde es aber nicht geben.
"Die wesentlichen Prozesse sind solide vorbereitet."
Die Erfolgsquote beim Probebetrieb habe bis dahin bei gut 82 Prozent gelegen. 80 Prozent sei das Ziel gewesen.

Schon früh zeigte sich etwa, dass die Beschilderung im Terminal noch verbessert werden konnte.
Schließlich sollen die Passagiere ohne Umwege zum Flugzeug kommen.
Deutlich wurde auch, dass es vor den Sicherheitskontrollen leicht zu Gedränge kommen kann.

Auch Mitarbeiter der Betreibergesellschaft und weiterer Unternehmen am Flughafen machten beim Probebetrieb mit, um die Abläufe kennen zu lernen.
Eigentlich sollten rund 20.000 Freiwillige den Flughafen testen.
Nach Ausbruch der Coronaseuche erhielten sie alle eine Absage und mussten sich neu bewerben.
Weniger Teilnehmer sollten das Abstandhalten ermöglichen.
An einem Tag im Juli wurde der Probebetrieb abgebrochen.
Ein Brandmelder hatte Alarm ausgelöst.

Der Probebetrieb ist nicht vorgeschrieben.
Pflicht war nur eine Evakuierungsübung für den Bahnhof, der unter dem Terminal liegt.
Sie ging im April über die Bühne.


 
Klimaaktivisten kündigen zur BER-Eröffnung Blockade an !

Nicht mehr lange, dann ist es so weit.
Am 31. Oktober, gegen 14 Uhr, sollen auf dem Flughafen Berlin Brandenburg, kurz BER, erstmals Flugzeuge landen.
Doch Umweltaktivisten protestieren.
„Wir planen eine Aktion zivilen Ungehorsams, um die Eröffnung des BER zu blockieren“, sagte Leňa Tučňák, Sprecherin von „Am Boden bleiben“, am Mittwoch der Berliner Zeitung.
Ebenfalls am letzten Oktober-Sonnabend zieht eine Demonstration zum neuen Hauptstadt-Airport.

Mitglieder von „Am Boden bleiben“ haben bereits auf sich aufmerksam gemacht: Im vergangenen November demonstrierten sie, als Pinguine verkleidet, im Flughafen Tegel gegen den klimaschädlichen Flugverkehr.
Nun ist im Internet ein kurzer Film zu sehen, der einen Pinguin in einem Liegestuhl vor dem BER zeigt.


BER - Blockieren, Einstellen, Recyceln // 31.10.2020 !


Der neue Schönefelder Flughafen sei ein „Museum des fossilen Kapitalismus“, ist zu lesen.
Für „Am Boden bleiben“ bedeutet die Buchstabenfolge BER blockieren, einstellen, recyceln.
„Wir werden entschlossen die Eröffnung blockieren“, so die Ankündigung.

Die lange Bauzeit und die Investitionskosten, die offiziell mit sechs Milliarden Euro beziffert werden, seien peinlich, sagte Leňa Tučňák.
„Aber der eigentliche Skandal ist, dass trotz Klimakrise ein neuer Flughafen eröffnet wird.“
Wenn der menschengemachte globale Temperaturanstieg tatsächlich auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden soll, müsse der Flugverkehr abnehmen.
Nötig wäre es auch, Inlandsflüge einzustellen, die Subventionierung der Luftfahrt zu beenden und Alternativen wie den Bahnverkehr zu stärken.
„In fossile Infrastruktur darf kein Geld mehr investiert werden“, so die Sprecherin.
„Mit zivilem Ungehorsam werden wir diesen Wahnsinn blockieren.“
Sie schloss nicht aus, dass es auch am 30. Oktober und am 1. November Aktionen am BER geben wird.

„BER nicht eröffnen, sondern umwidmen“: Das ist eine der Forderungen bei der angemeldeten Demonstration „#Abgehoben?!“, die zum Willy-Brandt-Platz am BER führen soll.
Treffpunkt ist um 10 Uhr der Bahnhof Flughafen Schönefeld.
Zwölf Organisationen unterstützen den Demo-Aufruf – unter anderem Fridays for Future, Extinction Rebellion, die BUND-Jugend und die Grüne Jugend.

Trotz Klimakrise gehe „ein fossiles Megaprojekt ans Netz gehen, während der Ausbau klimaverträglicher Bahn- und Fahrradinfrastruktur konsequent ignoriert und blockiert wird.
Diese Entwicklung müssen wir stoppen!“, so die Organisatoren.
„Anstatt nach Corona die Luftfahrt wieder anzukurbeln, braucht es eine Kehrtwende.“
So viel steht fest: Am Eröffnungstag wird es am BER bunt zugehen.


 
Noch 15 Windows-XP-Rechner am BER im Einsatz !

Einige Tweets aus dem Flughafen Berlin-Brandenburg ließen vermuten, dass Betreiber noch auf das veraltete Windows XP setzen.
Nun zeigt eine Anfrage an den Senat, wie es um die IT-Sicherheit am BER steht.

Am Flughafen BER werden noch etwa 15 Computer mit dem veralteten Betriebssystem Windows XP eingesetzt.
Das geht aus einer Stellungnahme der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) und des Senats von Berlin hervor, die vorliegt.
Die Anfrage stellte der Vorsitzende der FDP im Berliner Abgeordnetenhaus Sebastian Czaja.

Ende September wurde vermutet, dass am BER in den Aufzügen noch eine Version von Windows XP verwendet wird.
Das zeigten Tweets mit Fotos von Nutzern, die am Testbetrieb des Flughafens teilnahmen.
Allerdings stellte die Pressestelle der FBB im Nachhinein klar, dass das Problem mittlerweile behoben sei und die Steuerung der Fahrstühle nicht über eine veraltete Windows-Version laufe.

XP-Rechner im abgetrennten Netzwerk
Microsoft lieferte zwar noch 2019 ein Update für Windows XP, doch generell ist der Support für das Betriebssystem beendet.
Windows XP gilt darum als Sicherheitsrisiko: Angreifer können Lücken ausnutzen, um Schadsoftware auf Geräte und ins Netzwerk zu schleusen.
Die etwa 15 Windows-XP-Rechner am BER befinden sich laut der Antwort der FBB und des Berliner Senats aber in "gesondert abgetrennten Netzwerk-Bereichen".
Solche Systeme sind vom Internet abgeschottet.
Auf diese Weise kann verhindert werden, dass Angreifer von außen Schadsoftware auf die Geräte laden.

Hauke Gierow vom Sicherheitsunternehmen GDATA sieht das aber trotzdem kritisch: "Es ist generell eine gute Idee, Netzwerke untereinander abzukoppeln", sagt Gierow.
"Wenn sich aber jemand von innen auf die Computer Zugriff verschaffen kann, ist so ein Windows-XP-System deutlich anfälliger für Angriffe als ein modernes Betriebssystem wie Windows 10."

Die immer wieder zitierte Air Gap – also der "Luftspalt" zwischen Netzwerken – sei in der Vergangenheit durchaus schon überwunden worden, sagt Gierow.
Denn laut dem Sicherheitsexperten gebe es genug Möglichkeiten, um abgeschottete Systeme zu erreichen.
"Das ist nichts, was der Wald- und Wiesen-Angreifer mal eben macht.
Aber wenn jemand mit genügend Budget, krimineller Energie und vielleicht auch staatlichem Auftrag an so eine Aufgabe rangeht, ist das sicher nicht unmöglich", sagt Gierow.
"Und bei einem Flughafen kann ich mir das durchaus vorstellen."

"Moderne IT sollte Standard sein"
Auch der FDP-Abgeordnete Sebastian Czaja sieht das Thema skeptisch: "Dass es am BER Technikprobleme gibt, ist mittlerweile bekannt und ausgeleuchtet", sagt Czaja.

"Dass es nun zu solchen Peinlichkeiten kommt, muss einen aber schon daran zweifeln lassen, ob mit dem BER tatsächlich ein moderner, durch Digitalisierung gestützter Großstadtflughafen entsteht."

Czaja gilt als Kritiker des BER und Verfechter des Flughafens Tegel, der wegen des BER geschlossen wird.
So bezeichnete der Berliner "Tagesspiegel" Czaja als "größten TXL-Aktivisten der Stadt."
Zum BER äußerte sich Czaja in der Vergangenheit öfters negativ und sprach sich für einen Erhalt von Tegel aus.
Er sagte anlässlich der Anfrage an den Senat: "Reibungslose Abläufe am BER sind für den Wirtschaftsstandort Berlin von elementarer Bedeutung.
Moderne IT sollte dafür ein vorhandener Standard sein."

Computer dienen als Steuerungsrechner
Auf Anfrage erklärt Daniel Tolksdorf, Pressesprecher beim FBB, dass es sich bei den etwa 15 Windows-XP-Computern um Steuerungsrechner für Systeme handele, die eine "längere Lebensdauer" haben.
Ein Beispiel für so ein System sei die Gepäckförderanlage am Flughafen Schönefeld, die noch auf so einen Windows-XP-Rechner setze.
Der Flughafen Schönefeld wird mit der geplanten Eröffnung des BER Ende Oktober als "Terminal 5" zum Flughafen Berlin Brandenburg gehören.

Tolksdorf betont, dass die Rechner physisch von sämtlichen Netzwerken getrennt seien.
"Dadurch entstehen keine sicherheitsrelevanten Thematiken", so der Pressesprecher.
In Zukunft können die Rechner zudem mit den Anlagen ausgetauscht werden: "Aus unserer Sicht ist es aktuell aber kein Problem: Denn die Anlagen sowie die Steuerung funktionieren – und die Systeme sind eben getrennt."

IT-Infrastruktur entspricht gesetzlichen Anforderungen
In weiteren Antworten auf die Anfrage von Czaja schreiben die FBB und der Berliner Senat, dass die IT-Infrastruktur des neuen Flughafens den "gesetzlichen Anforderungen" genüge und die Sicherheit durch "entsprechende Zertifikate" bestätigt wird.
"Hinsichtlich der geringen Anzahl an nicht mehr unterstützten Softwareversionen verwendet die FBB geeignete IT-Schutzmaßnahmen des Informationssicherheitsmanagements nach ISO 27001", steht in der Antwort.

Bei ISO 27001 handelt es sich um eine internationale Norm für Informationssicherheit für Unternehmen oder Institutionen.
"Diese Systeme werden durch erweiterte Schutzfunktionen (z.B. Abtrennung von Netzwerken) geschützt.
Sicherheitsrisiken bestehen daher nicht", so die Stellungnahme weiter.




 
Ehemaliger Flughafenplaner warnt: BER ist eine Viren-Schleuder - darf wegen Corona auf keinen Fall öffnen !

Ein früherer Planer, der am Bau der Lüftung-und Entrauchungsanlage des BER beteiligt gewesen ist, schlägt kurz vor der Eröffnung des Flughafens Alarm.
Der Ex-Planer Alfredo di Mauro ist der Ansicht, dass die Lüftungsanlage könnte zur Schleuder des Coronavirus werden.
Auch die Entrauchungsanlage sei nicht auf dem aktuellen Stand und dürfe so nicht betrieben werden.
Es bestehe angeblich sogar Lebensgefahr für die Fluggäste.

In einer umfangreichen Mitteilung und mehreren Briefen an BER-Verantwortliche und Politiker erklärt di Mauro unter anderem: „Die Lüftungsanlagen sind mit einem Wärmerückgewinnungssystem ausgestattet, die eine Vermischung der Abluft mit der Frischluft ermöglicht.
Die vermischte und mit Keimen verunreinigte Frischluft wird somit im Fluggastterminal verteilt.“
Die Lüftungsanlagen müssten sofort abgeschaltet und umgebaut werden, fordert er.

Alfredo di Mauro gilt als umstritten.
Er war als Planer der Entrauchungs- und Lüftungsanlage eingestellt worden.
Man ging davon aus, dass er Ingenieur sei.
Später stellte sich heraus, dass di Mauro nur einen Gesellenbrief als technischer Zeichner besitzt.
Er wurde abgesetzt.

Die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FFB) weist seine schweren Anschuldigungen zurück.
Sprecherin Sabine Deckwerth sagte der Berliner Zeitung auf Anfrage: „Die Darstellungen von Herrn Di Mauro entbehren jeglicher Grundlage.
Von den Lüftungsanalgen am BER geht keine Gesundheits- und schon gar keine Lebensgefahr aus.
Die Anlagen und ihre Filter unterliegen gesetzlich vorgeschriebenen Wartungs- beziehungsweis Wechselintervallen.“

Der BER soll am 31. Oktober eröffnet werden.


 
Bundesregierung startet von neuem Hauptstadtflughafen BER !

Der Bundespräsident, die Kanzlerin und ihre Minister brechen ab heute vom neuen Hauptstadtflughafen BER zu Dienstreisen auf.
Die Luftwaffe der Bundeswehr nimmt das provisorische Regierungsterminal in Betrieb, an dem dann auch die Gäste der Bundesregierung aus dem Ausland empfangen werden.

Zwei Jahrzehnte lang waren sie in Tegel gelandet.
Von dort werden ab sofort nur noch die Hubschrauber der Bundeswehr-Flugbereitschaft fliegen.

Der Heimat-Flughafen der Flugzeuge bleibt zunächst noch Köln/Bonn.
Sie kommen also nur zu konkreten Einsätzen nach Berlin, um die Politiker abzuholen oder sie in die Hauptstadt zurückzubringen.
Perspektivisch sollen die weißen Maschinen mit den schwarz-rot-goldenen Streifen aber ganz zum BER umziehen.

Eine "Generalprobe" für das neue Terminal war Anfang Oktober reibungslos verlaufen.
Die Inbetriebnahme findet nun zehn Tage vor der Eröffnung des gesamten Flughafens BER am 31. Oktober 2020 statt.


 
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