30 Verletzte in Volkmarsen : Autofahrer rast in Rosenmontagszug - "versuchte Tötung" !
Zahlreiche Menschen besuchen einen Rosenmontagsumzug in Nordhessen, als ein Auto plötzlich in die Menge rast.
Mindestens ein Dutzend Personen kann sich nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Die Polizei ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdeliktes.
Nachdem ein 29-Jähriger Autofahrer im nordhessischen Volkmarsen 30 Menschen zum Teil schwer verletzt hat, ermittelt die Polizei wegen eines versuchten Tötungsdeliktes.
Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt mit.
Zum Motiv des Mannes könne man nichts sagen, man ermittele in alle Richtungen.
"Die Hintergründe der Tat sind bisher unklar und ich bitte darum, nicht über mögliche Motive zu spekulieren", teilte Ministerpräsident Volker Bouffier am Abend mit.
Der CDU-Politiker zeigte sich über den Vorfall schockiert.
Generalstaatsanwalt Alexander Badle widersprach gegenüber der "Bild"-Zeitung Berichten, der Fahrer sei betrunken gewesen.
Das hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtet.
Badle sagte laut "Bild", der Fahrer sei selbst verletzt worden und könne deswegen bislang nicht vernommen werden.
Die FAZ berichtete ebenfalls, eine zweite Person sei festgenommen worden, dazu liegen uns bislang keine offiziellen Informationen vor.
Keine Hinweise auf politische Motivation
Die Polizei geht davon aus, dass der Fahrer im nordhessischen Volkmarsen vorsätzlich in den Rosenmontagszug gefahren ist.
Das hatte ein Polizeisprecher in Volkmarsen bereits zuvor mitgeteilt.
Hinweise auf eine politisch motivierte Straftat lagen aber nicht vor.
"Wir gehen nicht von einem Anschlag aus.
Wir gehen von einem vorsätzlichen Tatgeschehen aus."
Das Innenministerium teilte kurz darauf allerdings mit, dass ein Anschlag nicht ausgeschlossen werde.
Die Polizei habe eine Besondere Aufbauorganisation im Polizeipräsidium Frankfurt eingesetzt.
"Die polizeiliche Präsenz wurde hessenweit verstärkt", hieß es weiter.
Ein Autofahrer war gegen 14:45 Uhr in einen Karnevalsumzug gefahren. 30 Menschen wurden verletzt, sieben schwer, teilte der Polizeipräsident Frankfurt mit.
Unter den Opfern gebe es auch Kinder.
Tote habe es nicht gegeben.
Der Autofahrer wurde festgenommen.
Er sei nicht vernehmungsfähig, hieß es am Nachmittag.
Er ist 29 Jahre alt, Deutscher und kommt selbst aus Volkmarsen, wie aus der Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft hervorgeht.
Nach RTL-Informationen wurde er in eine psychiatrische Klinik gebracht.
Laut Informationen der Waldecker Landeszeitung war der deutsche Fahrer mit einem im Landkreis Waldeck-Frankenberg zugelassenen silberfarbenen Mercedes in die Zuschauermenge gefahren.
Die Menschen standen dem Blatt zufolge dicht gedrängt, als der Wagen durch die Absperrung auf die Menschen zufuhr.
"Leute umgeflogen wie Papier"
Der Hessische Rundfunk berichtete, dass das Auto etwa 30 Meter weit in die Menschenmenge fuhr, bis es zum Stehen kam.
Augenzeugen gaben demnach an, dass der Fahrer noch Gas gegeben hat.
Die "Hessische/Niedersächsische Allgemeine" berichtete, Zeugen hätten geschildert, dass der Fahrer die Absperrung umgangen habe und dann mit Vollgas auf die Menschenmenge zugerast sei.
"Die Leute sind umgeflogen wie Papier.
Ein paar Sekunden Totenstille und dann haben alle geschrien", sagte ein Augenzeuge im Hessischen Rundfunk.
Die Zeugen hätten den Eindruck gehabt, dass der Fahrer es vor allem auf Kinder abgesehen hatte.
Ein Zeuge berichtete laut "Bild"-Zeitung, erboste Menschen seien mit erhobenen Fäusten auf den Fahrer zugelaufen, die Polizei habe ihn schützen müssen.
Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Mehrere Rettungswagen sind vor Ort.
Zu dem Umzug waren etwa 1500 Menschen erwartet worden, berichtete der HR.
Die Kleinstadt Volkmarsen habe knapp 7000 Einwohner.
Nach RTL-Informationen ist der Umzug im Landkreis der Größte.
Die Polizei Westhessen teilte mit, dass alle Fastnachtsumzüge abgebrochen werden.
Dabei handele es sich um eine Vorsichtsmaßnahme.
Die Polizei appellierte zudem an Privatleute, die Bild- und Videomaterial von dem Vorfall haben, dies nicht zu verbreiten.
Die Beamten richteten ein Online-Portal ein, auf dem man Hinweise zum Tathergang hinterlegen kann.