Mit dem Schälchen-Trick die Mikrowelle reinigen !
Die Mikrowelle ist längst fester Bestandteil fast jeder Küchenausstattung.
Im Rekordtempo lassen sich mit ihr Speisen erhitzen, auftauen, zubereiten.
Trotzdem hat die Mikrowelle keinen guten Ruf überhaupt.
Kritiker fürchten ungesunde Strahlung oder mäkeln, in der Mikrowelle zubereitete Speisen seien ungesund.
Auch das Putzen der Geräte ist nach weitläufiger Meinung keine einfache Angelegenheit.
Was an den häufigsten Mikrowellen-Mythen dran ist und nützliche Tipps für Kauf, Reinigung und Pflege.
Die Mikrowelle hat in den letzten Jahrzehnten eine beispiellose Erfolgsgeschichte geschrieben und sich in kürzester Zeit einen festen Platz in zwei von drei deutschen Küchen erobert.
In zuvor nie dagewesenem Tempo taut sie tiefgefrorene Speisen auf, bereitet Fertiggerichte zu, wärmt Speisen wieder auf oder erhitzt einfach die heiße Milch mit Honig vor dem Schlafengehen.
Mikrowelle reinigen
Überall, wo Essen zubereitet wird, kommt der Hygiene eine besonders hohe Bedeutung zu. Das gilt natürlich auch für die Mikrowelle. "Weil die Innenwände des Garraums im Mikrowellenbetrieb kaum heiß werden, entstehen dort auch nur geringe Anschmutzungen", weist die Stiftung Warentest auf den verglichen mit Backofen und Herd geringen Reinigungsaufwand hin. "Der Kombibetrieb, insbesondere das Grillen von Hähnchen, führt jedoch zu einer erheblichen Verschmutzung des Garraums", so die Warentester.
Im Normalbetrieb kommt es zu Verunreinigungen im Innenraum vor allem dann, wenn die zubereiteten Speisen nicht sorgfältig abgedeckt werden.
Darüber hinaus kann auch der beim Erhitzen von Speisen aufsteigende Dampf Fettanteile beinhalten.
Kühlt der Dampf ab, legt sich das Fett in Form eines dünnen Schmierfilms auf die Innenverkleidung.
Diese sollte man dann mit warmem Wasser, Spüli und einem Lappen oder Mikrofasertuch auswischen.
Schälchen-Trick erleichtert die Reinigung
Verkrustungen und besonders starken Verschmutzungen, etwa nach dem Grillen, wird man so aber nicht Herr.
Hier spart ein einfacher Trick viel Muskelkraft: Eine mikrowellenfeste Schale mit einem Gemisch aus Wasser und Spülmittel wird in der Mikrowelle bei maximaler Hitze etwa eine Minute lang aufgekocht und dann noch eine Weile im geschlossenen Gerät stehen gelassen.
Wer auf chemische Reiniger verzichten möchte, kann das Wasser statt mit Spüli auch mit Essig oder – für einen angenehmeren Geruch – mit Zitronenscheiben anreichern.
Dann allerdings muss das Gemisch etwas länger erhitzt werden, damit es die volle Reinigungswirkung entfaltet.
Wasser mit Zitronenscheiben sollte man am besten fünf, das Essig-Wasser-Gemisch sogar zehn Minuten lang bei voller Leistung in die Mikrowelle stellen.
Nach dieser Prozedur haben sich alle Verkrustungen und Fettrückstände gelöst und man kann den Innenraum ohne Kraftanstrengung einfach mit einem Lappen oder Mikrofasertuch auswischen.
Mikrowelle von außen sauber machen
Von außen sollte man die Mikrowelle ebenfalls regelmäßig mit dem Lappen abwischen, so dass sie stets in einwandfreiem Zustand bleibt.
Etwas aufwändiger ist die Pflege bei den immer beliebter werdenden Mikrowellen mit Edelstahl-Front.
Bei Reinigung und Pflege von Edelstahl muss man ein paar Tipps beachten.
Der Handel bietet beispielsweise spezielle Reinigungs- und Pflegeprodukte für Edelstahl-Oberflächen an – meist in Form von Sprays oder Cremes, mit denen sich Verschmutzungen entfernen lassen und die auf der Oberfläche einen Schutzfilm hinterlassen.
Dadurch haben Fingerabdrücke für mehrere Wochen keine Chance.
So funktioniert die Mikrowelle
Dass es Mikrowellen überhaupt gibt, verdanken wir – wie bei vielen anderen Entdeckungen und Erfindungen auch – vor allem dem Zufall: Der US-Amerikaner Percy Spencer forschte Mitte der 1940er Jahre eigentlich an Radargeräten, als er feststellte, dass die Strahlung einen Schokoriegel, den er in seiner Tasche bei sich trug, zum Schmelzen brachte.
1947 baute Spencer dann den ersten funktionsfähigen Mikrowellenherd.
Er hatte das Prinzip verstanden, das die Schokolade schmelzen ließ:
Mikrowellen versetzen die Wassermoleküle im Essen in starke Schwingungen, wodurch sich diese erwärmen.
Fleisch, Nudeln, Milch und andere Nahrungsmittel können so erhitzt oder sogar gegart werden, ohne dass sich Schüsseln und Teller mit erwärmen.
Da in Materialien wie Kunststoff oder Porzellan kein Wasser enthalten ist, passieren die Wellen solche Behältnisse praktisch ohne jeden Effekt.
So genial das Prinzip der Mikrowelle auch ist, so hat es doch auch Schwächen: Beispielsweise werden Speisen in der gewöhnlichen Mikrowelle zwar gegart, nicht aber gebräunt.
Für die Zubereitung von Grillhähnchen, Braten, Pizza oder Kuchen ist die Mikrowellen-Technik an sich also eher ungeeignet.
Moderne Geräte sind deshalb meist Kombimodelle, die auch grillen können und eine Heiß- und Umluftfunktion mitbringen, wie man sie aus dem Elektroherd kennt.
Was die Mikrowelle kosten darf
Die gewöhnliche Standard-Mikrowelle ohne solche Zusatzfunktionen ist sehr günstig zu haben.
"Wenn Sie das Gerät lediglich zum Auftauen von Tiefkühlprodukten und zum Erwärmen kleiner Essensportionen verwenden, reicht Ihnen eine Mikrowelle mit variabler Leistung", empfiehlt die Verbraucherzentrale Sachsen.
Bei diesen Geräten lassen sich meist nur Watt-Zahl und Zeit einstellen.
Einstiegsmodelle lägen bei etwa 40 Euro, so die Verbraucherschützer.
Etwas teurer wird es schon, wenn man auf die zusätzliche Grillfunktion Wert legt.
Hier beginne die Preisspanne bei etwa 60 Euro.
Kombigeräte, die darüber hinaus auch mit Heiß- oder Umluft arbeiten, schlagen mit mindestens 90 Euro zu Buche.
Dafür können diese die Anschaffung anderer, teurerer Geräte überflüssig machen.
"In kleinen Haushalten ersetzen sie den Herd und den Backofen", so die sächsischen Verbraucherschützer.
Wann und für wen sind Mikrowellen gut geeignet?
Ihre Stärken spielen Mikrowellen immer dann aus, wenn relativ kleine Portionen einer einzigen Speise aufgewärmt oder gegart werden sollen.
"Bei kleinen bis mittelgroßen Mengen bis etwa 500 Gramm sparen Sie deutlich Zeit und Strom", stellt die Verbraucherzentrale fest.
"Ungleichmäßige Erwärmung und örtliche Überhitzungen ('hot spots') sind bei größeren Lebensmittelportionen und unterschiedlich zusammengesetzten Gerichten möglich."
Diese müsse man dann eben mehrfach umrühren, damit sich das Gericht überall gleichmäßig erhitze, so der Rat.
In der Praxis haben sich Mikrowellen unter anderem im familiären Alltag bewährt.
Wer mehrere Kinder im schulpflichtigen Alter hat, weiß es zu schätzen, wenn er nur einmal kochen muss und der zwischen 11 Uhr und 15.30 Uhr nach und nach eintrudelnde Nachwuchs sich das Essen dann portionsweise warm machen kann; zumal in der Mikrowelle Aussehen und Geschmack der Lebensmittel, sowie deren Vitamine und Mineralstoffe gut erhalten bleiben, wie die Verbraucherschützer bestätigen.
Auch in vielen Studenten-WGs und Single-Haushalten – also überall dort, wo verhältnismäßig kleine Portionsgrößen zubereitet, aufgetaut oder erwärmt werden müssen – können Mikrowellen überzeugen.
"Je kleiner die Menge, die zubereitet werden soll, desto günstiger schneidet die Mikrowelle im Vergleich zu anderen Garmethoden ab", bestätigt auch die Stiftung Warentest.
Das gelte sowohl für die Zeit-, wie auch für die Energieersparnis.
Metall ist in der Mikrowelle ist nicht grundsätzlich tabu
Ein weit verbreiteter Irrglaube besagt, Metall dürfe nicht in die Mikrowelle, weil diese sonst Schaden nehmen könnte.
So grundsätzlich kann man das allerdings nicht sagen – zumal auch der Mikrowellenherd selbst hinter den meist aus Kunststoff gefertigten Verkleidungen aus Metall besteht.
Allerdings induziert Mikrowellen-Strahlung in leitenden Materialien wie Metall eine elektrische Spannung.
Dabei werden Stromstärken von über 20 Ampere erreicht, wodurch sich das Material erhitzt.
Trotzdem können beispielsweise Aluschalen, in denen viele Fertiggerichte angeboten und zubereitet werden, ohne weiteres in die Mikrowelle gestellt werden.
"Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung haben gefüllte Stahl- und Aluminiumschalen, wie sie auch als Lebensmittelverpackung verwendet werden, in die Mikrowelle gestellt", berichtet Öko-Test auf seinen Internetseiten.
"Wenn die Behälter richtig gefüllt und nach oben hin weit geöffnet sind, spricht nichts gegen die Metallschalen."
Teller mit Goldrand und Besteck dürfen nicht in die Mikrowelle
Anders sieht es bei kleinteiligen oder feingliedrigen Metallgegenständen aus: Wegen des anliegenden Stroms könnte es etwa bei Gabeln zu Spannungsumsprüngen zwischen den einzelnen Zinken kommen.
Dann fliegen im Mikrowellenherd die Funken.
Derselbe Effekt tritt ein, wenn Metallteile zu nah an die Seitenwand der Mikrowelle gestellt werden.
Abgesehen von der dünnen Kunststoffverkleidung besteht diese aus Metall, so dass es auch hier zu Funkenflug infolge von Spannungsumsprüngen kommen könnte, durch den dann möglicherweise das Innengehäuse beschädigt würde.
Ähnliches gilt für den berühmten Teller mit Goldrand, der natürlich nicht in die Mikrowelle gehört.
Durch die induzierte Spannung erhitzt sich der meist äußerst dünne Metallstreifen und verbrutzelt dann einfach bei starkem Funkenflug.
Wie gefährlich ist die Mikrowelle?
Wo Funken sind, besteht prinzipiell auch immer ein Brandrisiko.
Bei der Mikrowelle geht dieses allerdings meist nicht auf Spannungsunterschiede zurück, sondern in erster Linie auf Brände in Folge von Überhitzungen.
"Viele Verbraucher verkennen die Leistung moderner Mikrowellengeräte", warnt das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer (IFS) in Kiel.
Wenn die Mikrowelle Feuer fängt
Die dortigen Experten mahnen vor allem zur Vorsicht, wenn Körner- oder Kirschkernkissen in der Mikrowelle erhitzt werden sollen.
Hier sei es in der Vergangenheit immer wieder zu schweren Bränden gekommen.
"Anders als ein Backofen führt die Mikrowelle die Energie punktuell zu", erklärt das IFS.
"In Teilbereichen der Füllung kann die Glimmtemperatur von Baumwolle erreicht werden."
In vielen Betriebsanleitungen wird das Erhitzen von Körner-, Gel- oder Kirschkernkissen deshalb ausdrücklich ausgeschlossen.
Halten sich Verbraucher nicht daran, muss die Haftpflichtversicherung im Schadensfall unter Umständen nicht zahlen, wie das Landgericht Kleve 2006 urteilte (Az. 5 S 48/06).
Grundsätzlich können aber auch andere Speisen und Gegenstände in der Mikrowelle Feuer fangen, wenn sie so lange und so stark erhitzt werden, dass die entstehenden Temperaturen die Zündschwelle des Materials überschreiten.
Um die Ausbreitung eines solchen Brandes zu verhindern, sind Mikrowellen mit einem Überhitzungsschutz ausgestattet.
Bei gefährlich hohen Temperaturen oder gar Flammen im Innenraum, schalten sich die Geräte selbstständig ab.
Verlassen sollte man sich darauf aber nicht.
Es sind auch schon Häuser abgebrannt, weil im Garraum einer Mikrowelle Feuer ausgebrochen war.
Überhitzungen in der Mikrowelle vermeiden
Deshalb sind gefährliche Überhitzungen am besten von vorne herein zu vermeiden.
Bei Fertiggerichten werden die benötigte Wattzahl und Zubereitungsdauer in der Regel auf der Verpackung angegeben.
An diese Empfehlungen sollte man sich halten, damit brandgefährliche Überhitzungen auszuschließen sind.
Ähnlich auch die IFS-Empfehlung, nach der die beliebten Körner- und Kirschkernkissen, wenn überhaupt, nur bei geringer Leistung in der Mikrowelle erwärmt werden sollen.
"Auch sollte das Kissen zwischendurch gewendet werden, um die Körner zu mischen.
So kann eine Überhitzung vermieden werden", raten die Experten vom IFS.
Eine gute, wenn auch langsamere Alternative zum Aufheizen der Kissen in der Mikrowelle empfiehlt die Feuerwehr Gütersloh: Dort rät man Verbrauchern, "das Kissen zum Erwärmen auf die Heizung zu legen".
Strahlungs-Lecks in Mikrowellen
Wenn ein Mensch mit konzentrierter Mikrowellenstrahlung in Berührung käme, hätte diese auf ihn denselben Effekt, den sie auch auf Speisen hat.
Sie brächte die Wassermoleküle im Körper in starke Schwingungen, so dass sich diese erhitzen würden.
Dass dies dem Menschen nicht sonderlich gut bekäme, liegt wohl auf der Hand.
"Die Gerätegehäuse müssen besonders an der Türöffnung so gestaltet sein, dass keine Mikrowellen austreten können", erklärt die Stiftung Warentest.
"Der Grenzwert für die Leckrate liegt bei fünf Milliwatt pro Quadratzentimeter in einem Abstand von fünf Zentimetern."
Bei den meisten handelsüblichen Mikrowellenherden treten zwischen 0,1 und 1,5 Milliwatt auf, also deutlich weniger, als erlaubt.
Auch ältere Geräte bleiben meist deutlich unter dem Grenzwert, solange man an Türschloss und Türscharnieren keine sichtbaren Schäden feststellen könne, so die Stiftung Warentest.
Wie gefährlich ist die Mikrowellen-Strahlung?
Aber wie sicher kann man sein, dass Mikrowellenstrahlung unterhalb des Grenzwertes tatsächlich unbedenklich ist?
Rechtsgrundlage für den Grenzwert ist die "Verordnung über elektromagnetische Felder".
Zuständig ist das Bundesamt für Strahlenschutz.
"Bisher sind schädliche Gesundheitswirkungen bei Expositionen unterhalb der Grenzwerte der Verordnung wissenschaftlich nicht nachgewiesen", heißt es dort.
Dass bislang keine Gesundheitsschäden nachgewiesen wurden, heißt aber nicht, dass sie ausgeschlossen sind.
Das Verbrauchermagazin Öko-Test jedenfalls rät zur Vorsicht: "Bis heute weiß niemand sicher, welche langfristigen Effekte es hat, wenn man regelmäßig ein Mikrowellengerät benutzt und der Leckstrahlung ausgesetzt ist.
Eine Mikrowelle, die Strahlung nach außen verliert, sollte daher im Vergleich zum klassischen Herd immer nur die zweite Wahl sein."
Mit der Mikrowelle nicht nur Essen zubereiten
Vielen Menschen ist unbekannt, dass man die Mikrowelle nicht nur für die Zubereitung beziehungsweise das Aufwärmen und Auftauen von Speisen nutzen kann.
Spüllappen und Schwämme, die schon eine Weile benutzt wurden, aber noch recht sauber aussehen, kann man beispielsweise wunderbar für ein bis zwei Minuten bei maximaler Leistung in die Mikrowelle legen.
So werden Keime und Bakterien zu großen Teilen abgetötet.
Damit dies funktioniert, muss der Lappen oder Schwamm lediglich ordentlich nass sein.
Auch gegen Trauermücken in der Blumenerde kann die Mikrowelle helfen.
Wenn Ihnen bei jedem Gießen ein Schwarm der kleinen Insekten entgegen fliegt, sollten Sie die gut durchfeuchtete Erde in die Mikrowelle geben und etwa zwei bis fünf Minuten bei geringer Wattzahl erhitzen.
Der Vorteil: Nicht nur die fiesen Mücken gehen ein, sondern auch die Larven, so dass Sie mit einem Streich auch gleich den Nachwuchs loswerden.
Die Pflanze selbst darf nicht mit in die Mikrowelle.
Sie würde die Prozedur nicht überleben.