Auto - NEWS Abgas-Skandal usw. !

Lieferstopp beim Golf 8: VW droht erneut ein Rückruf !

Der Golf 8 von VW hat Probleme mit der Software.
Neuwagen werden deshalb derzeit nicht ausgeliefert.
Zudem muss sich der Autobauer auf einen Rückruf einstellen.

Volkswagen muss sich auf einen Rückruf des gerade gestarteten Golf 8 einstellen und hat einen Auslieferungsstopp für das neue Modell verhängt.
Grund sind Probleme mit dem elektronischen Notrufassistenten eCall.

Notrufassistent könnte unter Umständen nicht richtig funktionieren
Nach Angaben aus Konzernkreisen vom Freitag müssen womöglich mindestens 30.000 Exemplare des wichtigsten VW-Produkts in die Werkstatt, Ursache für die ausgefallene Funktion sind Schwierigkeiten mit der Software.
Die Golf-Produktion gehe vorerst weiter – aber alle Neuwagen würden erst einmal auf Lager genommen.

VW bestätigte den Lieferstopp am Nachmittag.
Man habe "im Rahmen von internen Untersuchungen festgestellt, dass es bei einzelnen Fahrzeugen des Modells Golf 8 zu einer nicht verlässlichen Datenübertragung am Steuergerät kommen kann".
Daher lasse sich die Funktion des Notrufassistenten nicht voll gewährleisten.


 
Zahlung von neun Millionen Euro: Verfahren gegen VW-Spitze soll eingestellt werden !

"Dieselgate" beherrschte lange die Schlagzeilen, wenn es um VW ging.
Der größte deutsche Automobilhersteller stand in der Kritik.
Doch nun kommen die Bosse glimpflich davon – dank einer Millionenzahlung.

Das Strafverfahren wegen möglicher Marktmanipulation gegen VW-Konzernchef Herbert Diess und Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch in der Diesel-Affäre soll gegen eine Zahlung von neun Millionen Euro eingestellt werden.
Ein Sprecher des Kontrollgremiums von Volkswagen bestätigte am Dienstag eine entsprechende Einigung zwischen den beiden Angeklagten und der Justiz.
Zuvor hatte das "Manager-Magazin" darüber berichtet.

4,5 Millionen Euro pro Person
"Der Aufsichtsrat der Volkswagen AG begrüßt die Einstellung des Verfahrens durch das Landgericht Braunschweig", hieß es.
Diess und Pötsch waren im September vergangenen Jahres angeklagt worden - die Ermittler warfen ihnen vor, im Zusammenhang mit dem Auffliegen des Abgasskandals im Herbst 2015 in den USA Anleger nicht rechtzeitig über das Ausmaß der finanziellen Folgen und drohenden Strafen informiert zu haben.
Rechtsberater des Unternehmens sähen sich nun in ihrer Einschätzung bestätigt, dass die Vorwürfe gegen den Vorstandsvorsitzenden und den Chefkontrolleur nicht begründet seien.

Die Kanzlei Gleiss Lutz, die VW in dem Fall beriet, sei überdies überzeugt, dass Diess und Pötsch auch zivilrechtlich "keine Pflichten gegenüber der Volkswagen AG verletzt" hätten.
Beide hätten dem Vorhaben, das Verfahren gegen eine Geldzahlung von 4,5 Millionen Euro pro Person einzustellen, zugestimmt.
Dies sei auch im Interesse von VW, man habe "nach umfassender Prüfung und Abwägung" entschieden.
Aus dem Landgericht Braunschweig, das über die Zulassung der Anklage noch nicht entschieden hatte, gab es am Dienstagabend zunächst keinen Kommentar zu der Einigung.

Auch der frühere VW-Chef Martin Winterkorn ist wegen Marktmanipulation angeklagt, in seinem Fall soll es bisher aber keine Einigung über ein Verfahrensende unter Auflagen geben.
Am Tag der Anklage hatte Winterkorns Anwalt Felix Dörr die Vorwürfe "mit aller Entschiedenheit" zurückgewiesen: "Herr Prof. Dr. Winterkorn hatte keine frühzeitige Kenntnis von dem gezielten Einsatz einer verbotenen Motorsteuerungssoftware in US-Diesel-Pkw", erklärte der Jurist.
"Wesentliche Informationen, die ihn in die Lage versetzt hätten, bereits bekannte Probleme mit den US-Dieselmotoren zutreffend einzuordnen, erreichten ihn damals nicht."


 
Wegen Sicherheits-Problem: VW ruft 20 Jahre alte Autos zurück !

Murks verjährt nicht: Nach fast einem Vierteljahrhundert überwacht das Kraftfahrt-Bundesamt nun einen VW-Rückruf.
Dummerweise geht es dabei um ein Bauteil, das gar nicht aus Wolfsburg stammt.


Bei Volkswagen gibt es einen Rückruf für einige ältere Modelle wegen Risiken bei der Auslösung von Airbags.
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) veröffentlichte am Donnerstag entsprechende Daten.

Betroffen sind nach Angaben der Flensburger Behörde relativ wenige Fahrzeuge: Es gehe um etwas mehr als 4.100 Exemplare des Golf und Passat aus den Baujahren 1997 bis 1999, davon vermutlich rund 3.200 in Deutschland.

Fehlerhafte Airbag-Auslösung droht
Grund für die vom KBA überwachte Aktion sei, dass der Gasgenerator im Airbag nicht ausreichend abgedichtet sei – dadurch könne es zu einer "fehlerhaften Auslösung" kommen.
"Im Extremfall könnte das Gehäuse des Gasgenerators reißen und die Insassen verletzen."
Bisher seien aber keinerlei Personen- oder Sachschäden bekannt, betonte das Amt.

Das Unternehmen erklärte, die "unzureichende Abdichtung" könnte vereinzelt in Modellen des Golf-Cabrio und Passat aus den drei betreffenden Jahren vorkommen.
"In der Folge kann das Treibmittel Feuchtigkeit ziehen, wodurch der Druck bei einer Airbagauslösung nicht vollumfänglich gewährleistet werden kann.
Sollte das Treibmittel zum Zeitpunkt des Auslösens bereits wieder getrocknet sein, kann ein erhöhter Druck in einzelnen Fällen zur Beschädigung des Gasgenerator-Gehäuses führen."
Nach aktuellem Stand würden vorsorglich 3.122 Fahrzeuge zurückgerufen.

Immer wieder Airbag-Probleme
In den vergangenen Jahren hatte es mehrfach und in verschiedenen Ländern Probleme mit defekten Airbags gegeben.
In den USA war es wegen zu stark auslösender Luftkissen, die Teile der Metallverkleidung durch das Fahrzeug schleuderten, auch zu Verletzungen und sogar zu mehreren Todesfällen gekommen.


 
Ab dem 1. Juli: Diese Stadt führt großflächige Tempo-30-Zone ein !

In Mainz dürfen Autos ab morgen größtenteils nur noch mit Tempo 30 durch die Straßen fahren.
Es soll nur wenige Ausnahmen von der verkehrsberuhigten Zone geben.


Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt führt zum Mittwoch (1. Juli) eine nahezu flächendeckende Tempo-30-Zone ein und will so die Luftqualität weiter verbessern.
Es gehe schlicht nicht ohne Tempo 30, sagte Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne).
Sie selbst sei ohnehin ein "Fan von Tempo 30", weil das auch Fußgängern und Radfahrern mehr Sicherheit bringe.

Hier gilt die Tempo-30-Zone
Die Tempo-30-Zone wird sich ab Juli bis auf ganz wenige Ausnahmen über die gesamte Alt- und Neustadt erstrecken und umfasst auch die vielbefahrende Rheinschiene.
Ursprünglich hatte Mainz geplant, ein zonales Fahrverbot für alte Dieselfahrverbote zum Juli einzuführen.
Das war wegen der Corona-Krise erst von Anfang Juli auf Anfang Oktober verschoben worden, nun soll es zunächst gar nicht kommen.

Das wiederum erzürnt die Deutsche Umwelthilfe (DUH), die die Stadt wegen überschrittener Grenzwerte bei Stickstoffdioxid (NO2) verklagt hatte.
DUH-Chef Jürgen Resch sagte der dpa, auch die Umwelthilfe sei seit Jahren für die "Regelgeschwindigkeit 30" in Städten.
Doch es reiche nicht aus, um die NO2-Grenzwerte in Mainz dauerhaft nicht zu überschreiten.


 
Wegen Fehler im Gesetz: Jurist sagt - Neue Verkehrsregeln sind unwirksam !

Strengere Temporegeln, höhere Bußgelder – über die Reform der StVO ist viel gestritten worden.
Nun kommt heraus: Die neuen Gesetze sind offenbar ungültig.
Das hat für Autofahrer weitreichende Folgen.

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht: Eine Überarbeitung der Straßenverkehrsordnung (StVO) macht viele Vergehen deutlich teurer.
Sie stärkt die Rechte von Radfahrern und bestraft laute Auto-Angeber.
Und: Temposünder können nun schneller ihren Führerschein verlieren.

Am 28. April 2020 trat die Novelle von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in Kraft.
Dabei enthält sie laut der Einschätzung von Juristen einen Fehler, der alle neuen Regelungen nichtig macht.
Der Verkehrsrechtsexperte Jens Dötsch von der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht sagt: "Die neue StVO ist entweder ganz oder zumindest was die Fahrverbote betrifft unwirksam."


Kleiner Fehler macht Novelle nichtig
Schuld daran ist ein vermeintlich winziger Fehler in der Novelle – mit weitreichenden Folgen.

Den Juristen zufolge verletzt das Bundesverkehrsministerium in seiner Änderung nämlich das Zitiergebot des Grundgesetzes.
Es bedeutet: In einer neuen Verordnung muss die Rechtsgrundlage für die neue Verordnung angegeben werden.

Etwas einfacher gesagt, fehlt der Novelle lediglich ein simpler Hinweis, nämlich auf Paragraph 26a Abs.1 Nr. 3 des Straßenverkehrsgesetzes (StVG).
Darin steht, dass es dem Verkehrsminister erlaubt ist, Vorschriften zu Fahrverboten zu erlassen – so wie in der jüngsten Novelle.
Eigentlich eine Lappalie.
Aber: Wenn dieser Vermerk fehlt, dann ist das besagte Zitiergebot verletzt.
Und damit kann die entsprechende Verordnung nichtig werden.
So hat das Bundesverfassungsgericht bereits im Jahr 1999 entschieden.

Die Folgen dieser Entscheidung bekam bereits Scheuers Amtsvorgänger Peter Ramsauer (ebenfalls CSU) zu spüren.
Ramsauer erließ im Jahr 2009 eine Verordnung zur Gültigkeit alter Verkehrsschilder, der ebenfalls das entsprechende Zitat fehlte – was dem Verkehrsminister schnell auffiel.
Die gesamte Verordnung flog dem Minister gehörig um die Ohren.

Wie geht es nun weiter mit der StVO-Novelle?
Wird die aktuelle Novelle nun einfach mit der entsprechenden Ergänzung noch einmal neu veröffentlicht?
"So einfach ist das nicht", sagt Dötsch.
"Es genügt nicht, die Verordnung nur neu bekanntzumachen, sie muss den gesamten Verfahrensgang durchlaufen, wie bei einer neuen Verordnung auch."
Und da es bereits viel Gegenwind gebe, sei fraglich, ob das noch einmal gelingt.

Betroffenen Autofahrern rät der Jurist, einen Anwalt für Verkehrsrecht einzuschalten und auf die Unwirksamkeit der entsprechenden Regeln hinzuweisen.


 
VW-Dieselskandal: Durchsuchungen bei Continental !

Hannover. Im Zusammenhang mit dem VW-Dieselskandal wird gegen neun Mitarbeiter von Continental ermittelt.
Zuvor wurden Standorte durchsucht.

Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt im Zusammenhang mit dem VW-Abgasskandal gegen neun Continental-Mitarbeiter wegen des Verdachts der Beihilfe zum Betrug.
Wie die Strafverfolger am Mittwoch mitteilten, geht es bei den Vorwürfen um sieben Ingenieure sowie zwei Projektleiter zudem um mittelbare Falschbeurkundung.

„Es handelt sich um einen Ableger des Verfahrens, das die Staatsanwaltschaft Braunschweig schon gegen Beschäftigte von Volkswagen führt“, hieß es.
Man prüfe, ob Mitarbeiter der früheren Siemens-Autotechnik-Sparte VDO – von Conti 2007 übernommen – möglicherweise den Auftrag für die Motorsteuerung der 1,6-Liter-Ausgabe des späteren Skandal-Dieselmotors EA 189 in dem Wissen annahmen, dass VW damit betrügerische Absichten verfolgen wollte.

Unterschiedliche Standorte von Continental durchsucht
Es werde auch Hinweisen nachgegangen, dass die Dokumentation der Software entsprechend beeinflusst worden sein soll.
Der Anfangsverdacht: Beschäftigte der heutigen Automotive-Sparte von Continental könnten damit „den Wünschen von VW entsprochen“ haben, eine verbotene Abschalteinrichtung herzustellen.
Nun müssten die sichergestellten Beweismittel ausgewertet werden: „Wir stehen da noch am Anfang.“

Zuvor hatten Ermittler verschiedene Standorte von Continental durchsucht.
Nach Angaben von Continental seien die Ermittler unter anderem in Hannover, Frankfurt und Regensburg im Einsatz gewesen.
Man arbeite „vollumfänglich mit den Behörden“ zusammen, betonte das Unternehmen.
Zum Stand des Verfahrens äußerte sich Continental nicht.

Continental will keine Software zur Manipulation geliefert haben
Der Dax-Konzern bekräftigte jedoch seine Position aus früheren Prüfungen: „Wir haben an keinen unserer Kunden Software zum Zweck der Manipulation von Abgastestwerten geliefert.“
Vielmehr hätten sich die „im jeweiligen Zeitraum gültigen Abgasgrenzwerte grundsätzlich einhalten lassen“.
Die Abgasaffäre bei Volkswagen war im September 2015 aufgeflogen.

Der Autohersteller hatte in den USA manipulierte Abgas-Reinigungssysteme in Dieselfahrzeuge eingebaut, die im Testbetrieb deutlich niedrigere Stickoxid-Emission anzeigten, als im tatsächlichen Betrieb auf der Straße entstanden.

Auch Zulieferer könnten eingeweiht worden sein
Später ergab sich die Frage, ob möglicherweise auch Zulieferer in die Täuschungsabsichten eingeweiht waren.
Sie bestreiten dies. Im Januar war auch der japanische Hersteller Mitsubishi unter Verdacht geraten, Dieselkäufer mit illegalen Abschalteinrichtungen betrogen zu haben.
Bei einer Razzia in vier Bundesländern durchsuchten Ermittler Geschäftsräume der deutschen Mitsubishi-Niederlassung, einer Tochtergesellschaft und zweier großer Zulieferer.
Continental-Mitarbeiter wurden in dem Verfahren als Zeugen geführt.


 
Probleme mit Sicherheitsgurt: Autobauer ruft über 2 ,2 Millionen Autos zurück !

Stockholm - Der schwedische Autobauer Volvo ruft weltweit rund 2,2 Millionen Autos zurück.

Grund sind mögliche Probleme mit dem Sicherheitsgurt des Fahrersitzes.

Volvo-Rückruf für 10 Modelle
In Deutschland seien rund 178.000 Autos betroffen, sagte Volvo-Cars-Sprecher Stefan Elfström am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

„Wir haben keine Berichte über Unfälle oder Verletzungen.
Dies ist eine vorbeugende Maßnahme, um zukünftige Probleme zu vermeiden”, hieß es in einer Mitteilung von Volvo.

Das Problem habe mit einem Stahldraht zu tun, mit dem der vordere Sicherheitsgurt befestigt ist.
„Dieser Draht kann unter besonderen Bedingungen einem Verschleiß unterliegen, was zu einem verringerten Schutz des Sicherheitsgurts führen kann.”

Betroffen seien die Modelle S60, S60L, S60CC, V60, V60CC, XC60, V70, XC70, S80 und S80L, die zwischen 2006 und 2019 hergestellt wurden.

Die Besitzer würden per Brief über den Fehler informiert und aufgefordert, einen Termin mit der Werkstatt zu vereinbaren.
Es bestehe keine Gefahr, den Wagen so lange weiter zu benutzen.


 
Deutscher E-Autohersteller ist pleite - Insolvenzverfahren eröffnet !

Wegen der Corona-Krise stand der Betrieb des Aachener E-Autoherstellers e.Go Mobile wochenlang still.
Der Autobauer ist deshalb in einem Insolvenzverfahren in Eigenregie – die Produktion wird nun erneut ausgesetzt.

Der krisengeplagte Aachener Elektroautohersteller e.Go Mobile befindet sich nun in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung.
Das Amtsgericht Aachen habe das Verfahren eröffnet und den bisherigen Vorstand sowie zwei Anwälte als operative Verantwortliche benannt, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Anfang April hatte e.Go bereits ein Schutzschirmverfahren zur Rettung des Unternehmens beantragt.
Auch künftig sollen Paul Fink von der Kanzlei FRH als Generalbevollmächtigter sowie Biner Bähr von der Kanzlei White & Case als Sachwalter mit dem Vorstand den Prozess verantworten.

Viele Mitarbeiter in Kurzarbeit
Für den Monat Juli kündigte der Autobauer an, die Produktion und weitere Entwicklungen auszusetzen.
Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise hatten die Bänder bei e.Go bereits wochenlang stillgestanden.
Für betroffene Mitarbeiter habe man nun Kurzarbeit angemeldet – das betrifft nach Angaben einer Sprecherin 80 Prozent der Belegschaft und damit etwa 340 Angestellte.

e.Go betonte laut Mitteilung, weiter mit potenziellen nationalen sowie internationalen Investoren zu verhandeln.
"Wir sind daher zuversichtlich, mit etwas mehr Zeit eine gute Lösung zu finden", sagte e.Go-Gründer Günther Schuh.


 
Brandgefahr beim Streetscooter: Tausende Postautos zurückgerufen !

Ist der Streetscooter brandgefährlich?
Zwischenfällen mit dem Elektroauto der Post machten große Schlagzeilen.
Jetzt wird es zurückgerufen – und zwar in gewaltigem Ausmaß.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ruft weltweit genau 12.140 Streetscooter zurück.
Fast alle davon (11.753 Autos) sind in Deutschland unterwegs.

"Aufgrund einer Beschädigung des Niedervoltspannungsladegeräts sowie Korrosion im Kabelkanal kann es zu einer Rauch- und Hitzeentwicklung und damit Schmor- und Brandschäden kommen", heißt es in einer Mitteilung der Behörde.
Kurzum: Das Postauto kann einfach abfackeln.

Akkus explodieren, Scheiben bersten
Und das ist nicht nur graue Theorie. Anfang des Jahres etwa brannte ein Streetscooter in Herne (NRW) komplett aus.
Die Akkus des Autos explodierten, durch die Hitze des Feuers zerbarsten die Fensterscheiben eines nah stehenden Gebäudes.
Es war nicht der erste Zwischenfall dieser Art.

Bei Untersuchungen hat die Post offenbar zwei Schwachstellen an ihrem Streetscooter entdeckt und daraufhin das KBA informiert.
Einem Sprecher zufolge habe man außerdem alle Halter der betroffenen Autos aufgefordert, die Streetscooter zum Check in eine autorisierte Werkstatt zu bringen.

Ob die entdeckten Schwachstellen im Zusammenhang mit den Bränden stehen, sei noch unklar.
Die entsprechenden Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen.
Man könne es aber nicht ausschließen, so der Sprecher.

Fertigung wird eingestellt
Unabhängig von den Zwischenfällen teilte die Deutsche Post bereits im Februar mit, dass sie die Produktion ihres Elektroautos noch im Laufe des Jahres einstellen werde.
Die letzten Bestellungen werden voraussichtlich im Jahr 2021 ausgeliefert, dann ist Schluss.
Die Konzerntochter Streetscooter werde sich anschließend nur noch um die Bestandsflotte kümmern.
Die Suche nach einem Käufer für das Unternehmen blieb über Monate hinweg ohne Erfolg.


 
Mercedes ruft weltweit über 150.000 Autos zurück !

Mercedes-Benz ruft aktuell bestimmte Exemplare der A- und C-Klasse zurück.
Es gibt Probleme mit der Klimaanlage und der Software.

Welche Produktionszeiträume betroffen sind.

Wer einen Mercedes besitzt, muss mit dem Wagen eventuell in die Werkstatt.
Die Daimler AG ruft weltweit gut 135.000 Fahrzeuge ihrer A-Klasse zurück.
Der Grund: mögliche Probleme an der Klimaanlage.
Knapp 26.800 davon sind in Deutschland registriert, wie aus Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes hervorgeht.

Bei den betroffenen Fahrzeugen aus dem Produktionszeitraum vom September 2017 bis Februar 2019 könnte der Kondenswasser-Ablaufschlauch nicht korrekt montiert sein und dadurch Wasser aus der Klimaanlage in den Innenraum gelangen, teilte Daimler am Donnerstag auf Anfrage mit.

Auch C-Klasse ist betroffen
Ein weiterer Rückruf betrifft knapp 20.000 Fahrzeuge der C-Klasse, des GLC und des AMG GT aus dem Produktionszeitraum April 2018 bis November 2019, davon gut 3.900 in Deutschland.

Der Grund ist ein mögliches Problem mit der Software des ESP-Steuergeräts.
In beiden Fällen reiche ein etwa 30-minütiger Werkstattbesuch, erklärte Daimler.
Zuvor hatte das Portal "kfz-betrieb.de" berichtet.


 
Lauschaktion bei Volkswagen: Von einer Affäre zur nächsten !

In der Konzernzentrale wurden heimlich Treffen mitgeschnitten, bei denen es um einen missliebigen Zulieferer ging.
Unklar ist, wer mithörte.


Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ist gut beschäftigt mit dem VW-Konzern aus dem benachbarten Wolfsburg.
In der Abgasaffäre liegen zwei Anklagen gegen den langjährigen Vorstandschef Martin Winterkorn wegen Betrugsverdacht vor.

Die Ermittlungen sind noch längst nicht abgeschlossen, doch jetzt zeichnet sich bereits das nächste Verfahren ab.
Nach Angaben des Wirtschaftsmagazins Business Insider wurden in der Wolfsburger Konzernzentrale von Volkswagen Strategiesitzungen heimlich mitgeschnitten, bei denen es darum gegangen sei, wie man einen missliebigen Zulieferer loswerden könne, die Prevent-Gruppe.

Die betreffenden Audio-Dateien sollen fast 50 Stunden lang sein.
Aus ihnen geht nach Angaben des Magazins hervor, dass VW-Manager sogar überlegten, Altkanzler Gerhard Schröder einzuschalten.
Schröder solle doch seine Nähe zu Wladimir Putin nutzen, um Prevent den Geldhahn in Russland abzudrehen.
Diese Idee und auch andere Überlegungen sind nach Angaben von Volkswagen nicht verwirklicht worden.

Wer Volkswagen aus welchem Grund bespitzelt hat und wie das genau geschah, ist bislang völlig schleierhaft.
Klar sein dürfte hingegen, dass es sich um eine illegale Aktion gehandelt hat.
Heimliches Mitschneiden von Gesprächen wird mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft.

Volkswagen hat nach Angaben eines Konzernsprechers bislang keine Strafanzeige gestellt.
Man gehe aber davon aus, dass ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werde und bereite Informationen für die Staatsanwaltschaft vor.
Die Konzernrevision untersuche den Fall bereits, man habe größtes Interesse an der Klärung.
Wie der Sprecher weiter erklärte, handelt es sich um "authentisches Material", die Mitschnitte seien echt.
Es seien keine offiziellen Mitschnitte dieser Treffen.
VW habe erst durch eine Anfrage von Business Insider von der Lauschaktion erfahren.

Der Streit zwischen Prevent und VW führt in eine Branche, in der mit harten Bandagen um Aufträge und Preise gekämpft wird.
Autohersteller wie Volkswagen, Daimler und BMW beziehen zahlreiche Teile wie beispielsweise Sitze von mittelständischen Firmen.
Diese Zulieferer sehen sich seit Jahrzehnten einem teilweise großen Druck der Autokonzerne ausgesetzt.
Die gelieferten Teile sollen möglichst gut, aber auch möglichst billig sein.
Fast alle Mittelständler arrangieren sich mit den Herstellern.
Nicht so Prevent.
Die Unternehmensgruppe, die von der Familie Hastor betrieben wird, legte 2016 mehrere große VW-Werke lahm.

Weil die Hastors sich damals von Volkswagen getäuscht und hintergangen fühlten, stellten zwei Firmen der Prevent-Gruppe die Lieferung von Getriebeteilen und Sitzbezügen an den Konzern ein.
Das hatte sich bis dahin und auch später kein anderer Mittelständler getraut.
Aus Sicht von Volkswagen war der Lieferstreik rechtswidrig; der Konzern kündigte später alle Aufträge, die mit der Prevent-Gruppe noch bestanden.
Daraufhin reichte die Unternehmensgruppe beim Landgericht in Frankfurt eine umfangreiche Schadenersatzklage gegen VW ein.
In Prevent-Kreisen ist von ein- bis eineinhalb Milliarden Euro die Rede, die man von dem Wolfsburger Konzern haben wolle.

Das Verfahren in Frankfurt läuft noch.
Es ist nicht das einzige dieser Art.
Das Landgericht Stuttgart verhandelt an diesem Donnerstag über eine Schadenersatzklage von Prevent gegen Daimler in Höhe von 42 Millionen Euro.
Die Hastors gelten im Kreise der Autokonzerne als schwer berechenbare Geschäftspartner, die mitunter zu unlauteren Mitteln griffen.
Die Hastors sehen das umgekehrt genauso.
Die Zeiten, in denen die Prevent-Betreiber von Volkswagen als "Zulieferer des Jahres" ausgezeichnet wurden, sind lange vorbei.
Längst herrscht nur noch Streit.
Und der wird nun auch noch von der höchstwahrscheinlich illegalen Abhöraktion überlagert.

"Offenbar jedes Mittel recht"
Aus dem Umfeld von Prevent heißt es, man habe davon nichts gewusst und habe damit nichts zu tun.
Offiziell zeigte sich die Unternehmensgruppe "erschüttert" darüber, dass VW einen Arbeitskreis installiert habe, um Prevent loszuwerden.
Das zeige, "dass den Verantwortlichen bei Volkswagen offenbar jedes Mittel recht war, um unabhängige Zulieferer auszuschalten".
Dieses Gremium mit dem Titel "Projekt 1" hatte in den Jahren 2017 und 2018 getagt, mit etwa 15 Teilnehmern.

Diese Sitzungen waren es, die nach Angaben von Business Insider heimlich mitgeschnitten wurden.
Mit der Aktion gegen Prevent sei auch Ralf Brandstätter befasst gewesen.
Er stieg im Konzern, der zahlreiche Modelle von Audi bis Seat umfasst, kürzlich zum Chef der Marke VW auf.
Das ist einer der einflussreichsten Posten in Wolfsburg.
In der Konzernzentrale heißt es, Brandstätter habe nichts Unrechtes getan.
Es sei ganz normal gewesen, sich darüber Gedanken zu machen, wie Volkswagen sich von der Prevent-Gruppe trennen könne.
Deren Lieferstreik habe etliche Millionen Euro gekostet, viele Beschäftigte hätten notgedrungen in Kurzarbeit gehen müssen.
Nicht der Inhalt der vertraulichen Gespräche über Prevent sei der Skandal, sondern das heimliche Mitschneiden.

Wer da warum gelauscht hat, ob ein VW-Beschäftigter oder jemand von außen; ob aus eigenem Antrieb oder im Auftrag von wem auch immer ist offen.
Gesichert dürfte derzeit nur eine Erkenntnis sein: Von einer Affäre zur nächsten dauert es nicht lange bei diesem Industriekonzern.


 
Abhörskandal: Erster Toter im VW-Wirtschaftskrimi - Manager in seinem Auto verbrannt!

Im neuesten VW-Skandal gibt es jetzt offenbar eine Leiche: Ein Volkswagen-Manager soll am Montag verbrannt sein.
In einer Mercedes-Limousine.
Der Mann war verdächtig, 2017 und 2018 interne Gespräche aufgezeichnet zu haben, bei denen Spitzenmanager von VW in geheimer Runde besprachen, wie sie das missliebige Zulieferunternehmen Prevent ausbooten können.

Am Montagabend war die Feuerwehr zu einem Feuer auf einem Feld am Rande des Dorfs Rottorf (Kreis Helmstedt) gerufen worden.
Dort fand sie den brennenden Wagen und darin den Toten.
Nach übereinstimmenden Berichten verschiedener Medien aus Niedersachsen ist der Tote der freigestellte VW-Manager.

Er wohnte keine sechs Kilometer entfernt im Ort Grasleben kurz vor der Grenze zu Sachsen-Anhalt.
Dort war sein Fachwerk-Haus samt Scheune am 26. Mai abgebrannt, es gibt offenbar Hinweise auf einen Anschlag.
Damals war niemand verletzt worden, weil kein Bewohner zu Hause war.

Der Mann soll bei 35 Gelegenheiten 50 Stunden Gespräche aufgezeichnet haben - VW-intern sowie bei VW-Treffen mit Prevent-Vertretern.
Laut dem Portal Business Insider, dass den Fall Ende Juli bekannt gemacht hatte, ermittelte die Konzernsicherheit den Manager als den Spion, der die Aufnahmen machte.

Er wurde freigestellt und Anzeige erstattet.
Der Mann soll jedoch im Konzern als auch gegenüber der Staatsanwaltschaft bestritten haben, unlautere Motive gehabt zu haben.
Vielmehr habe er die Gespräche aufgenommen, um Protokolle erstellen zu können.

Ob das stimmt oder aus welchem anderen Motiv heraus er die Gespräche mitgeschnitten hat, ist mit dem Tod des Mannes jetzt noch schwerer zu ermitteln.
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig, die den Fall führt und bereits eine Razzia durchgeführt hatte, versucht jedoch, Verbindungen zwischen dem Hausbrand und dem Toten im Mercedes zu finden.
Er sei noch nicht endgültig identifiziert, Hinweise auf „Fremdverschulden“, also ein Verbrechen, gebe es bislang nicht.
Weitere Details gibt die Staatsanwaltschaft nicht preis.

Hintergrund der Affäre ist das Verhältnis zwischen VW und Prevent.
Sie kooperierten seit rund vier Jahrzehnten.
Dann aber gab es Rechtsstreitigkeiten über Preise und Lieferkonditionen.
Der Konflikt eskalierte, und 2016 stellten Firmen aus dem Netzwerk von Prevent die Lieferung von Getriebegehäusen und Sitzbezügen ein.
In mehreren VW-Werken standen die Bänder deshalb tagelang still.
Deshalb versuchte VW offenbar, den Zulieferer los zu werden, und gründete dazu die geheime Steuerungsgruppe.

VW teilte im Zusammenhang mit der Abhöraffäre mit: „Volkswagen liegen dazu keine bestätigten Informationen vor.
Zum Verfahren gegen den freigestellten Mitarbeiter äußern wir uns wie bislang nicht, sondern verweisen auf die laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig.“
Prevent ließ erklären, dass man nichts von den Mitschnitten gewusst hätte.


 
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