Aktuelle NEWS aus Deutschland !

Mord in Moabit: War es die Rache eines Terroristen ?

Berlin-Moabit - Nach dem Mord am Freitag in Moabit ermittelt die Staatsanwaltschaft „in alle Richtungen“: etwa Drogenkriminalität oder Islamismus.
Der Fall hat das Zeug für einen echten Polit-Krimi.

Kurz nach der Tat nahm die Polizei einen Mann aus Tschetschenien fest.
Er sollte am Samstagabend einem Richter zum Erlass eines Haftbefehls vorgeführt werden.

Er soll am Freitag im Kleinen Tiergarten einen Mann erschossen haben.
Die Waffe und seine Bekleidung warf er in die Spree.
Über das Motiv schweigt sich die Staatsanwaltschaft aus.
Dass die Polizei „in alle Richtungen“ ermittelt, bedeutet unter anderem, dass sie einen Zusammenhang mit Drogenkriminalität prüft.
Tatsächlich sind tschetschenische Banden in letzter Zeit verstärkt im Drogengeschäft aktiv und schrecken auch nicht vor Morden zurück.
Wie 2016 in Charlottenburg, als auf der Bismarckstraße ein Drogendealer durch eine Autobombe getötet wurde.
Oder als eine Tschetschenen-Bande aus einer MPi auf ein Café in Gesundbrunnen feuerte.

Gefechte mit Islamisten im Jahr 2012
Allerdings erscheint auch ein islamistischer Hintergrund als wahrscheinlich.
Denn bei dem Ermordeten handelt es sich nach Informationen um den Georgier Zelimkhan K.
Er wohnte seit einigen Jahren in Berlin, hinterlässt eine Frau, zwei Kinder und einen Bruder.

Möglicherweise steht der Mord von Moabit im Zusammenhang mit einer Militäraktion vor sieben Jahren in Georgien: Im August 2012 hatten sich islamistische Aufständische aus Dagestan in der georgischen Lopota-Schlucht tagelang Gefechte mit georgischen Spezialkräften geliefert.
Dabei starben 14 Menschen.

Zelimkhan K. gehörte nach Angaben von georgischen Medien zur Anti-Terror-Abteilung des georgischen Innenministeriums und soll Verbindungen zum Geheimdienst gehabt haben.
Er stammte aus dem nahe gelegenen Pankisi-Tal, war dort gut vernetzt.

Während der Gefechte trat er als Unterhändler des Ministeriums mit den Islamisten auf.
Er hatte wohl einen guten Draht zu ihnen, weil er selbst im Tschetschenien-Krieg auf Seiten der Rebellen gegen die Russen gekämpft.
Ob ihn die deutschen Behörden deshalb als islamistischen „Gefährder“ beobachteten, ist unbekannt.

Gleiches könnte auch für den als tatverdächtig festgenommenen Tschetschenen gelten: Im Umfeld des Tatorts gibt es mehrere Moscheen und Treffpunkte, wo Islamisten aus dem Kaukasus zusammenkommen.
An der Perleberger Straße lag auch die Fussilet-Moschee, in der der Breitscheidplatz-Attentäter Anis Amri mit Islamisten aus dem Kaukasus verkehrte.

Mit dabei war der Drahtzieher des Anschlags auf den Flughafen Istanbul
Zu der Gruppe aus der Lopota-Schlucht gehörte auch der tschetschenische Islamist Achmed Tschatajew, der später festgenommen wurde, aber von einem Gericht in Tiflis freigesprochen wurde.
Dieser schloss sich der Terrororganisation „Islamischer Staat“ an und gilt als Drahtzieher des Anschlags auf den Istanbuler Flughafen 2016, bei dem 45 Menschen getötet wurden.
Als wenig später georgische Spezialkräfte sein Haus stürmten, sprengte er sich in die Luft.

Drei Jahre nach den Gefechten wurde auf Zelimkhan K. ein Mordanschlag verübt, berichten georgische Medien.
2015 habe ein Mann versucht, ihn zu erschießen, ihn aber nur verwundet.
Bereits 2009 habe es einen Versuch gegeben, ihn zu vergiften.


 
Schleuser mit Reisebüro: Kölner organisierten Asylbetrug mit „All Inclusive“-Service !

Köln - Eine Zollstockerin betrieb ein offizielles Reisebüro, warb im Internet mit „All Inclusive”-Service der anderen Art.
Denn die Pauschalreise, die ihre Kunden im Iran buchen konnten, beinhaltete Asylbetrug in Deutschland.
Nun ist die Dame untergetaucht – ihren Komplizen aber droht Knast.

Landgericht Köln: Prozess gegen Schleuserbande
Das Kölner Landgericht verhandelt seit Freitag gegen vier Mitglieder der mutmaßlichen Schleuserbande.
Nicht aus selbstlosen Motiven hätten sie gehandelt, sondern „um sich persönlich massiv zu bereichern“, so heißt es in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft.

Die Angeklagten sollen ihre iranischen Landsleute mit einem Lügengebilde nach Deutschland gebracht haben.
Das Angebot des Reisebüros in Teheran hatten zahlungskräftige Kunden in Anspruch genommen, die, teilweise mit ihren Familien, den Iran dauerhaft verlassen wollten.

Jeweils 7000 bis 20.000 Euro die Kunden des Reisebüros in den 17 Fällen gezahlt haben, über die nun zunächst im Kölner Justizgebäudes verhandelt wird.
Flug, zeitweise Unterkunft bei dem der Angeklagten in Köln und Betreuung des angestrebten Asylverfahrens waren Teil der Buchung.

Asylbetrug: So lief die „All Inclusive “-Betreuung ab
Konkret sah das so aus: Die Iraner, die nach Deutschland wollten.
Nach Zahlung gab es ein Vorgespräch im Iran.
Dann wurde bei der Botschaft ein Visum beantragt, manchmal unter falschen Personalien.
Das Reisebüro soll über Möglichkeiten verfügt haben, die Visavergabe zu beschleunigen.

Als Reisegrund wurde etwa ein Messebesuch in Deutschland angegeben, worauf das Visum dann meist für eine Woche bewilligt wurde.
Nach Einreise seien dann plötzlich Asylgründe aufgetaucht, man habe etwa von der Verfolgung durch die Polizei im Iran wegen religiöser Gründe erfahren.

Angeklagten drohen mehrjährige Haftstrafen
Für anstehende Gespräche mit den Ausländerbehörden wurden die Kunden gecoacht, ihnen wurden Texte zur Verfügung gestellt, die sie auswendig lernen sollten.
Zweieinhalb Jahre soll die Bande erfolgreich agiert haben, bis der Schwindel mit den Asylanträgen aufflog.

Die Staatsanwältin hatte in einem Vorgespräch geäußert, sich bei vollen Geständnissen Haftstrafen bis zu viereinhalb Jahren Gefängnis für die Angeklagten im Alter von 28 bis 39 Jahren vorzustellen.
Ein sogenannter Deal, der das Verfahren hätte abkürzen können, kam aber nicht zustande.
Zwei Angeklagte schwiegen, zwei stritten die Vorwürfe im Wesentlichen ab.


 
Toter nach Massenschlägerei in Köln !

25-Jähriger auf Kölner Ebertplatz getötet: Festnahmen.
Bei einer Auseinandersetzung mit mehr als einem Dutzend Beteiligten auf dem Kölner Ebertplatz ist am frühen Sonntagmorgen ein 25-Jähriger ums Leben gekommen.
Zehn potenziell an der Tat beteiligte Männer wurden vorläufig festgenommen, wie Wolfgang Baldes, Pressesprecher der Polizei Köln, am Sonntag sagte.

Eine 20-köpfige Mordkommission ermittelt.
Das Motiv und die Todesursache sind noch unklar, wie Polizeipräsident Uwe Jacob am Ebertplatz sagte.
Die Leiche des Somaliers wurde am Sonntag obduziert.
"Das Ergebnis muss man abwarten", sagte Jacob.

Die Einsatzkräfte sind nach Jacobs Angaben am Sonntagmorgen gegen 4.45 Uhr am Ebertplatz eingetroffen.
Die Kollegen hätten Reanimationsmaßnahmen durchgeführt, sagte Jacob.
Jedoch ohne Erfolg.
Der Mann starb noch am Tatort.
In einer ersten Mitteilung der Polizei und Staatsanwaltschaft hieß es, dass es vor der Tat eine Auseinandersetzung zwischen 10 bis 15 Männern aus Afrika gegeben habe.
Die Beteiligten seien bei Eintreffen der Polizei zunächst geflohen.
Die Spurensicherung dauerte am Sonntag noch an.

Bereits im Oktober 2017 war am Ebertplatz ein 22-Jähriger gewaltsam zu Tode gekommen.
Im August 2018 verurteilte das Landgericht Köln einen 26-Jährigen zu sechs Jahren und neun Monaten Haft.
Es sprach ihn wegen Körperverletzung mit Todesfolge in Tateinheit mit Beteiligung an einer Schlägerei schuldig.
Zwar habe der aus Marokko stammende Mann damals nicht den tödlichen Messerstich geführt.
Aber er habe das Opfer aus Guinea verletzen wollen.

Hintergrund der Auseinandersetzung damals war nach Erkenntnis des Gerichts eine Revierstreitigkeit zwischen nordafrikanischen und westafrikanischen Drogenhändlern.
Nachdem der Guineer im von anderen Dealern beanspruchten Teil des Platzes Drogen verkauft hatte, reklamierten diese den Erlös von zehn Euro für sich.
Der 22-Jährige weigerte sich aber zu zahlen.
Es kam zum Streit, in dessen Verlauf das Opfer tödlich verletzt wurde.
Der Haupttäter wurde bislang nicht gefasst.

Nach dem Vorfall wurde der Ebertplatz mit dem schmucklosen Betonambiente etwas aufgewertet - der Brunnen wurde zum Beispiel repariert.

Polizeipräsident Jacob sagte am Sonntag: "Diese schreckliche Tat soll für alle Bemühungen kein Rückschlag sein."
Er kündigte Maßnahmen an: "Aus polizeilicher Sicht sprechen wir hier über einen Brennpunkt, deswegen habe ich eine Videoüberwachung angeordnet, die gerade installiert wird."
Diese soll zum Jahresende laut Jacob einsatzbereit sein.


 
Mädchen filmen fünf Waschbären und sorgen für Lacher !

Fünf kleine Waschbären werden zu Internet-Stars.

Zwei Mädchen haben in den Sommerferien tierischen Spaß gehabt.
Auf dem Dach eines Schuppens tauchten immer wieder junge Waschbären auf.
Also legten sie sich auf die Lauer – herausgekommen ist ein Video, das bereits Tausende angeklickt haben.

Erst zwei, dann drei, dann vier und fünf: Ein junger Waschbär nach dem anderen streckt seinen Kopf über den Giebel eines Schuppens nahe dem Möhnesee (Kreis Soest) in Nordrhein-Westfalen.
Das putzige Video, das zwei Mädchen in den Sommerferien auf dem Grundstück ihrer Großeltern gemacht haben, sorgt für Erheiterung im Internet.
Auch wenn das Phänomen einen ernsten Hintergrund hat.

Riesenerfolg im Internet
Denn die Waschbären "sind schon nervig, auch wenn sie süß sind", sagt Kirsten Lehmann.
Ihre Töchter Maren (13) und Lara (9) waren in den Ferien bei den Großeltern.
Die haben ihr Grundstück bereits teilweise waschbärensicher gemacht und unter anderem einen Hohlraum abgedichtet.
Trotzdem kreuzen die Tiere immer wieder auf.
"Unsere Töchter haben sich daher extra auf die Lauer gelegt", berichtet Lehmann gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Mit dem Smartphone filmten die Schülerinnen die fünf jungen Waschbären, wie sie die Köpfe hervorstrecken, als würden sie in einem Trickfilm mitspielen.
Über das Video berichtete zunächst der "Soester Anzeiger", über dessen Internetkanäle es bereits mehrere Tausend Mal abgerufen wurde.
Inzwischen macht der Film auch per WhatsApp die Runde.

"Ja, das Video ist possierlich", sagt Jürgen Schulte-Derne – aber da hört der Spaß für den 1. Vorsitzenden der Kreisjägerschaft in Soest auch schon auf.
Denn: "Die Waschbären-Bestände explodieren", so der Jäger.
In der Saison 2018/2019 habe man im Landkreis 3.000 Waschbären erlegt.
Ein Jahr zuvor seien es noch 1.000 weniger gewesen.



 
Polit-Krimi in Moabit: Steckt der russische Geheimdienst hinter dem Mord ?

Berlin - Der Mord am Freitag in Moabit hat das Zeug für einen echten Polit-Krimi: Ermittler halten ein politisches Motiv für wahrscheinlich.
Bekannte des Opfers spekulieren sogar, dass der russischen Geheimdienst hinter der Tat stecke.

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Am Freitag war der 40-jährige Zelimkhan K. mit zwei Schüssen getötet worden, als er auf dem Weg in eine Moschee zum Freitagsgebet war.
Der Täter hatte sich seinem Opfer von hinten auf einem Fahrrad genähert und dann geschossen.

Die Waffe, seine Bekleidung und auch eine Perücke, mit der er sich getarnt hatte, warf er in die Spree.
Stunden später nahmen Polizisten einen 49-jährigen russischen Staatsbürger fest – angeblich ein Tschetschene.
Ein Richter erließ am Sonnabend Haftbefehl wegen Mordes.
„Der Beschuldigte bestreitet die Vorwürfe und macht von seinem Schweigerecht Gebrauch“, sagte Staatsanwaltssprecher Martin Steltner am Sonntag.

Verhandler für Islamisten
In der Wohnung des Mannes fand die Polizei eine große Menge Bargeld.
Polizei und Staatsanwaltschaft gehen inzwischen von einem Auftragsmord aus.
Anfangs hatten die Ermittler noch ein Mordmotiv im persönlichen Bereich oder ein anderes „klassisch-kriminelles Motiv“ geprüft.
Doch mittlerweile zeichne sich ein politisches Motiv ab, hieß es am Sonntag.

Der ermordete Zelimkhan K. hat eine interessante Biografie: Im August 2012 war er an einer Militäraktion im Nordosten Georgiens beteiligt.
Islamistische Aufständische aus Dagestan hatten sich im Dorf Lapankuri in der georgischen Lopota-Schlucht tagelang Gefechte mit georgischen Spezialkräften geliefert.
Dabei starben 14 Menschen.
Zelimkhan K. hatte enge Beziehungen zum georgischen Innenministerium.
Er stammte aus dem Pankisi-Tal, das sich in der Region befindet, und war in der muslimischen Bevölkerung dort gut vernetzt.

Zwischen Georgien und Russland herrscht seit Jahren ein angespanntes Verhältnis.
Nach Angaben der georgischen Menschenrechtsorganisation EMC betrachtete der russische Geheimdienst FSB Zelimkhan K. als Terroristen, doch „die georgischen Sonderdienste“ hätten ihn wegen seiner ausgezeichneten Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten wiederholt um Hilfe gebeten.

Zelimkhan K. kämpfte im Tschetschenien-Krieg
Während der Gefechte vermittelte K. zwischen Innenministerium und Islamisten.
Er hatte selbst im Tschetschenien-Krieg auf Seiten der Rebellen gegen die Russen gekämpft.
Ob ihn die deutschen Behörden deshalb als islamistischen „Gefährder“ beobachteten, ist unbekannt.

Seit 2015 lebte er in Deutschland.
In Berlin-Moabit verkehrte er offenbar in Moscheen, in denen sich Islamisten aus dem Kaukasus treffen – aus Inguschetien, Dagestan, aus Tschetschenien.
Zu diesen Moscheen gehörte auch die inzwischen geschlossene Fussilet-Moschee, wo der Breitscheidplatz-Attentäter Anis Amri ein und aus ging.

Im georgischen Fernsehen äußern Bewohner des Dorfes Duisi, aus dem Zelimkhan K. stammte, eine Theorie: Sie vermuten, dass der russische Geheimdienst hinter der Tat steckt.
Das glauben auch viele in der georgischen Community in Deutschland.
Auf Facebook wird der Ermordete als Held gefeiert, der Georgien geliebt habe.
„Deshalb wurde er auf Befehl der russischen Sonderdienste getötet und daher nicht von den georgischen Behörden geschützt.“
Belege dafür haben die Autoren allerdings nicht.

Nicht der erste Mordanschlag auf Zelimkhan K.
Auf Zelimkhan K. waren laut georgischen Medien bereits mehrere Mordanschläge verübt worden.
2009 versuchte jemand vergeblich, ihn zu vergiften.
2015 wurde er angeschossen, als er sein Haus verließ und gerade in sein Auto gestiegen war.
Vier Projektile trafen seinen Arm.

Laut georgischer Community seien danach „auf wundersame Weise“ Videoaufnahmen verschwunden, die zum Täter hätten führen könnten.
Der Fall blieb ungelöst.
Nach dem Anschlag flüchtete Zelimkhan K. mit seiner Familie nach Deutschland, so dass er jetzt in Berlin eine Frau, fünf Kinder und einen Bruder hinterlässt.

Die Staatsanwaltschaft wollte sich am Sonntag nicht weiter zu dem Mordfall äußern.


 
Häftling in JVA Werl tot in Zelle gefunden: Suizid !

In der JVA Werl ist ein Häftling stranguliert in seiner Zelle gefunden worden.
Die Ermittler gehen von einem Suizid des 53-Jährigen aus, es werde aber noch eine Obduktion geben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Arnsberg am Montag.

Die Leiche wurde am Sonntagmorgen entdeckt.
"Sofort eingeleitete Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg", sagte eine Sprecherin der Justizvollzugsanstalt dem "Westfälischen Anzeiger".
Demnach saß der Mann unter anderem wegen Kindesmissbrauchs im Gefängnis und stand kurz vor seiner Entlassung.


 
Bonner Polizist erschossen: Rechtsmediziner - Version des Angeklagten stimmt nicht !

Bonn - Zweiter Prozesstag gegen Ex-Polizist Martin D. (33, Name geändert).
Weiter gilt es zu klären, ob es sich um einen tragischen Unfall handelte oder ein tödliches Spiel, bei dem er im letzten November seinen Kollegen Julian R. lebensgefährlich verletzte – einige Wochen später starb der Polizist.
Am Montag sagte seine Ausbilderin aus und Rechtsmediziner Professor Burkhard Madea widerlegte die Version des Angeklagten.

Das Gutachten von Professor Burkhard Madea wurde mit Spannung erwartet, um etwas Licht in das Dunkel der verschiedenen Tatversionen zu bringen.
Tatsächlich jedoch konnte der Fachmann die Fragen des Gerichts nicht beantworten, da die Vorarbeit des Landeskriminalamts (LKA) „unverständlicherweise nicht ausreichend gewesen“ sei.

So fehlten beispielsweise Untersuchungen der Schmauchspuren an der Dienstjacke des Getöteten, um zu bestimmen, aus welcher Entfernung der Schuss abgegeben worden war.

Bonner Rechtsmediziner: Version des Angeklagten kann nicht stimmen
Sicher sei nur eins, so Madea: Die Version des Angeklagten, die schwarze Dienstwaffe habe sich in seiner Brusthöhe von 1, 30 Meter befunden und der Schuss sei aus einer Entfernung von über sechs Metern abgegeben worden, könne nicht stimmen.
Denn der Nackendurchschuss in 1,66 Meter Halshöhe sei waagerecht.

Angeklagter bestreitet gezielten Schuss
Dennoch blieb der Angeklagte gestern bei seiner „tragischen Kurzschlussreaktion“.
Durch ein Geräusch erschrocken, sei er versehentlich an den Abzug seiner Dienstwaffe gekommen, nachdem er die Walther P99 noch mal überprüft habe.
Die Version des Anklägers, dass er einen gezielten Schuss abgegeben hat, in der „irrtümlichen Annahme“, es handele sich noch um die Trainingswaffe, eine sogenannte Rotwaffe, bestreitet er weiterhin: „Das ist nicht meine Geschichte“, sagte er gestern.

Hat Martin D. die Nerven verloren?
Nicht ausgeschlossen, dass der Angeklagte nach den harten Trainingstagen die Nerven verloren hat.
Das „ist kein Spiel, kein Spaß“ hatte die 28-jährige Ausbilderin den überaus fordernden Einsatz auf dem Gelände beschrieben.
Auch an dem Unglückstag habe man immer wieder auf Kollegen geschossen, auch auf Einsatztrainer, die in Polizeiuniform den Bösen mimten.

Sachverständiger des LKA wird gehört
Auf Nachfrage des Gerichts, beschrieb die Ausbilderin den Angeklagten als sehr engagiert, aber auch als einen, der eher zwei Schritte zu viel macht.
„Der Stresspegel war zu hoch, das hat man bei ihm bemerkt.“
Er gerate dann in eine Art „Tunnelblick“, da müsse er regelrecht gebremst werden.
Manchmal habe man „dazwischen gehen müssen, damit da nichts kaputt geht.“
Der Unglücksschütze sei zwar 23 Jahre alt, sei ihr aber viel jünger, ja unreifer, erschienen.

Ob das Verfahren vor der 4. Großen Strafkammer planmäßig am 2. September zu Ende gehen kann, ist fraglich.
Ein Sachverständiger des LKA soll jetzt noch zu Schmauchspuren gehört, auch sollen versäumte Untersuchungen nachgeholt werden, um allen Mutmaßungen ein Ende zu machen.


 
Polizeieinsatz: Umschlag mit Pulver bei Staatsanwaltschaft Duisburg entdeckt !

Duisburg. Ein Mitarbeiter der Duisburger Staatsanwaltschaft hat einen verdächtigen Umschlag gefunden.
Außerdem wurde eine Drohung an die Tür geschrieben.

Polizisten und Feuerwehrkräfte wurden am Montag alarmiert, weil ein Mitarbeiter der Wachtmeisterei in der Hauspost der Duisburger Staatsanwaltschaft einen verdächtigen Umschlag entdeckt hat.
Die Feuerwehr Essen und Spezialisten der Analytischen Taskforce aus Köln wurden angefordert, um den Umschlag und seinen Inhalt zu untersuchen.

Nach bisherigen Informationen handelte es sich um eine pulvrige Substanz, die keine Giftstoffe beinhaltet.
Ein Unbekannter hatte außerdem einen Text auf die Glastür am Eingang geschmiert: „Ich will mein Geld so schnell wie möglich zurück, sonst der Tod.“
Wie es aussieht stünden die Schmiererei und der Brief aber nicht im Zusammenhang, erklärt Presse-Staatsanwältin Jennifer König.


 
Leiche aus Rhein identifiziert: Gamescom-Besucher !

Nach dem Fund einer Leiche im Rhein bei Monheim hat die Polizei den Mann identifiziert: Der 24-Jährige aus Regensburg habe vergangene Woche die Computerspiele-Messe "Gamescom" in Köln besucht und sei am frühen Freitagmorgen in den Rhein gestiegen, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Warum er das tat, wissen die Ermittler noch nicht.
Die Leiche des Mannes war am Montagmorgen von einer Schiffsbesatzung entdeckt und in der Höhe von Monheim - etwa 20 Rheinkilometer von Köln entfernt - geborgen worden.

Der 24-Jährige war am Freitagmorgen gegen 2.55 Uhr laut Zeugen im Rhein verschwunden, wie die Polizei berichtete.
Ob er sich zum Beispiel abkühlen wollte oder in Selbstmord-Absicht handelte, sei noch unklar: "Hinweise auf ein Fremdverschulden oder einen gewaltsamen Tod gibt es bisher aber nicht", sagte ein Polizeisprecher.
Die Leiche werde jetzt obduziert.


 
Polizei durchsucht Büros der Deutschen Polizeigewerkschaft !

Ermittler haben die Geschäftsstelle der Deutschen Polizeigewerkschaft in Kiel durchsucht.
Auch die Wohnung des Vize-Vorsitzenden war offenbar betroffen. Es soll um Indiskretionen gehen.

Das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein hat nach Angaben der Deutschen Polizeigewerkschaft deren Geschäftsstelle in Kiel durchsucht.
Auch die Wohnung seines Stellvertreters Thomas Nommensen sei durchsucht worden, sagte der Landesvorsitzende Torsten Gronau.
Worin die Vorwürfe bestehen, wisse er noch nicht, sagte Gronau.

Ermittlungen gegen Mitarbeiter
Die Staatsanwaltschaft Kiel gab auf Anfrage an, sie führe ein Ermittlungsverfahren gegen einen Mitarbeiter der Landespolizei.
Es bestehe der Anfangsverdacht von Indiskretionen im Zusammenhang mit polizeiinternen, sicherheitsrelevanten Informationen, sagte Oberstaatsanwalt Henning Hadeler.
Im Raum stehe der Verdacht der Preisgabe von Informationen an Dritte.

Hadeler bestätigte Durchsuchungen, sagte aber nicht, ob diese sich auf Nommensen bezogen.
Ein unmittelbarer Zusammenhang zum Untersuchungsausschuss des Landtags zur Aufklärung der sogenannten Rocker-Affäre bei der Landespolizei bestehe nicht.

Landesvorsitzender kritisiert Polizei
Die SPD beantragte am Dienstag, die Durchsuchung auf die Tagesordnung des Innen- und Rechtsausschusses am Mittwoch zu setzen.
"Das ist ein außergewöhnlicher Vorgang, dass die Geschäftsstelle einer Gewerkschaft von Polizei und Staatsanwaltschaft durchsucht wird", sagte der SPD-Innenpolitiker Thomas Rother.

Der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft kritisierte die Durchsuchungen scharf.
"Das finde ich skandalös", sagte der DPolG-Landesvorsitzende Torsten Gronau.
Das Telefon seines Stellvertreters Thomas Nommensen, dessen Dienstrechner und sein Privat-Computer seien sichergestellt worden.
Obwohl der ehrenamtliche Gewerkschafter nicht in Kiel arbeite, sei auch die Festplatte des Dienstrechners der Geschäftsstelle, auf der sich vertrauliche Dokumente von Mitgliedern befänden, sichergestellt worden.

Gronau sprach von einer "sehr dünnen Verdachtslage, eher fast schon einer Vermutungslage".
Hintergrund des Vorgehens sei demnach der "nicht-sachgemäße Umgang mit Dienstgeheimnissen in zwei Fällen".
Es gehe dabei zum einen um den Polizeieinsatz bei einer Geiselnahme in der Justizvollzugsanstalt Lübeck Mitte Juni und die Entlassung eines Polizeischülers, der mit Nazi-Devotionalien fotografiert worden war.

In beiden Fällen sei es offensichtlich dazu gekommen, dass Informationen aus der Polizei an die Presse gelangten, sagte Gronau.
"Aus welchen Gründen auch immer hat man da eine Schnittmenge festgestellt."
Nommensen sei beim Einsatz in Lübeck im Dienst gewesen und sei im Hauptpersonalrat.


 
Erschossener Polizist in Bonn: Fahrlässige Tötung - Staatsanwalt fordert drei Jahre Haft !

Bonn - Die Wahrheit wollen die Eltern wissen.
Die Wahrheit, was am 26. November 2018 im Kellergeschoss des Bonner Polizeipräsidiums passiert ist.
Warum ein 23-jähriger Polizeibeamter auf dem Weg zum Schießtraining einen tödlichen Schuss auf ihren Sohn abgegeben hat.
Ein treffsicherer Schuss in den Nacken des 23-jährigen Kollegen, an dessen Folgen er zwei Wochen später in der Uniklinik starb.
Aber diese Wahrheit werden die Eltern des getöteten Julian R. in diesem Prozess nicht erfahren.

Denn der angeklagte Todesschütze Martin D. (23, Name geändert) hat bis zuletzt versichert, dass der Schuss ein Unfall war und dass er keinesfalls absichtlich auf das Tatopfer gezielt habe.
Auch nicht, dass er die schussbereite schwarze Dienstwaffe mit der roten Trainingswaffe (Rotwaffe) verwechselt hat, mit der er und seine Kollegen kurz zuvor noch das Retten eines verletzten Kollegen in einer Gefahrensituation geübt hatten.

Für Bonner Staatsanwalt war es fahrlässige Tötung
Von einer „tödlichen Verwechselung der Waffen“ geht Staatsanwalt Timo Hetzel weiterhin aus.
In seinem Plädoyer vor der 4. Großen Strafkammer hat er gestern wegen fahrlässiger Tötung drei Jahre Haft gefordert.
Das Verhalten des Angeklagten sei „grotesk leichtfertig“ gewesen und der „Grad der Fahrlässigkeit immens“, so der Staatsanwalt.

Schließlich auch sei die Einlassung des Mannes „nicht schlüssig und in höchstem Maße konstruiert.“
Eine „große Schutzbehauptung“, weil er nicht mit der Vorstellung leben könne, dass er doch einen gezielten Schuss auf den Kollegen abgegeben habe.

Angeklagter wollte Waffe nochmals überprüfen
Der Angeklagte hatte versichert, dass er die Walther P99 noch einmal überprüfen wollte, weil sie im Holster nicht eingerastet sei.
In diesem Moment habe ihn ein Geräusch – ein Türschlagen, ein Knall? – so erschrocken, dass er „unabsichtlich“ den Abzug betätigt habe.

Warum war der Finger am Abzug?
„Es fällt schwer, zu glauben, dass ein banales Geräusch ihn so erschrecken konnte“, argumentierte der Staatsanwalt weiter.
Auch, dass ein ausgebildeter Polizist innerhalb weniger Minuten wiederholt die Grundregeln im Umgang mit der Waffe so massiv verletzt haben will.
Nicht zuletzt habe er - folge man seiner Einlassung - die wichtigste und goldene Regel ignoriert: „Nie den Finger am Abzug!“

Verteidiger fordert mildes Urteil
„Da wir nicht wissen, wie und warum der tragische Todesschuss gefallen ist“, könne man über die Hintergründe nur spekulieren, so Hetzel: „War es ein perfides Spiel, ein kindischer Spieltrieb,
Machogehabe oder das Nachstellen einer gefährlichen Terrorlage?“
Die groteske, aberwitzige Szenerie, fasste der Staatsanwalt mit dem Satz zusammen: „Es bleibt das Geheimnis des Angeklagten, warum er nicht einfach Peng gesagt hat, als er den Raum betrat.“
Verteidiger Christoph Arnold hat in seinem Plädoyer ein mildes Urteil gefordert, eines das noch zur Bewährung ausgesetzt werden kann.

Der Angeklagte, der zu Ende September den Polizeidienst quittiert, hat sich im letzten Wort dagegen verwahrt, dass er „aus Spaß“ auf Julian R. geschossen hat.
Die Anfeindungen, dass er „ein Monster“ sei, hätten ihm in den letzten Monaten sehr zugesetzt, erzählte er unter Tränen.

Eltern weinten im Prozess
Bei den Eltern des Getöteten, die ihm stumm gegenüber saßen, hat er sich entschuldigt: Er wünsche sich von ganzem Herzen, dass das nie passiert wäre und dass „Julian wieder bei uns sein könnte.“

Die Eltern weinten - wie so oft - in diesen schweren Prozessstunden ganz still.
Bittere Tränen.


 
Niedersachsen: Arbeiter stirbt auf 80 Meter hohem Windrad !

Der Monteur war gerade dabei, ein Windrad zu warten.
Dann wurde ihm schwindelig.
Als ihn seine Kollegen fanden, konnten sie nichts mehr für ihn tun.


In Niedersachsen ist ein Arbeiter auf einem etwa 80 Meter hohen Windrad gestorben.
Der 46-jährige Monteur war am Dienstag bei Wartungsarbeiten in einem Windpark bei Walchum im Emsland im Einsatz, teilte die Polizei in Lingen an der Ems mit.
Dabei stand er in Kontakt zu Kollegen, denen er noch sagte, er wolle sich kurz ausruhen, weil ihm etwas schwindlig sei.
Kurz darauf wurde er bewusstlos gefunden.

Die Arbeiter, die den Mann auf dem Windrad fanden, begannen sofort mit der Wiederbelebung.
Rettungskräfte setzten diese fort.
Trotzdem starb er.
Speziell ausgebildete Höhenretter bargen die Leiche von dem Windrad.


 
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