Diverses: Verbraucher - Nachrichten und Ratgeber !

Fahrscheine, bitte! Ausweis sehen, festhalten - was dürfen Kontrolleure und was nicht ?

Köln - Nicht jeder Schwarzfahrer handelt mit Vorsatz.
Mal hat man zwar eine Monatskarte, aber die steckt leider im anderen Mantel.
Oder ein Handy-Ticket, aber der Akku ist leer.
Oder der Fahrkartenautomat war kaputt.


Eine reguläre Fahrkarten-Kontrolle verläuft dann nicht immer reibungslos: Die Kontrolleure sind genervt von den ständig gleichen Ausreden, die Fahrgäste fühlen sich zu Unrecht verdächtigt und schikaniert.
Da kommt es schon einmal zu Diskussionen und Auseinandersetzungen.

Aber was dürfen Kontrolleure überhaupt - und wo sind die Grenzen?

Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Darf der Kontrolleur verlangen, meinen Ausweis zu sehen?
Nein, rechtlich gesehen nicht, das darf nur die Polizei.
Allerdings ist es trotzdem ratsam, seinen Personalausweis oder ein anderes amtliches Ausweisdokument bei sich zu haben, um sich unnötigen Ärger zu ersparen.
Vor allem gilt das für alle Passagiere, die ein personengebundenes Monats- oder Jobticket ohne Lichtbild nutzen.
Denn die Kontrolleure müssen nachvollziehen können, dass das Ticket tatsächlich der betreffenden Person gehört.
Kann ein Fahrgast das nicht belegen oder weigert sich, dem Kontrolleur seinen Ausweis zu zeigen, darf der Kontrolleur die Polizei hinzurufen, damit sie die Personalien verifiziert.

Tipp vom Anwalt: Nicht mehr erzählen als notwendig
„Keinesfalls sollten Sie den Kontrolleuren mehr mitteilen als Ihre persönlichen Angaben wie Ihren Namen und Ihre Adresse“, rät Strafrechts-Experte Steffen Dietrich.
Auch gegenüber der Polizei müssten und sollten die Beschuldigten keine Angaben zum genauen Tatgeschehen machen.
„Schweigen stellt kein Schuldeingeständnis dar“, so der Rechtsanwalt.

Muss ich aussteigen, wenn der Kontrolleur das verlangt?
Ja.
Das Bahn- oder Busunternehmen hat das Hausrecht in den Fahrzeugen.
Die Kontrolleure, aber auch Schaffner und Busfahrer dürfen das Hausrecht für ihren Arbeitgeber ausüben und Fahrgäste dazu auffordern auszusteigen.
Das gilt übrigens nicht nur für Fahrgäste ohne gültiges Ticket: Auch Passagiere, die beispielsweise im Zug randalieren, dürfen rausgeworfen werden.
Denn die Unternehmen haben gleichzeitig auch die Pflicht und die Verantwortung, für die Sicherheit ihrer anderen Fahrgäste zu sorgen.

Darf der Kontrolleur mich zwingen weiterzufahren, wenn ich eigentlich aussteigen muss?
Wenn der Fahrgast es zeitlich nicht mehr schafft, sein Ticket vorzuzeigen, bevor er raus muss, ist es üblich, dass der Kontrolleur mit ihm an seiner Haltestelle aussteigt.
Dort muss der Fahrgast dann aber trotzdem noch sein Ticket vorzeigen.
Hat er kein gültiges Ticket, darf der Kontrolleur die Personalien auch noch am Bahnsteig aufnehmen.

Dürfen Kontrolleure einen Schwarzfahrer festhalten, wenn er droht, wegzulaufen?
Ja.
Wenn ein Schwarzfahrer versucht, wegzulaufen oder sich weigert zu kooperieren und seinen Ausweis zu zeigen, können Kontrolleure die Polizei hinzurufen und dürfen ihn festhalten, bis die Polizei eintrifft.
Übrigens dürfen das nicht nur Kontrolleure, sondern auch jeder andere, denn hier greift das sogenannte „Jedermannsrecht“ (§ 127 Abs. 1 Strafprozessordnung): Jeder darf einen anderen vorläufig mit verhältnismäßigen Mitteln festnehmen, um eine Straftat zu verhindern.
Nur die Polizei darf seinen Ausweis verlangen und im Zweifel auch die Taschen durchsuchen.

Tipp vom Anwalt: kühlen Kopf bewahren!

Wer beim Schwarzfahren erwischt wurde, reagiert nicht selten ungehalten.
„Dennoch gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und die Angelegenheit nicht zu verschlimmern“, rät Rechtsanwalt Steffen Dietrich.
„Vermeiden Sie verbale oder gar physische Auseinandersetzungen.“
Denn sollte später von den Kontrolleuren auch noch der Vorwurf der Beleidigung (§ 185 StGB) oder der (versuchten) Körperverletzung (§ 223 StGB) erhoben werden, steige die Straferwartung für den Schwarzfahrer.

Dürfen Kontrolleure Gewalt anwenden, wenn ein Streit eskaliert?
„Vor allem bei Fahrkartenkontrollen erleben unsere Mitarbeiter, dass die Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft zunimmt“, berichtet ein Sprecher der DB Fernverkehr AG.
„Der Umgangston ist rauer geworden, die Hemmschwelle für Gewalt gesunken.“
Kommt es zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen Kontrolleuren und Fahrgästen, dürfen Kontrolleure jedoch keine Gewalt anwenden, außer es handelt sich um Notwehr.

Stattdessen setzt die Bahn auf Deeskalation: Die Zugbegleiter erhalten ein sogenanntes Deeskalations-Training, in dem sie zu Konfliktentstehung, Strategien zur Eskalationsvermeidung und Deeskalation von kritischen Situationen geschult werden.
„Leider gibt es auch Fälle, bei denen weder deeskalierende Kommunikation noch deeskalierendes Handeln helfen“, erklärt der Sprecher.
„In diesen Situationen wird die Bundespolizei zur Unterstützung herangezogen.“

Wer darf überhaupt kontrollieren?
Bei der Deutschen Bahn dürfen Service-Mitarbeiter und Mitarbeiter der DB-Sicherheit, aber auch Mitarbeiter in Zivil Fahrkarten kontrollieren.
Im DB-Fernverkehr kontrollieren ausschließlich tariflich ausgebildete Zugbegleiter die Passagiere, dazu gehören der Zugchef, Zugbetreuer und Fahrgeldsicherer.
Auch extern eingestellte Mitarbeiter erhalten eine tarifliche Ausbildung und werden regelmäßig fortgebildet.
„Anlassbezogen dürfen auch Mitarbeiter der DB Sicherheit Fahrkarten kontrollieren, etwa im Rahmen der Hausrechtsausübung am oder im Fernverkehrszug“, erklärt ein DB-Sprecher.
Sie erhalten eine Grundeinweisung in die Tarifkenntnisse des Fernverkehrs.

Muss ein Kontrolleur eine Uniform tragen oder äußerlich als Kontrolleur erkennbar sein?
Nein.
Bei der Bahn kontrollieren zwar zumeist eigene Service-Mitarbeiter in Unternehmensbekleidung und auch in Bussen und Stadtbahnen tragen die Kontrolleure meist Dienstkleidung.
Doch vorgeschrieben ist das nicht.
In vielen städtischen Verkehrsbetrieben kontrollieren auch Fahrausweisprüfer in Zivil.
Für die Kölner Verkehrsbetriebe sind zum Beispiel vorrangig abends und am Wochenende studentische Mitarbeiter in Zivil unterwegs.


 
Zu Ostern: Warum Sie die vorgefärbten Eier im Supermarkt nie kaufen sollten !

Köln - Nicht nur ein Frühstücksei - Über die Ostertage werden jede Menge gefärbte Exemplare gefuttert.
Lesen Sie hier, warum wir zum Osterfest auch mal mehr davon essen dürfen.
Warum es die gefärbten aus dem Supermarkt besser nicht sein sollten und und wie man Öko-Eier erkennt.
Wir haben 14 Fakten rund ums Osterei gesammelt, die man zu Ostern kennen sollte.

Woher kommt der Brauch eigentlich?
Das christliche Fastengebot machte das Ei zum Symbol für Ostern.
Denn im Mittelalter wurde das Fastengebot viel strenger durchgehalten, Fleisch war komplett tabu.
Auch Eier galten damals als Fleisch, weil sie nach dem damaligen Verständnis als flüssiges Fleisch galten.
Doch die Hühner legten weiter Eier und um sie nicht verderben zu lassen, wurden sie hartgekocht und für nach der Fastenzeit aufbewahrt.

Warum bringt gerade der Osterhase die Eier?
Millionen Kinder in Deutschland glauben an das Tierchen, das zu Ostern bunt bemalte Eier versteckt, und machen sich alljährlich auf die Suche.
Warum gerade der fortpflanzungsfreudige Feldhase zum beliebtesten Eierlieferanten wurde, ist nicht endgültig geklärt.
Volkskundler vermuten, dass der Hase als Symbol des Lebens die zur Osterzeit erwachende Natur versinnbildlichen soll.
Dazu passt symbolisch das seit dem 13. Jahrhundert traditionell rot gefärbte Osterei: als Farbe des Lebens, der Freude und als Symbol für das Blut Christi.

An Ostern darf es auch mal mehr als ein Ei sein
Untersuchungen zeigen, dass Nahrungs-Cholesterin den Blutspiegel bei Gesunden oft kaum beeinflusst.
So dürfen auch Menschen mit erhöhtem Cholesterinwert an Ostern ausnahmsweise mehrere Eier an einem Tag essen.
Das verzeihe der Körper, wenn sich der Betreffende ansonsten ausgewogen ernährt, beruhigt die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen (Lipid-Liga).
Hühnereier sind besser als ihr cholesterinbelasteter Ruf.
Sie sollten in Maßen sogar Bestandteil einer gesunden Ernährung sein.

Herkunft erkennen
Wer wissen will, woher sein Ei kommt, muss den Stempel auf dem rohen Hühnerei studieren.
Anhand dieses „Erzeugercodes“ lässt sich jedes Ei bis in den Stall zurückverfolgen, in dem es gelegt wurde.
Die erste Zahl steht für die Haltungsart:

0 = ökologische Erzeugung
1 = Freilandhaltung
2 = Bodenhaltung
3 = Käfighaltung

Die Buchstaben bezeichnen das Herkunftsland.
Die darauffolgenden Ziffern kennzeichnen Bundesland und Herstellerbetrieb.

Haltung, Inhaltsstoffe: Öko-Test kürt die besten Supermarkt-Eier
Verbraucher sollten außerdem genau hinschauen im Supermarkt: In einer aktuellen Untersuchung hat Öko-Test die Eier von Supermärkten wie Aldi, Lidl und Co. in Hinsicht auf Schadstoffe und Haltungsbedingungen genauer unter die Lupe genommen.
Von insgesamt 20 überprüften Produkten kritisieren die Tester eine Sorte besonders wegen ihres hohen Dioxinwerts: die GutBio-Eier von Aldi Nord. Dioxine stehen im Verdacht, krebserzeugend und fortplanzungsschädigend zu sein.

Andere Eier im Test bekommen vor allem wegen schlechter Haltungsbedingungen keine guten Noten.
Produkte, bei denen männliche Legehennenküken direkt nach dem Schlupf getötet wurden, bewerteten die Tester von Öko-Test erst ab „befriedigend“.

Empfehlenswerte Eier, die bei der Tierhaltung, bei Transparenz und Inhaltsstoffen im Öko-Test überzeugen sind: Alnatura 6 Bio Eier, Alnatura Origin 4 Bio-Eier, die Huhn& Hahn 6 frische Eier mit Hahnenaufzucht und mit Abstrichen die Haehnlein 6 deutsche Bio-Eier.

Von gefärbten Eiern aus dem Supermarkt die Finger lassen
Bunte Eier, die es im Supermarkt fertig zu kaufen gibt, unterliegen nicht den Kennzeichnungsregeln für rohe Eier.
Der Käufer erfährt nicht, aus welcher Haltungsform die Eier stammen.
Auf der Verpackung müssen nur ein Mindesthaltbarkeitsdatum und die verwendeten Farbstoffe vermerkt sein.
Wer vorgefärbte Eier kauft, weiß also nicht, ob die Tiere, die die Eier gelegt haben, artgerecht gehalten wurden.

Bei lose verkauften Ostereiern braucht der Händler die Mindesthaltbarkeit nicht angeben.
Er muss sie sich allerdings merken und einem Kunden auf Wunsch mitteilen können.
Verbraucherschützer raten grundsätzlich, die lose erworbenen Eier so schnell wie möglich aufzuessen.

Ostereier lieber selbst färben
Bei künstlichen Ostereierfarben gehen die Meinungen auseinander, ob diese schädlich sind.
Einige der für Lebensmittel zugelassenen Eier-Farbmittel enthalten sogenannte Azo-Farbstoffe, die im Verdacht stehen, die Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern zu beeinträchtigen oder Pseudoallergien auszulösen.
Ein weiterer Grund, die vorgefärbten Eier nicht zu kaufen.

Die Verbraucherschützer von Ökotest empfehlen daher, Ostereier mit natürlichen Farben selbst zu färben.
So sorgen beispielsweise Rotkohl, Heidelbeeren und Rote Bete für rosa bis blaue Eier.
Wer Petersilie, Brennnesseln oder Spinat nutzt, bekommt grüne Ostereier.
Mit Zwiebelschalen, Kurkuma oder Schwarztee lassen sich gelbe bis braune Ostereier färben.
Wie das genau funktioniert, lesen Sie hier.


In Bioläden und Reformhäusern kann man Eierfarben aus natürlichen Produkten kaufen.
Von diesen darf man allerdings nicht so einen intensiven und gleichmäßigen Farbton erwarten wie von künstlichen Färbemitteln.

So lange ist ein rohes Ei haltbar
Das Mindesthaltbarkeitsdatum roher Eier liegt bei 28 Tagen.
Wer diese 28 Tage abzieht, weiß, wann die Eier gelegt wurden und wie alt sie bereits beim Kauf sind.
Ist der Karton mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum nicht mehr zur Hand, kann man bei rohen Eiern den Schwimmtest machen.
In einem Glas mit Wasser bleiben frische Eier am Boden liegen.
Bleibt das Ei oben, ist das ein Zeichen dafür, dass sich schon ein Luftpolster in seinem Inneren gebildet hat.
Solche älteren Eier sollten nur gut durcherhitzt gegessen werden

So lagern Sie Ostereier richtig
Eier für das Osternest sollten nicht beschädigt sein.
Ist die Schale angeknackst, können Keime eindringen und die Eier verderben schneller.
Unbeschädigt halten sich Eier bei Zimmertemperatur gut zwei Wochen.
Unbeschädigte hartgekochte Eier aus dem Handel sogar noch länger, da sie mit einem speziellen Schutzlack behandelt wurden.

Eier richtig kochen
Ob Frühstücksei oder Osterei - die Eier sollten nicht direkt aus dem Kühlschrank ins kochende Wasser wandern.
Denn kalte Eier können platzen, wenn sie in das sprudelnd heiße Kochwasser tauchen.
Das passiert seltener, wenn die Eier bereits Zimmertemperatur haben.
Auch wird dann beim Kochen das Eiweiß gleichmäßig um das Eigelb verteilt.

Ostereier besser nicht abschrecken
Auch wenn viele drauf schwören: Eier sollten grundsätzlich nicht abgeschreckt werden.
Dadurch wird zwar der Garvorgang im Ei gestoppt.
Aber durch feine Risse in der Schale könnten mit dem Abschreckwasser Bakterien ins Innere gelangen.
Dadurch können selbst harte Eier innerhalb weniger Tage verderben.

Sind braune Eier gesünder – oder eher „bio“ als weiße?
In der Zusammensetzung der Nährstoffe unterscheiden sich die Varianten nicht.
Dass es vor allem braune Bio-Eier gibt, hängt vor allem mit der Gewohnheit der Verbraucher zusammen: Sie verbinden weiße Schalen immer noch zumeist mit Käfighaltung.
Diese Annahme bedient die Geflügelindustrie, indem meist braune Eier in den Handel kommen, weiße hingegen eher in Bäckereien, Großküchen und Lebensmittelbetriebe.
Ganz allgemein gibt es in Deutschland sowieso weniger weiße Exemplare - sieben von zehn Eiern sind nach Angaben des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft braun.
Anders sei es etwa in vielen skandinavischen Ländern: Dort bevorzugten die Käufer weiße Eier, so der Verband.

Warum wird der Dotter bei langem Kochen grünlich bis bläulich?
Die Verfärbung ist das Ergebnis einer chemischen Reaktion.
Bei länger andauernden hohen Temperaturen löst sich im Eigelb gebundenes Eisen und wandert Richtung Dotter-Rand.
Gleichzeitig wird im Eiklar durch das Kochen Schwefel freigesetzt.
So entsteht Schwefelwasserstoff.
Dieser bewegt sich Richtung Eigelb und reagiert an der Grenze der beiden Ei-Bestandteile mit dem Eisen zu Eisensulfid.
Es entsteht ein grün-blauer Eigelb-Rand, der mit der Kochdauer immer weiter ins Eigelb wächst.

Wohin mit übrig gebliebene Eimasse, wenn man Ostereier auspustet?
Wer zum Bemalen vor Ostern Eier auspustet, kann das Eigelb und Eiweiß im Kühlschrank abgedeckt etwa drei Tage lang aufheben.
Alternativ kann man die Eimasse aber auch einfrieren.
Um zu verhindern, dass sie beim Herunterkühlen geliert, sollte man sie dann vorher mit etwas Zucker und Salz vermengen, rät die Initiative „Zu gut für die Tonne“.

Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, müssen Eier nicht gleich in den Abfall.
Werden sie mit mehr als 70 Grad erhitzt, so dass Eigelb und Eiweiß gerinnen, können sie noch zum Kochen oder Backen verwendet werden, erläutern die Experten.


 
Darauf müssen Sie achten: Kommt deutscher Spargel wirklich aus Deutschland ?

Hannover - Die Spargelzeit beginnt allmählich und in den Supermärkten gibt es die erste Ware aus Deutschland.
Meist - aber nicht immer - können sich Verbraucher darauf verlassen, dass diese Angabe stimmt.

Für Spargelkäufer ist es ein Ärgernis: Etwa seit Anfang März können sie das beliebte Stangengemüse im Supermarkt kaufen.

Kommt der deutsche Spargel aus dem Ausland?
Doch Bauern monieren immer wieder, dass dort auch vermeintlich deutscher Spargel verkauft werde, der in Wirklichkeit aus dem Ausland stammt - und zum Preis des einheimischen Gemüses über den Tresen geht.

Erst jüngst berichtete das SWR-Magazin „Marktcheck“, von acht untersuchten Proben stamme eine in Wahrheit nicht aus Deutschland sondern aus Südeuropa.

Geht es nach Experten, sind solche Vorfälle allerdings selten: Weder in den norddeutschen Bundesländern noch in Bayern oder Baden-Württemberg ist nach Angaben von Verbraucherschützern im vergangenen Jahr als deutsch deklarierter Spargel entdeckt worden, der in Wirklichkeit aus dem Ausland kam.
Auch den Vorjahren sahen die Ergebnisse ähnlich aus.

Spargel, für Betrüger attraktives Gemüse
In Norddeutschland, wo das Gros des deutschen Spargels angebaut wird, ist man deshalb zufrieden: „Es gibt keine Auffälligkeiten“, sagt Hiltrud Schrandt, Sprecherin des Niedersächsischen Landesamts für Lebensmittelsicherheit.
Das überprüft in Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein die Herkunftsbezeichnungen von Spargel auf Echtheit.

In Norddeutschland ist diese sogenannte „Norddeutsche Kooperation“ der Behörden seit 2004 auf der Spur von Spargelbetrügern.
„Damals hat es den ein oder anderen Fall gegeben“, erinnert sich Schrandt.
Spargel ist ihr zufolge besonders attraktiv für betrügerische Herkunftsangaben, „weil die Herkunft und der maximal mögliche Preis so eng verknüpft sind“.
Nach der Einführung regelmäßiger Tests gebe es aber nur noch „absolute Einzelfälle“ mit falschen Herkunftsdeklarationen.

Spezielle Spargel-Untersuchung
Möglich sind solche Aussagen dank eines sprichwörtlichen Fingerabdrucks, den Herkunftsregionen beispielsweise in den Sauerstoffatomen im Spargel hinterlassen.

Mittels einer Isotopen-Herkunftsanalyse könne die Ursprungsregion geklärt werden, erläutert das bayerische Landesamt für Gesundheit.
Isotope unterscheiden sich je nach Anbauregion, weil beispielsweise die Nähe zum Meer oder die Temperaturen Einfluss nehmen.
Spargel aus Spanien ist deshalb für Wissenschaftler eindeutig identifizierbar – ebenso wie das deutsche Stangengemüse.
Allein in Niedersachsen werden jährlich etwa 190 Proben auf diese Art untersucht.

Trotzdem gilt, dass sich Fans des edlen Gemüses noch etwas gedulden sollten: Zwar gibt es mittlerweile deutschen Spargel in den Supermärkten.
Doch der stammt meist aus abgedeckten und beheizten Feldern, weshalb er recht teuer ist.
Weil Spargel Temperaturen ab zehn Grad bevorzugt, könnte es noch einige Tage dauern, bis der deutsche Asparagus günstig in die Geschäfte kommt.

Allerdings lohnt sich das Warten: Niedersächsische Verbraucherschützer weisen darauf hin, dass die empfindlichen Stangen schnell an Frische, Geschmack und Zartheit verlieren.
„Kurze Transportwege garantieren deshalb die Frische – und schonen das Klima“, schreibt die niedersächsische Verbraucherzentrale.


 
Bundesbank warnt vor Dominanz von Apple und Google !

Wenn es um Bezahlsysteme geht, dominieren derzeit vor allem Apple und Google.
Die Bundesbank kritisiert diesen Umstand – und fordert eine europäische Alternative.

Die Bundesbank fordert mit Nachdruck eine europäische Alternative zu den amerikanischen Bezahlangeboten für den Einkauf per Smartphone und im Internet.
"Es kann uns als Bundesbank nicht gleichgültig sein, wenn große Technologiekonzerne wie Apple, Google, Paypal und Amazon mehr und mehr die Kundenbeziehung übernehmen und den Banken lediglich noch die Rolle des Zahlungsabwicklers im Hintergrund bleibt", sagte Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz der "Welt am Sonntag".

Die Bundesbank unterstützt laut Balz deshalb die Idee einer europäischen Bezahllösung als Alternative zu den großen Kreditkartenunternehmen und Technologiekonzernen.
Umsetzen müssten diese die Banken aber selbst.
"Mein Appell an die Branche ist: Überlegt euch, mit welchen Produkten ihr auf die Angebote von Apple & Co. antworten wollt", sagte Balz.

Bleibe den Banken künftig nur noch eine Nebenrolle, hätte dies aus Sicht des für den Zahlungsverkehr zuständigen Bundesbank-Vorstands erhebliche Auswirkungen auf den Wettbewerb sowie die Struktur des Bankensystems.
"Wenn es zu Ertragsausfällen bei den Banken kommt, stellt sich auch die Frage, was dieses für die Finanzstabilität bedeuten könnte."


 
Deutsche Bundesbank: 500-Euro-Schein wird bald nicht mehr ausgegeben !

Noch im April ist Schluss: Die 500-Euro-Banknote wird abgeschafft.

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Was mit 500er-Scheinen passiert, die noch im Umlauf sind und was Sie an der Kasse beachten sollten.

Zugegeben, weit verbreitet ist sie nicht: Die 500-Euro-Banknote macht gerade mal 2,3 Prozent des gesamten Geldumlaufs in der Eurozone aus, erklärt der Bundesverband deutscher Banken.
Seltener ist nur noch die 200-Euro-Banknote (1,1 Prozent).

Am 26. April stellt die Deutsche Bundesbank die Ausgabe der 500-Euro-Banknote ein.
Auch die Nationalbank Österreich gibt diese Scheine dann nicht mehr aus.
Alle anderen Zentralbanken im Euroraum hatten die Ausgabe bereits zum 27. Januar 2019 eingestellt.

500er-Scheine behalten ihren Wert
Die 500er-Scheine, die noch in Umlauf sind, werden sukzessive eingezogen und durch andere Scheine mit kleinerem Nennwert ersetzt.
Allerdings werden die 500-Euro-Banknoten jetzt nicht wertlos: Sie sind nach wie vor gesetzliches Zahlungsmittel.

Händler können aber die Annahme des Scheins verweigern, sofern nicht genügend Wechselgeld vorrätig ist oder der Preis der gekauften Ware in einem Missverhältnis steht.


 
Im Supermarkt: Warum Sie Bio-Eier vor dem Kauf ganz genau checken sollten !

Köln - Wer im Supermarkt Bio-Eier einkauft, sollte den Inhalt des Eierkartons genau prüfen.
Und zwar nicht nur, um zu schauen, ob Eier fehlen oder Bruchstellen haben – sondern um sicherzugehen, dass auch drin ist, was auf dem Karton steht.


Denn eine dreiste Masche ist anscheinend weiter verbreitet als man denkt: Kunden tauschen im Supermarkt heimlich teure Bio-Eier mit günstigeren Eiern aus Freiland-, Boden- oder Käfighaltung aus.

Bio-Eier ausgetauscht – für Kassierer nur schwer zu überprüfen
Statt den Aufpreis für Bio-Eier zu zahlen, packen sie sie kurzerhand um und zahlen an der Kasse dann den niedrigeren Preis.
Kunden nach ihnen bekommen dann keine Eier aus ökologischer Erzeugung, sondern die untergeschummelten Eier – und zahlen dafür auch noch den höheren Preis.

Für Kassierer und Supermarkt-Mitarbeiter ist der Schummel mit ausgetauschten Eiern im hektischen Arbeitsalltag nur schwer aufzudecken.
Denn um die falschen Bio-Eier zu entlarven, müssten sie an der Kasse jedes einzelne Ei genau kontrollieren und die Prägung mit der Angabe auf dem Karton abgleichen.

Falsche Bio-Eier: Edeka-Kunde beschwert sich – Hersteller ist das Problem bekannt
Dass das immer wieder passiert, hat 2018 ein Hersteller zugegeben, nachdem ein Edeka-Kunde auf Facebook von der Supermarktkette wissen wollte, warum in seinem Karton mit Bio-Eiern nur Eier mit der Prägung für Freilandhaltung enthalten waren.
Edeka verwies den Kunden an den Hersteller Biohennen AG.
Gegenüber der „Huffington Post“ erklärte eine Sprecherin dann, dass das Unternehmen „definitiv keine Freilandeier verpacke“.

Sie bestätigte allerdings den Eindruck, dass häufiger falsch verpackte Eier im Einkaufswagen landen: „Wir hatten jetzt schon öfter den Fall, dass Kunden die Eier im Geschäft ausgetauscht haben.“
Ähnliches berichtet uns eine Kassiererin, die für eine andere große deutsche Supermarktkette arbeitet, jedoch anonym bleiben möchte.

Was bei Supermarkt-Mitarbeitern und Herstellern also kein unbekanntes Phänomen ist, scheint bei den Unternehmen selbst noch nicht angekommen zu sein.
Auf Anfrage erklärt ein Rewe-Sprecher, das Problem sei ihnen nicht bekannt.
Edeka möchte sich zu dem Thema nicht weiter äußern.

Tipp: Daran erkennen Verbraucher, ob ein Ei wirklich „bio“ ist
Kunden sollten also vor dem Kauf lieber selbst überprüfen, ob sie die richtigen Eier im Karton haben.

Und das geht so: Ein aufgedruckter Code verrät, wo die Eier herkommen. Beginnt die Prägung mit einer 1, stammen sie aus Freilandhaltung.
Eine 2 steht für Bodenhaltung und eine 3 für Käfighaltung.
Nur Eier, bei denen eine 0 am Anfang der Prägung steht, kommen aus ökologischer Erzeugung.
Wer Bio-Eier kauft, sollte also darauf achten, dass alle Eier mit einem 0er-Code versehen sind.

Die Codes sind EU-weit geregelt und enthalten neben einem Hinweis auf das Haltungssystem auch Angaben zum Herkunftsland und -Bundesland.


Wer es ganz genau wissen will, kann den Code auf der Webseite was-steht-auf-dem-ei.de eingeben und das Ei zu seinem Herkunftsort zurückverfolgen.



 
Balkon, Garten, Park: Wo und wann darf ich eigentlich grillen ?

Köln - Sonnenschein, zwitschernde Vögel - der Frühling lockt mit milden Temperaturen nach draußen.
Das freut vor allem Grillfans, die ihre Köstlichkeiten am liebsten auf dem Holzkohlegrill brutzeln.
Aber darf überhaupt überall gegrillt werden?
Welche Regeln gibt es für das Grillen?


Grillen auf Balkon oder Terrasse
Mieter dürfen auf ihrem Balkon oder der Terrasse grundsätzlich grillen, erklärt Hans Jörg Depel vom Kölner Mietverein.
Nachbarn müssen das akzeptieren.
Es gibt eine Ausnahme: „Mittlerweile steht ein Grillverbot häufig im Mietvertrag“, sagt der Experte.
Wer sich nicht daran hält, riskiert eine Abmahnung oder eine Kündigung, urteilte das Landgericht Essen (Az. 10 S 438/01).
Doch auch wenn Grillen erlaubt ist, müssen die Hausbewohner aufeinander Rücksicht nehmen.

Ist die Rauchentwicklung zu stark oder zieht der Rauch direkt in die Wohnung des Nachbarn, sei in jedem Fall eine Grenze überschritten.
Der Mietexperte hat einen grundlegenden Tipp: „Wir empfehlen auf einen Elektrogrill umzusteigen, da ist die Rauchentwicklung viel geringer.“
Wie oft Mieter den Grill anwerfen dürfen, lasse sich allerdings nicht verallgemeinern, dazu gibt es ganz verschiedene Urteile, erklärt Depel.

Nach einem Urteil des Amtsgerichts Schöneberg darf 20 bis 25 Mal im Jahr für zwei Stunden gegrillt werden – bis 21 Uhr (Az. 3C 14/07).
Das Landgericht Stuttgart hingegen findet, dass sechs Stunden pro Jahr auf der Terrasse hinnehmbar sind (Az. 10 T 359/96).

Das Amtsgericht Bonn entschied, dass von April bis September maximal einmal pro Monat auf dem eigenen Balkon oder der Terrasse gegrillt werden darf, wenn man denn den Nachbarn 48 Stunden vorher Bescheid gibt (Az. 6 C 545/96).
Das Amtsgericht Hamburg hat sogar verboten, mit einem Holzkohlegrill auf dem Balkon zu grillen (Az. 40 C 229/72).

Grillen im Garten oder Hof
„Ein Recht aufs Grillen gibt es auch auf dem eigenen Grundstück nicht“, erklärt Rechtsanwalt Swen Walentowski, Sprecher von anwaltauskunft.de.
Wer in einem Haus mit Garten oder Hof lebt, sollte auf seine Nachbarn Rücksicht nehmen.
Auch wenn hier kein Mietvertrag das Grillen verbieten kann.
Trotzdem darf dort nicht täglich bis tief in die Nacht gebrutzelt werden – Grillfans „müssen sich an die Nachtruhe halten“, weiß Walentowski.
Das zeigt zum Beispiel ein Urteil des Landgericht Aachen: zweimal im Monat darf zwischen 17 und 22.30 Uhr im hintersten Teil des Gartens gegrillt werden.

Das Oberlandesgericht Oldenburg setzte die Höchstgrenze auf viermal jährlich bis Mitternacht (Az. 13 U 53/02).
Das Bayerische Oberste Landgericht traf eine noch härtere Entscheidung: Es legte fest, dass maximal fünfmal im Jahr Grillen auf Holzkohlefeuer im Garten erlaubt ist, wenn der Abstand zu den klagenden Nachbarn mindestens 25 Meter beträgt.

Grillen in öffentlichen Parks
Wer den Ärger mit den Nachbarn vermeiden will oder keinen Balkon hat, den zieht es in die Parks – doch auch auf öffentlichen Grünflächen ist es nicht überall erlaubt.
Die Vorschriften können von Gemeinde zu Gemeinde variieren.
Übergreifend gilt: „Grillen darf man überall dort, wo die Erlaubnis sichtbar ist, etwa durch ein Hinweisschild“, sagt der Experte von anwaltauskunft.de.
Grillt man im Park außerhalb der ausgewiesenen Plätze, kann ein Bußgeld fällig werden

In den meisten Berliner Parks darf zum Beispiel nicht gegrillt werden.
Grillfreunde sollten deshalb ausgewiesene Bereiche nutzen.
Auch in Hamburg und Köln hat die Stadt eine Übersicht mit geeigneten Plätzen zusammengestellt.
In Naturschutzgebieten darf generell nicht über offenem Feuer gebraten werden.
Rechtsanwalt Swen Walentowski erinnert: „Außerdem gilt länder- und kommunenübergreifend: Wenn alles aufge*gessen ist, muss der gesamte Müll inklusive Kohle*reste mitgenommen und entsorgt werden.
“Auch hier drohe sonst ein Bußgeld.

Grillen im Wald
„Grillen im Wald, wie auch sonst offene Feuer, sind im Wald grundsätzlich verboten“, erklärt Jens Düring,
Sprecher des Bundes Deutscher Forstleute (BDF).
Wer frei grillen will, muss für ein Lagerfeuer mindestens 100 Meter Abstand zum Wald haben.

„Es gibt an einzelnen Orten im Wald, an besonderen Rastplätzen, Wanderhütten oder eingerichtete Grillplätze“, sagt Düring.
Wer diese nutzen will, muss aber den Eigentümer fragen.
„Außerdem braucht man eine Genehmigung vom Forstamt.“
Bei einer erhöhten Waldbrandgefahr ist auch das nicht mehr möglich (ab Waldbrandstufe III).
„Unsere Grillkultur muss nicht zwingend bis in den letzten Winkel der Natur“, sagt der BDF-Sprecher.



 
Brief vom Inkasso-Büro - so wehren Sie sich !

Fast jeder hat schon einmal ein Schreiben eines Inkassobüros erhalten.
Die darin geäußerten Forderungen sind meistens haltlos.

Wie Sie sich richtig wehren.

Zurück aus dem Urlaub lauert ein unangenehmer Brief im Postkasten: Das Schreiben eines Inkassobüros fordert den Empfänger auf, eine offene Rechnung zu begleichen.
Fast jeder hat schon mal so einen Brief, gespickt mit Gebühren und Verzugszinsen, erhalten.

Ärgerlich.
Zumal nicht jedes Inkassoschreiben gerechtfertigt ist.
Und der Ruf der Geldeintreiber ist angekratzt.
Nicht erst, seitdem ein falscher Mausklick Abzocke-Abos im Internet Türen öffnet.
Schwarze Schafe treiben mit ungerechtfertigten Drohungen Empfänger in die Zahlungsecke.

In den Briefen ist die Rede von Lohnpfändungen oder dem Besuch des Gerichtsvollziehers, wenn der Säumige nicht bezahlt.
Doch die Einschüchterungen sind haltlos.
Ein Gerichtsvollzieher klopft nur dann an, wenn er einen gerichtlichen Titel in der Tasche hat.
Ein Inkassobüro muss hierzu ein Klageverfahren gewonnen haben beziehungsweise es muss einen Vollstreckungsbescheid erhalten haben.
Gleiches gilt für Lohnpfändungen.

Wer unsicher ist und klären will, ob der Absender des Briefs seriös und der geforderte Inhalt vor allem gerechtfertigt ist, dem hilft ein Blick auf den Briefkopf.
"Dort steht die Zulassung des Inkassounternehmens", sagt Tilman Renz, Wirtschaftsprüfer bei Binder, Hillebrecht & Partner (BHP ) in Stuttgart.
Eine solche Zulassung erteilt das zuständige Amts- oder Landgericht.
Auch im Netz unter kann sie jeder überprüfen.

Helfen kann ebenso der Bundesverband der Deutschen Inkasso-Unternehmen (BDIU) mit Sitz in Berlin, bei dem 560 der rund 750 deutschen Inkassounternehmen Mitglied sind.
Auch die Verbraucherzentralen geben Auskunft zu Inkassobriefen.
Grundsätzlich gilt: "Ohne gültige Zulassung darf nicht kassiert werden", bestätigt Renz.
Das Problem ist allerdings: Ist diese erst einmal erteilt, wird sie so schnell nicht wieder entzogen.

Tipps für Schuldner und Gläubige
Warum Unternehmen auf die Hilfe der Inkassofirmen angewiesen sind, weiß Tilman Renz.
Der Wirtschaftsprüfer erklärt, dass Firmen oft zur Ultima Ratio greifen, weil es ihnen an einem gut organisierten Rechnungs- und Mahnwesen mangelt.
Zudem fänden in vielen Fällen keine Bonitätsprüfungen statt.

Stehen Zahlungen aus und bleiben Mahnwellen erfolglos, rät der Steuerberater vor dem Schritt zum Inkasso erst einmal zum Telefonhörer zu greifen.
"Im Gespräch mit dem säumigen Zahler sollte eine Tilgungsvereinbarung getroffen werden", sagt Renz.
Gekoppelt mit der Ankündigung, noch ausstehende Lieferungen und Leistungen zu stoppen, hätten Firmen gute Chancen, ihr Geld zu erhalten.
Ebenso rät er den Betrieben bereits im Vorfeld Abschlagszahlungen anzufordern.

Wer als Betroffener eine Forderung unbegründet findet, muss ihr schriftlich widersprechen.
Und dabei begründen, warum er nicht zahlen will.
Stammt die Aufforderung von einem seriösen Inkassobüro, kümmert es sich um den Widerspruch und fordert den Auftraggeber zu einer Stellungnahme auf.

Werden sich beide Seiten nicht einig, kann tatsächlich Post vom Gericht kommen.
"Dann gilt es allerdings, innerhalb von 14 Tagen zu reagieren und auf dem beiliegenden Formular Widerspruch beim Gericht einzulegen", verdeutlicht Renz.
Damit sei das gerichtliche Mahnverfahren beendet.
Inkassounternehmen und Auftraggeber können dann entscheiden, ob sie klagen wollen.

Wer das Schreiben des Gerichts ignoriert, dem droht ein Vollstreckungsbescheid.
Diesen kann wiederum nur ein Gericht aufheben.
Geschieht dies nicht, drohen zu der zu zahlenden Forderung noch Gerichtskosten.

Übrigens: Damit weniger Verbraucher in Internet-Abofallen stolpern, hat der Gesetzgeber reagiert.
Seit 1. August 2012 muss jeder Gewerbetreibende auf kostenpflichtige Online-Angebote mit dem sogenannten Internet-Button ("Button-Lösung") hinweisen.
Dieser muss mit Formulierungen wie "Zahlungspflichtig bestellen", "Kaufen", "Einkauf abschließen" oder "Zahlungspflichtigen Vertrag abschließen" versehen sein, erläutert Rechtsanwalt Christoph Traub ebenfalls von BHP.

Wenn eine Firma einfach "Bestellen", "Anmeldung" oder "Weiter" auf seine Buttons schreibt, reicht das nicht aus.
Ein Kaufvertrag ist dann nicht gültig, sofern der Shop von Deutschland aus betrieben wird.


 
Mobike, Limebike & Co. Warentest warnt vor gravierenden Mängeln bei Leihfahrrädern !

Mal eben mit Nextbike zum Bahnhof radeln, ohne Angst vor Raddieben mit dem Mobike zur Arbeit oder auf einem Limebike-Pedelec bequem nach Hause kommen: Auch unter Berlinern gewinnen Leihfahrräder an Beliebtheit.
Für Touristen sind die günstigen Tarife ab 0,50 Euro pro Fahrt ohnehin eine attraktive Option.

Aber wie sicher sind die Leihräder eigentlich, die inzwischen nicht nur auf den Bürgersteigen herumstehen, sondern immer öfter auch über Radwege flitzen und sich an stehenden Autos vorbeischlängeln?
Die Stiftung Warentest hat sich die Leihfahrräder der führenden Anbieter mal genauer angesehen - mit teils erschütternden Ergebnissen.


Technische Prüfung: mangelhaft
Wer mit einem Byke-Rad eine Gefahrenbremsung durchführt, benötigt einen wachsamen Schutzengel: Denn die Vorderradbremse schaffte es laut Warentest gerade einmal, 22 Kilo abzubremsen.
Das entspricht in etwa dem Gewicht des Rades ohne Fahrer.
Aber auch für die Konkurrenten von Limebike, Donkey Republik und Mobike gab es bei der technischen Prüfung die einheitliche Bewertung "mangelhaft".

Die Warentester machen darauf aufmerksam, dass zwei Anbieter in ihren Geschäftsbedingungen sogar ausdrücklich darauf hinweisen, der Kunde habe keinen Anspruch auf den technisch einwandfreien Zustand ihrer Gefährte.

Telefonnummer unverschlüsselt versendet
Bei Datenschützern erweckt der Anbieter Mobike aus Shanghai Argwohn, weil Nutzerdaten nach China übermittelt werden.
Unter anderem versende Mobike die Telefonnummer des Nutzers - und zwar unverschlüsselt.

Wirklich Gutes zu sagen hatten die Tester eigentlich nur über die Anbieter Nextbike und Call a Bike.
Letzterer wird von der Deutschen Bahn betrieben, kam bei der technischen Prüfung aber auch nur auf ein befriedigend.
Nur knapp besser kam Nextbike in dieser Kategorie weg, landete in der Gesamtbewertung aber doch auf den ersten Platz.


 
Schadstoffe, schlechter Geschmack: Fast jedes zweite Olivenöl fällt im Test durch !

Frankfurt/Main - Olivenöl mit der Bezeichnung „nativ extra“ oder „extra vergine“ muss geruchlich und geschmacklich einwandfrei sein.
Davon sind einige Produkte auf dem Markt aber weit entfernt, schreibt die Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 5/2019) nach einem Test von 20 Olivenölen der höchsten Güteklasse.

Drei von vier Etikettenschwindler sind bio
Das ernüchternde Ergebnis: In Sachen Geschmack und Geruch ist nur ein Olivenöl „sehr gut“, sieben sind „gut“.
Und vier Olivenöle sind sensorisch sogar „mangelhaft“ und dürften sich nach Ansicht der Tester eigentlich gar nicht „nativ extra“ nennen.
Drei der vier Etikettenschwindler sind Bio-Produkte.

Insgesamt schneiden viele Kandidaten sogar noch schlechter ab.
Der Grund: In 10 von 20 Ölen fanden die Tester Mineralöl, darunter auch MOAH (Aromatische Mineralöl-Kohlenwasserstoffe), die nach Ansicht des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) in Lebensmitteln nichts verloren haben.
Hinzu kommen teils weitere Mineralöle sowie andere Schadstoffe wie Weichmacher.

Nur zwei Olivenöle mit „gut“ befunden
„Sehr gut“ ist damit keins der getesteten Öle, „gut“ sind nur zwei Kandidaten: Erstens ein Bio-Öl von Rapunzel („Kreta Natives Olivenöl extra“), zweitens ein reguläres Öl von Primoli („I.G.P. Toscano Olio Extra Vergine di Oliva“).
Letzteres ist auch das einzige Öl mit der Sensorik-Note „sehr gut“.
Und selbst für die Gesamtnote „befriedigend“ reicht es nur bei zwei Ölen von Reichold Feinkost („La Española Natives Olivenöl Extra“) und Edeka („Griechisches Natives Olivenöl Extra g.g.A. Chania“).

Immerhin: Bei den Herkunftsangaben schummelt keiner der Hersteller.
In allen Flaschen steckt nach Angaben der Tester das versprochene Öl oder die versprochene Mischung.
Viele Hersteller verwenden nämlich nicht nur eine Sorte aus einem Land, sondern kombinieren verschiedene Öle zu einem Produkt.


 
Stiftung Warentest: Teure Marken gegen Billigprodukte - was schneidet besser ab ?

Berlin. - Wer schon länger auf die Eigenmarken von Drogerien und Supermärkten schwört, kann sich freuen.
Bei Putzmitteln und Produkten zur Körperpflege lohnt sich häufig der Griff zu den günstigeren Waren.

Das zeigen die Ergebnisse einer Untersuchung der Stiftung Warentest.
Sie hat jetzt 21 eigene Untersuchungen von Drogerieartikeln aus den Jahren 2017 und 2018 verglichen.
Die Produkte gehören in den Bereich Wasch- und Reinigungsmittel, Kosmetika, Körperpflege und Katzenfutter.

Einige Markennamen haben es geschafft, zum Synonym für das jeweilige Produkt zu werden, zum Beispiel bei Taschentüchern oder Spülmitteln.
Doch die Untersuchung der Warentester zeigt, dass die Eigenmarken von Discountern oder Drogerien nicht schlechter sind als Markenprodukte.

Billigprodukte schneiden bei Stiftung Warentest gut ab
An die 176 getesteten Billigprodukte wurden häufiger die Noten „sehr gut“ oder „gut“ vergeben als an die 195 Markenprodukte, berichtet die Stiftung in ihrer Zeitschrift „test“ (Ausgabe 5/2019).
Zudem wurde von den Testern weniger oft die Note „mangelhaft“ verteilt: Sie ging an vier Prozent der Produkte bei Eigenmarken von Discountern, Drogerien und Supermärkte sowie an elf Prozent bei den Markenherstellern.

Allerdings stellten die Warentester auch fest: „In jedem der ausgewerteten Tests fanden wir gute und sehr gute Marken - wie auch Handelsmarkenprodukte.
In den meisten Untersuchungen liegen die jeweils Besten aus beiden Welten Kopf an Kopf“.

Auch der Unterschied der Durchschnittswerte aller Qualitätsurteile ist nicht besonders groß: Die Markenhersteller erzielen einen Notendurchschnitt von 2,7 und die Handelsmarken einen von 2,5.

Preisunterschiede zwischen Eigenmarken und Markenprodukten enorm
Doch worin sich Eigenmarken und die Markenprodukte enorm unterscheiden ist der Preis: Beispielsweise seien die sechs günstigsten der besten Wasch- und Reinigungsmittel von Handelsmarken um 138 Prozent günstiger als die sechs besten Markenwaren, berichtet Stiftung Warentest.
Bei Kosmetika betrage der Unterschied sogar 375 Prozent.

Der Testsieger bei Sonnenschutzmittel ist die Eigenmarke „Today“ vom Discounter Penny mit der Note 1,3.
Eine 300-Milliliter-Flasche kostet 3,50 Euro.
Das beste Markenprodukt mit einer 1,6 von La Roche-Possay hat nur 250 Milliliter in der Tube, kostet aber 23 Euro.

Auch bei den Mundspülungen kann die Eigenmarke „Dontodent“ der Drogerie dm mit einer 1,4 siegen.
Das beste Markenprodukt von „Listerine“ erhält zwar auch eine gute Note, kostet aber 2,65 Euro (bei gleicher Größe) mehr als der Gewinner.
Bei den Geschirrspültabs können die Tabs von Aldis Eigenmarke „Alio“ punkten. 40 Tabs kosten 2,75 Euro.
Die ebenfalls als „gut“ getestete Marke „Somat“ liegt bei 4,70 Euro bei 24 Tabs.


 
Neue Geldscheine, Steuererklärung, Mindestlohn: Das ändert sich im Mai für Verbraucher !

Köln - Der Wonnemonat Mai bringt einige Veränderungen für Verbraucher.
Es geht vor allem ums Geld: die Frist für die Steuererklärung verändert sich und eine Branche kann sich über einen höheren Mindestlohn freuen.

Änderung bei der Steuererklärung
Bisher mussten Steuerzahler ihre Einkommensteuererklärung immer bis zum 31. Mai beim Finanzamt einreichen.
Wer später dran war, musste mit Mahnungen vom Finanzamt rechnen.
Diese Frist fällt weg.
Ab 2019 muss die Steuererklärung erst am 31. Juli beim Finanzamt eingehen.
Wer umzieht oder krank ist, hat noch länger Zeit.
Wer Hilfe von einem Steuerberater bekommt, kann laut Homepage der Vereinigten Lohnsteuerhilfe die Erklärung von 2018 bis Ende Februar 2020 abgeben.

Neue 100- und 200-Euro-Geldscheine
Ab dem 28. Mai kommen neue 100- und 200-Euro-Scheine in Umlauf.
Die neuen Geldscheine sollen vor allem sicherer sein.
Die 100- und 200-Euro-Banknoten haben ein überarbeitetes Sicherheitsmerkmal: unten links auf dem Schein ist eine glänzende Zahl aufgedruckt, die ihre Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau ändert, wenn man den Schein neigt.
Die Banknoten sind Teil der „Euro-Serie“, die zweite Generation.
Die Banknoten mit den Werten fünf, zehn, 20 und 50 Euro sind bereits im Umlauf.
Mit den 100- und 200-Euro-Scheinen ist die Serie komplett.
Eine 500-Euro-Note wird es nicht mehr geben.
Die älteren Geldscheine werden langsam aus der Verkehr gezogen, sie verlieren aber nicht ihren Wert.

Telefonate und SMS ins EU-Ausland
Ab dem 15. Mai gibt es eine Obergrenze für die Gebühren von Telefonaten und SMS ins EU-Ausland.
Wer ab Mitte Mai beispielsweise nach Frankreich, Dänemark, Polen oder Niederlande telefoniert, zahlt maximal 19 Cent pro Minute.
Dies gilt für Gespräche vom Handy und vom Festnetz gleichermaßen.
Eine SMS aus dem Heimatland in ein anderes EU-Land kostet künftig maximal sechs Cent.
Die Kostenobergrenze für Auslandstelefonate und SMS folgt nun, nachdem die Roaming-Gebühren bereits Mitte 2017 abgeschafft wurden.

Mindestlohn für Maler und Lackierer
Ab Mai steigt der Mindestlohn für Maler und Lackierer.
Ungelernte Kräfte erhalten pro Stunde statt 10,60 Euro dann 10,85 Euro.
Gesellen in Ostdeutschland bekommen nach ihrer Ausbildung 12,95 Euro pro Stunde.
In Westdeutschland hingegen liegt der Mindestlohn für Gesellen schon seit Mai 2018 bei 13,30 Euro pro Stunde und wird erst 2020 auf 13,50 Euro erhöht.
Auch ausländische Arbeitgeber sind verpflichtet, den Mindestlohn zu bezahlen, wenn sie Beschäftigte nach Deutschland entsenden.


 
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